'Der verbotene Turm' - Kapitel 11 - 19

  • Zitat

    Original von Grisel
    Das würde ich so nicht sagen, sie mißgönnt Callista ihr Glück nicht, ihre freundlichen Wünsche anfangs, als sie denkt, daß die Barrieren überwunden sind, sind ehrlich gemeint.


    Darüber war ich mir nie so recht sicher. Das ging zu Beginn so schnell, daß ich es Leonie nicht so ganz abgenommen und immer auf eine Intrige oder sonst was von ihr gewartet habe.



    Zitat

    Original von Grisel
    Leonie hat irgendwie die Ar...karte gezogen.


    Das auf jeden Fall. Ohne Wenn und Aber.



    Zum ersten Spoiler:


    Zum zweiten Spoiler wieder völlige Zustimmung.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich muss mich echt mal ranhalten, um hier mal weiterzukommen :wow.
    Als erstes meine Kommentare zu Euren Posts:



    Zitat

    Original von Grisel
    Ich glaube, was ich an dem Buch u.a. so liebe ist, daß es sich mit dem Thema Sex so intensiv auseinandersetzt, aber ohne jemals unter die Gürtellinie zu gehen. Mal ein ganz anderer Zugang zu dem Thema. Sex ist hier nichts primitives, aber auch nichts, hm, überbewertetes. Es ist einfach eine schöne Sache, die, wenn man sie nicht kriegt, einfach notwendig wird.
    Wobei ich mich schon frage, warum Andrew nicht einfach kalt duschen geht oder, ah, Sex an und für sich hat ... Aber vielleicht gilt das auf Darkover auch als Tabu, wegen der Kinderfixiertheit, weil es den Samen verschwendet?


    Ja, das gefällt mir hier auch. Ein absolutes Highlight!
    Ich glaube, Andrew gerät auch deswegen so unter Druck, weil er ständig ausgerechnet mit Callistas Zwilling konfrontiert ist, die sich so ‚offenherzig’ zeigt, er teilweise unfreiwilliger Zeuge von Damons und Ellemirs Sexerlebnissen ist. Das alles steigert den Druck vermutlich schon extrem.




    Zitat

    Original von Grisel
    Interessant finde ich Valdirs Freund und Begleiter, Valentine Aillard. Das ist Jaelles Bruder.
    Da sieht man, wie wichtig ab hier einigermaßen chronologisches Lesen wird, denn ab hier begegnet man eigentlich ständig Leuten, die bzw. deren Vorfahren und Verwandte man kennt.


    Das gehört auch zu den Dingen, die ich an Darkover so liebe – man findet Charaktere immer mal wieder, als Verwandte von einer neuen Person oder als Hauptfigur, wo sie vorher eher Nebenfigur war.
    Aber ein Stammbaum wär wirklich mal eine gute Stütze fürs Gedächtnis! Na ja, vielleicht beim nächsten Serien-ReRead....



    Zitat

    Original von Alraune
    Das schreckliche Ende von Dezi hat m.E. zum großen Teil Leonie zu verantworten. Sie hätte ihm mit Leichtigkeit eine anständige Laran-Ausbildung zukommen lassen können, nur ihre Dünkel haben sie daran gehindert. Aber als Bewahrerin einen solchen starken Telepathen unausgebildet auf die Menschheit loszulassen, ist - wie ich finde - wirklich mit nichts zu entschuldigen.
    Genauso, wie sie Damon im Endeffekt rausgeworfen hat, weil er ihr gefährlich geworden ist (gefühlsmässig gesehen), und nicht zu SEINEM Besten. Was für eine furchtbar egozentrische und egoistische Person sie doch ist


    Dass Leonie die eigentlich Verantwortliche ist sehe ich genauso. Allerdings denke ich aber, dass Dezi ja durchaus ausgebildet wurde. Auch seine charakterlichen Schwächen wurden erkannt. Aber statt sich wirklich verantwortlich zu zeigen, diese Schwächen von Dezi ernst zu nehmen und alle Gefahr, die von ihm ausgehen kann durch geeignete Maßnahmen zu beseitigen, schmeisst sie ihn einfach raus. Methode ‚aus den Augen – aus dem Sinn’ : :-(
    Und Damons Rauswurf ist nun wirklich eine absolute :fetch :bonk !!! Da bemäntelt sie nur ihre eigene Schwäche statt sich dazu zu bekennen. Und Damon trägt jahrelang schwer an diesem Päckchen, es zerstört fast sein Leben. Ja, Leonie geht zur Not auch über Leichen. Sie sollte mit ihrem Urteil über andere wirklich vorsichtig sein und erst mal vor der eigenen Haustür kehren! Aber als geborene Hastur und dazu noch Bewahrerin von Arilinn hat sie wohl einfach so eine Arroganz, dass das das Letzte ist was ihr einfiele :rolleyes



    Zitat

    Original von Sanne
    Könnte es sein, daß Leonie wider besseren Wissen am Althergebrachten festhält, z.B. weil sie nicht die Kraft hat, um Veränderungen zu ertragen bzw. sich dann verloren fühlen würde?


