amazon schließt NPD-Website von Partnerprogramm aus
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Original von Insomnia
Ja Voltaire, ich weiß
Hättest du denn eine Idee, wie das auszurotten ist?Nein, eine Idee habe ich leider nicht, wenn man das jetzt einmal auf rechtsstaatliche Methoden abstellt. Nur bin ich mir ziemlich sicher zu wissen, dass die bisherige Rezepte und Maßnahmen nicht greifen und bisher auch nicht gegriffen haben. Es sind immer wieder die kleinen oder größeren Bürgerinitiativen die sich den Nazis in den Weg gestellt haben - und die (jetzt die Bürgerinitiativen) ganz sicher nicht immer mit rechtsstaatlichen Methoden vorgegangen sind. Manchmal bedarf es ganz einfach auch mal Maßnahmen die einen Handbreit neben dem Rechtsstaat liegen, manchmal ist nicht nur Zivilcourage gefragt sondern eben auch ziviler Ungehorsam. Wenn man sieht mit welchem Dilletantismus beim ersten NPD-Verbotsverfahren von staatlicher Seite her operiert wurde, dann lässt einen das nur sehr Böses für ein eventuelles zweites Verfahren ahnen. Der Staat hatte die Möglichkeit sich auf hochkarätige Juristen zu stützen u.a. eben auch auf Hochschullehrer mit dem Spezialgebiet "Verfassungsrechtliches Verbot von Parteien" und trotzdem scheiterte das Ganze an einem mehr als blamablen Anfängerfehler. Einen Verbotsantrag auf den Aussagen von V-Leuten aufzubauen grenzt schon an grober Fahrlässigkeit.
Und dann spielt eben auch noch die Uneinigkeit der demokratischen Kräfte den Neonazis den Ball genau in den Fuß. Uneinigkeit hatte ja auch 1933 schon soetwas wie eine "Volksfront" verhindert. Demokraten diskutieren erst endlos und beenden die Diskussion sehr oft erst dann, wenn es zum Handeln zu spät ist.
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Original von beo:Das war vielleicht falsch formuliert- ich darf derzeit gesundheitlich keine Milchprodukte zu mir nehmen und hätte sonst WIR geschreiben, da ich im Bewußtsein, dass der Eigner dieser Milchwerke die NPD unterstützt im örtlichen Supermarkt trotzdem nicht auf Bärenmarke extra teuer umgestiegen bin.
Interessante Information. Für mich letztlich aber unbedeutend, da ich bisher keine Produkte der o.g. Hersteller gekauft habe, es nach dieser Information aber auch nicht tun würde.
Und genau an dieser Stelle ist die Persönlichkeit des Einzelnen gefragt, wie er mit diesem Wissen umgeht und ob er letztlich konsequent ist.
Wir befinden uns in einer globalen Welt, in der nicht alles überprüfbar ist und so ist es nicht auszuschließen, dass der Inhaber dieses Unternehmens auch Milchprodukte ohne Marke vertreibt und damit auch der konsequenteste Verbraucher indirekt eine rechtsextreme Partei unterstützt.
Was Amazon letztlich vom Verbraucher unterscheidet, ist das Streben nach Gewinn. Und wenn dieser Versandhändler sich entscheidet, mit der NPD Geschäfte zu machen, kann der Einzelne sich überlegen, ob er bei Amazon noch direkt einkauft, ob er den Partnerlink der vorgenannten Partei benutzt und sie unterstützt oder ganz Abstand von Einkäufen beim Versender nimmt.
Wie man damit umgeht, muss jeder selbst entscheiden.ZitatOriginal von Voltaire:Manchmal bedarf es ganz einfach auch mal Maßnahmen die einen Handbreit neben dem Rechtsstaat liegen, manchmal ist nicht nur Zivilcourage gefragt sondern eben auch ziviler Ungehorsam.
Und genau diese unkonventionellen Maßnahmen erschrecken mich zutiefst.
