Die Tochter des Ketzers - Julia Kröhn

Kurzbeschreibung:
Ein verbotener Glaube, eine geheimnisvolle Reliquie, eine junge Frau, die um ihr Leben kämpft.

Südfrankreich nach den Katharerkriegen: Es ist mitten in der Nacht, als Soldaten das Haus des Grafen von Mont-Poix stürmen, ihn der Ketzerei anklagen und mitsamt seiner Familie töten. Nur die junge Caterina kann sich retten. Der sterbende Vater nimmt ihr ein letztes Versprechen ab: Eine kostbare Familien-Reliquie soll sie an einen würdigen Ort bringen und damit des Vaters Rechtgläubigkeit beweisen. Ganz auf sich allein gestellt, macht sich Caterina auf den Weg zum nächsten Bischofssitz, doch aus ihrer Reise wird bald eine gefahrvolle Odyssee .

Über die Autorin:
Julia Kröhn, geboren 1975 in Linz, Österreich, hat Geschichte, Philosophie, Theologie und Religionspädagogik studiert. Zur Zeit arbeitet sie als Fernsehjournalistin in Frankfurt am Main. Julia Kröhn recherchiert für ihre Romane aufwändig an Originalschauplätzen. Ihr nächster Roman ist bereits in Arbeit.

Meine Meinung:
Heute möchte ich euch ein ganz besonderes Buch vorstellen, dass mich sehr beeindruckt hat.

In diesem Roman geht es um die junge Caterina, die mit ihren 16 Jahren ein sehr zurückgezogenes Leben führt. Ihr Vater ist streng religiös, und er sieht in allen eine Sünde. Ihr ist es streng verboten ihr Zimmer ohne Erlaubnis zu verlassen. Sie hat den ganzen Tag zu beten, und ansonsten nichts zu tun – den wer was tut, könnte der Sünde erliegen.

Als ihr Vater und das Gesinde einer Intrige zu Opfer fallen, und ermordet werden, wird Caterina in die ihr unbekannte Welt geworfen. Bevor ihr Vater stirbt, gibt er seiner Tochter einen letzten Auftrag: Sie soll den Schatz der Familie (eine kostbare Reliquie) in Sicherheit bringen, und somit seine Unschuld beweisen.

Caterina, die nichts von der Welt wusste, wird ihre bösen Klauen sehr bald zu spüren bekommen, und sie gerät in eine Gefahr in die nächste…

Das Buch handelt nicht nur von Caterina, sondern auch von der Familien - Reliquie, was mir sehr gut gefallen hat!

So wird man neben Frankreich des 13. Jahrhunderts, auch in das alte Rom zurückgeführt, und bekommt quasi häppchenweise Informationen dazu. Mal wird die Geschichte in der Gegenwart (Caterina) erzählt, mal in der Vergangenheit (Reliquie). Das wechselt immer von Kapitel zu Kapitel. Das macht das Buch sehr spannend, da natürlich immer an den spannendsten Stellen die jeweilige Sicht unterbrochen wird, um die andere fortzuführen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Das Buch liest sich quasi von selbst. Das war mein erster Roman der Autorin, und wird nicht mein letzter sein. Das steht fest!

Von mir gibt es begeisterte 10 Punkte.

Was fuer eine schoene Rezension, Leseratte.
Ich freu' mich, dass mal jemand diesen tollen Roman empfiehlt. Hier stellt Julia Kroehn der weiblichen Perspektive, auf die sie sich bis dato konzentriert hatte, eine maennliche an die Seite, und es gelingt ihr ausgezeichnet. Das Buch ist bevoelkert von lebendigen, originellen, vielschichtigen Figuren, die man noch lange im Kopf behaelt.
Einer ihrer staerksten Romane, finde ich - von einer Autorin, die wirklich in jeder Hinsicht viel zu erzaehlen hat.

Herzliche Gruesse von Charlie

Freut mich das euch die Rezi gefällt!

Das finde ich auch, Wabbel.
Es ist eine von (vielen) Staerken Julia Kroehns, eine glaubhafte Entwicklung ihrer Figuren aufzuzeigen, die sich auch in die gewaehlte Epoche fuegt.
Was mir an diesem Roman so besonders gefaellt, ist die Tatsache, dass sie hier erstmals mutig eine Maennerfigur in aehnlich intensiver Weise wie die Frauenfiguren der frueheren Romane angeht. Ich fand (und finde) ihren Chlodwig in der "Regentin" ja hinreissend, ein ganz grosser Wurf. Aber auf den Ray dieses Romans hat sie sich doch deutlich spuerbar noch tiefer eingelassen.

Herzlich,
Charlie