Der Tanz der Freiheit von Dave Boling

  • Kurzbeschreibung
    Spanien 1935: Nach einer Auseinandersetzung mit der Guardia Civil flieht der junge Baske Miguel nach Guernica. Hier findet er nicht nur ein neues Leben, er trifft die Liebe seines Lebens. Die junge Miren ist eine elegante, charismatische Tänzerin, die, obwohl von allen jungen Männern begehrt, bald nur noch Augen für den geheimnisvollen Miguel hat. Doch in Spanien tobt der Bürgerkrieg und beschwört eine Tragödie herauf, die das junge Glück bedroht ...


    http://www.daveboling.com/


    Gebundene Ausgabe: 474 Seiten
    Verlag: Droemer/Knaur (2. April 2009)
    Sprache: Deutsch
    Originaltitel: Guernica
    Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 15,2 x 3,8 cm


    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar von Droemer bekommen und war erst wenig begeistert. Das Thema rund um den 2. Weltkrieg und das 3. Reich erscheint mir immer wieder aufs Neue ziemlich ausgelutscht, als Romaninhalt und dank weniger anderer Themen im Schulunterricht, bin ich von der Thematik immer sehr schnell gelangweilt oder genervt.
    Mit entsprechend wenigen Erwartungen bin ich an dieses Buch herangetreten und wurde sehr angenehm überrascht. Ein äußerst angenehmer und leicht Schreibstil, dazu eine sehr erzählenswerte und durchaus andere Geschichte vor der herrlichen Kulisse des Baskenlandes. Immer wieder hatte ich das Gefühl, das Meer zu sehen, die Luft zu schmecken und die Gerüche zu riechen. Wirklich ein unheimlich schönes, wenn auch an vielen vielen Stellen sehr trauriges und nachdenkliches Buch. Trotzdem sprüht es auf jeder Seite von Farben, Eindrücken und Lebensfreude und Lebenslust.
    Mir hat die Lektüre unheimlichen Spaß gemacht und das trotz des wirklich ernsten Themas und der teils dramatischen Wendungen.
    Gute gehobene Unterhaltung und wieder mal ein historischer Roman mit ein wenig Anspruch.
    Mehr davon, bitte!

  • Ich habe soeben das Buch zugeklappt und stehe noch voll unter dem Eindruck des Gelesenen.


    Der Autor hat es verstanden, im ersten Teil des Buches wunderschön, teilweise amüsant und sehr farbig das Leben im Baskenland von 1893 bis zum 26. April 1937 zu beschreiben. Er vermittelt das Gefühl, mitten in dem Geschehen zu sein, mit den Bewohnern zu leben, zu tanzen, zu feiern. Wir erleben die blinde Alaia, die Seifen mit speziellen Duftnoten herstellt und ihre Freundin Miren, die mit ihrem Tanz und ihrem Charme alle Menschen verzaubert. Ein ernsterer Ton kommt immer dann ins Spiel, wenn es um die politische Situation der Basken geht.


    Mit dem 26. April 1937 beginnt der bewegendere und grausamere Teil. An dem Tag wird Guernica bombardiert, zerstört und viele Menschen verlieren ihr Leben. Nach diesem Tag ist die Welt vollkommen verändert.


    Das Buch endet mit einem sehr berührenden Finale.


    Die Aufmachung des Buches ist sehr gut – vorne finden wir verschiedene Zitate zu Guernica und eine Landkarte des Baskenlandes. Am Ende finden sich die Anmerkungen des Autors (hier hat er beschrieben, welche Personen historisch waren und welche fiktiv) und ein Glossar. Positiv erwähnt muß natürlich das Lesebändchen werden..


    Für mich war es ein herrliches Leseerlebnis, das ich auf jedem Fall weiter empfehlen werde.


    Von mir volle 10 Punkte