    Nein, ich denke, dass hier vor allem ihre Arroganz zum tragen kommt. Der Frust darüber, dass all ihr eigener Verzicht so völlig unnötig war, ist glaube ich nur zweitrangig, verschärft Leonies Reaktion aber sicherlich noch.



    Zitat

    Original von SiCollier
    Dazu kommt m. E. noch, daß sie nicht zugeben will/kann, daß ihr Weg möglicherweise falsch ist, weil dadurch ein Großteil ihres Lebens sinnlos wird. Und sie mißgönnt anderen das Glück, weil sie selbst keines erfahren hat. Bis zu einem gewissen Grade liegt in ihrer Figur durchaus etwas tragisches. Aber so richtig leid tut sie mir trotzdem nicht.


    Ja, auf jeden Fall. Leonie ist eine tragische Figur und in all ihren Widersprüchen sehr interessant. Aber wie schon beim vorherigen Buch geschrieben: mir ist sie unterm Strich schlicht unsympathisch.



    Zitat

    Original von SiCollier
    Der Brauch, bei einer Beerdigung ein angenehmes Erlebnis mit dem Verstorbenen zu erzählen, ist sicher ein schöner. Aber was macht man, wenn man bei jemandem mitgeht, den man kaum kannte, wo es einfach die „nachbarliche Höflichkeit“ gebietet? Na ja, vor der Frage werde ich wohl nicht stehen, da es diesen Brauch bei uns nicht gibt.


    Diesen Brauch finde ich auch wunderschön. Vor einigen Jahren starb ein Freund von mir ganz jung. Da haben wir in Anlehnung daran alle etwas aufgeschrieben, das uns an ihn erinnerte und haben diese Erinnerungen als kleines Büchlein seiner Frau geschenkt. Ich glaube, das ist ein Brauch, der einem wirklich helfen kann.
    Was man aus reiner Höflichkeit sagen könnte? Eine Idee: <Ich kannte ihn/sie kaum, aber wenn wir uns auf der Strasse begegneten hat er immer freundlich gegrüßt, was heute ja nicht mehr selbstverständlich ist.>
    Ich glaube, das ist auch eine Facette dieses Brauches, dass es einen dazu zwingt, sich klarzumachen, dass einem eigentlich zu jedem Menschen ein bisschen war positives einfällt, wenn man genug darüber nachdenkt. Es würde vieles besser machen, wenn man sich die guten Seiten der Mitmenschen öfter mal vergegenwärtigen würde, oder?!



    Zitat

    Original von SiCollier
    Zum ersten Spoiler:




    Ich glaube aber, Leonie kann man erst so richtig sehen, wenn man alle Bücher, in denen sie vorkommt, gelesen hat.

  • Zu Rohanas Spoiler:
    Zustimmung, das sehe ich auch so.



    Zitat

    Original von Rohana
    Ich glaube aber, Leonie kann man erst so richtig sehen, wenn man alle Bücher, in denen sie vorkommt, gelesen hat.


    Mit anderen Worten künftig gibt es nicht jedes Mal neue Protagonisten, sondern (wie ich schon vermutete) werden uns bekannte öfters begegnen. Schön. :-]


    Wieder ein Grund mehr, Darkover weiterzulesen. :-) (Ich schätze, Darkover wird auf Dauer die einzige Leserundenserie sein, die ich durchhalte.)



    Im Übrigen nur mit der Ruhe. Zumindest ich bleibe gerne noch etwas hier! :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So ich bin jetzt auch endlich mal etwas weitergekommen, allerdings noch nicht ganz fertig mit diesem Abschnitt....


