Das Geheimnis des Kalligraphen - Rafik Schami. Gelesen von Markus Hoffmann und Rafik Schami

  • Zum Inhalt
    Vom Gelächter und der Liebe, die das Leben erträglich machen


    Damaskus, um 1950: Nura wird verheiratet. Ihren Mann, den berühmten Kalligraphen Hamid Farsi, lernt sie am Tage der Hochzeit kennen. Zunächst scheint alles gut zu gehen: Farsi ist ein angesehener Bürger in Damaskus, und er kann seiner Frau ein komfortables Leben im eigenen Haus bieten. Aber der geniale (und geizige) Farsi ist auch ein Fanatiker, der sich ganz der Erneuerung der arabischen Schrift und Sprache verschrieben hat und darüber seine schöne junge Frau bald vernachlässigt. Dies kommt einem Lehrling in seiner Werkstatt zugute, Salman, der sich bis über beide Ohren in Nura verliebt...
    (Quelle: Steinbach)


    Über den Autor
    Rafik Schami wurde 1946 in Damaskus (Syrien) geboren. Er kam 1971 nach Deutschland, studierte Chemie und legte 1979 seine Promotion ab. Heute lebt er in der Pfalz. Bekannt wurde Rafik Schami 1989 mit "Erzähler der Nacht". Er ist Mitbegründer der Literaturgruppe Südwind und zählt zu den erfolgreichsten Schriftstellern deutscher Sprache. Sein Werk wurde in 24 Sprachen übersetzt und mit vielen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis, dem Hermann-Hesse-Preis, dem Prix de Lecture und dem Hans-Erich-Nossack-Preis.
    (Quelle: Steinbach)


    Meine Meinung
    Scheinbar mühelos verwebt Rafik Schami Begegnungen, Träume, Wünsche und Begierden seiner Figuren zu einem bunten Geschichten-Teppich, der den Leser fortträgt ins Damaskus der 50er Jahre.
    Zunächst ohne jede Berührung erzählt Schami die Geschichte der schönen und klugen Nura, Tochter eines armen Gelehrten, die den reichen und verehrten Kalligraphen Hamid Farsi heiraten und wieder verlassen wird, und die des armen Salman, der im christlichen Gnadenhof von Damaskus aufwächst und der sich in die Frau seines Meisters Hamid Farsi verlieben wird.
    Eingebettet zwischen diesen beiden "roten Fäden" liegen Schicksale und Begebenheiten einer ganzen Reihe von Figuren, alle höchst liebevoll, wenn auch nicht immer liebenswert, gezeichnet.
    Nebenbei erfährt man so einiges über das Verhältnis zwischen Muslimen und Christen im Syrien der 50er und erstaunlich viel und Spannendes über die arabische Kalligraphie.


    Es macht Spaß, Markus Hoffmann zuzuhören, wie er diesen grandios erzählten Roman vorliest. Obwohl eine ganze Menge an Figuren auftauchen und der Autor gerne mal in den Zeiten hin und her springt, ist dies doch so geschickt gemacht, dass der Zuhörer nie den Überblick verliert.
    Prolog und Epilog werden vom Autor gelesen, was die Wirkung beider noch hervor hebt.


    Fazit: Hörgenuß pur