'Die eiserne Welt' - Seiten 310 - 392

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    Die Menschen, die wir versklaven, sind dieselben, mit denen wir uns versöhnen müssen.


    Hier wird mir zum ersten Mal das ganze Ausmaß klar, bzw. der Zusammenhang. Es ist nicht nur der Handschlag mit dem Rest der vorhanden Temenonier oder mit den Wüstenmenschen. Die Grenzen haben sich vermischt, die Völker haben sich vermischt. Es ist eine riesige Aufgabe, die zu bewältigen ist. Völker, die im Krieg gelegen haben, müssen nun aufeinander zugehen, um überleben zu können. Wenn das schon Anschar so schwer fällt, wie wird das dann für sein Volk. Wie wird es für sein Volk, keine Sklaven mehr zu haben. Wie wird es für die Sklaven, aus der Versklavung heraus zu kommen?


    Einer muss den Schritt tun, den Rest bring dann wahrscheinlich die Zeit.


    Die Ausbreitung der Wüste erinnert mich ein bisschen an Michael Endes Undendliche Geschichte. Das Nichts, das sich dort ausbreitet und die Welt vernichtet, so wie hier die Welt durch das Ausbreiten der Wüste vernichtet wird.

  • Nein, gar nicht. Ich hab damit gerechnet, dass er nicht bleibt bzw. dass das nur ein kurzer Abstecher wird, selbst wenn ihm hier die Entscheidung, in seine Welt zurückzukehren, abgenommen wurde und er die nicht freiwillig getroffen hat. Wie erklär ich das *grübel*
    Es ist ein Gefühl. Es war der falsche Zeitpunkt, nach Grazia zu suchen. Er hat den Weg in seiner Welt noch nicht geebnet. Ich hatte das Gefühl, dass er in seiner Welt noch einige Dinge klären, gerade rücken muss, bevor er sich Grazia zurückholt, bzw. sie zurückholt, damit sie ihm dort hilft.


    Ich bin noch nicht ganz durch mit diesem Abschnitt. Im Moment hoffe ich, dass sich Grazia nicht mit diesem Heinrich einlässt.

  • Das klingt, als wäre ich auf einem völlig falschen Dampfer :lache


    Er hat aber auch nicht nachgedacht. Er ist völlig impulsiv durch das Tor gegangen, genau wie Grazia. Er hat nicht bedacht, wie viel Zeit vergehen kann. Dass es seine Welt nicht mehr geben könnte, wenn er von Berlin aus wieder durch das Tor zurück geht. Jetzt war es ein halbes Jahr. Die Zeitspanne hätte aber auch größer sein können.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Das klingt, als wäre ich auf einem völlig falschen Dampfer :lache


    Das nicht. Aber ich wunder mich immer, auf was für Gedanken Leser so kommen, die mein kleiner Kopf gar nicht ersinnen konnte. :-D

  • jetzt bin ich mit dem Abschnitt ganz durch und jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt für Anschar gekommen, durch das Tor zu gehen :-)
    Mit Parrad, den er zum Meya geschickt hat, ist ein weiteres Puzzlestück an seinen Platz gerutscht. Hingegen ist der Kampf mit Geeryu ein weiteres Mal unentschieden ausgegangen. Da hat er noch eine harte Nuss zu knacken.


    Ob Benedikts Schüler noch da ist, wenn Benedikt aus Berlin zurückkehrt? Ich hab so den Verdacht, dass der christliche Unterricht nur halb gefruchtet hat. Wer weiß, vielleicht entsteht da ja eine neue Religion. Halb christlich, halb argadisch/temenonisch/Wüstenvölkisch :-)

  • Anschar ist ja ziemlich unvorbereitet und dann auch noch vom Schamindar verfolgt durch das Tor gegangen. Mit Benedikt ist er sicherlich besser drann. Die Instruktionen waren sehr - putzig. Ich bin mir fast sicher, dass Anschar sich nicht daran hält. In diesem Abschnitt ist er mir wieder etwas sympathischer geworden.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • rein, raus, rein raus.... ne, das war schon ok so.
    Der Zeitpunkt war verfrüht für Anschar.
    Er musste erst die Dinge in seiner Welt regeln, ehe er sich auf die Suche nach Grazia machen kann. Na ja, was heißt regeln. Die Weichen stellen wäre es besser ausgedrückt.
    Das ist sicherlich ein langer Prozess, der da jetzt in Gang gesetzt werden muss. Für wen es einfacher wird, wird sich zeigen. Und ob es überhaupt klappen kann.


    Verwundert hat mich, dass Grazia auch in Berlin ihre Gabe nicht verloren hat. Da hätte ich jetzt fest mit gerechnet.

  • Um das mal von der plottechnischen Seite zu beleuchten: Da gab es vor allem zwei Gründe, ihn mal kurz durchs Tor zu schicken. 1. Er konnte problemlos nach Argad zurückkehren. 2. Man hat, wenn es in Abschnitt 5 wirklich mit Berlin losgeht, schon mal eine Ahnung davon gekriegt, dass es für ihn kein Spaziergang wird.

