'Der verbotene Turm' - Kapitel 01 - 05

  • Ich bin in Kapitel 4 und brauche Hilfe. In meiner Ausgabe fehlen da relativ am Anfang ein paar Zeilen, als sich Callista und Ellemir unterhalten.


    Zitat

    ...Callista folgte dem Gedanken und erklärte: "Nein, ich liebe ihn."
    ???
    mehr bringen, als wir vorhersehen können. ...


    Bei mir ist das Seite 41 in u.a. geschmackvoller :lache Ausgabe.


    Zum Anfang, wenn ich schon mal da bin. Hier kriegt das Happy End vom "Zauberschwert" schon einen kleinen Trauerrand, zumindest bei Callista und Andrew. Erst mal wissen sie gar nicht, ob man ihnen eine Heirat erlaubt und dann ist Callista wieder in ihre alte Konditionierung zurückgefallen und erträgt es kaum, Andrews Hand zu berühren. Nicht die idealen Voraussetzungen für eine Ehe.


    Und irgendwie wirken die Mädls hier älter als zuletzt. Zumindest habe ich den Eindruck, daß bei Callistas Vergangenheit im Turm irgendwas nicht ganz zu den 19 Jahren von zuletzt paßt.


    Und Leonie war also doch schön in ihrer Jugend. Ich bilde mir ein, daß sie das zuletzt nicht war.


    Dom Esteban zeigt sich auch mal wieder von seiner weniger liebenswürdigen Seite. Es ist zwar nett, daß er Andrew nun doch als (Schwieger-)Sohn anerkennt, aber, wie der bemerkt, muß es Dezi wehtun, der offenbar ein Altonbastard ist, aber ein nicht anerkannter.

  • Ich hab selbige geschmackvolle Ausgabe
    da steht:


    Zitat

    "Nein, ich liebe ihn. Ich liebe ihn mehr, also ich es dir sagen kann. Aber es gibt da ein altes Sprichwort, von dem ich erst heute weiß wie wahr es ist: Keine Wahl bleibt ganz ohne Reue. Jede Entscheidung wird an Freude und Leid mehr bringen als wir vorhersehen können. "



    So, dann will ich auch mal meine ersten Gedanken dazu abgeben. Ich hab mir diesmal auch zum ersten mal verschiedene Stellen eingemerkt.


    als erstes gleich ein halber Spoiler:


    Seite 15: Leonie: "ich denke daran wie Melora Ailllad von Jalak von Shainsa entführt wurde und was sie zu erdulden hatte"



    Seite 54: "Wenn du in Rom bist verhalte dich wie ein Römer"


    Rom gibt es nicht mehr. Andrew VERMUTET das es VIELLEICHT irgendwann mal eine Stadt war... :wow


    und auf Seite 63 will der alte Gabriel von Ardais den Posten des Gardekommandos für sein Großmaul von einem Sohn haben :chen


    nett finde ich auch auf Seite 68 als Andrew das Ehegelöbnis einer "alten terranischen Sekte" rausholt...



    Leonie ist mal schön und mal weniger schön. Je nachdem wer sie grade betrachtet glaub ich. Andrew findet jedenfalls das sie wohl mal schön gewesen sein muss.... interessant finde ich wie Leonie abgeht als Damon ihr erzählt das Andrew Laran hat. Hat Leonie die gute Ysaye denn tatsächlich schon vollkommen vergessen???


    Dezi ist ein anderes Kapitel, einerseits tut er mir extrem leid, aber wenn Esteban wirklich nicht weiß ob er sein Sohn ist. Im ZDC hätte es sicherlich Methoden gegeben das rauszufinden, die Frage ist ob das immer noch einfach funktionieren würde... denke aber eigentlich schon....

  • Danke fürs Lücken füllen, liebe Maharet! Eine habe ich noch, auf S. 48.


    Zitat

    ... Sie stand auf und lief ihr, rief ihren Nmen, aber Callista hörte sie nicht und rührte sich
    ???
    keit zurück. ...


