'Splitter' - Kapitel 56 - Ende

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  • Hui, das war jetzt spannend und aufregend! Das ganze zielte nur darauf ab, dass sowohl Marc als auch sein ungeborener Sohn mit Bennys Leber gerettet werden sollten? :yikes Darauf bin ich echt nicht gekommen. Zudem dachte ich sogar noch, dass sie Marc ermorden wollten, wegen seiner Leber! Das die ganze Zeit Benny Selbstmord begehen wollte ist mir erst mit dem ersten Schuss klar geworden.


    Himmel, wer denkt sich sowas aus!? Die ganze Zeit hatte ich andere Verdächtigungen im Kopf, darauf bin ich letztlich nicht gekommen.
    Das war am Ende schon ein ganz schönes Showdown! Und Marc selbst stirbt auch noch, damit hätte ich am wenigsten gerechnet. Aber es passt, macht die Geschichte runder.


    Dieser Fitzek hat mir endlich mal wieder gefallen, die letzten beiden fand ich ja nicht so dolle. Aber der hier hat was. Ich bin allerdings immer noch am sortieren und muss mich jetzt wieder in der Realität zurecht finden. So ein Lesetag hat schon was. :chen


    Ich bin ganz hin und weg, mal sehen, ob ich das morgen immer noch bin. Mit der Rezi warte ich noch was, das muss sich erst noch setzen.

  • Es war spannend, und ich habe auch erst gedacht, Marc sollte sterben. Dass Benny seine Leber hergeben soll, um die beiden zu retten, fand ich allerdings dann doch etwas to much. Mit einer Teilresektion hätte er das Kind retten können und für Marc hätte man in aller Ruhe einen Spender suchen können, zumal er ja noch nicht in ein akutes Leberversagen gerutscht war.
    So richtig verstehe ich den Aufwand und das Verwirrspiel deshalb immer noch nicht...Warum hetzt man ihn dann also fast zu Tode, spielt Verstecken mit ihm, nur um ihn dann in völlig desolatem Zustand in ein Showdown zu treiben, in dem es darum geht, ihn zu retten? :gruebel Dass Marcs Frau da so ohne weiteres mit gemacht hat, ist mir ebenfalls unklar.

  • Da kann ich Eskalina nur Recht geben.


    Dieser Aufwand dafür leuchtet mir nicht ein, man hätte in dieser Zeit Marc besser versorgen und auf eine Transplantation vorbereiten können (z.B. ihn auch auf die Transplant-Liste setzen).


    Auch verstehe ich nicht, dass Sandra, Constantin und auch die Leute, die zwangsläufig eingeweiht waren, das so hingenommen haben.
    Immerhin sollte ja ein OP-Team operieren, oder wussten die alle nicht, dass da jemand eines unnatürlichen Todes gestorben war?


    Insgesamt liest sich aber mehr als rasant. Jedesmal wenn man denkt, ja so wird es sein, dreht sich die Geschichte wieder.


    Aber man sollte das Buch wirklich fast am Stück lesen wegen a) der Spannung und b) passiert einfach soviel, dass man da auch mal schnell zwischendurch den Faden verlieren kann.


    Okay, ich hatte mir etwas den Spaß selbst verdorben, da ich in der Danksagung einen OA vom Lebertransplantationszentrum entdeckte (was ja nicht verraten werden durfte).

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • Das Ende war auf jeden Fall alles andere als vorhersehbar. Im ganzen Buch gibt es nur einen einzigen Hinweis, eine kleine Andeutung, jedenfalls ist es die einzige, die mir aufgefallen ist; nämlich im zweiten Kapitel. Dort steht: "Jetzt zielte er nicht mehr auf den Kopf, sondern genau auf die Leber des Professors."
    Ob das Absicht oder Zufall ist, kann ich zwar nicht sagen, aber auffällig ist es auf jeden Fall.