Vor ein paar Jahren kam es hier in der Kieler Innenstadt zu einem großen Aufmarsch der Rechten. Ebenfalls angekündigt waren Proteste der Linksautonomen. Nach Ankündigung dieser Versammlungen in der Presse hatte ich damit nicht gerechnet, dass am Samstagvormittag eine komplette Innenstadt gesperrt war, Geschäfte verbarrikadiert waren und die Bewohner in der Innenstadt ihre Fenster mit Brettern vernagelt hatten. Absoluter Ausnahmezustand! In der City fanden sich Unmengen von Polizisten, Wasserwerfer und von den Fahrzeuggeschützen will ich nicht reden. Ergebnis der Geschichte war, dass die Rechten sich korrekt verhielten und die Autonomen die Stadt auf den Kopf stellten.
Mir wurde es zuviel als Müllcontainer in Brand gesteckt und Autos umgekippt wurden.
So kann für mich ziviler Ungehorsam nicht aussehen, auch wenn Du natürlich Recht damit hast, dass die Bevölkerung endlich begreifen muss, was in unserer Politik passiert und Stellung dazu nehmen soll.Edit: Rechtschreibung.
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Es war übrigens Mahatma Ghandi der mit zivilem Ungehorsam sehr viel bewegt und erreicht hatte. Viele seiner Methoden war eben nicht rechtsstaatlich im streng juristischen Sinne - aber sie waren notwendig um sich von der Kolonialherrschaft der Briten zu befreien.
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Original von Insomnia
Wortglauberei...
Das ist es in diesem Falle erstrecht ... aber man muß sehr vorsichtig sein, will man jedem Worte glauben ... *grins* bevor man dies tut, sollte man in jedem Fall auch Wortklauberei betreiben, wie unsere Freunde, die Juristen, es tun.
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Das wesentliche von Mahathma Gandis zivilen Ungehorsam war, dass er das tat, er - und jeder wußte dass er das war, keine Tarnung, keine Vermummung, keine Gewalt, das für seine Taten verhaftet werden, geradezustehen dafür gegen Regeln verstoßen zu haben, die ungerecht sind und damit darauf aufmerksam zu machen, wie lächerlich diese Regeln sind, das war seine Waffe. Ein hübscher gewaltsamer Aufstand, das rechtfertigt jeder Regierung jeden Eingriff, so wie heute bei uns jemand nur Terrorismus flüstern muß um alle Barrieren des Rechtsstattes vor Schreck in Gummi zu verwandeln.
Ich habe vor vielen Jahren mal für die CDU im Landtagswahlkampf in Baden- Württembrg auf dem Podium eines Jugendclubs gesessen und mit einem Gegnern der Raketenstationierung in Mutlangen diskutiert. Er war über den Zaun gestiegen, hatte mit dem Hammer ein Rohr eines Panzers zerstört und Farbe in und über andere geleert und sich dann verhaften lassen- unvermummt. Ich teilte seine Methoden und Ziele nicht, aber er hatte meinen Respekt, den das ist ziviler Ungehorsam. Ein legitimes, wenn auch kein legales Mittel in der Demokratie durch Vorbild eine Mehrheitsmeinung zu gewinnen- und gewinnt man die nicht bereit sein die Konsequenzen zu tragen. Solchen zivilen Ungehorsam findest du heute nicht beim schwarzen Block und auch sonst sehr, sehr selten.
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Mmh. Ziviler Ungehorsam, Mahatma Ghandi. Soso. Die Latte steigt höher. Und damit entfernt sie sich immer weiter vom Kern der Angelegenheit, wie ich finde. Es ist für Anbieter von offenen, automatisierten Systemen so gut wie unmöglich, Zugänge fortwährend inhaltlich zu prüfen. Wenn die technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen stimmen, kann jedermann ran bzw. rein. Nach einer Abschaltung ist die nächste Anschaltung nur ein paar Mausklicks entfernt. Wenn eine Amazon-Partner-ID gesperrt ist, holt man sich eben eine neue, das dauert nur ein paar Sekunden. Und es muss nicht einmal ein NPD-Kreisverband selbst sein, dem diese ID gehört. Es kann auch irgendein Parteimitglied, dessen Frau oder Trinkgeselle sein.
