Blutraub - B. H. Fingerman

  • OT: Bottomfeeder



    Klappentext


    Philip Merman ist ein Einzelgänger. Er lebt zurückgezogen in einem kleinen Apartment und arbeitet nur nachts. Doch der Durst lässt ihn nicht ruhen. Denn Phil ist ein Vampir. Seine Opfer sind die Schwächsten der New Yorker Unterwelt, Obdachlose und Drogensüchtige. Sein einziger Gefährte ist der undurchsichtige Shelley. doch es gibt noch eine andere Vampirwelt in Manhattan, die der Superreichen und Dekadenten. Dort holt Phil seine Vergangenheit ein. Und er muss eine Entscheidung treffen, die Leben oder Tod bedeutet - selbst für einen Blutsauger ...


    Autor


    B. H. Fingerman ist seit über zwanzig Jahren als Comic-Zeichner tätig. Zu seinen bekannten und gelobten Werken zählen "White Like She" und "Beg The Question". Darüber hinaus hat er mehrere Kurzgeschichten veröffentlicht. "Blutraub" ist sein erster Roman.
    Fingerman ist verheiratet und lebt in New York. Weiteres zum Autor: www.bobfingerman.com


    Meine Meinung


    Vermutlich bin ich mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Anfangs fand ich das Buch noch ganz gut, denn Philip erzählt sehr ironisch, wie sein Alltag abläuft und entlockt einem das ein oder andere Schmunzeln.
    Doch je weiter man liest, desto öfter fragt man sich: "War's das schon oder kommt da noch was?" Denn Philip erzählt weiterhin, was er an einem ganz normalen Tag, äh, Verzeihung, in einer ganz normalen Nacht erlebt. Nach einer Weile geht einem das gewaltig auf den Nerv, denn es wiederholt sich vieles und irgendwann ist man nur noch gelangweilt.
    Gefühlte hundert Mal liest man, wie Phil seiner Arbeit nachgeht. Er arbeitet nachts in einem Büro und scannt Fotos ein. Bevorzugt scannt er natürlich Fotos, auf denen Unfall- oder Mordopfer zu sehen sind. Das ist seine persönliche Speisekarte.


    Selbstverständlich lernen wir auch einiges von Philip. Beispielsweise, dass Menschen wirklich ekelhaft riechen und dass sich mehr als die Hälfte nach ihrem Tod in die Hose machen. Ähm, ja, danke, aber so genau wollte ich es eigentlich nicht wissen.


    Anfangs war mir Philip noch sympathisch, aber je weiter ich gelesen habe, desto unsympathischer wurde er mir. Seine Kommentare nerven irgendwann nur noch und sein Selbstmitleid ist nicht mehr auszuhalten.
    Seine Beweggründe sind teilweise auch nicht nachvollziehbar.
    Im Laufe des Buches entwickelt er sich eher negativ weiter. Am Anfang des Buches hatte er noch so etwas wie ein Gewissen, später scheint es das bei ihm nicht mehr zu geben. Er wird egoistisch und oberflächlich.


    Die anderen Charaktere wirken flach und farblos.


    Die Handlung plätschert nur so dahin. Auf dem Cover steht zwar "Vampir-Thriller", aber so etwas wie Spannung gibt es in diesem Buch nicht.


    Das 'Rätsel' seiner Verwandlung wird später gelöst. Schade nur, dass man von anfang ahnt, von wem er verwandelt wurde.
    Das Ende hat mir auch überhaupt nicht gefallen, allerdings möchte ich nicht zu viel verraten.


    Fazit: Man hat nichts verpasst, wenn man das Buch nicht gelesen hat.


    Ich gebe 4 von 10 Punkten.

    "Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen." (Francis Bacon )

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Din ()

  • Hab mir schon gleich gedacht das das Buch ziemlich mies ist. Selbst
    die Kurzbeschreibung ist schon lahm und gerade das Buch musste ich
    ja als mein Zufallskauf bekommen. Oh Mann :cry

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Ich hab's mir freiwillig gekauft - sehr freiwillig und begeistert sogar :grin.
    Habe heute morgen anfangen zu lesen, aber erst 15 Seiten geschafft und kann daher noch nicht wirklich eine Aussage treffen. Die negativen, enttäuschten Bewertungen häufen sich aber wohl.