    Zitat

    als erstes gleich ein halber Spoiler:


    Seite 15: Leonie: "ich denke daran wie Melora Ailllad von Jalak von Shainsa entführt wurde und was sie zu erdulden hatte"




    Zitat

    Seite 54: "Wenn du in Rom bist verhalte dich wie ein Römer"


    Rom gibt es nicht mehr. Andrew VERMUTET das es VIELLEICHT irgendwann mal eine Stadt war... :wow


    Das fand ich auch schockierend, Arizona gibt es noch, aber kein Rom??? Gut, ein Staat verschwindet nicht so schnell, aber, Rom???
    Sowas banausisches kann nur eine Amerikanerin schreiben! :grin


    Zitat

    und auf Seite 63 will der alte Gabriel von Ardais den Posten des Gardekommandos für sein Großmaul von einem Sohn haben :chen



    Zitat

    nett finde ich auch auf Seite 68 als Andrew das Ehegelöbnis einer "alten terranischen Sekte" rausholt...


    Auja! Obwohl ich es als Taufschein-Christin schon etwas stark finde, das als Sekte zu bezeichnen. Christen gibt es auch keine mehr??? Sind wohl mit dem Papst in Rom untergegangen ... Obwohl, das wären ja nur die Katholiken ...


    Hat Andrew wohl in einem alten Holodrama gesehen. :grin


    Zitat

    Hat Leonie die gute Ysaye denn tatsächlich schon vollkommen vergessen???


    Das habe ich mir auch gedacht.


    Zitat

    Dezi ist ein anderes Kapitel, einerseits tut er mir extrem leid, aber wenn Esteban wirklich nicht weiß ob er sein Sohn ist. Im ZDC hätte es sicherlich Methoden gegeben das rauszufinden, die Frage ist ob das immer noch einfach funktionieren würde... denke aber eigentlich schon....


    Auch hier, zwei Kluge, ein Gedanke. Daß es unter Telepathen nicht möglich ist, sowas herauszufinden?


    Das führt uns zum beim vorigen Buch angesprochenen Thema von Ellemirs Liebesleben. Ganz so einfach ist es also wirklich nicht, auch eine Comynara darf nicht so wild rumschlafen, weil sie sonst verschrieen ist. Sie muß diskret sein, geschmackvoll bei der Auswahl - wohl nur Standesgenossen - und nur solche, die potentielle Kinder anerkennen würden und wo man ihr erlauben würde, diese aufzuziehen.
    Und idealerweise nur einer auf einmal. Das muß ein steiles Fest gewesen sein, bei dem Dezi entstanden ist. Fünf! :yikes

  • zum Sohn vom alten Gabriel Ardais



    Zitat

    Das fand ich auch schockierend, Arizona gibt es noch, aber kein Rom??? Gut, ein Staat verschwindet nicht so schnell, aber, Rom??? Sowas banausisches kann nur eine Amerikanerin schreiben! Grinsen


    mein erster Gedanke war " Ja lernen die in 2500 Jahren denn überhaupt nix mehr in Geschichte"... ganz ehrlich, selbst wenn mans nur noch aus Büchern (oder dem futuristischem Äquivalent dazu) kennt, das römische Weltreich muss doch zumindest immer noch irgend nen Stellenwert haben....
    die Sache mit der Sekte fand ich hingegen einfach nur zum kugeln, denn genau so sehe ich das Christentum auch. Als Sekte (die auch noch Geld dafür verlangt das man an ihren Gott glauben darf)!



    Zitat

    Und idealerweise nur einer auf einmal. Das muß ein steiles Fest gewesen sein, bei dem Dezi entstanden ist. Fünf!


    vor allem gleich alle 5 hohen Alton Tiere.... das fand ich so geil. Die gute Frau scheint echt unwiederstehlich gewesen zu sein :chen
    und so was blödes das die alle irgendwie gestorben sind ohne ihn vorher noch schnell anerkennen zu können/wollen.... Zufälle gibts (oder hat man(n) es sich einfach nur mal wieder leicht gemacht)...
    deshalb versteh ich Dezi auf jeden Fall



    was mir auch aufgefallen ist (ich hatte es ganz anderst in Erinnerung): das Leonie am Anfang ja durchaus nett ist zu Callista, und sogar bei Andrew bemüht sie sich nicht zu voreingenommen zu sein...



    gleich füll ich noch deine Lücke..

