ZitatOriginal von Clare
Ein seltsames Buch. Ich schwanke beim Lesen immer wieder zwischen Angetan-sein und "Ich lege es jetzt weg!".
Nee, weglegen werde ich das Buch nicht. Aber ich stöhne oft, wenn ich sehe, wie lang sich das ein oder andere Kapitel noch hinzieht. Und dann kommen immer wieder Kapitel wie der nächtliche Spaziergang von Richard und Anne, die mich sehr interessieren. Mit den Kapiteln um Meno hab ich generell am meisten Probleme. Die sind mir zu verklausuliert.
ZitatOriginal von Clare
Nicht nur damals im Krieg, als Dresden bombardiert wurde, sondern auch in Zeiten der DDR, wo mit wundervoller Altbausubstanz so sträflich bzw. gar nicht umgegangen wurden, und wäre die DDR nicht untergegangen, so hätten wir Dresden und vielen anderen Städten mit historischer Bausubstanz beim Sterben zusehen können, wenn wir auf den Dächern der Neubauten von den Stadträndern in die Altstädte geblickt hätten.
Ich kenne zur DDR-Zeit noch Ostberlin. In Leipzig und Dresden war ich erstmals 1995 und 1998 zog ich für 4 Jahre nach Erfurt und kenne daher Erfurt recht gut. Die mittlerweile wieder sehr schöne Altstadt von Erfurt sollte vor der Wende komplett abgerissen werden, da die Bausubstanz der Häuser wirklich erschreckend war und damit der Stadtring geschlossen werden konnte. Zum Glück kam es nicht dazu.
ZitatOriginal von Clare
Dass Richard gerade mit dem Freund über seine Fluchtgedanken, denn Pläne würde ich es nicht nennen, spricht, den er als Student denunziert hat, hat mich aber dann doch sehr gewundert. Ich vermute, er bereitet sein Geständnis vor ihm vor. Vielleicht aber auch nicht.
Weder Plan, noch Gedanke, sondern einfach nur Zweifel und Verzweifelung. Der würde niemals flüchten, benötigt aber Hilfe, um mit den Realitäten und dem Druck klarzukommen. In dem Zusammenhang fand ich das Verhalten von Niklas interessant. Sinngemäß (ich finde die Seite nicht mehr): Er weiß, dass die Gegenwart nur eine von vielen Möglichkeiten der Wahrnehmung ist.
In welcher Form hatte Richard Weniger denunziert? Ich weiß zwar noch, dass er es tat, aber nicht mehr, um was es ging.
ZitatOriginal von Clare
Menno ist, trotz seiner weltumspannenden, sich selbst befreienden Tagebuch-Gedanken, eher jemand, der einknicken wird. Es wird ein Manuskript kommen, vielleicht das von Judith Schevola, dass er zensieren muss oder so, wie es geschrieben ist, ablehnen, und er wird innerlich daran zerbrechen an der Schuld, dass er sich selbst und die Kunst verleugnet. Wir werden sehen.
Interessanter Gedanke, mit dem Du Recht haben könntest.