Kühlfach 4 - Jutta Profijt (Audio)

  • Zitat

    Original von Eskalina


    Dies ist ein Hörbuch, das durch seinen Sprecher so an Leben und Witz gewinnt, dass dagegen das „normale“ Buch nur verlieren kann. Die Rolle des Sascha scheint für Ingo Naujoks persönlich geschrieben worden zu sein – so sehr passt er in das Bild, das sich von dem frisch verstorbenen Kleinkriminellen ergibt. Seine Stimme und die Art zu sprechen passen genau zu dem von der Autorin entworfenen Charakter – mal etwas prollig, mal prahlerisch, dann wieder krampfhaft bemüht, sich Martins Niveau verbal anzugleichen – und immer vor allem eines: nervig. Sascha ist die Nervensäge schlechthin und das bringt dieser Sprecher so perfekt zum Ausdruck, dass man ihm die gesprochene Person vollends abnimmt.


    Eskalina hat meine Gedanken perfekt in Worte gefasst und ich kann dem so gar nichts mehr hinzufügen.

  • Zitat

    Original von Pelican
    Gesamteindruck...
    Das Hörbuch „Kühlfach 4“ ist der Beweis dafür, dass es Geschichten gibt, für die das Hörbuch das ideale Medium ist. Mir hat der originelle, schräge Kriminalroman „Kühlfach 4“ von Jutta Profijt, gelesen von Ingo Naujok, viel Spaß gemacht, mir lange Autofahrten verkürzt und einige laute Lacher und ganz viel Schmunzeln entlockt.


    10 von 10 Punkten


    Da kann ich mich Pelican nur anschliessen.
    Ingo Naujoks liest hier einfach nur genial. :anbet Ich habe jede Minute genossen.

  • Ups... wollte was zum Buch schreiben.. nicht zum Hörbuch.. tschuldigung :rolleyes

    "If you wanna make the world a better place
    Take a look at yourself and then make a change" - Man In The Mirror

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  • Meine Rezension:


    Der Kleinkriminelle Pascha hat aber auch wirklich Pech. Nicht nur, dass er im Kofferraum des soeben geklauten Mercedes eine Leiche findet, nein, irgendjemand schubst ihn auch über das Brückengeländer und das wars dann mit Pascha. Zumindest mit seinem irdischen Leben, denn als Geist ist er durchaus noch aktiv und versucht mit Hilfe von Dr. Martin Gänsewein, dem für ihn zuständigen Gerichtsmediziner, seinen Mörder zu fassen. Das Problem ist nur: Martin Gänsewein und Pascha - da prallen zwei Welten zusammen und das bedeutet nicht nur eine Abfolge chaotischer Ereignisse, sondern auch kurzweiliges Vergnügen für den Hörer, der den teilweise wahnwitzigen Dialogen der beiden lauschen darf. So wie die Figuren ist auch der Kriminalfall nicht bierernst zu nehmen, die Geschichte lebt vielmehr von der Interaktion der beiden und den Problemen, die sich aus der Tatsache ergeben, dass nur Martin Pascha hören kann.


    Was das für den schüchternen Pathologen bedeutet und ob Pascha doch noch seinen Mörder findet, das darf der gespannte Leser in vergnüglichen Hörstunden erfahren, die von Ingo Naujok als Sprecher bestens vorgetragen werden. Seine etwas schräge Art passt genau zu dem ungeduldigen Geist Pascha, für den die anderen (allen voran natürlich Martin Gänsewein) ein wenig schwer von Begriff zu sein scheinen. Gelungene Besetzung für eine unterhaltsame Geschichte!

  • Ein wirklich sehr unterhaltsames Hörbuch. Die Geschichte um den prolligen Autodieb Pascha und den vegetarisch lebenden Rechtsmediziner Martin Gänsewein lebt zu einem großen Teil von der Gegensätzlichkeit ihrer Protagonisten. Während Pascha, der eigentlich Sascha heißt, ein schnoddriger kleiner Verbrecher mit nicht sehr gewählter Ausdrucksweise ist, der bei Frauen eigentlich nur an Sex und ihre „Hupen“ denkt, ist Martin eher der stille, schüchterne und trotz seiner doch recht blutigen Tätigkeit sogar naive Typ. Hier kollidieren also Welten! Um die beiden aneinanderzufesseln bedarf es nur einer Sache: Paschas Tod. Denn danach schwebt der dummerweise nicht ins Ewige Licht, sondern bleibt einfach da. Bei seiner Obduktion stellt er dann fest, dass es einen Menschen gibt, der ihn zumindest hört: Martin.


    Eine witzige Idee und auch gut umgesetzt. Wie Pascha da so durch die Gegend spukt, das hat manchmal schon fast was von Hui Buh (hey, vielleicht kann Martin Pascha ja zur Geisterstunde auch bis 1 Uhr sehen? Sollten sie mal versuchen *g*). Ich musste mehrfach breit vor mich hingrinsen, wenn ich mit den Stöpseln im Ohr durch die Gegend lief. Manchmal aber auch ein bisschen angewidert das Gesicht verziehen oder den Kopf schütteln, wenn Pascha den Proll wieder gar zu arg raushängen ließ. Ich fand ihn allerdings an keiner Stelle zu übertrieben oder aufgesetzt. Es war also sozusagen eine „natürliche“ Prolligkeit. :lache


    Ich war etwas überrascht, wie jung Pascha ist. Ich hatte ihn mir, vielleicht auch beeinflusst durch Ingo Naujoks Stimme, ca. Ende 30 bis Anfang 40 vorgestellt. Bei der Beerdigung erfährt man ja aber dann, dass es gerade mal 4 Jahre her ist, dass Pascha seine Lehre als Automechaniker geschmissen hat und bei seinen Eltern rausflog. Also ist er vermutlich irgendwo Anfang bis Mitte 20 anzusiedeln.
    Den kleinen Bogen am Schluss, der erklärt wie das „Buch“ entstanden ist, fand ich einen netten Kniff. Das ist bei Ich-Erzählungen immer ein bisschen der wunde Punkt und wurde hier gut gelöst.


    Ingo Naujoks ist eine wirklich klasse Besetzung für dieses Hörbuch. Er schafft es, sowohl Paschas freche Schnauze als auch Martins schüchterne Unbedarftheit passend in Szene zu setzen. Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr steigert er sich auch in Paschas Emotionen hinein, schimpft, flucht und schreit wie es der echte Pascha wohl nicht hätte besser machen können.


    Seit Freitag höre ich jetzt Folge 2 „Im Kühlfach nebenan“. Wirklich schade, dass es das letzte Hörbuch der Reihe ist :-(, aber man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich vielleicht doch nochmal was tut. Wenn nicht, steht das dritte Buch der Reihe nun immerhin dank einer Mängelexemplar-Aktion seit letzter Woche in meinem Regal.


    Fazit: Gelungener Krimi mit sehr gegensätzlichen Protagonisten die sich mit sehr viel Witz und von einem genialen Ingo Naujoks getragen, durch ihre Ermittlungen kämpfen.
    Von mir 9 von 10 Punkten.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ich war gestern bei einer Lesung der Autorin - anläßlich der Criminale in Nürnberg.


    Sie hat sehr gut und ausdrucksstark gelesen und mir war auch gleich klar, daß das ein eindeutiger Fall für ein Hörbuch sein könnte. Heute lese ich nun eure Rezis und werde darin bestätigt. Ich gehe gleich zu audible und lade es herunter :chen