'Die Lilie von Florenz' - Kapitel 01 - 06

  • Macht Mira eigentlich um alle TBs Umschläge? Oder ist das nur die Erotikversion, damit man auch in Bus und Bahn lesen kann? Auf jeden Fall würde mich hier ein Knick im Buchrücken nicht so stören, kommt ja wieder der Schutzumschlag drum :grin


    So viele Erotikromane kenn ich nicht, aber doch schon ein paar. Sie zeichnen sich alle mehr oder weniger dadurch aus, dass sie in punkto Erotik zwar sehr unterhaltsam und anregend sind, aber alles andere vernachlässigen. Hier wird man gleich mit einer ansprechenden Sprache und plastischen Figuren erfreut. Allegra ist die zarte, unerfahren Hübsche mit der nötigen Neugier. Matteo ist - ein Arsch, sorry. *g* Ich hoffe, er bessert sich noch. Cristina möcht ich an die Wand klatschen. Auf fürsorgliche Väter, die nur das Beste für das behütete Töchterlein wollen, steh ich ja. Auch der Bruder, der zum Komplizen wird (die Szene, als er sein Schicksal bedauert, ach, was tat er mir leid). In einem richtigen historischen Roman würde ich mich natürlich fragen, wie das denn sein kann, dass sie die Verkleidungsscharade so ohne weiteres unterstützen. In einem Erotikroman find ich das völlig ok, hier muss nicht alles absolut realistisch sein.


    DIE Szenen sind geschmackvoll geschildert, besonders die vor dem Abschnittende war doch sehr heiß. *g*


    (Aber die Knöpfe, Juliane, du weißt doch, dass ich mit den Biestern so schlecht umgehen kann, und dann springen sie auch noch ab! ;-()

  • Ich weiß nicht, ob ich das Cover erotisch finde. Unter Erotik verstehe ich kene Abbildung der Geschlechtsorgane und der erotischte Teil der Frau ist für mich nicht ein schöne Busen, sondern schöne Augen und ein interessantes Gesicht. Das Gesicht reift mit dem Alter, kann erotischer und interessanter werden, die Folgen der Schwerkraft auf Muskulatur sind unausweichlich und nicht unbedingt erotisierend. Eine Frau ohne Kopf mit Unterleib ist daher für mich kein erotisierendes, wohl aber ein provozierendes Cover.

  • Ich habe gestern abend auch schon angefangen mit dem Lesen, bin allerdings noch nicht sehr weit.
    Bisher finde ich es sehr schön, sehr erotisch aber nicht übertrieben.


    Die arme Allegra tut mir schon ein bisschen leid, obwohl ich doch etwas schmunzeln musste wegen ihrer "unangenehmen" Situation in dem Gästezimmer. Ist ja schon ein wenig peinlich, den Verlobten in flagranti mit seiner Geliebten zu beobachten.


    Peinlich für wen? Naja, ich denke, für alle Seiten...


    Ich verstehe jetzt allerdings nicht, weshalb sie sich nun plötzlich in Matteo verliebt hat.


    Den finde ich übrigens auch gar nicht mal soooo unsympathisch. :grin
    Aber seine Mätresse nervt. :schlaeger


    Nun bin ich gerade an der Stelle, an der Allegras Vater merkt, dass er evtl. doch einen Fehler begangen hat. Na, das fällt ihm ja früh ein.
    Ich weiß noch nicht, weshalb er seine Tochter "verkauft" hat, aber er wird halt arge Geldprobleme haben.


    @ Herr Palomar: nach Helena Bonham Carter musste ich eben erstmal googeln. Ich habe mir Allegra aber aus irgendeinem Grund eher blond und vor allem jünger vorgestellt. Ich weiß gar nicht, ob sie zu Beginn schon intensiver beschrieben wurde?
    Falls ja, habe ich es überlesen, wahrscheinlich haben mich andere Textpassagen abgelenkt. :chen


    @beo: das mit dem Cover ist natürlich Geschmackssache. Ich finde es eigentlich recht ansprechend.
    Ich habe mein Buch übrigens in einen Leselottenumschlag gesteckt. Da sieht man auch nix mehr. :lache

    LG
    Alisha

    -------------------
    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)


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  • Hui, hier ist ja schon einiges los. Schön!


