Das Lied der Dunkelheit - Peter Brett

  • Titel: Das Lied der Dunkelheit
    Autor: Peter Brett
    Verlag: Heyne
    Seiten: 800
    Originaltitel: The Painted Man



    Über den Autor:


    Peter V. Brett, 1973 geboren, studierte Englische Literatur und Kunstgeschichte in Buffalo und entdeckte Rollenspiele, Comics und das Schreiben für sich. Danach arbeitete er zehn Jahre als Lektor für medizinische Fachliteratur, bevor er sich endgültig dem Schreiben von fantastischen Romanen widmete. Sein Debüt "Das Lied der Dunkelheit" wurde weltweit von Lesern und Kritikern als Sensationserfolg gefeiert. Der Autor lebt heute mit seiner Familie in Brooklyn, New York.




    Über den Inhalt:


    Die Menschheit in einer fiktiven Welt auf dem technologischen Stand des Mittelalters.


    Das Leben der Menschen findet einzig und allein unter der hellen Sonne statt, denn sobald sich die Dunkelheit über die Erde ausbreite, steigen aus dem Erdboden, dem Horc, grauenhafte Dämonen auf, die Horclinge.


    Verschiedene Arten der Horclinge tauchen an den unterschiedlichsten Orten auf, Baumhorclinge, die Herren der Wälder, Feuerhorclinge die so heiß brennen wie glühendes Metall und die gefürchteten Felsenhorclinge, die größten und stärksten Horclinge überhaupt, sind nur einige der Dämonen die das Land bevölkern.
    Doch eines haben alle Arten gemeinsam: ihre unbändige Gier nach Fleisch.


    Der Einzige Schutz, der den Mensch geblieben ist, sind die Siegel.
    Magische Zeichen, die an die Türen und Mauern gemalt, in Stein gehauen oder in Holz geritzt ein magisches schützendes Gitter bilden, das den nächtlichen Angriffen der Dämonen zu widerstehen vermag.
    Doch diese Siegel müssen stets kontrolliert werden, denn bildet sich die kleinste Lücke im überlebensnotwendigen Netz, durch eine verwischte Linie, oder eine Verschmutzung, ist jeder der in einem so abgeschirmten Gebäude lebt verloren.


    In verschiedenen Sequenzen wird das Leben von Arlen, Leesha und Rojan dargestellt, die an verschieden Orten des Landes aufwachsen und jeder von Ihnen hat seinen eigenen Grund die Horclinge zu hassen.
    Jeder von ihnen gibt seinem Leben an einem anderen Ort eine andere Richtung, doch die Horclinge gibt es überall.




    Meine Meinung:


    Ein richtig spannendes Stück Fantasy!
    Die Idee der Horclinge fand ich spannend und neu, die Umsetzung wirlich gelungen.


    Die Menschen die in dem von Horclingen gebeutelten Land leben, haben nicht nur ihre eigenen Ängste, sondern werden auch lebendig durch Träume, Wünsche und Hoffnungen, aber auch durch Gelüste, Hass und Niedertracht.
    Der Autor schafft es alle handelnden Personen so zum Leben zu erwecken, dass es glaubhafte Protagonisten werden.


    Sprachlich ist Das Lied der Dunkelheit gut zu lesen, aber sicherlich kein literarisches Meisterwerk, was mich aber nicht im Mindesten gestört hat.


    Die Verschiedenen Hauptprotagonisten habe ich gemocht, sie waren völlig unterschiedlich und haben sehr verschiedenen Lebensmodelle gewählt, die ich aber nachvollziehbar und spannend fand.


    Das Lied der Dunkelheit ist ein ziemlich abgeschlossenen Roman, dem zwar noch weitere Bände folgen sollen (:freude), aber ich konnte mit dem heraufbeschworenen, wirklich eher kleinen, Cliffhanger leben und war froh, dass der Autor den Anstand besessen hat, ihn so klein zu halten.
    Ausdrücklich zu erwähnen bleibt noch, dass es sich bei dem Buch um keine Kinderfantasy handelt, die Überfälle der Horclinge bescheren dem Leser teilweise ziemlich blutigen Szenen, das Vokabular einiger Menschen ist etwas derber gehalten und die geschilderte Menschlichkeit bezieht sich auf sämtlichen Lebensbereiche.