Es wäre ein interessanter Test, mal in x Buchhandlungen zu gehen und bestimmte (lieferbare und legale) "braune" Bücher zu bestellen - um dann zu erfahren, welcher Buchhändler die Bestellung verweigert und welcher nicht. Ich wage die Prognose, dass höchstens ein paar kleine Buchhandlungen oder ein paar "Wohlthat'sche"-Filialen skeptisch reagieren. Bei zweitausendeins wird man ziemlich sicher gegen die Wand rennen (die haben solche Titel überhaupt nicht im Sortiment). Aber den meisten - vor allem den großen - wird es einfach egal sein, was sie aus dem legalen Sortiment über den Tresen reichen. Beziehungsweise den entsprechenden Mitarbeitern, die außerdem eine Abmahnung riskieren, wenn sie fallweise "zivilen Ungehorsam" an den Tag legen.
Nazis sind scheiße. Die NPD gehört verboten. Gegendemonstrationen sind wichtig. Was in einigen Landes- und Kreisparlamenten passiert ist, wo Vertreter anderer Parteien den Saal verlassen haben, wenn rechte Gesellen ans Rednerpult traten, hat meine Zustimmung. Solange die Parteien und Anhängsel nicht verboten sind, muss man diesen Leuten mit anderen Mitteln zeigen, dass sie etwas vertreten, das kein vernünftiger Mensch wollen kann. Aber jene anzuprangern, die unbewusst, ohne Absicht und vor allem ohne Konsequenzen nicht dieser Maxime folgen, weil sie damit überfordert wären oder einfach nicht die Mittel haben, hat viel mit Rufmordkampagnen gemein. Außerdem reden wir hier bestenfalls über das obere Ende der Spitze des Eisbergs. Die Herrschaften nutzen alles, was es an technischen Möglichkeiten gibt, weidlich. Wo ist die Kampagne gegen den Webhoster? Gegen den Vermieter, der Büroräume zur Verfügung stellt? Gegen die Kneipe, in der getagt wird? Gegen die Telefon-Company, deren Leitungen genutzt werden? Gegen die Post, die deren Brieflein zustellt? Gegen den Werbemittelhersteller, der Broschüren druckt, heutzutage übrigens oft auch ohne menschliches Eingreifen, da weitgehend automatisiert? Gegen, gegen, gegen? Da ist nichts. Da wird auch nichts kommen. Der Anlass für diesen Thread hatte seine Wirksamkeit, die sich aus der Formulierung speiste: "Amazon betreibt Partnerprogramm mit NPD" - das klang danach, als wäre Amazon fast ein Sponsor, ein aktiver Unterstützer. Das Gegenteil ist richtig.
Widerstand gegen diese Kollegen ist wichtig. Aber scheinheiliges Geschrei ist kein Widerstand.
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Original von Salonlöwin
Und genau diese unkonventionellen Maßnahmen erschrecken mich zutiefst.
*nick* mich auch, und mindestens 2x im Jahr kracht es hier eben auch, wenn die Rechten und die Linken zeitgleich auf der Straße aufeinander treffen
Deshalb sagte ich ja, daß man mit Gewalt die braune Schei.... auch nicht aus deren Köpfen rausbekommt - und Verbote wirken wie die Verbote bei kleinen Kindern: Sie machen nur noch neugieriger und bewirken das Gegenteil
Aber dieses Land hat eh ein grundlegendes Problem durch und wegen seiner Vergangenheit. JEDE Äußerung ist ein Drahtseilakt, jede Relation endet in politischem Selbstmord.
edit: Tippfehler
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.......ich trinke schon sehr lange keine Müller Milch und Weihenstephan Produkte mehr und ja, gerade wegen dem Hintergrund!