  • Seite 48:


    Zitat

    "Sie stand auf und lief zu ihr, sie rief ihren Namen, aber Callista hörte sie nicht und rührte sich nicht. Vor Angst schrie Ellemir auf. Callista, die weniger die Stimme als die Angst in Ellemirs GEdanken hörte, kam langsam in die Wirklichkeit zurück."

  • Zitat

    Original von Maharet
    zum Sohn vom alten Gabriel Ardais




    Zitat

    vor allem gleich alle 5 hohen Alton Tiere.... das fand ich so geil. Die gute Frau scheint echt unwiederstehlich gewesen zu sein :chen


    Oder alle fett wie Häusltschick.
    (Übersetzung: hackedicht)


    Zitat

    und so was blödes das die alle irgendwie gestorben sind ohne ihn vorher noch schnell anerkennen zu können/wollen.... Zufälle gibts (oder hat man(n) es sich einfach nur mal wieder leicht gemacht)...
    deshalb versteh ich Dezi auf jeden Fall


    Wobei es ja schon angedeutet wird, daß Esteban sein Vater ist, weil er dessen Kindern so ähnlich sieht.


    Wobei es bei ihm vielleicht auch Bedenken wegen eines möglichen Erbanspurches sind. Zwar hat Esteban jede Menge ehelicher Kinder


    aber Zandru schläft nicht. Vielleicht wollte er nicht riskieren, daß Dezi als potentieller Nicht-Sohn da mal Ansprüche erhebt.


    Wobei es klar ist, daß es dem wehtun muß, daß ein Dahergelaufener wie Andrew als Sohn betrachtet wird, aber er nicht.



    Zitat

    was mir auch aufgefallen ist (ich hatte es ganz anderst in Erinnerung): das Leonie am Anfang ja durchaus nett ist zu Callista, und sogar bei Andrew bemüht sie sich nicht zu voreingenommen zu sein...


    Wohl noch deshalb, weil sie hier die Wahrheit nicht kennt, daß Callista alles andere als bereit für diese Ehe ist.


    Zitat

    gleich füll ich noch deine Lücke..


    Danke! :knuddel1


    Lustig, habe das Buch vorher mindestens 3 Mal gelesen, aber an die Lücken konnte ich mich nicht erinnern. Hoffentlich sind da nicht mehr.

  • So, jetzt bin ich also auch dabei. Ich habe heute, fast schon gegen meine Überzeugung, angefangen zu lesen; weil momentan steht mir der Sinn so überhaupt nicht nach Fantasy (oder SciFi. Drum habe ich mir auf Grund Grisels Rezi ja auch gerade ein SciFi-Buch bestellt. :rolleyes ). Aber ich will die Darkover-LR nicht aufgeben, und was soll ich sagen: das Buch hat mich (entgegen meiner Erwartung) recht schnell in seinen Bann gezogen. Kann auch daran liegen, daß ich „unser Quartett“ mag. :-) Viel mit spekulieren, was so wird, ist allerdings nicht, da ich schon mal einiges quer- und die letzten beiden Seiten ganz gelesen habe. Nach dieser anstrengenden Woche kann ich keine Spannung mehr vertragen und will/muß wissen, was auf mich zukommt.


    Übrigens konnte ich bisher keine fehlende epische Breite feststellen. :grin Das Einzige, was mir zu schnell ging, war das Einverständnis Leonies zu Callistas Hochzeit. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sie das so sagt, um hintenherum Intrigen zu spinnen.



    Zitat

    Original von Grisel
    Und Leonie war also doch schön in ihrer Jugend. Ich bilde mir ein, daß sie das zuletzt nicht war.


    Hm, das ist vermutlich Ansichtssache. Vielleicht hatte sich MZBs Schönheitsideal inzwischen auch geändert? :chen



    Zitat

    Original von Maharet
    Seite 54: "Wenn du in Rom bist verhalte dich wie ein Römer"


    Rom gibt es nicht mehr. Andrew VERMUTET das es VIELLEICHT irgendwann mal eine Stadt war...


