mma ramotswe Beschönigen die Romane den Kolonialismus u. sind sie Rassistisch?

  • Hi ich mag je die Bücher von Alexander McCall Smith und habe auch mal ein wenig Recherchiert. Jetzt habe ich irgendwo gelesen das die Bücher Rassistisch wären und den Konolianismus beschönigen. Auch wird Behauptet das die Figuren viel zu Naiv dargestellt werden. Das war eigentlich nie mein Eindruck. Aber ich habe ja leider noch nicht alle Bücher von der Reihe gelesen. Deshalb würde ich gerne mal eure Meinung hören.

  • Obwohl ich (noch) nicht alle Bücher der Reihe vollständig kenne, möchte hier dringend eine Lanze brechen für diese Romane um Mma Ramotswe:


    Die Kritik richtet sich offensichtlich vor allem gegen die "kindlich-naiven" Schilderungen der Menschen in Botswana. Dies sei herabwürdigend und rassistisch.


    Nun, da der Autor lange in Zimbabwe und Botswana gelebt hat, wird er die Tendenzen der arbeitenden Mittelschicht Botswanas gut kennen. Die gute Detektivin ist clever, gehört aber dennoch nicht explizit zur Elite des Landes, sondern soll meiner Meinung nach den Mittelschicht-Normalbürger in diesem Land darstellen.


    Ich selbst kenne das südliche Afrika etwas, das westliche Afrika noch besser. Und ganz ehrlich, eine "kindlich-naive" Art entspricht ertsuanlicherweise tatsächlich vielen Menschen, denen ich dort begegnet bin. Das ist nicht negativ gemeint und auch nicht mit Dummheit zu verwechseln, sondern macht auch einen Punkt aus in der viel zitierten Lebensfreude vieler afrikanischer Gesellschaften!


    Es ist offensichtlich, dass es sich bei den Krimis um Fiktion handelt, die lediglich in die Rahmenbedingungen eingebettet wurden, wie Mccall sie kennen gelernt hat. Ja, es ist ein weißer Autor der über eine schwarze Detektivin schreibt und dass soll auch nicht unberücksichtigt bleiben!


    Aber dennoch ist es gute Unterhaltung und für viele Leser überhaupt ein Wink, sich mal mit einem Land, das da Botswana heisst, auseinander zu setzen!


    Ich kann dieser Kritik daher schlichtweg nicht folgen...


    GRÜSSE
    savanna

  • Rassistisch? Kindlich-Naiv?


    Mal ganz abgesehen davon, dass die Meinung von einem Typen bei amazon genauso wenig repräsentativ ist wie eine von meinen Rezis hier, stecken in den Mma Ramotswe Büchern mehr Philosophie, Ethik und positive gesellschaftliche Werte als mancher verträgt, wie es scheint.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Ist es nicht eher rassistisch ein Verhalten anderer Kulturträger so am eigenen Kulturkanon zu messen, das man es dann als kindlich- naiv von oben herab abkanzeln kann?

  • Müsste es nicht eigentlich "Kolonialismus" heißen? :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.


  • Der bezieht sich glaub ich auf einen Artikel von Christine Matzke. Das hier müsste ein Auszug aus dem Artikel sein:


    [URL=http://books.google.de/books?id=neWupIISjW0C&pg=PA167&lpg=PA167&dq=christine+Matzke+ramotswe&source=bl&ots=DgWyQI0yuw&sig=vtC0LSEtG9-76Zz-EsusgwI0EMI&hl=de&ei=JWAcSvT9J4Gw-AaHy5zLDg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3#PPA167,M1]google booksearch[/URL]


    Ich hab nur den ersten gelesen, fand ihn aber nicht rassistisch. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass McCall Smith die schwarze Bevölkerung belächelt.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich hab nur den ersten gelesen, fand ihn aber nicht rassistisch. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass McCall Smith die schwarze Bevölkerung belächelt.


    Eben! daher habe ich auch so interessiert nach dem Link gefragt.
    Ich mag eigentlich Mma Ramotswe und war bei diesem rassismus Vorwurf ehrlich baff :wow



    immer noch erstaunte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Ich war auch sehr Baff als ich von diesem Vorwurf gelesen habe.
    Da man aber nicht den ganzen Artikel im Netz findet habe ich der Autorin, geschrieben und Sie mal gefragt ob Sie ihn versenden würde damit ich ihn mir mal durchlesen kann. Könnte dann vielleicht auch noch mal Nachfragen was Sie daran so stört und woran sie es festmacht.


    Es gibt aber auch andere Stimmen. Die Frau die im echten Leben neben der Adresse spielt wo sich im Buch die Dedecktei befindet mag die Geschichten.


    Mal schauen was man noch so über Recherche herausfinden kann

  • Ich kenne die Bücher nicht und kann aus den Textproben jetzt auch nichts besonderes schließen.
    Aber vielleicht ist es auch eine Frage, wie man Rassismus definiert. Manche Menschen - und diejenigen, die sich wissenschaftlich damit beschäftigen, können dazu gehören - sind sehr sensibel hinsichtlich einer bestimmten Wortwahl oder Darstellungen.
    Es kann also durchaus sein, dass jemand, der viel über afrikanische Klischees in deutschen Köpfen weiß und diverse Texte mit afrikanischem Setting kennt, da viel sensibler reagiert als wir das hier vielleicht tun.
    Rassismus klingt relativ hart und wird oft als Ausdruck feindlich-aggressiver Vorurteile verstanden. Manchmal können aber auch sehr subtile Dinge Ausdruck von typischen Klischeevorstellungen sein, die man unter Rassismus subsumieren kann.