'Splitter' - Kapitel 56 - Ende

  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    Ob das nun strafrechtlich relevant ist, kann ich nicht sagen, aber durch so ein "Verwirrspiel", was ja wesentlich mehr war als anlügen, kann man schon jemandem auch dauerhaft psychisch schädigen (okay, das Ganze lief ja auch etwas aus dem Ruder, heißt, war in der Form nicht geplant). Da wäre ein stationärer Aufenthalt dann schon das kleinere Übel gewesen.
    .



    Sicher, aber nochmal: mit welcher Begründung? Wochenlang? Und dauerhaft ging nicht, er musste ja vor dem Ausschuss aussagen.


    Zitat

    Original von Sigrid2110
    Benny hat im übrigen keine verkürzte Lebenserwartung, außer er brächte sich um.


    Was er bereits zweimal versucht hat. Er WOLLTE sich umbringen, das ist seine psychisch krankhafte Veranlagung.


    Zitat

    Original von Sigrid2110
    Das wäre aber Aufgabe einer geeigneten Therapie, die es ja auch für psychische Erkrankungen gibt. Auch sein Schuldgefühl ist ja in dem Sinne krankhaft gesteigert, dass er sein Leben dafür gibt. Somit gehört das auch therapiert.


    Sehr richtig. Aber daran hat Sandra ja nun wirklich kein ernsthaftes Interesse. Sie will Mann und Kind behalten und nimmt das Opfer an von dem Mann, der Schuld an dem Tod ihres ersten Kind hat, an.[/quote]


    Zitat

    Original von Sigrid2110
    Natürlich sieht man das anders, wenn man selbst in dieser Situation steckt (also aus Sicht Sandras insbesondere). Aber es müssen doch einige Leute involviert gewesen sein und da hat niemand gesagt, das kann man doch nicht machen? (Außer Marc, klar, der hätte das nicht gewollt)
    Vor allem Constantin, als Arzt, und psychisch gesund (?) hätte doch sich sagen müssen, dass geht so nicht.


    Auch richtig. er hat also ganz offensichtlich doch eine skrupellose, kriminelle Ader. Sonst würde er nicht in einem Psychthriller als Drahtzieher auftauchen ;)
    Allerdings sieht er, anders als ein herkömmlicher Krimineller, eine Rechtfertigung für seine verbrecherischen Handlungen - denn er will ja seiner Tochter helfen Mann UND Kind zu retten.
    Ehrlich gesagt gibt es Chirurgen auf der Welt, die schon aus ganz anderen Gründen einer unethischen oder sogar illegalen Organspende zugestimmt, bzw. diese sogar befördert haben.
    Interessant finde ich, dass wir oft weniger Probleme haben uns vorzustellen, dass ein Mensch aus Geldgier und Perversion zu solchen Untaten getrieben wird. Hier handeln Sandra und Constantin aber aus Verzweiflung und Liebe - die später zur Verblendung wird, was in der Realität einen Menschen oft zu den schlimmsten Handlungen treibt.
    Oder wie ein guter Freund mir einmal sagte: "Die schlimmsten Verbrechen werden aus Liebe begangen."

  • Zitat

    Original von SFitzek



    Was er bereits zweimal versucht hat. Er WOLLTE sich umbringen, das ist seine psychisch krankhafte Veranlagung.


    Klar, Benny ist krank. Dafür gibt es eben Therapien, Medikamente, Psychotherapie......


    Zitat

    Original von SFitzek



    Auch richtig. er hat also ganz offensichtlich doch eine skrupellose, kriminelle Ader. Sonst würde er nicht in einem Psychothriller als Drahtzieher auftauchen ;)


    Und dazu noch so ein excellenter Psychothriller :-].


    Zitat

    Original von SFitzek
    Ehrlich gesagt gibt es Chirurgen auf der Welt, die schon aus ganz anderen Gründen einer unethischen oder sogar illegalen Organspende zugestimmt, bzw. diese sogar befördert haben.


    Wie wahr......

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

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    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Hui, den letzten Abschnitt habe ich quasi inhaliert.


    Was für ein Ende. Wer hätte das gedacht, dass Marc in der Warteschleife hängt.


    Das mit Benny, kann ich ganz gut nachvollziehen, er hat die Schuldgefühle in Verbindung mit seinem Syndrom; ist logisch für mich.


    Sandras und Constantins Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen.