Selbst als es bei Monitor kam war es schon länger bekannt.
Edith sagt: KAUFT MEHR BEIM BÜCHHÄNDLER; DENN AMAZON MACHT DIE KLEINEN EINZELHANDELSLEUTE KAPUTT----------mal abgesehen von dem jetzigen Threadthema..
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Hallo, Salonlöwin.
ZitatUnd wenn dieser Versandhändler sich entscheidet, mit der NPD Geschäfte zu machen
Das hat "dieser Versandhändler" nie getan - umgekehrt wird ein Schuh daraus. Und man sollte auch die Maßstäbe nicht außer Acht lassen. Mit dem Amazon-Partnerprogramm verdient man um die fünf Prozent am Ladenpreis eines direkt über die Links bestellten Buches. Ich habe keine Ahnung, wie viele Bestellklicks die NPD-Barnim-Uckermark-Site generiert hat, aber wenn der "Gewinn" fünfzig Euro überstiegen hat, gehörten sie schon zu den Powersellern. Die meisten Partnerprogramm-Teilnehmer verdienen niedrig zweistellig - wenn überhaupt. Selbst die enorm besucherstarke "Büchereule" hat Jahre benötigt, um auf diesem Weg den Betrieb des Forums finanzieren zu können, und hier kommen Leute her, um Bücher zu finden.
Wenn Firmen direkt oder indirekt extreme Organisationen unterstützen, fließt zumeist Geld von solchen Firmen zu solchen Organisationen. Nicht selten übrigens als steuerabzugsfähige Spende. Manch ein Firmenchef betätigt sich in seiner Freizeit als Parteigänger und schießt Geld zu, das aus abgeschöpften Konzerngewinnen stammt. Im Fall der genannten Meierei liegen offenbar vergleichbare Hintergründe vor. Es gab auch noch andere "Fälle", die zu rasanten Rufmordkampagnen und Boykotten führten. Ein Safthersteller musste enorme Umsatzeinbrüche hinnehmen, weil Gerüchte kursierten, man würde die NPD unterstützen. Eine große deutsche Privatbrauerei geriet in Probleme, weil irgendwer behauptete, man wäre bei "Scientology" im Boot. All das hat sich als unwahr herausgestellt.
Aber Amazon tut nichts dergleichen. Sie "unterstützen" niemanden, sie spenden nicht, sie lassen kein Geld irgendwo hinfließen. Sie zahlen Prozente - und zwar niedrige - an hunderttausende Leute, die ihnen Kunden zuführen. Dem liegt ein automatisiertes System zugrunde, und die Teilnahmebedingungen (siehe Zitat in einer frühen Nachricht von mir in diesem Thread) schließen bestimmte Inhalte auf den linktragenden Sites aus. Was Amazon vorzuwerfen wäre, ist, dass sie das nicht im Einzelfall kontrollieren - sondern erst, wenn sie aufmerksam gemacht werden. All das stellt keine "Unterstützung" oder gar "Partnerschaft" dar.
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Foer :
Zitatich trinke schon sehr lange keine Müller Milch und Weihenstephan Produkte mehr und ja, gerade wegen dem Hintergrund!
Welcher Hintergrund? Die Müller-NPD-Unterstützungs-Gerüchte sind auf eine Jahre zurückliegende, halbseidene Kampagne des inzwischen eingestellten Lifestyle-Magazins "Wiener" zurückzuführen und entbehren jedweder Grundlage.
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Original von Foer
.......ich trinke schon sehr lange keine Müller Milch und Weihenstephan Produkte mehr und ja, gerade wegen dem Hintergrund!Ich schon, weil gut und lecker
Und was die Vorwürfe angeht... in dubio pro reo!
