Kurzbeschreibung
"Für jemanden, der tiefbegabt ist und ins Förderzentrum geht, weil er einen Kopf wie eine Bingotrommel hat, ist ein Tagebuch die Erfindung des Jahrhunderts."
Rico ist wieder da! Und natürlich ist sein Freund Oskar mit von der Partie. Eigentlich gehört er praktisch schon zur Familie, also zu Mama und Rico in die Dieffe 93. Aber diesmal trägt Oskar keinen Helm, schließlich sind die beiden Freunde inkognito unterwegs. Handtaschen, Hamster mit Mörderzähnen und jede Menge Herzgebreche - Rico und Oskar müssen sich nicht nur kriminalistischen Herausforderungen stellen. Mann, Mann, Mann. Aber wie Rico so schön erklärt: Sellawie.
Meine Meinung
Pünktlich zum Kindertag konnte ich endlich dieses Buch ergattern, und ich muss gestehen, ich konnte nicht warten, bis es mit Vorlesen dran war. Die schlauen Kommentare des Kindes werden also nachgereicht.
Rico ist glücklich, sein Freund Oskar darf bei ihm übernachten. Nicht nur das, als Höhepunkt des Tages steht ein Besuch mit Mama beim Bingoabend der Grauen Hummeln auf dem Programm. Zwar ist Bingo ein Spiel, dem Rico nur sehr bedingt folgen kann, die Kugeln rasseln einfach zu schnell, und die Moderatorin Ellie Wandbeck ist ein ganz furchtbares Weib, doch dieses mal hat er ja Oskar dabei, für den ist das Ganze ein Kinderspiel. Und Oskar stellt dann auch fest, dass zwischen Mama, die mal wieder eine billige Plastikhandtasche gewonnen hat, und der fürchterlichen Ellie irgendwas ganz und gar nicht mit rechten Dingen zugeht.
Obwohl ich zunächst dachte, Herzgebreche sei eine Worterfindung, die lediglich den Erfolg der Tieferschatten fortsetzen soll, ist Herzgebreche in diesem Buch ein zentrales Motiv: Oskar, der von seiner Mutter verlassen wurde, Mama, die, man ahnt es, ein Problem mit Männern hat, Herr von Scherten, dessen „geliebte Hanna“ gestorben ist und natürlich Rico, dessen einzig wahre Liebe, Julia, mit viel Getöse aus der Studenten-WG in der Dieffe auszieht.
Auch die Freundschaft zwischen Rico und Oskar ist nicht ganz einfach, aber wer hat es nicht erlebt, dass auch der beste Freund hin und wieder ein richtiges Arschloch sein kann.
Aber eigentlich lösen sie diesen dubiosen Bingofall, streunen durch Berlin, wobei sie sich diesmal geschickt die Hilfe Erwachsener zunutze machen und Rico erfährt endlich Näheres über seine Herkunft.
Was Sprachwitz und Originalität angeht, hat das Buch im Vergleich zu seinem Vorgänger nicht nachgelassen, auch die Kästchen mit den Erklärungen wurden beibehalten und ich freue mich schon auf das Spielchen mit dem Kind: Stimmt das nun oder nicht