  • So, ich bin durch und ich muss es auch erstmal sacken lassen. Aber das finde ich gerade so toll. Viele Bücher lege ich beiseite und denk mir "ja schön! Wo ist das nächste?"


    Ich habe es fast in einem Rutsch durchgelesen, weil ich zwischendurch noch arbeiten musste, aber selbst dort (und bitte jetzt nicht lachen!) habe ich es auf dem Klo deponiert, damit ich Zwischendurch noch 2 - 3 Kapitel lesen konnte. :wow :gruebel


    Also Spannung und Lesefluß, wie immer: total genial! :anbet


    Die Story: wie gesagt, erstmal sacken lassen.
    Vorab kann ich schon sagen, dass ich mich, nachdem ich's ausgelesen hatte, ein bißchen an den Film "The Game" mit Michael Douglas erinnert gefühlt habe.
    Dass Marc stirbt, find ich doof - aber das ist meine Meinung, ich mag halt happy ends.

  • Zitat

    Original von Din
    Das Ende war auf jeden Fall alles andere als vorhersehbar. Im ganzen Buch gibt es nur einen einzigen Hinweis, eine kleine Andeutung, jedenfalls ist es die einzige, die mir aufgefallen ist; nämlich im zweiten Kapitel. Dort steht: "Jetzt zielte er nicht mehr auf den Kopf, sondern genau auf die Leber des Professors."
    Ob das Absicht oder Zufall ist, kann ich zwar nicht sagen, aber auffällig ist es auf jeden Fall.


    Auch im 3. Kapitel ist ein kleiner Hinweis, wo er versucht Julia vom springen abzuhalten:

    Zitat

    »Wenn du jetzt springst, versuche ich dich aufzufangen«, rief er.
    »Dann gehen wir halt beide drauf.«
    »Möglich. Aber noch wahrscheinlicher ist, dass mein Körper
    deinen Sprung abfedert.«

  • Der Film "The Game" ist mir auch sofort eingefallen, möglicherweise stand er ja sozusagen "Pate" bei der Entwicklung der Story?


    Natürlich ist es schade das Marc stirbt, andererseits hätte so ein richtiges "Hollywood-Happy-End", wo sich zum Schluß alle in den Armen liegen und alles so rchtig, richtig gut ausgeht das Buch irgendwie kaputtgemacht.


    Ich lasse das Buch jetzt schon 'ne Weile sacken und muß sagen, je länger ich darüber nachdenke umso besser finde ich es, vor allem die Auflösung und den Schluß. Es ist sicherlich kein Buch das man weglegt um sofort mit dem nächsten zu beginnen, dieses Buch hallt noch eine ganze Weile nach.

  • Zitat

    Original von Bodo
    Natürlich ist es schade das Marc stirbt, andererseits hätte so ein richtiges "Hollywood-Happy-End", wo sich zum Schluß alle in den Armen liegen und alles so rchtig, richtig gut ausgeht das Buch irgendwie kaputtgemacht.


    Da hast du auch wieder recht, wenn es so gewesen wäre, hätte mir auch wieder was nicht gepasst. :rolleyes

  • Zitat

    Original von janaL


    Da hast du auch wieder recht, wenn es so gewesen wäre, hätte mir auch wieder was nicht gepasst. :rolleyes


    Du bist auch nie zufrieden! :chen :chen :chen


    Warte einfach mal etwas ab und lass das Buch ein paar Tage sacken - aus der Entfernung und mit etwas Abstand wirkt nicht nur der Schluß sondern das ganze Buch irgendwie "richtiger" als direkt nach dem Zuklappen.


    Zumindest geht es mir so......

  • Zitat

    Original von Bodo


    Du bist auch nie zufrieden! :chen :chen :chen
    .


    Ich bin halt ne Frau :yikes


    Apropos
    ich fand die Szene, wo dem Typen die Augen ausgeschält wurden, naja irgendwie (sorry, Sebastian) überflüßig,
    kam mir irgendwie so vor, als müsste halt an irgendeiner Stelle noch irgendwas brutal-ekliges eingewoben werden - weil es vielleicht zu einem Thriller gehören MUSS (?).
    Klar veranschaulicht das, von was für eine "psychopatische Dreckssau" dieser Eddy Valka ist, aber das finde ich wiederum kontrovers, zu seinem Verhalten in Kapitel 63, wo er Benny so einfach verschont - passt meiner Meinung nach nicht. Hat das mit ihrer gemeinsamen Vergangenheit zu tun? Die Begründung, dass er (plötzlich) sowas wie Empathie für die Rettung von Marc und dem Baby entwickelt und davon ausgeht: "Benny erledigt sich selber, also kann ich ihn auch verschonen" passt nicht zu "so einem Menschen", der augenscheinlich Spaß daran hat, wenn andere leiden.