Wurde denn irgendwo wirklich bewiesen, daß Onkel Müller die NPD unterstützt? -
Tom,
Fakt ist, dass Amazon ein Partnerprogramm anbietet. Für alle und für jeden, der nach ihren Bedingungen spielt. Und ein Vertrag ist eine gegenseitige Angelegenheit. Amazon hat nach Anmeldung der NPD beim Partnerprgamm zumindest Kenntnis vom Partner haben können, sich offensichtlich nicht gegen diesen Partner gewehrt und nach meinem Dafürhalten eine Entscheidung getroffen, nämlich Geschäfte mit einer Partei zu machen.
So weit, der Sachverhalt. Nicht mehr und nicht weniger.Zu keinem Zeitpunkt habe ich behauptet, dass Amazon auf die NPD zugegangen ist. Mein Beitrag sollte lediglich ausdrücken, dass ein Vertrag zwischen Partei und Versandhändler besteht, von dem Amazon Kenntnis hätte haben müssen, auch wenn ich einräume, dass das aufgrund der Vielzahl von Partnerverträgen sicherlich schwierig zu überblicken ist. Letztlich ist diese Angelegenheit auch eine Frage des eigenen Anspruchs, den man an sich und sein Unternehmen stellt.
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Salonlöwin : Erste Frage: Steht eigentlich fest, dass dieser NPD-Kreisverband Partner war? Weiß das jemand? Zweieinhalbte Frage: Was ist mit allen anderen Firmen, die mit den Herrschaften Geschäfte machen? Ohne es zu wissen möglicherweise? (Siehe vorvoriges Posting von mir.)
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@Inso: Es ging überhaupt nicht um die NPD, sondern um die "Republikaner". Ein Redakteur des Magazins "Wiener" hatte einen "Freundeskreis deutscher Republikaner" ins Leben gerufen und mit mehreren hundert Briefen um Parteispenden gebeten. Theo Müller hat sich zu einem Gespräch bereiterklärt, aus dem dann einige Zitate die Runde machten, die allesamt nichts mit der NPD oder Rechtsextremismus zu tun hatten - und von Theo Müller bestritten wurden. Das ganze verlief sich dann irgendwann. Geblieben sind die - falschen - Gerüchte.
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Wenn Amazon seinen "Geschäftspartnerpark" nicht überblicken kann - was durchaus vorstellbar und nachvollziehbar ist - dann muss sich Amazon notfalls eben aus diesem besonderen Geschäftszweig zurückziehen, dann muss man vielleicht auch mal auf Gewinn verzichten......oder nicht?
Und es haben sich übrigens schon Unternehmen gegen eine Geschäftsgebziehung mit der NPD gewehrt. Die Postbank hatte es ursprünglich abgelehnt der NPD ein Konto einzurichten, wurde dann aber per Gerichtsbeschluß dazu gezwungen.
Aber auch viele Saalbetreiber vermieten ihre Sääle nicht an die NPD. Wenn man wirklich will - dann geht auch etwas.
Es sind aber gerade die kleinen Handreichungen - so wie jetzt zwischen Amazon und NPD - die diese Partei durchaus hoffähig machen können. Und das bereitet mir große Sorge. Denn es sollte in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden, dass die NPD nicht mehr aus irgendwelchen tumben Schlägern besteht, sondern das gerade auch die NPD eine "vorbildliche" Nachbarschaftshilfsarbeit praktiziert und zudem auch für Jugendliche aufregende und spannende Freizeitaktivitäten anbietet. Und wenn dann noch bekannt wird, dass da auch eine Geschäftsbeziehung mit Amazon besteht/bestand, dann wird das Standing dieser Partei kontinuierlich erhöht.
Und wie ich bereits sagte, rekrutiert die NPD ihre Stimmen nicht mehr aus den Protestwählern, sie verfügt jetzt schon bereits über eine größere Anzahl von Stammwählern. Auch das muss man mit grösster Sorge betrachten.
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Bin etwas in Eile.
Die Pressesprecherin von Amazon hat die Partnerschaft bestätigt und die Sache wurde überprüft und bekanntlich beendet. Schau bei Heise und Pressetext nach.