    Nun, solche Bezüge sind mir schon öfters in den Büchern aufgefallen. Da wird von Musikern und Dichtern geredet, die zu unserer Zeit zwar aktuell und bekannt sind, aber ob das in über zweitausend Jahren noch der Fall ist ... Kaum wurden bisher übrigens Künstler genannt, die nach unserer Zeit gelebt haben. Da ist MZB doch sehr der bisherigen Geschichte unter Ausklammerung der nächsten zweitausend Jahre bis dahin, wo das jetzige Buch spielt, verhaftet. (Fällt mir zwar immer wieder auf, macht mir persönlich aber nix aus.)



    Zitat

    Original von Maharet
    Hat Leonie die gute Ysaye denn tatsächlich schon vollkommen vergessen???


    Na ja, daß die Darkoverianer im Vergessen die absoluten Meister sind, haben wir ja schon öfters feststellen können.



    Zitat

    Original von Grisel
    Das fand ich auch schockierend, Arizona gibt es noch, aber kein Rom??? Gut, ein Staat verschwindet nicht so schnell, aber, Rom???
    Sowas banausisches kann nur eine Amerikanerin schreiben! :grin


    :write :grin



    Zitat

    Original von Maharet
    Als Sekte (die auch noch Geld dafür verlangt das man an ihren Gott glauben darf)!


    :grin Da könnte man sich nun trefflich drüber streiten ... muß man aber nicht. :-)



    Zitat

    Original von Grisel
    Wobei es klar ist, daß es dem wehtun muß, daß ein Dahergelaufener wie Andrew als Sohn betrachtet wird, aber er nicht.


    Gut, aber Andrew wird ja immerhin Schwiegersohn.



    Zitat

    Original von MagnaMater
    Was ihr seid alle schon mit dem Abschnitt fertig?


    Ich muss noch gschwind Varus vernichten, dann komm ich nach...


    Nein, ich nicht; habe gerade mal das Kapitel 4 beendet. Deinen „Durchmarsch“ im Varus habe ich gelesen. Grüße mir Titus Annius und Thiudgif, wenn Du sie triffst. Und falls Du noch Grassoden brauchst ... :chen

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich muß gestehen, daß ich durch dieses Buch "durchgeflogen" bin. Ich konnte einfach mit dem Lesen nicht aufhören...Da ich krank war, habe ich mir natürlich keine Notizen gemacht... :rolleyes.


    Der Anfang war richtig schön. Dadurch, daß die Personen aus dem Zauberschwert schon bekannt waren, konnte ich mich richtig "heimisch"fühlen. Jetzt fangen die Schwierigkeiten für Andrew und Callista an... Dezi war mir von Anfang an ziemlich suspekt. :wave

  • Zitat

    Original von bibliocat
    Dezi war mir von Anfang an ziemlich suspekt. :wave


    Wobei der Name des Jungen eigentlich blanker Hohn ist: Deziderio, der Erwünschte. Aber der Ursprung ist bei den Darkovanern wohl verloren gegangen. Ich frage mich, ob das subtile Ironie von MZB war, oder ob es ihr gar nicht aufgefallen ist.

  • Abschnitt durch (und den nächsten auch). In dem Buch steckt jedenfalls erfreulicherweise (zumindest aus meiner Sicht) erhebliches Diskussionspotential drinnen. Mal sehen, ob ich es schaffe, alles auszuformulieren.



    Seite 52: Außerdem, warum sollten wir das Leuten von Leuten sinnlos machen, weil sie ihren Haferbrei und ihr Fleisch nicht durch ehrlich Arbeit verdienen können?


