Operation Wild Fire - Nelson DeMille

  • Wir erinnern uns: "Nachtflug" endet mit dem Einsturz der World Trade Towers an 9/11 und das letzte, was wir erfahren ist, dass sowohl John und Kate überlebt haben. Und nun "Operation Wild Fire"… ein Jahr nach 9/11.


    Kurzbeschreibung von Amazon.
    Das politische Amerika befindet sich im Ausnahmezustand: Präsident Bush hat den Krieg gegen den Terror erklärt. John Corey, Agent der New Yorker Antiterror-Task Force, muss gut ein Jahr nach der Katastrophe vom 11. September die Welt vor einem weiteren Anschlag bewahren.
    Die Welt ist im Umbruch, die Bedrohung allgegenwärtig. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 wird in den USA alles und jeder bespitzelt. John Corey soll einen dieser Aufträge in Upstate New York übernehmen. Auf Long Island spioniert sein Kollege Harry Muller im Custer Hill Club. Hier treffen sich die einflussreichsten Größen aus Wirtschaft, Finanzwelt und Politik. Als Harry spurlos verschwindet, übernehmen Corey und seine Frau Kate Mayfield, eine FBI-Agentin, die Ermittlungen. Bald dämmert beiden, dass hier, in diesem Club reicher und mächtiger Männer, unter dem Codenamen WILD FIRE ein unglaubliches Komplott geschmiedet wird. Nelson DeMille ist berühmt für atemberaubend spannende Politthriller. Sie zeichnen sich durch brillanten Humor und lebensechte Figuren aus, die er mit den Abgründen unserer Zeit konfrontiert.


    Meine Meinung:
    Zu Beginn war ich – wie schon beim vorherigen Teil – etwas skeptisch, dass Realität (und dann noch 9/11) und Fiktion vermischt wird. Und dann eben auch noch 9/11… für mich ist das etwas, was mich fiktional überhaupt nicht interessiert. Durch das reelle Ausmaß ist es – für mich – für Fiktion so gut wie gar nicht geeignet.
    Aber DeMille hat die Kurve ganz gut gekriegt und die Realität gibt hier nur die Rahmenhandlung.


    Mir war der Anfang etwas zu langatmig. Über mehr als 150 Seiten wird auf etwas hingearbeitet, was dem Leser eigentlich schon von Anfang an klar ist und was Leser wie ich dann einfach nur noch hinter sich bringen wollen.


    John Corey ist gewohnt schnodderig, will die anstehende Katastrophe wie James Bond im Alleingang – höchstens noch mit Kate an seiner Seite – verhindern und setzt dabei wieder seine Karriere auf's Spiel. Nicht unbedingt superglaubwürdig, aber mit John Corey macht's halt einfach Spaß.


    Etwas schade fand ich, dass aus dem vorheringen Band, "Nachtflug", einiges im Sande verlief und das Ende hatte einige Schwächen. Da hätte DeMille lieber den Anfang kürzen sollen und diese Seiten dann ins Ende investieren sollen; die Motivation einiger Figuren war mir dann zu hingehuddelt.


    Trotzdem absolut lesenswerte und unterhaltsame Krimikost, John Corey bekommt von mir 9 Punkte.

  • Ich habe diese Originalausgabe gelesen, kann daher zur Übersetzung, insbesondere von John Coreys Wortwitz, nichts sagen. Aber bei Amazon bekommt die Übersetzung positive Worte.

  • Schöne Rezi, danke. Da Du ja trotz einiger Schwächen 9 Punkte vergibst, ist das Buch doch recht lesenswert.


    Da warte ich aber dringend auf die TB-ausgabe.

  • Zitat

    Original von Findus
    Schöne Rezi, danke. Da Du ja trotz einiger Schwächen 9 Punkte vergibst, ist das Buch doch recht lesenswert.


    Ich bin aber auch etwas verknallt in John Corey... ich mag seine politisch-unkorrekte Art einfach zu sehr... :zwinker

  • Auch dieses Buch hat mir gut gefallen, von einem Punkt abgesehen, für den DeMille vielleicht gar nichts kann, der mich aber ziemlich verstört hat.



    Aber, davon abgesehen hat sich das Buch nett gelesen. Ich liebe Corey und Kate als Team, sie ergänzen sich wunderbar. Das habe ich in der Form noch nirgendwo anders so schön umgesetzt gesehen.


    Jetzt hoffe ich nur, daß sich DeMille beim nächsten Mal vielleicht doch wieder einen etwas weniger tagespolitischen Aspekt aussucht. Aber, ganz egal, ich freue mich auf meinen nächsten DeMille. Ich lese ihn ja trotz allem wahnsinnig gern.


    (Und habe danach, quasi um mein verstörtes Gemüt zu beruhigen, endlich meine längst fällige Biographie über Hussein I von Jordanien gelesen.