'Die Lilie von Florenz' - Kapitel 14 - 19

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    Original von Inez
    Noch mal eine Frage zur Sexualität eines Kastraten, die ja eher als passiv erwähnt wurde: Wie soll das dann gehen, wenn Allegra als verkleideter Kastrat angeblich Luigis Geliebter sein soll? Zwei Kastraten miteinander? Und ja, einen Roman nur um Luigi fände ich auch extrem spannend!


    Ich glaube, ich werde mal bei meiner Lektorin drum anfragen müssen, hm? ;-) Das Interesse scheint mir ja enorm zu sein ....


    Zum Sexualtrieb: ich verfüge natürlich nur über angelesenes Wissen, aber es ist wohl so, dass der Sexualtrieb nicht in allen Fällen vollkommen erlischt. Außerdem gibt es ja auch durchaus Spielarten der körperlichen Liebe, bei denen es nicht um den Akt an sich geht, sondern auch um Lust durch Schmerzempfinden, etc. Was sich da die florentinische Gesellschaft ausmalte, wird auf jeden Fall abenteuerlich gewesen sein, davon können wir ausgehen. :-)


    Zitat

    Wirklich schön sind hier auch die wechselnden Perspektiven, immer streng personal – das ist ja überhaupt etwas, was ich an diesem Roman so schätze: die strenge Einhaltung der Perspektive. Kein wildes POV-Gehopse, wo ganz schnell der Überblick verloren gehen kann.


    *artig knickst* Mir gefällt POV-Hopping auch gar nicht, obwohl mir ja manchmal kleine Schnitzer in den Text fallen (du wirst dich an meinen neuesten Schnitzer erinnern, den ich ausgemerzt habe), und ich hoffe zumindest beim fertigen Buch, dass der Leser drüberhinwegliest, wenn ihn die Geschichte so ganz und gar gepackt hat.


    LG, Juliane

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    Original von Alyson
    Ich muss sagen, dass ich Christinas Rolle fast noch interessanter fand als die von Allegra. ;)


    Ich finde es schön, dass hier jemand auch mal eine Lanze für Cristina bricht. Und auf die Entwicklung eingeht, die auch Cristina durchgemacht hat. Sie war für mich auch eine der schillernden Randpersonen, die das Schreiben dieses Romans zu einer so unglaublich dynamischen, aber auch herausfordernden Sache machten. Ich habe nicht damit gerechnet, dass auch sie sich mir ins Herz schleicht. Und ich hoffe, die Leser verzeihen mir, wenn ich nicht am Ende die "böse" Cristina in Grund und Boden gestampft habe.


    LG, Juliane

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    Original von JulyRose
    Für mich heißt PoV auch Point of View - aber ich frage mich jetzt seit gestern Abend, was das Böse am PoV ist, das Sabinchen darin sieht.


    Na, da hab ich dir ja eine schöne Beschäftigung verpasst. *g* Dabei hab ich bloß das Wörtchen Hopping vergessen. DAS meinte ich mit dem Bösen. :kreuz

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    Original von JulyRose
    Ich glaube, ich werde mal bei meiner Lektorin drum anfragen müssen, hm? ;-) Das Interesse scheint mir ja enorm zu sein ....


    Jaaa, bitte. Dir fressen die Lektoren doch eh aus den Händen. :grin


    Da war ich drüber froh, dass Matteo und Allegra doch recht schnell zueinander finden, und prompt darf man sich daran nicht lange erfreuen. Während der romantischen Szene im Garten erwischts den Vater. Orgasmus = Tod, ganz schön gruselig (und einfallsreich). Und dann schickt sie den Helden doch in die Wüste ... Gut, das gehört so, nachdem noch ein Drittel aussteht, und das Umeinander hält die Spannung oben. Aber WIE überraschend, dass die als Bösewichtin eingeführte Cristina für die Versöhnung sorgt. Und die begleitenden Liebesszenen werden immer abwechslungsreicher. Allegra und Cristina fummeln vor Matteos Augen, sehr sehr geil. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn sie noch weiter gehen. Aber dann wärs vermutlich auch unglaubwürdig geworden.


    Dass er zum Schluss darniederliegt, vertieft noch einmal die Beziehung. Mir kann man ja sowieso nichts Schöneres antun, als den starken Helden hilflos vor ihr liegen zu lassen.


    Im Vergleich zu anderen Erotikromanen fand ich die Lilie elegant, den Einsatz der Szenen bewusst und nicht einfach mit dem Sexszenenstreuer verteilt. Die Figuren haben Tiefe, das Buch hat, o Wunder, eine richtige Handlung, und sprachlich ist es einfach angenehm. Was es allerdings nicht geschafft hat: mein Interesse an dieser Zeit zu wecken (von der Kastratenthematik abgesehen). Die ist mir nach wie vor zu perücken-, schnallenschühchen- und knopfreich. :lache

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    Original von Caia
    Loris und seinen Komplizen fand ich ein wenig... nunja. Unglaubwürdig. Nur, um dem Conte eins auszuwischen, machen sie sich an Cristina ran, haben wochenlang ihren Spaß mit ihr, nur, um dann zu einem genau passenden Moment vorgestellt zu werden und Matteo überfallen zu wollen - und das nur, weil sie ihm Geld schulden? Gut, wenn man davon ausgeht, daß sie dachten, daß sie ihm die Mätresse ausspannen vielleicht doch nachvollziehbar, aber irgendwie bleiben die beiden in meinen Augen ein wenig blaß.


    Da stimme ich dir voll und ganz zu! Ich bin der Meinung, dass man es auch einfach bei der kurzen "Geschichte" mit Christina hätte belassen können. Die Verbindung zu Matteo und dessen Geldleihe war mir zu kurzfristig in die Story reingemogelt. :grin


    Begeistert war ich übrigens davon, das Christina am Ende eine tragende Rolle dabei spielt, dass Allegra und Matteo wieder zusammenkommen! Prickelnd!


    Alles in allem hat mir das Buch und die Leserunde dazu gut gefallen! Merci vielmals! :anbet

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns." :eiskristall
    Franz Kafka


    :lesend Walsch: Gespräche mit Gott
    :lesend Norman: Grausames Spiel
    :lesend Patterson: 1st to die

  • Schön, wenn's gefallen hat. Da freut sich die kleine Autorin.


    Ich war zwar in den letzten Tagen viel unterwegs und dementsprechend wenig online, aber jetzt wieder voll da - auch für Nachzügler jederzeit gerne bereit, noch ein bisschen übers Buch zu reden.


    Ich möcht' auf jeden Fall noch loswerden, dass ich die Leserunde als sehr bereichernd empfunden habe. Und über die Kastraten reden wir dann vielleicht noch mal. ;-)

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    Original von Katerina


    Genau. Sabine, Juliane und ich gehören einer strengen Sekte an, die POV-Hopping für absolut böse hält. :-]


    Die "Schwesternschaft des POV". :rofl


    LG, Juliane