    Aber beim ersten Lesen hat man das natürlich gar nicht wahrgenommen; ich jedenfalls nicht. Es schien einfach keine Bedeutung zu haben und man hat es wieder vergessen. Mir ist das jetzt nur aufgefallen, weil ich die ersten beiden Kapitel noch einmal gelesen habe.


    Tja, also insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es war spannend und verwirrend. Was ich von der Auflösung halten soll, weiß ich noch nicht so ganz.


    Ich kenne mich mit diesem medizinischen Thema nicht aus und weiß deshalb nicht, wie dringend Marc eine neue Leber gebraucht hätte. Aber er meint doch später, dass die Anzeichen deutlich waren? Müdigkeit, Schwäche und irgendetwas mit den Augen?


    Egal, ob er sie dringend gebraucht hätte oder nicht: Die Handlungen seiner Familie kann ich nicht ganz nachvollziehen. Selbstverständlich sind sie alle um Marc und das Baby besorgt, aber muss deshalb so ein Aufwand betrieben werden? Damit haben sie Marc ja wohl eher geschadet als ihm zu helfen.
    Und gebracht hat dieses "Theater" auch nichts, denn tot ist er jetzt so oder so ...


    Die Schlussszene fand ich gut gewählt. So hat man erfahren, dass das Baby damals überlebt hat und was aus Emma geworden ist.

  • Ich musste das Buch jetzt auch erstmal einige Stunden sacken lassen. Puhh, das war ganz schön rasant und auf das Ende bin ich nicht gekommen. Zwischenzeitlich hatte ich zwar mal überlegt, ob das Baby irgendwas damit zu tun haben könnte, aber irgendwie kam ich auch nicht dahinter was genau das hätte sein können.


    Tja ... warum so ein Aufwand. So ganz nachvollziehbar ist es nicht, das stimmt. Das kann es wohl auch nur für Menschen sein, die in einer solchen Situation stecken. Dass Marc das Ganze verhindert hätte, das war wohl klar. Sein Bruder war schließlich gesund. Wer will schon mit einer solchen Schuld leben? Sandra und ihr Vater wollten aber sowohl Marc als auch das Baby auf jeden Fall retten. Da war es ihrer Ansicht nach wohl die einzige Möglichkeit Marc irgendwie davon abzuhalten sich mit diesem Thema auseinander setzen zu können. Er hätte ja nur zur Polizei gehen müssen um diesen ganzen Wahnsinn zu verhindern. Eine solche Organspende ist ja nicht legal, wenn der Spender dadurch sicher zu Tode kommt.


    Zum Thema, dass man einen geeigneten Spender für Marc hätte suchen können: Meine Oma ist in der letzten Woche an Leberversagen (ausgelöst durch ihren Krebs) gestorben. Das ging unheimlich schnell, war weder vorraus zu sehen, noch aufzuhalten. Wirklich Zeit einen geeigneten Spender für Marc zu suchen hätte man also unter Umständen nicht gehabt. Was natürlich dennoch keine solche Aktion rechtfertigt, meiner Meinung nach, aber wer handelt schon rational in emotionalen Momenten?

  • Nun habe ich das Buch eben zu Ende gelesen und weiß gar nicht so richtig, was ich dazu sagen soll.


    Na klar, es war spannend und ziemlich aufregend. Es legt ein irres Tempo vor und ist - zumindest mal für mich - in keiner Weise vorhersehbar gewesen. Mit einem solchen Ende aber hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet. Die Auflösung der ganzen Geschichte ist für mich auch nicht unbedingt nachvollziehbar.


    Ansonsten kann ich mich Din anschließen: Das letzte Kapitel war tatsächlich gut gewählt. Es ist ein guter Schlusspunkt.

  • Nun, in der ganzen Zeit, in der diese Verwirrspiel geplant wurde, hätte man Marc, hätte er gewusst, dass er so eine tödliche Lebererkrankung hat, zumindest schon mal auf die Transplantationsliste setzen können.


