Bd VI Das Haus Niccoló
ABOUT THIS BOOK:
With the bravura storytelling and pungent authenticity of detail she brought to her acclaimed Lymond Chronicles, Dorothy Dunnett, grande dame of the historical novel, presents The House of Niccolò series. The time is the 15th century, when intrepid merchants became the new knighthood of Europe. Among them, none is bolder or more cunning than Nicholas vander Poele of Bruges, the good-natured dyer's apprentice who schemes and swashbuckles his way to the helm of a mercantile empire.
The year is 1471. Within the circus of statecraft, where the lions of Burgundy, Cyprus, England, and Venice stalk and snarl, Nicholas wields a valued whip. Having wrested his little son Jordan from his estranged wife, Gelis, he embarks on the greatest business scheme of his life-- beginning with a journey to Iceland. But while Nicholas confronts merchant knights, polar bears, and the frozen volcanic wastelands of the North, a greater challenge awaits: the vengeful Gelis, whose secrets threaten to topple all Nicholas has achieved. Here is Dorothy Dunnett at her best. Robustly paced, prodigiously detailed, To Lie with Lions renders the quicksands of Renaissance politics as well as the turnings of the human soul, from love to hate and back.
Leseprobe
Meine Meinung:
Nachdem der Klett-Cotta Verlag die Übersetzung dieser Reihe leider eingestellt hat, war es Zeit sich an Dorothy Dunnett im Original zu wagen. Da die Bücher bereits in deutscher Sprache sehr anspruchsvoll zu lesen sind, war dies natürlich ein besonderes Wagnis. Bald stellte sich aber heraus, dass die Befürchtungen nur zu einem Teil berechtigt waren. Manche Vokabelschwächen schränken die Interpretationsmöglichkeiten zwar ein, aber es war für mich problemlos möglich der Handlung zu folgen. So stand einem neuem Abenteuer mit der Banco di Niccoló nichts mehr im Wege.
Auch im sechsten Band rund um den Aufstieg Niccolós vom Färberlehrling zu einem reichen und mächtigen Bankier der Renaissancezeit, findet man wieder die gewohnte Mischung aus Abenteuer, politischem und wirtschaftlichen Hintergrund sowie den persönlichen Beziehungen der Protagonisten vor. Nachdem die Zweijahresfrist abgelaufen ist, die Gottschalk Niccolo abverlangt hat, kehrt Niccoló nach Schottland zurück. Dort betreibt er weiterhin seine Geschäfte und ist auch in die politischen Ränke zwischen Schottland, Frankreich und Burgund involviert. Sein Abenteuer und ein waghalsiges Geschäft führen ihn diesmal in den hohen Norden nach Island, wo er sowohl mit Naturkatastrophen als auch seinen Rivalen zu kämpfen hat. Zudem laufen all die angebrochenen persönlichen Geschichten fort und gipfeln in einigen dramatischen Szenen.
Dorothy Dunnett versteht es wiederholt die Zeit der Renaissance lebendig werden zu lassen und mit Figuren zu bevölkern, die das Interesse der Leser an sich ziehen. Rund um Intrigen, Ränke und Mordanschlägen, wird so eine wirtschaftliche Erfolgsstory erzählt, die den Lesern den Atem stocken lässt. Emotionen und Kalkül leiten die Figuren auf ihrem Weg.
Ich kann allen Lesern der Reihe nur empfehlen auch den Schritt ans Original zu wagen. Dorothy Dunnett hält noch viele spannende und fesselnde Wendungen wie damals die Wedingnightsurprise und viele andere bereit und trumpft immer wieder mit spannenden Geschichten auf, die es sich zu lesen lohnt. Auch wenn bei manchen Episoden kurze Längen aufgetaucht sind, war es wieder ein umfassendes Lesevergnügen, welches mit einem unglaublich fantastischen Finale gekrönt wurde und bereits jetzt große Lust auf die beiden letzten Bände der Reihe macht.
Für alle, die nach diesem mit Superlativen nicht geizenden Kommentar noch immer standhaft bleiben wollen und nicht den Versuch unternehmen wollen, um das Buch im Original zu lesen (probiert wenigstens die Leseprobe) folgt eine Inhaltszusammenfassung, die das Ende vorwegnimmt. Ich empfehle diese Zusammenfassung nur all jenen zu lesen, die nicht vorhaben das englische Buch zu versuchen. Hier wird alles die Hauptgeschichte betreffende gespoilert:
Nun drängt Niccoló auf eine Klärung der Verhältnisse mit Gelis. Dazu ruft er sie ins Schloß Hesdin, ein besonderes Schloß voll von Fallen und Tricks. In einer finalen Szene der Konfrontation wird Gelis durch eine der Apparturen verletzt. Ob es sich dabei um Absicht von Seiten Niccolos gehandelt hat, bleibt unklar. Daraufhin darf Gelis wieder zu ihrem gemeinsamen Sohn Jordan und sie gehen gemeinsam nach Schottland.
Dort betreibt Niccolo wieder allerhand Geschäfte und vor allem organisiert er ein prächtiges Schauspiel für den Hof. Nachdem sein Schauspiel ein großer Erfolg war, möchte Gelis ihn verletzten und erzählt ihm, dass ihre Schwester Katelina nach Famagusta ging, weil sie neuerlich von Niccolo schwanger war. Da sie bereits seit einem Jahr keinen Sex mehr mit Simon hatte, war es ihr unmöglich diesen neuerlich zu täuschen und wählte daher den Tod, um Henry vor Simon zu schützen.
