WHIIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEPPPPPPPPPPPPPPP … Scharf wie ein Messer dringt das Fieben durch Ians Schädel. Sein Trommelfell schmerzt und er sinkt hilflos auf die Knie. Seine Nase fängt an zu bluten und nur wenige Sekunden später brennt um ihn herum alles lichterloh. Ian Borough ist 17 Jahre alt, als er einem der seltsamen Wesen zum ersten Mal begegnet. Auf der alten Royal Air Force Basis entkommt er und seine Freunde dem alles verschlingenden Feuer nur mit knapper Not. Und Ian ist der einzige, der sie hört, der sie spürt, der sie sieht: Die Geister.
Dieser Tag verändert schlagartig Ians Leben. Der tödlichen Gefahr bewusst, macht er sich zusammen mit seinem Freund Bpm daran, das Geheimnis dieser alles verzehrenden Lichtwesen zu erkunden. Dabei entdeckt er schnell, dass auch sein verstorbener Vater offenbar Geister gesehen hat und dass das, was seine Mutter ihm über ihn bislang erzählt hatte, nur wenig der Wahrheit entspricht.
Schon bald müssen Ian und Bpm jedoch erkennen, dass die Geister längst nicht die einzige Gefahr sind. Zwei Männer sind ihnen auf den Fersen, die sie ganz offenbar nicht nur zu einer netten Plauderstunde einladen wollen …
Zur gleichen Zeit in der Antarktis: Der junge Physiker Dr. Daniel Rheinberg stößt auf seltsame Vorgänge bei seiner Forschungsarbeit am Südpol. Seit 1997 hatten Wissenschaftler begonnen, dort im Eis Schächte zu bohren, hunderte von Sensoren darin zu versenken und so das größte Teleskop der Welt zu errichten. Mit dessen Hilfe werden im Eispanzer der Antarktis Neutrinos registriert. Aus ungeklärtem Grund nun fallen immer mehr der Sensoren aus. Mit seiner Kollegin Alva versucht er die Ursache zu finden …
In Japan befindet sich die Gelegenheitsdiebin und Hobby-Roboter-Bastlerin Chiyo in Polizeigewahrsam. Sie soll schuld sein an dem grausamen Tod ihrer Großmutter. Diese ist in ihrem Badezimmer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Von ihrem Freund betrogen und unter Mordverdacht an ihrer geliebten Sobo verhaftet, bricht Chiyos Welt zusammen. Zwar gelingt ihr die Flucht, jedoch bleibt die quälende Frage, was ihrer Großmutter zugestoßen ist. Hat es mit dem geheimnisvollen Helm zu tun, den sie am Abend zuvor gefunden und bei dessen Anblick ihre Großmutter mit Panik und Wut reagiert hatte?
Mit dem Auftakt seiner Mystery-Trilogie „Ghosthunter“ beginnt Derek Meister, drei Geschichten zu entspinnen, die im ersten Band auch bis zum Schluss des Buches hin nicht verknüpft werden. Das überrascht zunächst, lässt dafür aber viel Spielraum für eigene Fantasie und macht umso mehr neugierig auf die Fortsetzung. Meister ist ein spannender und actionreicher Jugend-Mystery-Roman gelungen, der besonders von den schnellen Orts- und Geschichtswechseln lebt, so auch an Fahrt gewinnt und letztlich geheimnisvoll bleibt. Manch Leser(in) wird am Ende ein wenig unbefriedigt zurückgelassen werden, da wirklich fast alles offen und ungeklärt bleibt. Ziemlich wagemutig von Meister, denn dies kann auch dazu führen, dass die Enttäuschung darüber größer ist als die Freude auf die Fortsetzung. Bei mir jedenfalls hat er gut spekuliert, das Quäntchen Infos zum Schluss hin genau so dosiert, dass ich gespannt bin, wie es mit Ian, Chiyo und Dr. Rheinberg weitergehen wird …