    Zitat

    Original von SabineW
    DIE Szenen sind geschmackvoll geschildert, besonders die vor dem Abschnittende war doch sehr heiß. *g*


    Erstaunlicherweise - nee, eigentlich für mich nicht erstaunlich, schließlich ist jene Szene, welche du meinst, auch meine absolute Lieblingsszene, die ich von allen wohl am häufigsten neu geschrieben habe, bis ich sie so hinbekam, wie ich sie haben wollte - ist die Szene am Ende des Abschnitts die liebste vieler Leser.


    Zitat

    (Aber die Knöpfe, Juliane, du weißt doch, dass ich mit den Biestern so schlecht umgehen kann, und dann springen sie auch noch ab! ;-()


    Ja nu! Ich muss zugeben, ich zucke auch jedes Mal zusammen, wenn ich Knöpfe reinschreibe, weil ich denke: "da jankert's Sabinerl wieder." Aber das war nun mal eine knopfreiche Zeit! ;-)


    LG, Juliane

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich weiß nicht, ob ich das Cover erotisch finde. Unter Erotik verstehe ich kene Abbildung der Geschlechtsorgane und der erotischte Teil der Frau ist für mich nicht ein schöne Busen, sondern schöne Augen und ein interessantes Gesicht. Das Gesicht reift mit dem Alter, kann erotischer und interessanter werden, die Folgen der Schwerkraft auf Muskulatur sind unausweichlich und nicht unbedingt erotisierend. Eine Frau ohne Kopf mit Unterleib ist daher für mich kein erotisierendes, wohl aber ein provozierendes Cover.


    Da zeigt sich natürlich wieder, dass Erotik im Auge des Betrachters liegt.


    Die Verlage verfolgen in ihrer Erotikreihe aber ganz klar die Linie, dass man auf den ersten Blick sieht, was drin ist. Bei Mira finde ich das aber sehr schön gelöst, ehrlich gesagt. Die Cover sind geschmackvoll und abwechslungsreicher als bei manch anderem Verlag. Aber ich finde die Frage grundsätzlich sehr interessant: was ist für den Einzelnen erotisch?


    LG, Juliane

  • Zitat

    Original von JulyRose
    Die Verlage verfolgen in ihrer Erotikreihe aber ganz klar die Linie, dass man auf den ersten Blick sieht, was drin ist.


    Also naiv mag ja sein, aber kopflos :gruebel

  • Das tanzen zu einer langsamen Sarabande erweckt Bilder eines Jane Austen-Films.


    Später wird eine Pavane getanzt, angeblich langweilig. Wahrscheinlich wirklich Lahm fürs Tanzen, aber faszinierend zu hören!


    Von diesen Tänzen inspiriert, habe ich mich eine Weile durch klassische Musik von Händel und Bach bis Faure von Musikern wie z.B. John Williams (Guitar) sowie Hille Perl (Viola da Gamba) durchgehört.

  • Zu den Knöpfen: viel spannedner ist doch, dass das Buch in eier Zeit spielt, in der zwar viele Röcke störten, aber keine Strumfhosen oder Unterhosen im Wege waren, so daß die Vorbereitungszeit und die Zeit für die Wiederherrichtung nach vollzogenem Liebesspiel kürzer und unauffälliger zu erledigen war.


    Zur Protagonistin: Sie will ihn und sie will ihn ganz für sich allene.


    Ist das für die Zeit schon denkbar? Arrangierte Ehen, bei denen es nur um Geld zu Geld oder Macht zu Macht oder Handwerk zu Handwerk ging waren die Regel. Mäträssen gehörten, insbesodere bei Hofe. einfach zum guten Ton. Würde Mann sich da nicht lächerlich machen, wenn er daherkäme und sagte danke, mit meiner Frau habe ich genügend Spass?


    Matteo erscheint mir sehr wie ein Suchender, der jeweils von seinen eigenen Ausschweifungen irgendwann Übelkeit wegen Übersätigung und Langweile bekommt. Ein Mann, der merkt, dass es mit Befriedigung des Sexualtriebs, dem guten alten Rein- Raus allein nicht getan ist und dann erst auf diesem Gebiet alles auszuprobieren, bevor er merkt dass ihm in Wirklichkeit nicht Erregung, sondern Gefühl fehlt. Mal sehen, wie er sich entwickelt.


    Die Contessa della Visconti kann mir nur Leid tun, es ist offensichtlich, dass sie in diesem Spiel die Verleirerin abgeben wird. Mit einem ungeliebten Ehemann verheiratet, der auch nichts anders tun kann, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen, einfach so zu tun als wäre da gar nichts um sich selbst nicht zur noch größeren Lachnummer zu machen, verliebt in einen Typen, den sie nicht haben kann und ich würde gerade aus der Büchereiszene schlissen, dass bei ihr echte Gefühle im Spiel sind.