  • Ich denke schon das es passt - er folgt seiner Laune, das macht ihn unberechenbar und somit wirkt er gefährlicher.

  • Zitat

    Original von Bodo
    Der Film "The Game" ist mir auch sofort eingefallen, möglicherweise stand er ja sozusagen "Pate" bei der Entwicklung der Story?


    Hm, vielleicht irre ich mich ja, aber geht es in dem Film nicht um so ein Real-Rollenspiel (oder wie man das auch immer nennt)? Ich kenne den Film (wenn wir den gleichen meinen), habe den mal vor Jahren gesehen.


    Zitat

    Natürlich ist es schade das Marc stirbt, andererseits hätte so ein richtiges "Hollywood-Happy-End", wo sich zum Schluß alle in den Armen liegen und alles so rchtig, richtig gut ausgeht das Buch irgendwie kaputtgemacht.


    Es ist doch so, dass auch in Thrillern und Krimis am Ende selten der Held selbst stirbt. Ich hatte darüber mal eine Diskussion, und bis heute fallen mir keine fünf Bücher ein, bei denen das so ist.


    Letztlich gefällt es mir so besser, klar ist es schade um Marc, aber zur Geschichte passt es so sehr gut.


    Zitat

    Ich lasse das Buch jetzt schon 'ne Weile sacken und muß sagen, je länger ich darüber nachdenke umso besser finde ich es, vor allem die Auflösung und den Schluß. Es ist sicherlich kein Buch das man weglegt um sofort mit dem nächsten zu beginnen, dieses Buch hallt noch eine ganze Weile nach.


    So ist es auch bei mir. Ich bin zwar schon beim nächsten Buch und damit schon fast durch, aber "Splitter" hängt mir noch immer nach. Es wird wohl endlich wieder eins des Autors werden, was einen festen Platz im Regal bekommt.


    An meine Rezension habe ich mich noch nicht getraut, da es bisher nur eine Momentaufnahme über meine Meinung wiederspiegeln würde. Es würde einfach dem Buch nicht gerecht werden.


    @ janaL
    Die Augenszene fand ich auch nicht so dolle, die habe ich recht schnell überlesen.
    Über Eddy habe ich mich auch etwas gewundert, letztlich macht aber Sinn, was Bodo meint. Und auch wenn es Eddy nicht zu einem besseren Menschen macht.

  • Wow, was für ein Ende! Da fliegen die Seiten ja nur so dahin, bis man endlich bei der Auflösung angekommen ist. Besonders gut fand ich es, daß der Autor auf ein happy end verzichtet hat. Mittlerweile wundere ich mich weniger über den Aufwand, der betrieben wurde, um Marc zu täuschen, sondern vielmehr darüber, daß seine geliebte Frau da mitgemacht hat, obwohl sie doch wußte, daß er damit nie und nimmer einverstanden wäre. Und die Rolle von Constantin ist nicht gerade schmeichelhaft, er entpuppt sich ja als Mann nahezu ohne Skrupel. Auf jeden Fall ein interessantes Thema, das toll umgesetzt wurde.

  • Zitat

    Original von Dany
    Was mir so im nachhinein noch einfällt:


    Marc kam zu Anfang ja völligst zerschmettert zu Haberland, das war mir gar nicht mehr bewußt, als ich die Szenerie auf der Terasse gelesen habe.


    Dany, darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht.
    Natürlich kann das nicht Marc gewesen sein, in seinem Zustand ist der sicherlich nirgendwo mehr hingegangen.
    Für mich gibt es zwei Möglichkeiten.
    1) Marc liegt im Koma und durchlebt die ganze Geschichte, indem er sie sich im "Traum/Koma" von Haberland erzählen lässt.
    2) Das ist gar nicht Marc, der diese Gefühlszustände durchlebt, sondern Benny, der ja bei dem Sturz auf ihm gelandet ist und nun (wegen seiner HSP-Erkrankung) die Gefühle, Ängste und Panik des Bruders durchlebt. Haberland selbst ist quasi nur in den Gedanken eines der Brüder, er ist in diesem Moment nicht wirklich real.