    Es gab schon einige Hinweise auf Marcs Erkrankung. Er fühlte sich schlapp etc. und das hatte schon vor dem Unfall angefangen, er selbst spricht von gelben Augen und gelber Haut (auch Prof. Haberland ist das aufgefallen).


    Und Marcs Vater hatte ja auch eine Lebererkrankung.


    Aber das ist natürlich alles ziemlich speziell, finde ich. Mir war eigentlich nur wirklich aufgefallen, dass sich Marc immer so allgemein unwohl fühlte, was natürlich viele Gründe haben kann.

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    Okay, ich hatte mir etwas den Spaß selbst verdorben, da ich in der Danksagung einen OA vom Lebertransplantationszentrum entdeckte (was ja nicht verraten werden durfte).


    Ich weiß schon, warum ich die Danksagungen immer erst nach der Lektüre lese... :lache


    Zitat

    Original von LilStar
    Eine solche Organspende ist ja nicht legal, wenn der Spender dadurch sicher zu Tode kommt.


    Das ist wohl der Knackpunkt, warum kein anderes Vorgehen gewählt wurde.
    Unverständlich ist es für mich auch, aber das heißt nur, dass es Minuspunkte gibt. Der Großteil hat mir schon sehr gefallen.


    Zitat

    Original von Sigrid2110
    Nun, in der ganzen Zeit, in der diese Verwirrspiel geplant wurde, hätte man Marc, hätte er gewusst, dass er so eine tödliche Lebererkrankung hat, zumindest schon mal auf die Transplantationsliste setzen können.


    Nur das Baby ist auf die Liste gesetzt worden, aber Marc selbst nicht, oder? :gruebel Vielleicht erinnere ich mich ja auch falsch.


    Zitat

    Es gab schon einige Hinweise auf Marcs Erkrankung. Er fühlte sich schlapp etc. und das hatte schon vor dem Unfall angefangen, er selbst spricht von gelben Augen und gelber Haut (auch Prof. Haberland ist das aufgefallen).


    Und Marcs Vater hatte ja auch eine Lebererkrankung.


    Aber das ist natürlich alles ziemlich speziell, finde ich. Mir war eigentlich nur wirklich aufgefallen, dass sich Marc immer so allgemein unwohl fühlte, was natürlich viele Gründe haben kann.


    Rückblickend ist mir auch vieles aufgefallen, was auf eine Erkrankung hindeutet. Aber beim lesen ist es mir nicht aufgefallen, dafür sind die Hinweise zu versteckt und es wird zu stark davon abgelenkt.

  • Zitat

    Original von Wiggli


    Das ist wohl der Knackpunkt, warum kein anderes Vorgehen gewählt wurde.
    Unverständlich ist es für mich auch, aber das heißt nur, dass es Minuspunkte gibt. Der Großteil hat mir schon sehr gefallen.


    Unverständlich find ich das eigentlich nur für mich. Aber ich stecke ja nicht in einer solchen Extremsituation. Ich kann jedenfalls irgendwo nachvollziehen, dass Menschen so handeln könnten oder sowas in Erwägung ziehen. :gruebel


    Zitat

    Original von Wiggli


    Rückblickend ist mir auch vieles aufgefallen, was auf eine Erkrankung hindeutet. Aber beim lesen ist es mir nicht aufgefallen, dafür sind die Hinweise zu versteckt und es wird zu stark davon abgelenkt.


    Ja, dass Marc offenbar Probleme mit der Leber hat, das kam mir auch in den Sinn, als die gelben Augen erwähnt wurden oder gelbe Haut oder was das jetzt war, aber ich hab den Gedanken irgendwie nicht weiter gesponnen oder nicht zuordnen können. Aber ich glaube auch nicht, dass ich darauf gekommen wäre, dass sein ungeborenes Kind das ebenfalls haben könnte.

  • Ich denke, ein ungeborenes Kind auf die Transplantationsliste setzen wird nicht gehen.
    Wie soll das auch funktionieren, wenn man zum Stichtag X eine Leber braucht?