  • Zitat

    Ist das für die Zeit schon denkbar? Arrangierte Ehen, bei denen es nur um Geld zu Geld oder Macht zu Macht oder Handwerk zu Handwerk ging waren die Regel. Mäträssen gehörten, insbesodere bei Hofe. einfach zum guten Ton. Würde Mann sich da nicht lächerlich machen, wenn er daherkäme und sagte danke, mit meiner Frau habe ich genügend Spass?


    Üblich war es für die damalige Zeit sicher nicht, aber für mich ist es denkbar.


    Von der Principessa, die ja lange Jahre mit "unserm" Düsseldorfer Jan Wellem verheiratet war, erzählt man sich, sie sei mit ihm "in Abwesenheit" vermählt worden (er schickte einen Stellvertreter, der Schelm!), und als sie einander endlich gegenüberstanden, verliebten sie sich Hals über Kopf und aufs Heftigste ineinander. Und liebten sich, bis Jan Wellem starb und Anna Maria Ludovica kinderlos nach Florenz heimkehrte. Das hat mich ein wenig inspiriert und ermutigt, Allegra und Matteo hier ein kleines bisschen diesen Traum vom großen Glück einzupflanzen.


    LG, Juliane

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Das tanzen zu einer langsamen Sarabande erweckt Bilder eines Jane Austen-Films.


    Später wird eine Pavane getanzt, angeblich langweilig. Wahrscheinlich wirklich Lahm fürs Tanzen, aber faszinierend zu hören!


    Von diesen Tänzen inspiriert, habe ich mich eine Weile durch klassische Musik von Händel und Bach bis Faure von Musikern wie z.B. John Williams (Guitar) sowie Hille Perl (Viola da Gamba) durchgehört.


    Genau das habe ich auch gemacht, als ich diese Szene schrieb - ganz genau hingehört und mir vorgestellt, wie man dazu wohl getanzt hat. Wenn es den Leser dazu bringt, auch ein bisschen hinzuhören, finde ich das toll. (ich hab leider zwei linke Ohren, was Musik angeht. Ich find' halt Sachen schön, das war's. Taktgefühl ist bei mir nur insofern vorhanden, dass ich versuche, Fettnäpfchen auszuweichen.)


    Die Pavane geriet im 17. Jahrhunder so völlig aus der Mode, aber warum sollte sie nicht trotzdem im 18. Jahrhundert auf einer Verlobung gespielt werden? Da konnten die Florentiner Adeligen wieder fein ihr gepudertes Näschen rümpfen. ;)


    LG, Juliane

  • Hallo in die Runde!


    Ich hab den ersten Abschnitt jetzt auch beendet und fange gleich mal mit dem Cover an.


    Ich hab schon einige Erotik Romane aus dem Mira Verlag in meinem Regal stehen und kann nur immer wieder sagen, dass es ein Vorteil ist die Klappbroschur zu entfernen, denn leider sind nicht alle Einbände passend gewählt. Dazu zählt auch das Cover der Lilie. Mir fehlte leider ebenso ein Gesicht und vielleicht ein ausagekräftiger Hintergrund.


    Es ging ja schon gleich "flott" los. Der Bräutigam hat ja nicht lange gewartet, bis er zur Sache kam, wenn auch nicht mit der "gekauften" Braut. In dieser Szene fand ich den Comte ja noch sehr dreist, aber je weiter man liest und hinter die Fassade des Mannes blickt erkennt man, dass er eigentlich ein ziemlich normaler Typ ist - denn das was man nicht haben kann begehrt man umso mehr.


    Tja zu Allegra habe ich bis jetzt nur Vorurteile. Ihr Charakter ist noch etwas blass und ohne viel Tiefe. Ihre Handlungen konnte ich bis jetzt nicht immer ganz nachvollziehen. Wenn ich es benennen müsste, würde ich sagen - spontan und etwas naiv. Allerdings gefällt mir ihre Neugierde. Ein Charakterzug der vieles wieder wett macht. Hier ein dickes Lob an dich, July!!! :respekt


    Die Knopfsache - es war schon so weit, dass ich tatsächlich darauf gewartet habe, dass die Knöpfe durchs Zimmer fliegen. :grin
    Bitte bleib den Knöpfen treu, July. Mir gefällt's!

  • Allegra hat wirklich Glück auf die Principessa zu stoßen, die sie nicht nur erkennt sondern ihr auch noch weiterhilft, indem sie ihr die Ausbildung bei Signore Ferretti vermittelt.


