Kurzbeschreibung:
Der Italiener ist – zusammen mit dem Spanier und dem Engländer – einer der vielen Gäste, die sich aus traurigem Anlaß im Herrenhaus von Wolfsegg eingefunden haben. Dabei sollte an diesem Tag ein eher fröhliches Ereignis stattfinden: die Aufführung eines Theaterstücks im Glashaus von Wolfsegg. Da sich der Herr des Anwesens jedoch umgebracht hat, wird aus der Bühne für die geplante Komödie das Dekor der Leichenaufbahrung.
Eigene Meinung:
Nach einem Interview Bernhards mit dem Regisseur Ferry Radax, zeigte sich Thomas Bernhard von dessen Arbeitsweise derart beeindruckt, dass er mit der Italiener eine Filmvorlage geschrieben hat, die von Radax auch verfilmt wurde. So liest sich das Buch allerdings über weite Strecken auch, wie ein Film. Für Bernhard sehr ungewohnt beschreibt er minutiös und detailliert die Szenerie. Immer mit dem Blickwinkel der Kamera, gibt er Regieanweisungen. So entsteht zwar eine besondere Atmosphäre, allerdings liest sich das Buch dadurch streckenweise auch recht mühsam, wenn jede kleinste Veränderung dokumentiert wird und auch Angaben zum Ton auf Sekundengenauigkeit angegeben werden. Oft sind das relativ kurze Sätze, die etwas abgehackt wirken. Die sonst für Bernhard so typische Sprachmelodie mag dabei nicht aufkommen.
Erst auf den letzten 25 Seiten folgt wieder ein Teil, der sprachlich wieder dem typischen Sprachduktus Bernhards folgt.
Thematisch befindet sich das Buch wieder in Wolfsegg, wie bereits auch Auslöschung. Der Hausherr begeht während der Vorbereitung für ein Schauspiel Selbstmord. Zuerst werden dabei stimmungsvoll Szenen geschildert, in denen andere Dorfbewohner den Schuß vernehmen, anschließend die Begräbnisvorbereitungen.
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