Maria Dabrowska - Tagebücher 1914-1965

  • Titel: Tagebücher 1914-1965
    Autorin: Maria Dabrowska
    Verlag: Suhrkamp
    Erschienen: Februar 1996
    Seitenzahl: 385
    ISBN-10: 3518390910
    ISBN-13: 978-3518390917
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    Maria Dabrowska wurde 1889 in Russow geboren. 1965, kurz nach ihrem Tode, entdeckte man ihre Tagebücher. 80 Notizbücher, ca. 9.000 Seiten umfasste dieser Nachlass aus über 50 Jahren. Diese Tagebücher galten als eine literarische Sensation, waren sie doch ein authentische Dokument über verschiedene Epochen polnischer Literatur und polnischem Leben in zum Teil sehr, sehr schweren Zeiten.


    Maria Dabrowska wurde vor allen Dingen bekannt durch ihr Epos „Nächte und Tage“ das in den Jahren 1932 bis 1934 auch in Deutschland erschien.


    Diese Tagebücher sind eine unglaublich interessante Lektüre, aufschlussreich in vielerlei Hinsicht. Zum einen erfährt der Leser sehr viel über die polnische Literatur zwischen dem ersten Weltkrieg und 1965, aber Maria Dabrowska schildert auch das Alltagsleben in Polen eben während dieser Zeit. Sie beobachtet sehr intensiv und schont nichts und niemanden in ihren Aufzeichnungen; sie sagt ihre Meinung, emotional aber stets auch um Sachlichkeit und Fairness bemüht. Die Autorin beurteilte auch die politischen Verhältnisse kritisch und engagiert.


    Sehr hilfreich sind die im Text integrierten „Fußnoten“ die sehr zu einem besseren Verständnis der Tagebuchaufzeichnungen beitragen. Gerade auch die Namensvielfalt in den Aufzeichnungen wird dadurch für den Leser entwirrt.


    Maria Dabrowska hat dieses einmalige Zeitdokument mit großem literarischen Können verfasst. Die Autorin hatte testamentarisch verfügt, dass die Tagebücher erst 40 Jahre nach ihrem Tode veröffentlich werden dürften, gegen eine früher Auswahlausgabe hatte sie allerdings keine Einwände.


    Zusammengestellt wurde diese einbändige Auswahl aus den Tagebüchern für den deutschen Leser von Tadeusz Drewnowski, Professor für polnische Literatur an der Universität Warschau, der auch die fünfbändige Ausgabe für die polnischen Leser zusammenstellte.


    Sehr lesenswert.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.