    Mit Figuren, die der hilflosen Heldin eines Romans selbstlos zu Hilfe kommen, habe ich so meine Probleme mit der Glaubwürdigkeit. Aber ich vermute, auch die Principessa hat noch Eigeninteressen in der Sache, und sei es auch nur, weil sie im positiven Sinne Allegra und Matteo zusammenbringen will.

  • So ganz durch bin ich noch nicht mit dem ersten Abschnitt, bin gerade mit dem fünften Kapitel durch.


    Die Lilie von Florenz ist auch mein erster erotischer, wusste also nicht so ganz genau, was mich eigentlich erwartet. :grin


    Bisher gefällt es mir aber gut. Es geht ja auch ziemlich schnell zur Sache ;-) und die Szenen sind sehr erotisch und ansprechend geschrieben, ohne das Sie zu übertrieben sind.


    Ich finde das ist schon ziemlich ironisch, dass ausgerechnet der Bruder von Allegra ein Kastrat ist, dem somit jegliches sexuelles Vergnügen versagt bleibt.


    Ich bin noch nicht so ganz sicher, was ich von der Principessa halten soll. Irgendwie läuft alles zu glatt und vielleicht gibt es ja doch noch irgendeinen Haken. Vielleicht will Sie aber auch einfach nur Matteo endlich auf den "richtigen" Weg führen....


    Zitat

    Original von beowulf


    Die Contessa della Visconti kann mir nur Leid tun, es ist offensichtlich, dass sie in diesem Spiel die Verleirerin abgeben wird. ...Büchereiszene schlissen, dass bei ihr echte Gefühle im Spiel sind.


    Ja, genau das habe ich mir auch gedacht. Im Prinzip ist sie ja "arm" dran. Sie gibt ja alles, um Matteo zu gefallen und ihm Freude zu bereiten. Das sie nach der Bücherreiszene eine Träne verdrückt ist ja auch Zeichen genug.


    Bin gespannt, wies weitergeht! :D :lesend


    Ps: Bei Rosenblütenmund musste ich schmunzeln...

    :lesend Julie Peters - Das Lied der Sonnenfänger
    Flüchtest du mal vor der Welt, bieten dir Bücher Zuflucht.
    ~Eda Kocapinar

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  • @ Herr Palomar: Mein Problem! Ich hab mich so lange mit der Principessa beschäftigt, dass ich irgendwann kaum mehr zum Schreiben kam, und das, was ich über sie gelesen habe, gefiel mir so überaus gut, dass ich sie einfach zu der Figur formte, die sie wurde.


    Das ist dann gewissermaßen ein kleiner Ausflug in die Heldenreise, wo die Heldin vom Eremit quasi in die "richtige" Richtung geschubst wird. Das "Elixier" bekommt Allegra dann (sozusagen) von Alberto.


    LG, Juliane

  • Zitat

    Original von Alisha
    ...das mit dem Cover ist natürlich Geschmackssache. Ich finde es eigentlich recht ansprechend.


    Ich mags auch, motivisch wie farblich, obwohl mich der fehlende Kopf ebenso wie beowulf gewundert hat!


    Zitat

    Original von SabineW
    DIE Szenen sind geschmackvoll geschildert, besonders die vor dem Abschnittende war doch sehr heiß. *g*


    Die Liebesszene zwischen Alberto und Allegra im sechsten Kapitel hat mir auch am besten gefallen.


    Weniger ansprechend fand ich die Szenen zwischen Matteo und Christina, wobei die beiden zwar aus vollen Zügen genießen, aber irgendwie auch nicht genug bekommen können. Außerdem steht Christina dabei zu sehr unter Druck, da sie das (vermutlich richtige) Gefühl hat, ihre Position als Mätresse behaupten zu müssen und ist schon fast bereit, auch Matteos ausgefallene Wünsche zu erfüllen, die ihr eigentlich nicht gefallen und die sie bisher abgelehnt hatte..

  • Zitat

    Original von JulyRose
    Ich muss zugeben, ich zucke auch jedes Mal zusammen, wenn ich Knöpfe reinschreibe, weil ich denke: "da jankert's Sabinerl wieder." Aber das war nun mal eine knopfreiche Zeit! ;-)


    Ich kam um die Knöppe ja selber nicht drumrum. Aber wenn sie sich brav an Ort und Stelle befinden, sind sie erträglicher; Abspringen würde ich ihnen nie erlauben. *g*