    Alles in allem ein tolles Fantasyabenteuer, von dem ich auf gar keinen Fall den nächsten Band verpassen darf!



    begeisterte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Mir gefallen die deutschen Cover besser als die der englischen Ausgaben, denn die schwimmen ebenfalls auf einer Welle mit :grin.


    Eine ausführliche Rezi habe ich (noch) nicht parat, mir hat das Buch allerdings nicht ganz so gut gefallen wie Elbereth. Einige Längen sind mir negativ ins Auge gefallen und ich fand es auch nicht so schön, dass die Geschichten der drei Menschen lange Zeit einfach unabhängig voneinander existiert haben.
    Aber die Thematik um die Dunkelheit und die Dämonen ist spitze gewesen, genau das, was ich erwartet hatte - und Arlens Entwicklung ist mir auch positiv aufgefallen.

  • Das Cover gefällt mir bei der Heyneausgabe wirklich ausgesprochen gut! :-]


    Steena , mir gefiel gerade gut, dass die unterschiedlichen Lebensverläufe so strikt getrennt waren und sich die Orte, wo die drei aufwachsen so weit voneinander entfernt waren.


    Umso gespannter war ich, wann, wo und unter welchen Umständen sich die drei treffen würden :-]


    Um das hier aber nochmal deutlich zu sagen: der Verleich der hier von der Presse geritten wurde, dass es sich um ein Epos von der Qualität des Herrn der Ringe handele, ist absoluter Quatsch und wie immer eine Frechheit! :rolleyes


    Aber nichtsdestotrotz bin ich gut unterhalten worden...



    eigentlich ziemlich zufriedene Grüße von Elbereth :wave


    edit: ein "r" vor die Tür gesetzt und Grinsi nachgereicht

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Zitat

    Original von Eskalina
    :-) Oh, jetzt freue ich mich wieder - irgendwo hier bei den Eulen hatte ich gelesen, dass es nicht so gut wäre und hatte es schon ein Stückchen tiefer in mein SUB gleiten lassen...nun hole ich es wieder hoch. Danke für deine schöne Rezi. :knuddel1


    Das war wohl von mir.


    Ich habe das Buch am Wochenende nach 320 Seiten abgebrochen, obwohl ich richtig Lust hatte auf Fantasy.


    Daß die Geschichten der Protagonisten getrennt verliefen, hat mich dabei überhaupt nicht gestört.


    Gut gefallen und angesprochen hatte mich die Idee mit der Dunkelheit und den Dämonen. Genau in diesen Passagen hatte das Buch für mich auch Spannung und einen gewissen Einfallsreichtum. Leider waren aber die anderen Passagen aus meiner Sicht eher zäh, die Personen entwickelten für mich bis dahin nur wenig Tiefgang und ich vermisste interessante, originelle Elemente in der beschriebenen Welt doch sehr.


    Vielleicht wäre ich bereit gewesen, noch länger weiterzulesen, wenn mich Bretts Erzählstil und Sprache gefangen genommen hätte. Da seine Sprache aber eher schlicht gehalten ist, war auch das nicht der Fall.


    Für mich war dieses Buch, auf das ich mich nach dem Kauf schon sehr gefreut hatte, eher eine Enttäuschung.

  • Schade Pelican, dass es Dir überhaupt nicht gefallen hat, da sieht man mal wieder die unterschiedlichen Geschmäcker.


    Interessante und originelle Elemente habe ich nicht vermisst, weil ich gerade gut fand, dass die geschilderte Welt und die Menschen die darin leben uns zu dem geschilderten technischen Entwicklungsstand so ähnlich sind.
    Quasi eine Parallelgesellschaft.
    Daher entwickelten sich die Charaktere dementsprechend menschlich.
    Die Beschreibung der unterschiedlichen Völker und deren Kultur und Traditionen und deren Unterschiede (Miln) fand ich einfallsreich.