Danach bricht Niccolo nach Island auf, auch Adornes Neffe Anselm Sersanders macht sich mit einem Schiff der Vatachino auf in den hohen Norden. Kathi Sersanders gelingt es sich heimlich auf Niccolos Schiff zu begeben. In Island möchte Niccolo wertvollen Stockfisch fangen. Als er allerdings – mit Vorsprung vor dem Vatachinoschiff – im Hafen einläuft, befindet sich dort bereits ein Piratenschiff der Hanse. Niccolo gelingt es diese zu täuschen, weswegen diese das kommende Schiff der Vatachino angreifen. Um die Sersanders zu schützen, wurden diese während der Kampfhandlungen ans Festland gebracht. Anselm Sersanders, der Niccolo nicht über den Weg traut, macht sich jedoch gemeinsam mit Kathi über den Landweg allein auf die Heimreise. Niccolo folgt um ihnen zu retten. Auf dem Weg begegnen sie einem Eisbären und geraten durch einen Vulkanausbruch in Lebensgefahr. Niccolo gelingt es nur durch seine übernatürlichen Kräfte Anselm Sersanders das Leben zu retten.
Zurück am Kontinent, geht das Spiel der Intrigen weiter. Aufgrund der Unachtsamkeit seiner Kinderdame und einer Reihe von unglücklichen Zufällen, gerät Jordi in das Schloß, wo sich auch Simons Sohn Henry als Page aufhält. Nur Niccolos wachsamer Page Robin merkt die Feindseligkeit, stößt aber bei seiner Umgebung auf taube Ohren. Obwohl er Jordi nach all seinen Kräften zu beschützen versucht, gelingt es dem 11-Jährigen Henry den 3 Jährigen Jordi, während einer Jagd allein vorzufinden und versucht ihn zu ermorden. Im letzten Moment erscheint Niccolo und rettet Jordi, der zuvor nur durch einen Zufall einem tödlichen Angriff Henrys entgangen war. Niccolo nimmt daraufhin Henry mit sich mit zu den Truppen Astorres und gibt ihn als seinen eigenen Sohn aus. Als der französische König diesen entführen läßt, um ein Pfand gegen Niccolo zu besitzen, staunt Jordan nicht schlecht, seinen Enkel zu sehen.
Mittlerweile ist Jordi mit Gelis nach Schottland zurückgekehrt, wohin sich allerdings auch wieder Simon begeben hat. Dieser verbündet sich mit Martin, dem Vertreter der Vatachino. Es folgen erneut Anschläge auf das Leben von Jordi durch Simon. Auf einem Fest am Hof, gibt Simon vor, dass Niccolo tödlich verunglückt sei, woraufhin der junge König James und Gelis, vermeintliche Witwe, einander näher kommen, werden dann jedoch inflagranti von Niccolo entdeckt. Daraufhin wird Simon vom Hof verband. Gelis und Niccolo treffen eine neue Vereinbarung: im Dezember würde ihre Fehde fünf Jahre andauern, daher soll bis dahin eine Entscheidung fallen, da das Leben von Jordi nunmehr bereits mehrere Male bedroht war.
Niccolo erhält eine Nachricht von Zacco und begibt sich nach Zypern. Während eines Ausfluges wird Zacco vergiftet und stirbt. Niccolo wurde kurz davor entführt und sollte nach den Plänen seiner Peiniger auch versterben.
Zurück am Festland folgt die Konfrontation mit Gelis. Nun soll entschieden werden, wer wem überlegen ist. Der Sieger darf vom anderen etwas verlangen. Dazu offenbart Gelis Niccolo, dass sie die ganze Zeit über für die Vatachino, die größten Konkurrenten der Banco di Niccoló tätig war. Während dieser Aussprache, die übrigens in Trier stattfindet, erscheint Jordan de Riberac mit Henry und bedroht Jordi und sein Kindermädchen mit dem Tod. Niccolo will sich nun Gelis geschlagen geben, Jordan verlangt von ihm aber, dass auch er sein Meisterstück offenbart. Niccolo ist nun gezwungen Gelis zu offenbaren, dass er längst von ihrer Beteiligung an den Geschäften der Vatachino wusste und ihr immer gezielt Köder gelegt hatte, um seine wahren Geschäfte vor ihr zu verbergen. Zudem hat er Schottland ruiniert und auch Jordan de Riberac, der aus den Diensten Frankreichs entlassen wurde und dessen Länderein in Schottland wertlos wurden, da Schottland aufgrund Niccolos Plan bankrott ist. Als Jordan Niccolo zur Rache töten möchte, versucht Gelis ihn mit ihrem letzten Trumpf aufzuhalten, einem Schreiben von Katelina über die wahre Vaterschaft Henrys. Niccolo kann dies gerade noch verhindern, indem er sich Gelis geschlagen gibt und John le Grant taucht mit Kämpfern auf, die alle retten.
Gelis, die nun von Niccolos Machenschaften weiß, ist von Niccolo „kuriert“. Die frühere Hassliebe ist gelöst und sie beschließen die Trennung. Niccolo glaubt sich auch von seinen Gefährten in der Bank verlassen, da diese nun vom Ausmaß seines Plans erfahren haben.
Am Ende des Buches wacht er nach einer Bewusstlosigkeit aufgrund eines Schlages auf dem Schiff von Fra Ludovico da Bologna wieder auf und tritt in die Dienste von Kaiser Friedrich. Ende.
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