  • Zitat

    Original von Steena
    Habe heute morgen anfangen zu lesen, aber erst 15 Seiten geschafft und kann daher noch nicht wirklich eine Aussage treffen.


    Ich bin schon wirklich gespannt, wie dir das Buch gefällt. Vielleicht ist das Buch ja gar nicht soo schlecht, wenn man mit nicht allzu hohen Erwartungen an das Buch herangeht? :gruebel

  • Zitat

    Original von Din
    Vielleicht ist das Buch ja gar nicht soo schlecht, wenn man mit nicht allzu hohen Erwartungen an das Buch herangeht? :gruebel


    Dann bin ich als Testleser absolut ungeeignet :grin, ich warte seit Anfang des Jahres auf dieses Buch und hatte schon mehrmals das englische Original in Angriff genommen, dann aber doch gewartet.

  • Hach ... ich liebe solche Bücher - Bücher, bei denen ich dann auch am Ende weiß, was ich über sie schreiben soll :grin. Blutraub zieht sich momentan wie Kaugummi. Die Idee ist gar nicht mal so schlecht und auf interessante Weise anders, aber die Umsetzung ist so ziemlich das Letzte. Ich frage mich noch, wie dieses Wort, vor dem ich eigentlich sonst zurückschrecke, in den Untertitel des Buches gekommen ist. Hat sich dort sicher verlaufen!

  • Ich lese ab und zu gerne mal ein Vampirbuch. Von diesem hier weiß ich aber nicht genau, ob ich es gut oder schlecht finden soll. Es war für meinen Geschmack mittelmäßig.
    Auf der einen Seite fand ich es gut, dass die Vampire noch ziemlich "menschlich" waren, also dass sie arbeiten gehen etc. Auf der anderen Seite waren mir dann mache dinge, wie die Orgien, einfach zu viel des guten. Das Ende dagegen war echt mal was anderes!
    Es hat sich flüssig gelesen, war aber jetzt nichts was ich noch ein zweites Mal bräuchte.

  • So ich schieße jetzt mal wieder quer. Kann mich den negativen Meinungen über das Buch nämlich so gar nicht anschließen. Entweder hatte ich ein paar gute Tage oder aber ich brauchte genau das Buch zur jetzigen Zeit.


    Ich fand das Buch klasse. Phil liebe ich. Dieser sarkastische Ton von ihm. Toll. Genauso muss ein Vampir sein. Naja okay er könnte stellenweise noch etwas härter sein, aber er entwickelt sich ja. :-]
    Die Ideen in dem Buch sind nicht wirklich neu. Obwohl ich einiges schon ziemlich gewöhnungsbedürftig fand. Ich sage nur Bar..nette Idee. :grin - aus der Sicht der Vampire versteht sich. Aus Sicht eines Menschen nicht wirklich toll.


    Von mir gibt es die volle Punktzahl. Ich habe mich bestens amüsiert bei diesem Buch. :-]

  • Danke für die Rezis! :wave
    Hm, mal gucken, ob das was für mich ist. :gruebel

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Selten habe ich so einen jämmerlichen Protagonisten erlebt, der trotzdem den Leser auf merkwürdige Art und Weise in seinen Bann zieht. Einerseits hatte ich mehrmals das dringende Bedürfnis, das Buch abzubrechen, weil mir der Ich-Erzähler mit seiner ständigen jammernden Attitüde so sehr auf die Nerven ging, andererseits war er durch seine sarkastischen Kommentare und seinem eigenbrötlerischen Auftreten sehr interessant.