    Marc konnte sicherlich keinen Schritt mehr irgendwohin tun!


    Ansonsten: was für eine spannende Geschichte! Ich war ca. 5 Tage absolut gefangen von dem Buch (leider musste ich ja zwischenzeitlich noch arbeiten).
    Man schlittert von einer Idee in die nächste (siehe meine wirren Gedanken zur Bedeutung des Drehbuchs), kommt kaum zur Ruhe.


    Aber dann, das Ende. Da war ich sehr enttäuscht.
    Wie kann Sandra sich auf so etwas einlassen?
    War es nur der Rachegedanke wegen des Überfalls vor drei Jahren, bei dem sie ihr erstes Kind verlor?
    Dass eine Frau ihr Baby retten will, ok. Aber zu einem solchen Preis?


    Dem eigenen Ehemann das Leben dermaßen zur Hölle zu machen, nur damit er sich nicht zu früh erinnert?
    Den gesunden Schwager opfern, um das Baby und den Mann zu retten?


    Sorry, das ist mir wirklich extrem too much! :fetch
    So einen Aufwand betreiben mit Laienschauspielern etc?


    War ja auch klar, dass Marc da nicht mitspielt.
    Nein, der Zweck heiligt auf keinen Fall die Mittel! :pille


    Also für mich war das Buch absolut genial und hochspannend bis zur Auflösung, die ich dann extrem enttäuschend fand.
    Der Abschluss mit Emma und dem geretteten Marc (also dem Sohn) fand ich wieder sehr schön. :knuddel1

    LG
    Alisha

    -------------------
    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)


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  • @ Alisha: ich denke, dass Marc das im Koma so "erlebt". Denn Prof. Haberland sagt dann ja auch sowas wie, er (also der Prof.) sei gar nicht real.


    Im Übrigen, wegen dem Ende hatten wir das ja mehrfach schon angemerkt. Sebastian hatte da ja auch darauf geantwortet.


    BTW: ich hatte gestern Sebastian eine E-Mail geschickt, mich bedankt, insbesondere, dass er sich zu unseren kritischen Anmerkungen zum Schluss äußerte.
    Heute antwortete er mir bereits :anbet und hat mir auch nochmal persönlich angeboten, dass ich mit meiner Rezi an der Verlosung der "Privatlesung" (angekündigt in seinem Newsletter) teilnehmen könnte.
    Aber ich traue mich nicht :lache.


    Wer aber daran Interesse hat, kann mit seiner Rezi bis 20.6. an dieser Verlosung teilnehmen. Findet sich sicher alles auf seiner HP.

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • Ich bin da auch für deine Möglichkeit 1 und das finde ich...äh, ich weiß gar nicht wie ich es schreiben soll...mhm, super umgesetzt. Das Alles halt, das mit dem "Koma-Spaziergang begonnen wird und damit endet.


  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    @ Alisha: ich denke, dass Marc das im Koma so "erlebt". Denn Prof. Haberland sagt dann ja auch sowas wie, er (also der Prof.) sei gar nicht real.


    Ich habe das auch so verstanden, daß die zweite Begegnung mit Haberland nur im Koma "stattfindet" (also die Einleitung des Buches sowie der Teil am Ende).

  • Zitat

    Original von janaL


    Auch im 3. Kapitel ist ein kleiner Hinweis, wo er versucht Julia vom springen abzuhalten:


    Jop, stimmt, diese Andeutung habe ich nicht wahrgenommen. Ich wette, es gibt noch viele andere Hinweise, die wir überlesen haben.


    Würde man das Buch (mit der Auflösung im Hinterkopf) noch einmal lesen, dann würde man vermutlich einige Erklärungen finden, die man anfangs ignoriert oder nicht für wichtig befunden hatte.

  • So ein geniales Buch und so ein und misslungener, miserabler Schluss. :fetch


    Was sollte denn das werden Herr Fitzek???? :-( :-( :-( :-( :-( :-(


    Traurig. Als Leser komme ich mir jetzt ziemlich verarscht vor.

  • Zitat

    Würde man das Buch (mit der Auflösung im Hinterkopf) noch einmal lesen, dann würde man vermutlich einige Erklärungen finden, die man anfangs ignoriert oder nicht für wichtig befunden hatte.


    Das vermute ich allersings auch :-]