'Der Turm' - Seiten 094 - 184

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  • Danke Lipperin. Puh, da hast Du ja eine Menge aus dem Abschnitt herausgelesen bzw. -gearbeitet.


    Bei Ostrom fällt mir noch ein, dass ich im Buch dieses Gebiet als abgeschlossenen und kontrollierten Bereich verstanden habe? Hab ich da richtig gelesen und viel wichtiger: Gab es solche abgetrennten Gebiete (außer Wandlitz) denn wirklich?

  • Zitat

    Original von xexos
    Bei Ostrom fällt mir noch ein, dass ich im Buch dieses Gebiet als abgeschlossenen und kontrollierten Bereich verstanden habe?


    Ja, so habe ich es auch aufgefasst. War nicht nur für Politikprominenz, sondern auch für "Staatsschriftsteller".


    Zitat

    Hab ich da richtig gelesen und viel wichtiger: Gab es solche abgetrennten Gebiete (außer Wandlitz) denn wirklich?


    Keine Ahnung, aber Clare wird uns sicher weiterhelfen.
    Aber vorstellen kann ich es mir leider nur zu gut. :-(

  • Zitat

    Original von xexos
    Hilfe! Ich habe gerade Kapitel 10 und 11 beendet und kann damit überhaupt nichts anfangen. Was sollte das? :gruebel


    Da kann ich mich nur anschließen, mit diesen Kapiteln habe ich mich auch schwer getan.


    Christian erscheint mir auch ein wenig besessen, sein Lebensplan ist ein wenig beängstigend - mit Sicherheit kein gesunder Ehrgeiz.


    Richard führt ein Doppelleben, mit Geliebter und Kind, das kam für mich überraschend. Anne tut mir da leid, sie scheint eine tolle Frau zu sein, die für ihre Familie alles tut.


    Ostrom habe ich auch als abgesperrten Bezirk wahrgenommen, Eingangskontrolle, Passierschein, das deutet auf alles andere als frei zugängliche Zone hin.


    Ein wenig Humor blitzt hier durch: Der kaputte Rührer und der Tannenbaumwettstreit ließen mich schmunzeln. Bei allen Einschränkungen scheint der ganz oben auf der Liste der Prioritäten zu stehen, muss sich dann aber doch der Schmezmittelknappheit beugen und wird zum Tauschobjekt.


    Danke Clare, für die Einblicke, die Du uns "Wessis" gewährst. :wave


  • Gab es.
    Es gab Bezirke, Areale, in die man aus unterschiedlichen Gründen nicht durfte. Solche Siedlungen wie Wandlitz kenne ich keine anderen in der Ballung von Politprominenz.


    Ich weiß auch nicht alles, denn ich war noch jung und habe mich für Vieles erst begonnen zu interessieren. ;-)

  • Ja, im Wikipedia-Artikel bzw. in einigen Interviews von Tellkamp steht, dass Dresden nicht immer der eigentliche wahre Schauplatz ist, sondern oft stellvertretend für andere Gebiete oder Zustände in der DDR. Den Ort der EOS gibt es in der Realität auch nicht. Da wird spekuliert, dass eigentlich Dippoldiswalde gemeint ist.

  • Zitat

    Original von Zuckelliese
    Zu Ostrom ergaben meine Befragung von alteingessesenen Dresdnern leider nichts. Niemand war ein solches Gebiet in Dresden bekannt. Ich vermute,es ist schriftstellerische Freiheit und erfunden.


    So viel ich weiß, gab es dieses Ostrom wirklich nicht. Die Gebäude, die Pate standen, hatten ja auch andere Bewohner und Funktionen. Ich denke auch wie du, dass Tellkamp es für seine Geschichte erschaffen hat, zusammengesetzt aus anderen Orten, die es wirklich gab.

  • Zitat

    Original von Clare


    So viel ich weiß, gab es dieses Ostrom wirklich nicht. Die Gebäude, die Pate standen, hatten ja auch andere Bewohner und Funktionen. Ich denke auch wie du, dass Tellkamp es für seine Geschichte erschaffen hat, zusammengesetzt aus anderen Orten, die es wirklich gab.


    Wäre es nicht auch zu einfach, wenn man Gebäude, Bezirke etc. sofort benennen könnte? Bei manchen Personen rätsele ich, woher ich sie kenne, manche scheinen aus verschiedenen realen Personen zu bestehen - warum sollte es da bei Ostrom etc. anders sein? Ich glaube allmählich, Herr Tellkamp liebt das Spiel des Umschreibens, Versteckens, etwas in einem anderen Licht zu zeigen, den Blick hinter die Fassade, so dass man diese vielleicht auch nicht mehr so wahrnimmt wie zuvor.
    Geht es euch eigentlich auch so?

  • Puh, ein weiterer Abschnitt ist geschafft! Also wirklich fesseln kann mich das Buch nicht gerade, im Gegenteil, so langsam glaube ich echt, dass ich doch zu jung bin, die ganzen Anspielungen auf Personen verstehe ich nicht und es ist mir auch zu blöd das alles nachzugucken. Die Situation an sich wird aber gut beschrieben,


    Zitat

    Original von xexos
    Bei Ostrom fällt mir noch ein, dass ich im Buch dieses Gebiet als abgeschlossenen und kontrollierten Bereich verstanden habe? Hab ich da richtig gelesen und viel wichtiger: Gab es solche abgetrennten Gebiete (außer Wandlitz) denn wirklich?


    das war mir auch neu. Die Geschichte mit dem Handrührer (wobei Anne sich da schon was getraut hat :anbet - hätte das so stattfinden können oder wäre die Angst vor Strafe zu groß gewesen?) und dem Weihnachtsbaum fand ich auch sehr unterhaltsam, das Kursive mal wieder schrecklich (aber immer noch besser als der Prolog).