    Phil Merman arbeitet nachts in einer Fotoagentur und scannt dort Dias von Morden, Selbstmorden und Unfällen ein, je blutiger, desto besser. Die Beschreibung seiner Arbeit nimmt großen Raum innerhalb des Buches ein, was auf Dauer ein wenig langweilig wird. Die Handlung weist generell nicht so eine hohe Spannungskurve auf, es passiert meiner Meinung nach einfach zu wenig, um wirklich überzeugend zu sein. Die Bezeichnung Thriller ist daher auch vollkommen falsch gewählt. Es gibt zwei Zeitebenen, einmal die Gegenwart von Phil, einmal Rückblenden in seine Vergangenheit.


    Die Charaktere bleiben allesamt etwas blass, weder Phil noch Eddie gelang es, Sympathiepunkte bei mir einzuheimsen, Shelley war einfach nur nervig.


    Insgesamt ist das Buch bestenfalls nette Unterhaltung für zwischendurch, der es aber deutlich an Spannung mangelt. Auch sollte man sich nicht durch den Klappentext beeinflussen lassen, ich empfand ihn als sehr unpassend. Von mir gibt es 5 von 10 Punkte

  • Ich schiesse zusammen mit hestia quer.


    Ich fands auch toll. Phil ist ein herrlicher knochentrockener Sack. Genial war, wie er regelmäßig seine Arbeit kommentiert hat. Ich hätte mich hier regelmäßig wegschmeißen können. Diesen staubtrockenen sarkastischen Ton liebe ich! Die Geschichte an sich ist nichts besonderes, schön war allerdings, dass mal ein paar neue Ideen eingebracht wurden.


    Mhm...dumdidum...ich gebe sehr gute 8 Punkte.

  • Ich habe es nun auch beendet.
    Ich gehöre hier wohl in das Lager von Hestia und Dany. :-]
    Wenn ich auch etwas völlig anderes erwartet habe, habe ich mich beim Lesen sehr gut unterhalten gefühlt.Ich fand Phillips Sinn für Humor schon recht amüsant.Insgesamt war es sicherlich keine besondere oder tolle Geschichte, aber langweilig ist mir eben auch nicht gewesen.
    Ich würde 7 von 10 möglichen Punkten geben.

  • Ich durfte das Buch von einer lieben Eule lesen und muss sagen, dass ich überrascht war. Ein wirklich anderes Vampir-Buch.
    Phil gefällt mir, er ist ehrlich in allen Lagen und nimmt kein Blatt vor den Mund, ob es nun gerade dem Leser ins Bild passt oder auch nicht. Für die Bezeichnung Thriller war mir das Buch nicht spannend genug, aber vielleicht hätte der Autor sein Buch auch gar nicht da eingeordnet. Allerdings hatte es auch einige Längen.
    Ach ja, und positiv: Vampire sind hier dort, wo sie hingehören: in die Nacht, in die Dunkelheit, nicht ins Tageslicht bei Regen oder so. Gut so!

  • Tja, ich merke grad, dass ich noch nichts zu dem Buch geschrieben habe und wollte das jetzt nachholen. Ich muss jetzt heftig überlegen muss worum es eigentlich ging, merke ich grad. Es ist kein Buch, was mir besonders im Gedächtnis bleiben konnte, obwohl es grad erst 10 Tage her ist. Notiert habe ich mir die Note 3 von 6.
    Im Gedächtnis ist mir allerdings geblieben, dass ich den Hauptprota als Vampir mit Moral gesehen habe. Im Gegenzug zu vielen anderen Protas in diesem Buch. Übel fand ich die Schilderung der menschlichen Coctails.

  • Ich fand das Buch gar nicht so schlecht, okay ein Thriller war es nicht. ABer es ist mal ein ganz anderes Vampirbuch und das hat mir gut gefallen.
    Okay, manche Stellen ziehen sich wirklich total in die Länge und das sich Philip in den 27 Jahren seiner Verwandlung so gar nicht entwickelt hat und nix hinterfragt hat - oder mal jemand anders seiner Art getroffen hat, fand ich doch ein wenig seltsam.
    Wer ihn verwandelt hat war doch klar - warum kommt er selber da nicht drauf?!!?
    Ein Durchschnittsbuch. Wird keinen bleibenden Eindruck hinterlassen...