Zu Punkt zwei1/2 nur kurz:
Wie ich oben schrieb, leben wir in einer globalen Welt. Nicht jeder kann alles wissen und erfährt alles. Die NPD ist demokratisch legitimiert, auch wenn vielen das nicht passt. Nun liegt es an uns, unser eigenes Handeln bei Kenntnis zu überprüfen und Entscheidungen dahingehend zu treffen, ob wir mit unserem Kaufverhalten Unternehmen unterstützen, die mit dieser Partei Geschäfte machen, gleichgültig, ob für 50 Cent oder andere Summen.
Bei Energieversorgern, Post und Telekommunikation ist das schwierig, bei Parteispenden fallen die Entscheidungen sicherlich leichter.
Schlussendlich hast Du natürlich Recht, wenn Du Bedenken bei der Eulenschlagzeile anmeldest, die doch mehr als irreführend ist und die Gemüter aufbrausen lässt, anstatt sich argumentativ mit der Sache auseinanderzusetzen. -
Hallo, Salonlöwin.
ZitatDie Pressesprecherin von Amazon hat die Partnerschaft bestätigt
Es wurde nicht ausgeführt, wer tatsächlich "Partner" war, und darum ging es mir. Man meldet sich bei Amazon mit einem Benutzernamen an, woraus ein Link-Token generiert wird, das man in seinem aShop und anderswo nutzen kann. Meine Frage war, ob dieser Partner tatsächlich "npdbarnimuckermark" hieß oder, zum Beispiel, "klausbraunhals".
Hallo, Voltaire.
Amazon muss seinen "Geschäftspartnerpark" nicht überblicken können; die wenigsten Großunternehmen können das (Kunden sind Geschäftspartner). Wer deutschem Recht und Gesetz entspricht, darf Partner sein. Oder Kunde, was hier dasselbe ist. Dass sich die Rechtsäußeren darunter befinden, ist ein Ärgernis (aus Sicht des Betreibers), aber kein Vergehen. Einen Geschäftszweig einzustellen, weil sich im Kundenkreis unliebsame Gestalten befinden, würde einen Gutteil der deutschen Wirtschaft in die Insolvenz führen. Da scheint es mir sinnvoller, im bekannt gewordenen Einzelfall zu reagieren, wie hier ja auch geschehen.
Wie Du richtig schreibst - andere Firmen wurden dazu gezwungen, solche "Partnerschaften" oder Kundenbeziehungen einzugehen, weil ein Grundrecht auf Versorgung besteht. Es grenzt an Unverschämtheit, etwas einerseits zu dulden, zu erlauben, sogar per Gerichtsbeschluss zu ehren, und andererseits von Firmen vorauseilende Wachsamkeit zu verlangen. Amazon begründet die Beendigung der Partnerschaft mit Verstößen gegen die Teilnahmebedingungen (die ich zitiert hatte). Es wäre durchaus möglich, dass die NPD Barnim-Uckermark erfolgreich gerichtlich hiergegen vorgeht, wenn zweifelhaft ist, dass die Inhalte tatsächlich gegen die Teilnahmebedingungen verstoßen. Und dann muss Amazon den Vertrag wieder wirksam werden lassen.
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Original von Voltaire
Und es haben sich übrigens schon Unternehmen gegen eine Geschäftsgebziehung mit der NPD gewehrt. Die Postbank hatte es ursprünglich abgelehnt der NPD ein Konto einzurichten, wurde dann aber per Gerichtsbeschluß dazu gezwungen.Aber auch viele Saalbetreiber vermieten ihre Sääle nicht an die NPD. Wenn man wirklich will - dann geht auch etwas.
Hmm...
Also ich persönlich finde ja, daß sich Anfang und Ende dieses Postings sehr widersprechen. Ich hab auch extra mehrmals nachgeschaut, ich habe den Ausschnitt auch nicht aus irgendeinem Zusammenhang gerissen. Wenn doch, bitte ich darum, mich zu korrigieren.Gerade diese Zeitgenossen sind auch sehr prozessierfreudig und damit bekommen sie um ein vielfaches mehr KOSTENLOSE PR-ARBEIT, als sie es in irgendeiner Form verdient hätten.