    Armer Andrew, er stösst wirklich sehr oft an seine Grenzen was die sexuellen Tabus angeht. Grade Damon gegenüber kann man wohl sagen das er ähnlich konditioniert ist wie Callista, wenn auch nicht in diesem Ausmaß....
    trotzdem finde ich schön das die 4 sich so langsam finden...


    interessant fand ich auch wie immer Damons Zeitreise zu Varzil, es ist das erste mal das in den Büchern eine Zeitreise als möglich beschrieben wird, wenn auch nur in der ÜBerwelt.


    spannend finde ich Kieran Ridenows Erzählung von dem Aufruhr im Entsagenden Gildenhaus von Thendara



    toll, und sympathisch finde ich auch wie immer Ferrika, sie ist besonnen, vernünftig und auf dem Boden der Tatsachen. Außerdem habe ich Hebammenkünste schon immer irgendwie bewundert...

  • sorry, einiges vergessen




    Zitat

    Original von Rohana
    Ich glaube aber, Leonie kann man erst so richtig sehen, wenn man alle Bücher, in denen sie vorkommt, gelesen hat.


    Ja, das ist sicherlich so, denn eigentlich ist und bleibt sie eine der schillerndsten Figuren der darkovanischen Geschichte





    Zitat

    Original von SiCollier:
    Mit anderen Worten künftig gibt es nicht jedes Mal neue Protagonisten, sondern (wie ich schon vermutete) werden uns bekannte öfters begegnen. Schön


    ab jetzt gehen die Bücher fortlaufend weiter (mit Ausnahme der Entsagenden Bücher die parallel zum Turm laufen und - ich denke da verrat ich jetzt nicht zu viel - in denen uns der oben von mir genannte Aufstand im Gildenhaus noch einmal begegnen wird).... die Familie Alton, auch Valdir (der jetzt hier ein bisschen zu kurz kam weil er grade in Nevarsin ist) und die Nachkommen des Verbotenen Turms werden uns jetzt bis zum Schluß begleiten...

  • Zitat

    Original von Maharet
    interessant fand ich auch wie immer Damons Zeitreise zu Varzil, es ist das erste mal das in den Büchern eine Zeitreise als möglich beschrieben wird, wenn auch nur in der ÜBerwelt.


    Das hat mich etwas an die Beschreibung der Zeitebenen durch Jack Finney in „Von Zeit zu Zeit“ erinnert, wo es das Konzept der „verschiedenen Zeiten“ gibt. Alles läuft mehr oder weniger gleichzeitig ab. Wenn es einem gelingt, die eigene Zeitebene zu verlassen, kann man an anderer Stelle (= Zeitreise) wieder in den Fluß der Zeit eintauchen. (Bildlich vereinfacht aus dem Gedächtnis: die Zeit ist ein Fluß, in dem man mitschwimmt. Wenn ich ans Ufer gelangen und den Fluß verlassen kann, fließt der Fluß weiter, ich kann mich aber nach vorne oder hinten bewegen und an anderer Stelle wieder in den Fluß zurückkehren.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zu Leonie würde sich sicher ganz am Schluß noch eine kleine Extradiskussion lohnen – wenn wir alle ihre ganze Geschichte kennen. Bin schon gespannt, wie Ihr ‚Neuleser’ sie dann beurteilt.


    @ Maharet: Gut, dass Du Ferrika erwähnst! Ich mag sie auch sehr


    :wave Rohana

  • Zitat

    Original von Maharet
    (...) klingt schon sehr spannend.(...)


    "Von Zeit zu Zeit" ist sehr spannend. Ich erwähne nur den "Untergang der Welt" (ohne jetzt zu spoilern, was das ist). Als ich das Buch aus hatte, konnte ich einige Tage kein Buch in die Hand nehmen, so sehr hatte es mich "mitgenommen". Wenn man sich dann den ersten Teil meines Nicks ansieht, ist eh klar, wie gut mir das Buch gefallen hat. :-]



    Edit ergänzt noch:

    Zitat

    Original von Rohana
    Zu Leonie würde sich sicher ganz am Schluß noch eine kleine Extradiskussion lohnen – wenn wir alle ihre ganze Geschichte kennen. Bin schon gespannt, wie Ihr ‚Neuleser’ sie dann beurteilt.


    Das ist eine gute Idee, die wir im Hinterkopf behalten sollten. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Oh, ab kapitel 15 wird das buch ja ganz interessant... :-]


    die zeitreise zu Varzil, und die überwelt sind wirklich gelungen... :anbet


    nein, nö, nicht wirklich verschwendete zeit
    obwohl das Buch erstlektüre war, und ich mich durch die ersten 14 kapitel nur mit mühe gequält habe... nein, inzwischen bin ich damit fast versöhnt... warum ich nicht ganz versöhnt bin schreib ich im nächsten abschnitt...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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