    Dass Richard eine Geliebte samt Tochter hat, hat mich auch erstaunt - hätte ich nicht von ihm gedacht...


    Insgesamt macht mir das Ganze bis jetzt mehr den Eindruck einer Aneinanderreihung von Momentaufnahmen als der einer stringenten Handlung. So als wolle Tellkamp eben einzelne Dinge beschreiben (private Feiern, Wohnungsnot, Verlagswesen, Einkaufen, Schule etc) und hat es aber (für mein Empfinden) nicht fertig gebracht, eine "runde Sache" daraus zu machen, sondern eben diese Splitter mehr oder weniger wahllos aneinandergereiht :-( Bin mir nicht sicher, ob ich das durchhalten werde...

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Waldmeisterin
    ...
    Insgesamt macht mir das Ganze bis jetzt mehr den Eindruck einer Aneinanderreihung von Momentaufnahmen als der einer stringenten Handlung. So als wolle Tellkamp eben einzelne Dinge beschreiben (private Feiern, Wohnungsnot, Verlagswesen, Einkaufen, Schule etc) und hat es aber (für mein Empfinden) nicht fertig gebracht, eine "runde Sache" daraus zu machen, sondern eben diese Splitter mehr oder weniger wahllos aneinandergereiht :-( Bin mir nicht sicher, ob ich das durchhalten werde...


    Vielleicht hilft dir das:
    Bei einer namhaften Online-Enzyklopädie habe ich gelesen, dass dieser Roman ein Montageroman ist, bei dem einzelne Handlungselemente wie bei einem Puzzle aneinandergereiht werden. Und genau so empfinde ich den Roman auch. :wave

  • Zitat

    Original von Clare
    Vielleicht hilft dir das:
    Bei einer namhaften Online-Enzyklopädie habe ich gelesen, dass dieser Roman ein Montageroman ist, bei dem einzelne Handlungselemente wie bei einem Puzzle aneinandergereiht werden. Und genau so empfinde ich den Roman auch. :wave


    Na, dann bin ich ja wenigstens nicht alleine - und es ist sogar vom Autor beabsichtigt :anbet (ob es das besser macht: ich weiß nicht...). Trotzdem Danke :wave

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von xexos
    Hilfe! Ich habe gerade Kapitel 10 und 11 beendet und kann damit überhaupt nichts anfangen. Was sollte das? :gruebel


    Beruhigend, dass es nicht nur mir so ging. :lache


    Ansonsten hat mir der Abschnitt wieder gut gefallen und bis auf diese zwei seltsamen Kapitel schön zu lesen.


    Interessant fand ich die ganze Tauschaktion rund um den gestohlenen Weihnachtsbaum und ie fehlenden Schmerzmittel. Erschreckend, dass sogar so etwas wie Schmerzmittel oft nur über Beziehungen organisiert werden konnte.


    Die geschichte mit dem Handrührer fand ich auch sher unterhaltsam, frage mich allerdings auch, ob es nicht eine Strafe nach sich gezogen hätte, die Staatsmacht so bloßzustellen, in dem man zeigt, was sie für einen Schrott unters Volk bringen will.

  • Zitat

    Original von Clare


    Ich muss leider sagen, dass ich mit den kursiv gedruckten Tagebucheinträgen Mennos nichts oder nicht viel anfangen kann. Was denkt er dabei? Was versteckt er für Ansichten? Viele? Gar keine? Mir fehlt vielleicht auch die Lust, sie zu entschlüsseln...


    Mir ging es auch so, mir haben sich die Einträge auch meinem Verständnis entzogen.


    In diesem Abschnitt erfahren wir auch von der Geliebten Richards, mit der er ein Kind hat, also seine zweite kleine Familie. Hier fühlt er sich wieder jung. Wann wird dieses Versteckspiel auffliegen?



    Super, denn ich habe ich vor kurzem gefragt, welche Bücher damals eigentlich in der Schule gelesen wurden :-) "Faust" wusste ich von meiner Mutter und "Nackt unter Wölfen" wusste ich auch, da ich im Offenen Bücherschrank eine alte Ausgabe entdeckt habe, in der noch ein Schulstempel zu sehen ist.


    Das Gespräch zwischen Meno und dem Alten vom Berge fand ich sehr interessant, denn einerseits glaubt er an den Sozialismus bzw. dass es möglich ist, dass es allen Menschen gut geht, aber andererseits erkennt er, dass es in der DDR an der Umsetzung scheiterte.


    Zitat

    Original von xexos
    Ja, im Wikipedia-Artikel bzw. in einigen Interviews von Tellkamp steht, dass Dresden nicht immer der eigentliche wahre Schauplatz ist, sondern oft stellvertretend für andere Gebiete oder Zustände in der DDR. Den Ort der EOS gibt es in der Realität auch nicht. Da wird spekuliert, dass eigentlich Dippoldiswalde gemeint ist.


    Er hat sich sicher von seiner Heimatstadt inspirieren lassen, denn er ist ja dort aufgewachsen.


    Amüsant fand ich die Stelle, als sie sich zu der Warteschlange gesellt haben und der eine Mann nur so meinte, er habe sich nur angestellt, weil schon einige Leute hier standen und der sich überraschen lassen möchte. Oder die Weihnachtsbaumsuche.