Schneetreiben - Stefan Holtkötter

  • Broschiert: 288 Seiten
    Verlag: Piper Verlag GmbH
    ISBN-10: 3492252257
    ISBN-13: 978-3492252256



    Autor
    Geboren 1973, wuchs im Münsterland auf einem Bauernhof auf. Früh verließ er die Kuhställe und musste eigenständig seinen Lebensunterhalt verdienen. 16 Arbeitgeber später begann er eine Ausbildung als Sozialpädagoge. Ein Jahr lang arbeitete er im Jugendamt, um dann das Dorf im Westfälischen in Richtung Berlin zu verlassen. Dort war er zunächst als Sozialpädagoge tätig. Heute lebt er als Berater und Motivationstrainer für Arbeitslose und als freier Autor nahe Münster und in Berlin.



    Kurzbeschreibung
    Schneechaos im Münsterland: Innerhalb kurzer Zeit versinkt ein ganzer Landstrich im Schnee. Bäume knicken wie Streichhölzer um, die Stromversorgung bricht zusammen, Straßen und Schienennetze sind unpassierbar. Das Nest Birkenkotten ist wie viele andere Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Mit dem Unterschied, dass hier kürzlich ein bestialischer Mord passiert ist und die Spur eines entflohenen Vergewaltigers in die ländliche Idylle führt. Hauptkommissar Hambrock, durch einen Zufall mit eingeschneit, bleibt nicht viel Zeit, um den Mordfall aufzuklären. Denn jeden Moment kann der Täter wieder zuschlagen ... In seinem packenden Münsterland-Krimi zeichnet Stefan Holtkötter eine nur scheinbar idyllische Welt, hinter der sich Abgründe auftun.


    Meine Rezension
    Ein Serienvergewaltiger (Martin Probst) ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und man vermutet, daß er als nächstes zu seiner Mutter in das Dorf Birkenkotten fliehen wird. Dort hat er vor 6 Jahren Klara Merschkötter vergewaltigt, die heute noch unter den seelischen Auswirkungen zu leiden hat.


    Nach einem Dorffest, bei der die gesamte Bauernjugend anwesend war findet man an der gegenüberliegenden Haltestelle eine Tote.


    Kommissar Bernhard Hambrock und seine Mitarbeiter beginnen mit ihren Ermittlungen werden jedoch durch ein Schneechaos begleitet vom Stromausfall stark behindert.


    Die Ermittlungen gehen in verschiedene Richtungen, aber die Beamten stoßen teilweise an ihre Grenzen, da die Dorfgemeinschaft im Zweifelsfall zusammenhält.


    Das Finale ist plausibel und nachvollziehbar.


    Mein Fazit
    Ein Autor, den ich mir vormerken werde. Ich habe dieses Buch an einem Nachmittag ausgelesen. Ein flüssig und spannend zu lesender Regionalkrimi. Die Protagonisten mit samt ihren Charakteren bzw. die Bauernschaft wirkt sehr authentisch. Die landschaftliche Atmosphäre mit dem Schneesturm und den Beeinträchtigungen (Stromausfall etc.) wird sehr gut und fesselnd erzählt.


    Von mir 9 Punkte

  • Ich war dabei (beim sogenannten Münsterländer Schneechaos)- doch nicht deshalb hat mir der Roman gefallen. Zunächst fasste ich ihn mit spitzen Fingern an, denn bisweilen behandeln Autoren, die inzwischen in irgendwelchen Metropolen leben (Berlin kann man, muss man aber nicht unbedingt dazuzählen) die "Provinz" eher unangenehm besserwisserisch, hochnäsig.
    Dies kann man Holtkötter nicht nachsagen, sein Stil setzt nicht auf billige Effekte, die Menschen werden durchaus mit Sympathie so beschrieben wie sie (wir) eben sind - auch mit den Macken, die ihnen (uns) so zugeschrieben werden.

    "Hebt eure Prinzipien für die wenigen Augenblicke im Leben auf, in denen es auf Prinzipien ankommt. Für das meiste genügt ein wenig Barmherzigkeit."
    (Albert Camus)