die 18. Mittwochsgeschichte

  • Aus dienstlichen Gründen mußte ich die Kurzgeschichten mit dienstlichem Bezug leider entfernen.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    zu schlimm? soll ichs raus tun?


    Nein!!!!! Laß es bitte!
    Ich kann Menschen nicht verstehen, die sich umbringen und andere Menschen damit reinziehen.
    Bei uns ist so oft die Bahnstecke gesperrt, weil sich gerade mal wieder jemand vor den Zug geschmissen hat. Was tun solche Menschen den Lokführern an? Oder auch euch, bzw. der Feuerwehr, die solche Todesfälle bearbeiten müssen :-(

  • Zitat

    Original von Babyjane
    zu schlimm? soll ichs raus tun?


    Nein, nicht raus tun... Schlimm ist es, ohne Frage...


    Ich frage mich auch immer wie man sowas machen kann und dann mit seinem Selbstmord auch noch andere Menschen mit reinreißt... Außerdem macht man sich halt oft kein Bild von 'hinter den Kulissen' und das bringst Du immer sehr gut rüber... Man kann sich da wohl kein wirkliches Bild von machen, was ihr alles aushalten und mitansehen müsst... *knuddelt BJ mal*

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • @ Wolke


    Ich denke, daß man *Reisende* nicht aufhalten kann und wenn jemand diesen Entschluß tatsächlich ernsthaft gefaßt hat, dann glaube ich auch nicht, daß man ihn davon abhalten kann.
    Aber ich denke, man kann sich andere Möglichkeiten suchen, indenen man niemanden sonst direkt beteiligt. Dieser Lkw-Fahrer wird wohl immer ein schlechtes Gefühl haben, wenn er unter einer Brücke durchfährt, auf der sich Menschen befinden.


    Für mich selbst ist es immer weniger schlimm, wenn ich nicht mehr in die Augen des jenigen sehen kann, irgendwie verliert er dann alles menschliche und ich rasseln mein Arbeitsprogramm runter.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Ich denke, daß man *Reisende* nicht aufhalten kann und wenn jemand diesen Entschluß tatsächlich ernsthaft gefaßt hat, dann glaube ich auch nicht, daß man ihn davon abhalten kann.
    Aber ich denke, man kann sich andere Möglichkeiten suchen, indenen man niemanden sonst direkt beteiligt. Dieser Lkw-Fahrer wird wohl immer ein schlechtes Gefühl haben, wenn er unter einer Brücke durchfährt, auf der sich Menschen befinden.


    Stimmt, aber genau das meinte ich auch. Muß man, wenn man gehen möchte, dies auf dem Rücken anderer austragen? Nein! Aber wahrscheinlich können wir gar nicht nachvollziehen, was in Menschen in genau so einer Situation vorgeht.

    Zitat

    Für mich selbst ist es immer weniger schlimm, wenn ich nicht mehr in die Augen des jenigen sehen kann, irgendwie verliert er dann alles menschliche und ich rasseln mein Arbeitsprogramm runter.


    Das kann ich nachvollziehen, aber stumpft man da nicht auch ganz schön ab, wenn man solche Bilder zur Seite schieben kann?
    Dann noch eine ganz andere Frage, es ist mir klar, dass ihr auch Polizeipsychologen im Hause habt. Aber kommt nach einer solchen Situation auch jemand auf euch zu, oder müßt ihr so einen Anlaufpartner von euch aus aufsuchen. Vielleicht besser ausgedrückt, wenn ihr einen solch extremen Vorfall habt, über den bestimmt auch auf der Dienststelle gesprochen wird, kommt danach jemand auf euch zu, damit ihr die Probleme aufarbeiten könnt?

  • Wolke


    Oh ja man stumpft ab, sehr sogar. Allerdings bedauer ich das nicht, denn es bewahrt mich davor mir alles zu sehr zu Herzen zu nehmen.