    Aber Benny hätte als Verwandter als Lebendspender für das Ungeborene fungieren können und Marc halt auf die Liste.


    @ Wiggli: konnte ich beim Lesen der Danksagung wissen, dass ich da jemanden kenne :lache? Das ist ja eher unwahrscheinlich.

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    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    Ich denke, ein ungeborenes Kind auf die Transplantationsliste setzen wird nicht gehen.
    Wie soll das auch funktionieren, wenn man zum Stichtag X eine Leber braucht?


    Aber Benny hätte als Verwandter als Lebendspender für das Ungeborene fungieren können und Marc halt auf die Liste.


    Okay, so rum macht es mehr Sinn, ich war auch schon am Überlegen. Besonders schwierig ist es ja, für ein Baby passende Organe zu bekommen.


    Zitat


    @ Wiggli: konnte ich beim Lesen der Danksagung wissen, dass ich da jemanden kenne :lache? Das ist ja eher unwahrscheinlich.


    Gut, da geb ich dir recht! Eigentlich hat es ja nichts verraten, aber wenn man jemanden dort erwähntes kennt... :lache

  • Ich bin so schnell durch dieses Buich gefegt das mir sicherlich einige Kleinigkeiten entgangen sind - mir stellt sich vor allem die Frage ob man das ganze nicht einfacher hätte aufziehen können. Vielleicht muss ich das Buch einfach nochmal lesen um zum Beispiel eine Erklärung zu finden, warum Marc nicht einfach mit Medikamenten ausgeknockt wurde bis die ganze Sache vorbei ist.
    Rückblickend habe ich schon den Eindruck, den es auch noch zu überprüfen gälte, das diese ganze Quasi-Verwschwörungs-Verschwurbelungsgeschichte auf ziemlich tönernen Füssen steht. Nur eine unvorhergesehene Reaktion Marcs, und die ganze Geschichte wäre möglicherweise aufgeflogen.
    Wenn er nun versucht hätte sich gewaltsam zugang zu seiner Wohnung zu verschaffen? Wenn er früher zur Polizei gegangen wäre?


    Das ganze Ende finde ich ehrlichgesagt zu konstruiert, wie rückblickend auch den Roman, was einen leichten Schatten auf das nicht zu leugnende rauschhafte Lesevergnügen wirft.

  • Hallo an alle Eulen ;)


    Ich habe bislang sehr aufmerksam Eure Einträge und die lebhafte Diskussion verfolgt und möchte mich zuerst einmal bedanken. Denn ihr diskutiert über genau die Fragen, die ich mit meinem Buch aufwerfen (aber nicht abschließend beantworten) wollte.


    Ich glaube, man kann die Anmerkungen bislang in zwei große Fragestellungen aufteilen:


    1. Sind die Handlungen der Familie nachvollziehbar?
    2. Gab es keine einfachere Lösung?


    zu 1.: Genau das ist das Kern-Thema von Splitter. Heiligt der Zweck die Mittel? Darf man so etwas tun, wenn man dadurch in der Lage ist gleich zwei Menschenleben zu retten?
    Besonders das Verhalten von Sandra wird ja hier heftig in Frage gestellt. Eine Frau, die auf einmal damit konfrontiert wird, in wenigen Wochen sowohl ihr Baby als auch den Ehemann zu verlieren.
    Die meisten von Euch würden nicht so weit gehen und haben sich damit eigentlich dafür entschieden, dass der Zweck eben nicht immer das Mittel heiligt.