    Zum sprachlichen Niveau habe ich ja bereits schon etwas gesagt, aber ich hatte auch kein literarisches Meisterwerk erwartet :-]



    immer noch zufriedene Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • eben beendet, das ist meine Meinung:


    Das Lied der Dunkelheit hat mich völlig in seinen Bann gezogen. Endlich wieder ein Werk, das sich aus dem Einheitsbrei abhebt!
    Die Welt wird beherrscht von Dämonen, die sich des Nachts erheben und Menschen als Leckerbissen betrachten. Schutz bieten nur Siegel - sofern sie intakt sind.
    Peter Brett baut drei Erzählstränge auf. Zum einen um den Jungen Arlen, dessen Traum es ist Kurier zu werden. Leesha, die eine Ausbildung zur Kräutersammlerin macht. Und Rojer, der von einem Jongleur in die Lehre genommen wird. Diese drei begleitet man auf ihrem Lebensweg und im Kampf gegen die Dämonen. Geschickt wird mit dem Leser gespielt. Immer wenn man ganz gebannt an den Seiten klebt, wird natürlich zu einem anderen Charakter gewechselt, so dass man am liebsten manchmal mit dem Fuß aufstampfen würde. Genauso schnell nimmt aber auch wieder mit dem nächsten vorlieb.
    Interessant fand ich ein Volk, das für mich ideologisch im islamischen Dunstkreis angesiedelt ist und einen heiligen Krieg gegen die Dämonen ausficht, wobei die Frauen gar nicht so schnell Kinder bekommen können wie die Männer wegsterben. Sie stehen in einem krassen Gegensatz zum Rest der Welt, der sich hinter den Runen versteckt und den Kopf einzieht.
    Auch wenn man den Hauptpersonen das erste Mal im Kindes-/Jugendalter begegnet ist das Lied der Dunkelheit keinesfalls ein Jugendbuch. Es gibt etliche saftig-leckere Kampfszenen und auch jede andere Lebenssituation findet ihren Platz.
    Gelangweilt habe ich mich auf den ganzen 800 Seiten kein einziges Mal.
    Neue Ideen, gelungen umgesetzt, ich warte gespannt auf die Fortsetzung!

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Ich habe mir schon die ganze Zeit überlegt ob ich mir das Buch noch vor dem
    Bücherfasten kaufen soll und dank der Meinungen hier werd ich das Buch in den
    nächsten Tagen wohl in meiner Sammlung begrüßen dürfen :lache

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Also wie ich den Klappentext gelesen hab, war ich nicht sehr überzeugt. Aber am Wochenende hab ichs mir dann, nach einem spontanen Einfall, doch gekauft und bin eigentlich sehr überrascht, wie gut es mir gefällt. Ich bin zwar noch nicht fertig, aber das wird sicher nicht mehr lang dauern :-]

  • Ich habe es geschafft das Buch noch vor dem fasten zu kaufen und werde schon bald anfangen es zu lesen. Davor warten zwar noch ein paar andere Bücher
    auf mich aber lange kann es nicht mehr dauern :grin

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Das Buch hat mich keine Minute gelangweilt. Die drei Hauptfiguren, besonders Arlen und Leesha sind sehr interessant und es macht Spaß ihrem Lebensweg zu folgen. Rojer fand ich nicht ganz so herausragend.


    Mit hat gut gefallen, wie Brett die Menschen dargestellt hat - die wirkten sehr echt und der Autor hat die Gattung Mensch an sich sehr gut beobachtet. Vor allem findet man das Böse nicht nur auf Seiten der Horclinge, sondern auch in eigenen Reihen. Die Horclinge fand ich auf der Gegenseite wie schon erwähnt nicht ganz so gut, weil sie einfach schnöde und eher geistlose Monster sind, die man wegmetzelt. Allerdings erhoffe ich mir hier nach Leeshas Erkenntnissen am Buchende vielleicht doch etwas mehr.

  • schubs doch immer wieder gern... deinen Lesegeschmack kann ich mittlerweile einigermassen einschätzen :-) und kann für gewöhnlich beruhigt zugreifen wenn du Kaufbefehl ausgibst...

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Zitat

    Original von Manuela2205
    schubs doch immer wieder gern... deinen Lesegeschmack kann ich mittlerweile einigermassen einschätzen :-) und kann für gewöhnlich beruhigt zugreifen wenn du Kaufbefehl ausgibst...


    dito! ich überlege gerade noch ob das Buch an Rothfuss rankommt oder knapp dahinter liegt :gruebel