Inhalt lt. amazon:
Was wäre, wenn wir die schlimmsten Erlebnisse unseres Lebens für immer aus unserem Gedächtnis löschen könnten?
Und was, wenn etwas dabei schief geht?
Viel stärker als der Splitter, der sich in seinen Kopf gebohrt hat, schmerzt Marc Lucas die seelische Wunde seines selbst verschuldeten Autounfalls - denn seine Frau hat nicht überlebt. Als Marc von einem psychiatrischen Experiment hört, das ihn von dieser quälenden Erinnerung befreien könnte, schöpft er Hoffnung. Doch nach den ersten Tests beginnt das Grauen:
Marcs Wohnungsschlüssel passt nicht mehr. Ein fremder Name steht am Klingelschild. Dann öffnet sich die Tür - und Marc schaut einem Alptraum ins Gesicht …
Kommentar:
Mit "Splitter" legt uns Sebastian Fitzek seinen fünften Psychothriller vor und auch dieser hat es wieder in sich.
Marc Lucas hat erst vor kurzem seine Frau verloren und will am liebsten alles vergessen. Durch die Bleibtreu-Klinik und deren Memory-Experiment, bei dem die negativen Erinnerungen aus dem Gedächtnis verbannt werden sollen, könnte er das auch, aber er entschließt sich spontan dagegen. Trotzdem steht sein Leben plötzlich auf dem Kopf und er weiß nicht mehr, was real ist und was nicht ...
Aber nicht nur der Hauptcharakter Marc hat Probleme die Realität zu erkennen. Auch der Leser von Fitzeks neuem Roman tappt im Dunkeln, kann nur raten was reale Erinnerung ist und was nicht. Mit atemberaubenden Tempo wirbeln die Ereignisse in der Geschichte nur so umher, so dass man das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen will. Immer wenn man gerade denkt, dass es nicht mehr schlimmer und verwirrender werden kann, immer wenn man gerade einen Gedanken gefasst hat, der zur Story passen könnte, da überrascht uns der Autor mit einer weiteren Wende, so dass man wieder den Atem anhalten muss, seine Gedanken wieder verwirft und einfach nur weiter lesen muss.
Bis zum Ende hin bleibt es spannend und ich bewundere jeden, der auf die schließliche Auflösung vorher schon kommt, denn die ist so haarsträubend, dass sie schon beinahe nicht nachvollziehbar ist. Jedenfalls nicht aus der Sicht eines rational denkenden Menschen.
Das Ende fand ich recht gut gewählt, um nicht zu viel zu verraten schreibe ich jetzt einfach nur, dass es das einzig akzeptable war, meiner Meinung nach.
Insgesamt ein wirklich packender Thriller, der zum einen aufzeigt, wozu Menschen doch aus Verzweiflung und wohl auch Egoismus fähig sein könnten und zum anderen, wie weit die Gedächtnisforschung schon ist, denn nicht alles ist Fiktion, wie der Autor in seinem Nachwort "Zu der Idee hinter Splitter" erklärt.
Ein Buch, welches am besten nicht weg legt, bevor man nicht zum Ende gekommen ist, es lässt einen nämlich nicht los.
Auch trotz Amnesiepille unvergesslich!
Danke, dass ich dieses Buch im Rahmen der Testleserunde genießen durfte!