Titel im Original: "The library policeman" und "The sun dog" aus: Four past midnight
Kurzbeschreibung:
Der Band "Nachts" vereinigt - neben dem autobiographischen Prolog "Kurz vor Mitternacht" - die beiden umfangreichen Erzählungen "Der Bibliothekspolizist" und "Zeitraffer". In der ersten Geschichte geht es um einen Anwalt, der die in einer öffentlichen Bibliothek ausgeliehenen Bücher versehentlich vernichtet und nun beginnt, Höllenqualen zu leiden...
"Zeitraffer" ist eine Geschichte über Kameras und Fotografieren. Am 15. September war Kevins 15. Geburtstag, und er bekam genau das, was er sich gewünscht hatte: eine Polaroidkamera. Aber einerlei, welches Motiv er wählt, die Kamera zeigt immer nur das Bild eines Hundes. Es hilft Kevin wenig, daß er die Kamera umzutauschen versucht. Der Hund entwickelt sich zu einem peinigenden Alptraum, der alsbald reale Gestalt annimmt und Kevin mit seinem Haß verfolgt.
Meine Meinung:
Das Buch enthält - neben dem interessanten Prolog - zwei voneinander unabhängige Erzählungen: "Der Bibliothekspolizist" und "Zeitraffer". Die erste Geschichte hat mir gut gefallen; sie ist spannend aufgebaut und erzählt von interessanten Charakteren, auch das Ende ist zufriedenstellend.
Die zweite Geschichte allerdings sagte mir überhaupt nicht zu - sie nimmt an keiner Stelle an Fahrt auf und bleibt auch zum Ende hin trotz der reißerischen Umsetzung langweilig und vorhersehbar. Laut King dient "Zeitraffer" übrigens als Bindeglied zwischen den beiden längeren Romanen "Stark - The Dark Half" und "In einer kleinen Stadt - Needful Things" und soll auch eigenständig "funktionieren".
Beide Erzählungen sind in Kings gewöhntem einfachen, den Themen angepaßten und doch eingängigen Schreibstil verfaßt, unterscheiden sich für mich jedoch qualitativ ganz deutlich. Vielleicht hat mir "Zeitraffer" auch deshalb so wenig zugesagt, weil ich mich nicht fürs Photographieren interessiere, jedenfalls hat es den ansonsten guten Eindruck von diesem Buch stark nach unten gedrückt.
Fazit: nicht Kings bestes Buch, aber zumindest enthält es eine ansprechende Horror-Geschichte, wenngleich die zweite nicht überzeugen kann.