Zwei Tage hab ich gebraucht. Natürlich hab ich nicht im Ernst erwartet, dass ich das Buch zwischendurch irgendwie aus der Hand legen könnte, Fitzek beherrscht es nun mal wie kein Zweiter, eine Spannung aufzubauen, dass man einfach immer weiterlesen muss.
Trotzdem - und auch das hab ich erfahrungsgemäß erwartet, nachdem ich alle vorheringen Bücher von ihm gelesen habe - kam mir vieles sehr abstrus und schwer nachvollziehbar vor, was die Lesefreude doch hin und wieder schmälerte, doch nie so weit, dass ich das Buch abgebrochen hätte - geht ja gar nicht, man muss ja die Auflösung erfahren. Aber auch die kam mir wieder etwas hahnebüchen daher.
Auch kann ich mir schwer vorstellen, dass man an einem vom Frost glatten Geländer mit seinem gesamten Körpergewicht nur an den letzten Fingergliedern hängen kann.
Und - eine Frage an alle KlinikmitarbeiterInnen - wird eine Narkose wirklich schon auf der Station eingeleitet oder passiert das nicht doch erst im OP? (Als Sandra zum Kaiserschnitt gefahren wird, sagt die Schwester, die Narkose sei schon eingeleitet, deshalb könne sie nicht mehr klar sprechen). Und überhaupt, war das nicht ziemlich früh? Immerhin haben die beiden Brüder noch geraume Zeit gebraucht, bis die Leber zur Transplantation bereit war. Und was, wenn es nicht geklappt hätte? Hätte man mit dem Kaiserschnitt nicht lieber warten sollen, bis Benny tot auf dem Sektionstisch liegt?
Das sind nur einige Kleinigkeiten, aber sie fallen mir auf und schmälern bei aller Hochachtung vor Sebastians Fitzeks Fähigkeiten, hochspannend zu plotten, doch ziemlich die Lesefreude.
Ich gebe 6 Punkte. Und ob ich das nächste Buch auch wieder lese?
Vielleicht sollte ich mal das Radio-Orakel befragen.