    Da kommt recht deutlich der Unterschied zu Terra, damals (bzw. in Zukunft) wie heute durch, denn damit wird die bei uns herrschende Mentalität gut beschrieben. Ich entsinne mich, daß ich im Zuge der Eurovorbereitung auf einem Seminar der IHK war. Einer der Referenten, ein „hohes Tier“ einer großen Bank, verfehlte das Thema und referierte eher über Entwicklungen im Handel denn über die Praxisprobleme des Euro. Er schwärmte von einer Welt, in der alles von Maschinen erledigt wurde. RFID-Chips in jedem Artikel, die die Computer steuerten, die wiederum die Förderbänder und alle anderen Maschinen unter Kontrolle hatten. In der ganzen Warenflußkette kam kein einziger Mensch vor (abgesehen vom Computertechniker). Als ich geschockt fragte, wer denn die ganzen Waren kaufen solle, wenn alle Menschen entlassen worden wären, war die Antwort erst mal verwirrtes Schweigen. Auf so eine Idee war der Banker noch gar nicht gekommen. Dann kam ein kurzes „die finden schon was anderes“, und für ihn war das erledigt. Aber was sollen sie finden, wenn überall RFID-Chips und Maschinen arbeiten? Das ist etwas unausgegoren und nicht ganz zu Ende gedacht, doch die Welt und Gesellschaft auf Darkover hat gegenüber der terranischen (künftig wie heute) durchaus einige Vorzüge.


    “Es gibt jedoch keine Möglichkeit, eine Maschine Weisheit nach Torheit zu lehren.“ (Seite 54). Eben, nur daß ich in unserer Welt niemanden Verantwortlichen sehe, der diesen Satz verinnerlicht hat geschweige denn überhaupt versteht. - Langsam verstehe ich jedoch, weshalb mich Darkover so anspricht; mehr dazu im nächsten Abschnitt, weil es hier gespoilert wäre.


    Ach ja, dann kommt auch „die Sekte aus Terra“. :chen Aber ich meine mich zu entsinnen, daß diese Formel auch auf dem Standesamt Anwendung fand. Aber schön finde ich es trotzdem von Andrew, sich daran zu erinnern. :-)



    Zitat

    Original von Grisel
    Ich frage mich, ob das subtile Ironie von MZB war, oder ob es ihr gar nicht aufgefallen ist.


    Angesichts des bereits festgestellten „Banausentums“ von MZB ist es ihr vermutlich nicht aufgefallen. :chen

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zum wirtschaftlichen Aspekt. Mich hat ziemlich schockiert, als ich mal irgendwo gehört habe, daß beim weltweiten Handel bzw. Spekulationen nur noch ein Bruchteil, die Zahl habe ich mir nicht gemerkt, mit wirklichen Waren hinterlegt ist. Ich denke, einen Teil dieser geplatzten Blase bekommen wir jetzt gerade zu spüren.


    Schön fand ich auch die Aussage, daß man mit einem Computer nicht streiten kann. Oh ja! :lache

  • Hi!


    Oh jeh oh jeh ....
    Ich falle demütig auf die Knie und bitte um Pardon, dass ich die letzte Leserunde völlig verpennt habe :cry
    Und soeben fragte mich meine Schwester ganz unschuldig, ob ich denn noch "diese Leserunden" laufen hätte .... Da sind mir alle meine Sünden eingefallen :-(


    Da bin ich denn nun und gebe auch gleich mal meinen Senf zu einem meiner Lieblingsbücher der Serie dazu, ich muss mir nur erstmal eure Wortmeldungen durchlesen.


    Liebe Grüße
    Alraune

  • Dann will ich mal


    Zu Callista und Anndra:
    Ich finde es schon relativ verständlich von den Darkover-Autoritäten, dass sie eine Bewahrerin nicht so leicht aus dem Fängen lassen. Offenbar kriegen sie immer weniger Mädels, die dazu bereit und in der Lage sind. Da versucht man doch, eine gute Kraft zu halten, oder?
    Leonie ist offensichtlich klar der Meinung, dass Callista doch nicht so stark konditioniert wurde, wie sie dachte, und lässt sie deshalb gehen.
    Anndra wird nett von Esteban aufgenommen, ja. Ihm scheint nur wichtig, dass seine Tochter zufrieden ist und er noch jemanden bekommt, der ihm mit dem Gut hilft. Und mit den Pferden, nicht zu vergessen. Solche Kenntnisse scheinen auf Darkover ja sehr begehrt zu sein.