    Wir haben Psychologen und geistliche Seelsorger. Die unser Vorgesetzter anfordern kann, wenn er es für sinnvoll hält. Bis vor einiger Zeit waren diejenigen die diese Möglichkeit in Anspruch genommen haben, ziemlich schnell als Weicheier und nicht belastbar verschrien. Mittlerweile sieht man das jedoch anders und immer öfter äußern die Kollegen den Wunsch nach einem solchen Geschehen mit einem Seelsorger zu sprechen.
    Meist ist es so, daß nach einem solchen Einsatz man noch zusammen sitzt und darüber spricht, der Chef fragt, dann ob jemand bedarf hat und dann wird eventuell ein Seelsorger angefordert. Der ist innerhalb kürzester Zeit dann auf der Wache und bleibt mit den betroffenen Kollegen auch noch länger nach dem Vorfall in Kontakt.


    Ich selbst habe jedoch noch nie die polizeilichen Seelsorger in Anspruch nehmen müssen. Offenbar gehöre ich zu den wenigen die solche Dinge ganz gut wegstecken. Zum Glück.

  • BabyJane, Du hast bestimmt einen wahnsinnig interessanten und abwechslungsreichen Job - aber es gibt Momente, da möchte ich keinesfalls in Deiner Haut stecken. :knuddel


    Meinen Respekt hast Du wirklich.


    Ich kann übrigens auch nicht verstehen, warum viele Selbstmörder andere mit in ihr Sterben einbeziehen und dabei ja auch oft billigend den Tod einer oder mehrerer weiterer Personen mit in Kauf nehmen.


    Andererseits... wer so weit geht und keinen Respekt mehr vor dem eigenen Leben hat, dem ist wahrscheinlich alles wurscht - auch das Leben der anderen.


    BabyJane, so sehr wie diese ging mir noch keine Deiner Erzählungen unter die Haut. :-(

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • :wow


    lieber Himmel nochmal *schwerschluck*


    ich frag mich allerdings die ganze Zeit was in einem Menschen vorgehen muss um solch einen Tod zu wählen - welches Problem und welcher Lebensunmut mag dahinter stecken, um auf eine solche Art und so rücksichtslos auf andere aus dem Leben zu gehen ???


    *fassungslos*


    Hannah


    BJ - meine Hochachtung - deinen Job möchte ich um nichts in der Welt haben !!!

  • BJ, möge dir deine Einstellung immer bleiben, sie ist schon sehr nützlich, mit sowas umzugehen.


    Ihr habt schon recht, die wirklich Entschlossenen hält keiner auf, und wenn die scharf drauf sind, dass es klappt, dann sind ihnen mögliche Kollateralschäden so schnurz wie nur was. Vermutlich haben sie keinen Gedanken für die Gefährdung anderer mehr, wenn sie sich aufmachen, sondern nur im Sinn, dass sie es möglichst "totsicher" hinkriegen. Für Rücksicht ist da kein Platz mehr.


    :knuddel Idgie, die dir mal einen Haufen Schokoriegel rüberschiebt, in der Hoffnung, dass sie möglichst lange halten.

  • :-]BJ, gute klare und eindringliche Schilderung des Erlebten. Ich kann das nach vollziehen, erstens kenne ich mich mit Suizid ein wenig aus, ich habe auch schon etliche Tote gesehen, unter anderen Umständen natürlich und weiß auch inzwischen, wie ich damit fertig werden kann. Trotzdem, ich beneide Dich nicht um Deinen "Job", wäre vielleicht ganz schön, wenn mehr von Deinen Kollegen sich in der Öffentlichkeit äußern würden, wie sie ihre Arbeit so erleben und was sie selber dabei empfinden. Nach wie vor bin ich der Meinung, das gerade Deine, manchmal etwas schnoddrige Art die Geschichten rüber zu bringen, gut für eine Veröffentlichung wären. Ich würde ein Buch davon auf jedenfall kaufen. Das meine ich ganz ehrlich. :-]

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

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