Klappentext
Island im Winter: In einer Kleinstadt brennen Häuser. Ist ein Pyromane am Werk, oder gibt es handfestere Motive? Als ein Mädchen fast in den Flammen ihres Elternhauses ums Leben kommt, wurde eine Grenze überschritten. Kommissar Valdimar Egertsson muss sich mit einem undurchsichtigen Geflecht aus Gerüchten, Lügen und den Abgründen menschlicher Leidenschaft auseinandersetzen, um dem Grauen ein Ende zu bereiten.
Meine Meinung
In Seydisfjördur geht’s heiß her, zunächst fackelt die Hütte von Thorsteinn ab, der sich allerdings gerade mit seiner Familie auf den Kanaren aufhält, dann muss Sveinbjörns Parkett-Fabrik dran glauben. Und da der örtliche Polizist von dem Ausmaß dieser Verbrechen überfordert ist, muss Valdimar aus Reykjavík anreisen. Der hat, wir haben es schließlich mit einem im weitesten Sinne skandinavischen Krimi zu tun, sein eigenes Päckchen zu tragen und ist zudem mit den sozialen Strukturen, wie sie in einem Kaff am A* der Welt vorherrschen, nur bedingt vertraut. Irgendwie sind alle verdächtig, selbst der Pfarrer, der mit seinem Gott hadert, oder Bóas, der Sohn des Ortspolizisten und tatsächlich haben auch alle in irgendeiner Weise Dreck am Stecken.
Und genau da liegt das Problem: Stefánsson packt einfach zuviel in seine Geschichte. Vor keinem gesellschaftspolitischen Problem macht er Halt, kein Mensch scheint psychisch ganz auf der Höhe und irgendwie wundert es einen, dass diese Dorfgemeinschaft überhaupt so lange einigermaßen funktioniert hat.
Gut gelungen ist dafür die Schilderung der Atmosphäre im winterlichen Norden, wenn es kaum ein Sonnenstrahl über die Berge des Fjordes schafft, das Wetter eine Zumutung ist und die Menschen über Monate in ihrem eigenen Saft schmoren.
Alles in allem ein durchschnittlicher Krimi, mit einem akzeptablen Plot, interessanter Kulisse und etwas seltsamen Protagonisten mit noch seltsameren Namen.