    Dezi:
    Naja, gibt es da nicht so ein Sprichwort auf Darkover, so ungefähr „…unter den vier Monden gezeugt“???? Eine solche Konstellation scheint ja Orgien geradezu zu bedingen.
    Auf der einen Seite verstehe ich Dezi schon, ein nicht anerkannter Bastard zu sein scheint zu dieser Zeit auch auf Darkover nicht gerade ein erstrebenswertes Los zu sein. Nix da mehr mit „alle Kinder sind geliebt und willkommen“.
    Auf der anderen Seite verstehe ich die beteiligten Herren auch ein bisschen. Die Technik, zelltief in den Körper zu gehen, scheint inzwischen fast unbekannt zu sein. Wie sollen sie es also rausfinden? Sie hätten allerdings wenigstens ein „Gentlemens Agreement“ untereinander treffen können, finde ich. Einer erkennt den Jungen an, alle beteiligen sich an seiner Ausbildung oder so ähnlich.
    So jedoch zeichnen sie für alle Folgen extrem verantwortlich….


    Die Wirtschaftsgeschichte:
    Ja, ich finde, in diesem Buch kommt der Unterschied zwischen Terra und Darkover in dieser Hinsicht schön raus. Das macht natürlich tw. Die Anwesenheit von Anndra, der das terranische „Element“ mit reinbringt.
    Ich finde die Ansicht der Darkoveraner, niemanden um die Möglichkeit zum eigenen Erhalt zu bringen, eine gute Sache. Für uns klingt es sicher teilweise recht altmodisch, aber wir dürfen die feudalistische Gesellschaft eben nicht ausser acht lassen. Und die „guten“ Lords fühlen sich für ihre Leute ja auch verantwortlich und kümmern sich. So ist das eben eine alte Lebensweise, die im besten Fall gut funktioniert.


    Grisel :
    Die Sache mit dem Warenwert, der bei uns nicht mehr hinterlegt ist:
    Bis ungefähr zum 1. Weltkrieg haben zumindest die Staaten ihre Währungen in echtem Gold abgesichert. Davon ist man nach und nach abgegangen. Heute „hinterliegt“ kein Warenwert mehr, sondern nur noch das Bruttosozialprodukt eines Staates. Das zumindest trifft für die Währungen zu.
    Für alles andere, z.B. was an der Börse gehandelt wird, gilt tatsächlich nur der Nachfragewert. Wie erklärt sich sonst, dass z.B. eine Firma wie Google oder Amazon so viel „wert“ ist? Da liegt ja keine Ware dahinter, das ist die Idee, das Virtuelle.
    Und ja, hieraus ergibt sich ein großer Teil des Wirtschaftsschlamassels, in dem wir im Moment sitzen.


    Ansonsten:
    Die Sache mit „Rom“ hat mich nicht gestört. Ich fands eher gut, ehrlich gesagt. Bei uns wird Rom immer noch so hochgehoben und tw. Als Vorbild hingestellt. Ich bin da so absolut anderer Meinung, deshalb find ich nix dabei, wenn es in 3000 Jahre völlig vergessen ist.


    Die Sache mit der Sekte finde ich klasse …… Es würde auf eine Welt hinweisen, in der die verschiedenen Religionen tatsächlich absolute Privatsache geworden sind. Das gefällt mir :-]


    So, nu les mal noch n bisschen quer. Hab das Buch ja schon vorab noch mal gelesen, ich war grad so schön „in Schwung“ …


    Liebe Grüße
    Alraune

  • Hallo Leserunde!


    Ich hab nun endlich auch begonnen mit dem 'Turm'.
    Der Einstieg geht ja superleicht, da man vom vorherigen Buch alle Protagonisten kennt. Und ich fühl mich gleich wieder 'heimisch'.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Abschnitt durch (und den nächsten auch). In dem Buch steckt jedenfalls erfreulicherweise (zumindest aus meiner Sicht) erhebliches Diskussionspotential drinnen.


    Ja, in diesem Buch finden wir sicher eine Menge zu posten. Diese Bände, in denen man immer wieder den Vergleich zwischen Terra und Darkover hat, mit den beiden so unterschiedlichen Gesellschaftsentwürfen, mag ich genau deshalb so gern. Der Blick auf 'die anderen' gibt einem Grund über die eigene Situation nachzudenken, genauer hinzuschauen.


    Zitat

    Original von SiCollierSeite 52: Außerdem, warum sollten wir das Leuten von Leuten sinnlos machen, weil sie ihren Haferbrei und ihr Fleisch nicht durch ehrlich Arbeit verdienen können?