  • Das ist schon klar Sabine. Er kann die Sprache nicht, er kennt die Kultur nicht.
    Dann sein exotisches Aussehen.
    Soviel kann Grazia ihm nicht erzählt haben, dass er sich dort zurechtfinden würde.
    Ohne Hilfe ist er dort verloren. Jetzt, mit dem Benedikt im Schlepptau, traue ich es ihm zu, dass er seine Mission dort erfüllt.

  • Ja, also Benedikt weiß ja, wo er hingehen muss, er kennt die Sprache, er weiß, wie man sich zu verhalten hat und er hat zumindest ein klein wenig Geld. Also ich denken schon, dass die beiden bei den Zimmermanns auftauchen werden.


    Ich bin nicht auf die Idee gekommen, dass Grazia sich mit dem Heinrich einlässt. Sie tanzt halt mit ihm. Sie versucht Anschar zu verdrängen, klar. Aber das funktioniert doch sowieso nicht :grin


    Hm.... ob es der Meya schaffen wird all diese neuen Probleme in seiner Welt zu lösen?? Parrad könnte da schon behilflich sein und ich muss sagen, Sildyu reagiert erstaunlich besonnen und scheint recht klug zu sein! Vll kann sie auch viel helfen!
    Bin gespannt, wie das weitergeht!
    Aber nun will ich erstmal nach Berlin! ;)

  • Während seines ersten kurzen Abstechers in die eiserne Welt kam Anschar ja ganz schön in Schwierigkeiten! War es eine Schusswunde, die ihm da beigebracht wurde? Wohl nur ein Streifschuss, da diese Wunde kein großes Thema wurde in diesem Abschnitt?


    Ich beim Lesen das Gefühl, dass sich bei Anschar langsam kleine Veränderungen in seiner Einstellung zu Sklaven einstellen. Es berührt ihn jetzt mehr, wenn Sklaven verletzt und geschlagen werden (während des Kampfes mit Geeryu und auch in der schwebenden Stadt). Er ist wohl auf einem guten Weg ;-).

  • Ich fand es auch nicht schlimm das Anschar nur kurz in Berlin war. Eigentlich hab ich es nur als Rettung vor dem Schamindar gesehen und als schnellen Weg nach Argad. Wie hätte das auch weiter gehen sollen, mit Lumpen an den Füssen? :lache
    Ich schätze mal Heinrich hat ein Auge auf Grazia geworfen. Sie wird sich sicherlich geschmeichelt fühlen, aber Anschar kann sie eh nicht vergessen ;-)
    Mit Benedikt zusammen nach Berlin zu gehen, ist wirklich eine gute Idee von Anschar.
    Ich bin gespannt wie er sich schlägt.
    :schnellweg

  • Zitat

    Während seines ersten kurzen Abstechers in die eiserne Welt kam Anschar ja ganz schön in Schwierigkeiten! War es eine Schusswunde, die ihm da beigebracht wurde? Wohl nur ein Streifschuss, da diese Wunde kein großes Thema wurde in diesem Abschnitt?


    Ja ist es!!

  • Anschars kurzen Abstecher nach Berlin empfand ich auch nicht als störend - im Gegenteil. Ich wäre enttäuscht gewesen, wenn er nicht nochmal nach Argad zurückgekehrt wäre, so dass ich als Leser ein Update der dortigen Geschehnisse erhalte.


    Anschars leidvolle Erfahrungen mit Kälte fand ich auch sehr treffend beschrieben - so kann man sich wirklich vorstellen, wie sich jemand fühlt, der Kälte gar nicht kennt und auf einmal in eine winterliche Landschaft "plumpst" :eiskristall


    Grazias Entwicklung gefällt mir auch gut - sie teilt auch mal "verbal" aus. Das steht ihr gut zu Gesicht, und ich bin gespannt, wie es mit ihr weitergeht. Nicht dass sie mit Heinrich verlobt ist, wenn Anschar jetzt kommt, um sie zu suchen ... oder schwanger und Anschar denkt, das Kind ist von Heinrich ... :gruebel


    Anschar hat in diesem Absatz wieder Boden gut gemacht, was Sympathie angeht, da er anfängt, sich über Sklaven Gedanken zu machen und seine untolerante Art ablegt. :blume

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  • Ich hätt mirs ja eigentlich denken können - wenn man sich vorher Gedanken macht, ob ein Leser über irgendwas stolpert, tritt das nicht ein. Stattdessen andere Stolpersteine, die man gar nicht im Blickfeld hatte ...


    Als ich im dicksten Winter eine Freundin besuchte, war die Treppe zum Eingang hinunter spiegelglatt. Ich musste die Schuhe ausziehen und in Socken runterlaufen. Grausam. Aber ich konnte es mir mit dem Gedanken "Recherche in der Praxis" wenigstens ein bisschen erträglich machen. :rolleyes