engl. Titel: The Hummingbird Saint
Über den Autor:
Hector MacDonald wurde 1973 in Kenia geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte. Nach der Schulzeit in Eton und einem freiwilligen sozialen Jahr in Brasilien studierte er in Oxford Biologie und arbeitete danach als Unternehmensberater. Mittlerweile widmet er sich ganz dem Schreiben.
Inhalt:
Das Angebot des Milliardärs Benjamin Sword Hoppner, der zurückgezogen in einem mittelamerikanischen Berdorf lebt, ist verlockend: Jeder, der für eine gute Sache Geld braucht, kann es von ihm bekommen - vorausgesetzt, er überzeugt ihn von der Tugendhaftigkeit seiner Person. Der junge Engländer Mark Weston ist daher nicht der Einzige, der versucht, Hoppner ein paar Millionen für private Zwecke aus der Tasche zu ziehen. Und er ist nicht der Erste, der erkennen muss, dass das Angebot einen schrecklichen Haken hat.
Meine Meinung:
Ich konnte mich von Anfang an auf die atmosphärische Erzählweise einlassen. Die Beschreibung eines krisengeschüttelten Landes in Mittelamerika zerrissen zwischen alten Konflikten und dem Werben der Industrie-Länder, die auch dort ihre eigenen Interessen verfolgen setzen den Rahmen für eine Auseinandersetzung mit Ethik und Moral, die die die Hauptfigur Mark Weston aus der Ich-Perspektive erzählt.
Er macht sich auf nach Mittelamerika um Hoppner um finanzielle Unterstützung für ein angebliches gemeinnütziges Werk zu bitten. Auf dem Weg dorthin trifft er weitere Bittsteller, sie tun sich zusammen und gelangen in das Dorf Miraflores. Sie erfahren mit der Zeit einiges über die Dorfgemeinschaft, das insbesondere Mark zu denken gibt. Schließlich lernen sie Hoppner kennen und die Bedingung, die an sein Angebot geknüpft ist ...
Ein gut geschriebener Thriller, der bei mir auch innere Fragen aufwarf, begleitend zum gespannten Lesen:
Wie weit zählen meine eigenen Interessen und meine gefühlte Notwendigkeit, dass es den Personen die ich liebe gut geht als Allgemeinwohl? Wo fangen Heuchelei und Lüge an? Kinder belohnt man für "gutes" Verhalten, aber ist es auch "richtig" ein ganzes Dorf nach diesen Maßstäben vom Reichtum und Wohlwollen eines Einzelnen abhängig zu machen? Mit welcher Konsequenz leben wir unsere eigenen Werte um unser selbst willen?
Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite rund und ohne große Abweichungen vom zentralen Thema geschrieben. Die eingebauten fiktiven Zeitungsartikel und Interviews runden die Ich-Perspektive schön ab.