    Zitat

    Original von AlrauneIch finde die Ansicht der Darkoveraner, niemanden um die Möglichkeit zum eigenen Erhalt zu bringen, eine gute Sache. Für uns klingt es sicher teilweise recht altmodisch, aber wir dürfen die feudalistische Gesellschaft eben nicht ausser acht lassen.


    Diese Art zu denken gibt es durchaus noch. Eine Freundin von mir hat für einige Zeit in Mexiko gearbeitet. Als sie anfing hat der Arbeitgeber ihr eine Wohnung und auch gleich eine Putzfrau besorgt. Als sie erklärte, dass sie keine Putzfrau brauchen würde, wurde ihr erklärt, daß das egal sei. Bei ihrem Gehalt sei es sozusagen ihre moralische Pflicht noch ein oder zwei Leute anzustellen und ihnen damit zu einem Auskommen zu verhelfen.



    Zitat

    Original von SiCollierAch ja, dann kommt auch „die Sekte aus Terra“. :chen Aber ich meine mich zu entsinnen, daß diese Formel auch auf dem Standesamt Anwendung fand. Aber schön finde ich es trotzdem von Andrew, sich daran zu erinnern. :-)


    Ja, die 'guten und schlechten Tage' gibt es auch beim Standesamt :-)



    Zitat

    Original von SiCollier


    Angesichts des bereits festgestellten „Banausentums“ von MZB ist es ihr vermutlich nicht aufgefallen. :chen


    Oh, ich hab immer gedacht, dass MZB das schon mit Bedacht gemacht hat. Und einen Jungen, von dem die Mutter schon bei Geburt weiß, dass er wenig Liebe und Zuwendung haben wird im Leben, dann ' der Erwünschte' zu nennen, um ihm wenigsten so zu zeigen, dass es einen Menschen gibt/gab, der ihn erwünscht hat, ist doch eigentlich eine schöne Idee!



    Zitat

    Original von AlrauneIch finde es schon relativ verständlich von den Darkover-Autoritäten, dass sie eine Bewahrerin nicht so leicht aus dem Fängen lassen. Offenbar kriegen sie immer weniger Mädels, die dazu bereit und in der Lage sind. Da versucht man doch, eine gute Kraft zu halten, oder?
    Leonie ist offensichtlich klar der Meinung, dass Callista doch nicht so stark konditioniert wurde, wie sie dachte, und lässt sie deshalb gehen.


    Leonie ist einfach auch ein ambivalenter Charakter. Einerseits ist sie der Inbegriff einer Bewahrerin, konditioniert darauf den Abstand zu anderen Menschen um jeden Preis aufrecht zu erhalten, immer Arilinn als Maß aller Dinge im Sinn, aber auf der anderen Seite schimmert doch durch, dass sie Callista liebt und möchte, dass sie glücklich wird. Und sie gibt ihre Zustimmung nachdem sie 'gesehen' hat, dass Callista in Andrews Armen von Corresanti heimgeritten ist. Sie geht dadurch davon aus, dass Callistas Konditionierung noch beeinflussbar ist.



    Zitat

    Original von GriselSchön fand ich auch die Aussage, daß man mit einem Computer nicht streiten kann. Oh ja! Lachen


    Und wie man das kann :schlaeger - ist nur leider eine etwas einseitige und unbefriedigende Sache, so ein Streit :bonk.


    So, nun les ich mal den Rest von 5. Kapitel und vielleicht noch ein bisschen mehr...
    Liebe Grüße,
    Rohana

  • Zitat

    Original von Grisel
    Mich hat ziemlich schockiert, als ich mal irgendwo gehört habe, daß beim weltweiten Handel bzw. Spekulationen nur noch ein Bruchteil, die Zahl habe ich mir nicht gemerkt, mit wirklichen Waren hinterlegt ist.


    Also meine Schulzeit ist nun wirklich schon lange her; doch ich meine mich zu entsinnen, daß der Lehrer in Wirtschaftskunde sagte, daß früher die Währungen mit Gold hinterlegt gewesen wäre, heute sei das jedoch nicht mehr der Fall. Das war in der Mitte der 70er Jahre.



