Zum Inhalt:
Die Kellnerin Helena wird erwürgt und bestialisch zugerichtet. Kommissar Hanhivaara ermittelt und hat es bald mit einem zweiten Mord zu tun: Helenas Freundin Eeva-Maria wird auf offener Straße von einem Heckenschützen erschossen. Hängen die beiden Morde zusammen, oder hat es der Kommissar mit zwei Mördern zu tun?
Meine Meinung:
Sehr spannender und ungewöhnlicher Finnen-Krimi, der sowohl die Sicht des Ermittlers als auch die des Täters präsentiert. Lakonisch, mit unterkühltem Witz und einer Spur Fatalismus. Kirstiläs Erzählstil hat mir sehr gut gefallen, er ist präzise und zugleich lakonisch, in den Dialogen wie in den Beschreibungen oder inneren Monologen, dabei immer etwas ironisch, mal sarkastisch oder spöttisch, aber nie zynisch. Die Dialoge sind ungewöhnlich, aber nicht unrealistisch, und die Figuren wirken vor lauter Ecken und Kanten zugleich glaubhaft und skurril. Alle Personen wirken ambivalent, jedenfalls selten eindimensional. Und so ergibt sich ein Krimi, der sowohl leisen Witz besitzt als auch düster und fatalistisch ist. Sehr finnisch eben. Etwas unterkühlt und schwermütig, aber nicht ohne Humor.
Zwar stammt der Krimi aus dem Jahr 1979 (mit entsprechenden zeitlichen und politischen Verweisen), aber das Geschehen ist nicht zeitspezifisch - auch wenn das Thema des mordenden Heckenschützen damals noch nicht so gängig war wie heute.