Gewehrt mag sich also manch einer haben, aber wie erfolgreich wars denn?
Ich bleibe dabei, solange die GRUNDPROBLEMATIK existiert, bewirkt so ein Bullshit wie hier mit Amazon eher das GegenteilOder das Beispiel Müller und die Republikaner. Da kann was dran sein, muß aber nicht - dementiert hat er es nun oft genug. Aber hängt so ein Gerücht ersteinmal in der Welt...
Genauso könnte ein Schulmädchen, welches in ihren Mathelehrer verliebt ist, und der dieses nicht erwidert, behauptet, es sei von ihm vergewaltigt worden. Das wird er nie wieder ganz los
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Wir haben hier den (seltenen) Fall, dass von außen sichtbar wird, wer Kunde und Partner ist. Wer einen Amazon-Shop betreibt oder die entsprechenden Linksystematiken benutzt, outet sich als Kunde bzw. Partner - und umgekehrt. Die Geschäftsbeziehung wird dieserart öffentlich. Manchmal ist das für Laien nicht gleich erkennbar, aber es lässt sich früher oder später herausfinden. Das ist ungewöhnlich im Geschäftsalltag. Meistens bleiben Geschäftsbeziehungen im Verborgenen. Die Telefonnummer verrät heutzutage nicht mehr, welcher Anbieter dahintersteckt. Wer das Briefpapier gedruckt hat, sieht man auch nicht. In welchem Shop Elektronik gekauft wurde, lässt sich nicht einmal über die Seriennummern ermitteln. Höchstens bei der Bankverbindung lässt sich noch erkennen, welches Institut den fragwürdigen Partner akzeptiert hat - oder zähneknirschend akzeptieren musste. Über die DeNIC oder Routingsysteme lässt sich noch herausfinden, welcher Webhoster benutzt wird. Selbst der Softwarehersteller, dessen Content-Management-System eingesetzt wird, weiß i.d.R. schon nichts mehr davon, obwohl - wenn im Web-Baukasten enthalten - sein Name und Link am Fuß jeder Seite auftaucht. Ganz problematisch wird es, wenn die Organisationen Strohmänner und Scheinfirmen einsetzen, was sie nicht selten tun (deshalb meine Frage an Salonlöwin), um genau solcher Verweigerung entgegenzusteuern. Häufig ist es für Lieferanten schwierig, solche Anbahnungen zu verweigern oder, wenn sie denn existieren, wieder zu beenden. Ein Webhoster wird es schwer haben, eine NPD-Site zu kippen, selbst wenn er will. Auch Amazon konnte hier nicht einfach kündigen, sondern es musste eine vertragskonforme Begründung gefunden werden. "Wir wollen keine Braunhemden" hat vor Gericht keinen Bestand. Sogar ein entsprechender Passus in den AGB wäre sittenwidrig und anfechtbar. Wir erinnern uns: In Deutschland herrscht Meinungsfreiheit, und niemand darf wegen seiner Gesinnung - solange sie Grundgesetz und Verfassung akzeptiert - verfolgt, benachteiligt oder ausgegrenzt werden.
Ich nehme an, dass sehr viele Firmen "Partnerschaften" mit diesen Herrschaften betreiben, unfreiwillig, zähneknirschend oder in Unkenntnis dieser Tatsache. Zu den letztgenannten gehörte sehr wahrscheinlich Amazon. Das ist, wie ich annehme, auch etwas, das die Verantwortlichen bei Amazon nicht gerne sehen oder haben, aber es ist auch etwas, dem man nur durch - wie Voltaire vorgeschlagen hat - Kappung des Geschäftszweiges beikäme. Dann müsste Amazon stellvertretend dafür leiden, dass sie zu den wenigen Firmen gehören, deren "Partner" öffentlich als solche erkennbar sind. Fair wäre das nicht.