    Zitat

    Original von Grisel
    Die Sache mit „Rom“ hat mich nicht gestört. Ich fands eher gut, ehrlich gesagt. Bei uns wird Rom immer noch so hochgehoben und tw. Als Vorbild hingestellt. Ich bin da so absolut anderer Meinung, deshalb find ich nix dabei, wenn es in 3000 Jahre völlig vergessen ist.


    Sagen wir mal so: ich war lange Zeit auch nicht unbedingt ein Freund Roms bzw. des Römischen Reichs. Allerdings hat sich durch die kürzliche Lektüre des „Varus“ (sowie anschließend daran der „Cinna Trilogie“, ebenfalls von Iris Kammerer) meine Meinung geändert. Sicher ist nicht alles Gold, was glänzt. Doch zum Einen dürfen wir - auch das habe ich gelernt - ferne Zeiten nicht mit unseren heutigen Maßstäben messen, und zum Zweiten hat Iris in der Leserunde sehr deutlich ausgeführt, daß es beispielsweise Sklaverei auch heute noch gibt. Nennt sich nur anders und wurde in andere Länder „outgesourct“, so daß wir unsere Hände sauber behalten. Vieles ist heute einfach nur anders - oder nennt sich anders; ob es deshalb besser ist, da kommen mir immer mehr Zweifel. Übrigens: selbst die jetzt 27 Staaten zählende EU umfaßt immer noch nicht das im ehemaligen Römischen Reich vereinte Gebiet!



    Zitat

    Original von Rohana
    Ja, die 'guten und schlechten Tage' gibt es auch beim Standesamt


    Und ganz überrascht war ich damals, daß sogar das „bis daß der Tod Euch scheidet“ kam. Ich dachte seinerzeit, das gäbe es nur bei der kirchlichen Trauung. Aber wir hatten eh einen ziemlich guten Standesbeamten, der mit der Situation, daß da etwa zehn Personen mehr auftauchten als normalerweise wohl vorgesehen, ziemlich gut umgehen konnte. :-)



    Zitat

    Original von Alraune
    Es würde auf eine Welt hinweisen, in der die verschiedenen Religionen tatsächlich absolute Privatsache geworden sind.


    Das ist ein schwieriges Thema. M. E. ist es nicht möglich, Religion zur "absoluten Privatsache" zu erklären. Wenn ich (aus religiösen Gründen) bestimmte Überzeugungen habe, kann ich die nicht beim Verlassen der Privatwohnung ablegen und so denken/handeln, wie es ein säkularer Staat will. Ich muß mich entscheiden, wem (bzw. welcher Organisation) ich den Vorrang einräume. Hie private Religion, dort nichtreligiöser Staat wird so nicht funktionieren. Das halte ich für einen der ganz großen Irrtümer unserer Zeit.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Grisel


    Wobei der Name des Jungen eigentlich blanker Hohn ist: Deziderio, der Erwünschte. Aber der Ursprung ist bei den Darkovanern wohl verloren gegangen. Ich frage mich, ob das subtile Ironie von MZB war, oder ob es ihr gar nicht aufgefallen ist.


    Das wußte ich gar nicht- der arme Junge!

    :-(

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Also meine Schulzeit ist nun wirklich schon lange her; doch ich meine mich zu entsinnen, daß der Lehrer in Wirtschaftskunde sagte, daß früher die Währungen mit Gold hinterlegt gewesen wäre, heute sei das jedoch nicht mehr der Fall. Das war in der Mitte der 70er Jahre.


    Richtig, das hat Alraune ja auch schon bemerkt. "Bretton Woods" schreit mir mein Gedächtnis da entgegen, mir eingehämmert in Volkswirtschaftslehre in Schule und Uni, der Goldstandard, der die Weltwährungen an den auf Goldreserven beruhenden USD gebunden hat. Und dann krachen gegangen ist.


    Ich dachte immer, die "guten und schlechten Zeiten" gäbe es nur bei den Hochzeiten in Amerika. Weiß jetzt gar nicht, was bei uns bei Hochzeiten so gesagt wird. :gruebel "Ja", hoffentlich. :grin