    zu 2.: Die einfachere Lösung
    Hier diskutiert ihr genau über das, was Marc seinem Bruder Benny am Ende gefragt hat. Wieso der Aufwand? Gibt es nicht einen einfacheren Weg? Auffallend finde ich, dass Ihr bislang in diesem Zusammenhang kaum über Bennys Psyche gesprochen habt. Benny hat das Angebot gemacht, sich zu opfern. Das tut er nicht (nur) aus Nächstenliebe, sondern weil er eine Schuld begleichen will, die er sowohl gegenüber Sandra als auch seinem Bruder hat. Für ihn stellt sich gar nicht die Frage, zunächst "nur" dem Baby zu helfen. Er will seine Schuld begleichen, seine psychologische Störung unterstützt diesen Opferdrang.
    Zuerst einen Teil der Leber zu spenden und Marc vorerst auf die Warteliste zu setzen, wäre sicherlich ein normaler Voschlag in einer funktionierenden Familie. Doch diese Familie ist im wahrsten Sinne des Wortes zersplittert.
    Indem Sandra das Angebot von Benny annimmt, zeigt sich, dass sie Benny den Verlust ihres ersten Kindes nie vergeben hat. (Was uns wieder zur ersten Frage bringt ...)


    Nebenbei bemerkt: Was soll eigentlich geschehen, wenn Benny zunächst einen Teil seiner Leber für das Baby spendet und Marc dann später doch keinen Spender findet? Sollte Benny sich dann doch noch umbringen? Würde er das dann noch tun? Hätte er sich nicht ohnehin bereits umgebracht - bei seinem Lebenswandel, seiner Störung? Immerhin hatte Benny es doch schon mehrfach zuvor versucht. Und würde Marc dann nicht erst Recht den Selbstmord verhindern - genau deshalb gab es ja die Verschwörung. Damit er sich nicht an die Opferabsicht seines Bruders erinnert.
    Meiner Meinung nach ist das die absolut unsichere Lösung (was Benny zu Marc explizit sagt auf S. 335 - "Siehst du? Du hättest nach einem Mittelweg gesucht. Du warst ein zu großes Risiko für unseren Plan.")
    Möglicherweise hätte der "normale" Weg dazu geführt beide zu retten. Der sichere Weg hingegen war nur der, den Sandra mit Hilfe ihres Schwiegervaters gegangen ist.


    Dass Ihr ihn nicht gehen würdet, ehrt Euch. Marc übrigens geht ihn auch nicht, wie ihr ja gelesen habt. Er verhindert das Opfer, obwohl es selbst den Tod für ihn bedeutet. Damit hat auch er erkannt, dass der Zweck nicht die Mittel heiligen darf.


    Alles Liebe


    Sebastian

  • Zitat

    Original von Bodo
    Vielleicht muss ich das Buch einfach nochmal lesen um zum Beispiel eine Erklärung zu finden, warum Marc nicht einfach mit Medikamenten ausgeknockt wurde bis die ganze Sache vorbei ist.


    Hi Bodo,gute Frage. Darauf wird im Buch auf S. 342 eingegangen: "Außerdem konnte er (Constantin) dich doch nicht einfach verschwinden [Anm. oder mit Drogen ausnocken] lassen. Du musstest ja erst noch deine Aussage vor dem Untersuchungsausschuss zurücknehmen. Sonst wäre ich (Benny) nie aus dem Psychoknast entlassen worden."
    Außerdem sagte Benny zuvor auf S. 324 oben: "Dein Schwiegervater ist vielleicht skrupellos, aber kein Verbrecher."


    Und es macht schon einen (strafrechtlichen) Unterschied, ob man jemanden anlügt oder tagelang mit Medikamenten ausschaltet. Außerdem hätten sich weder Constantin noch Sandra vorgestellt, dass sich die Dinge so entwickeln. Es ist aus dem Ruder gelaufen und ab einem gewissen Punkt gab es, zumindest für Constantin, kein zurück mehr. Sandra wollte ja aufhören ...


    Zu Deiner Anmerkung, alles wäre anders gekommen, wenn Marc sich an einer Stelle anders verhalten hätte ... Ja, das stimmt möglicherweise. Aber ist das nicht bei jedem Thriller so? ;)
    Aber mal ehrlich - er geht schon sehr früh, nach wenigen Stunden zur Polizei. Und selbst da weiß er nicht, was er denen eigentlich erzählen soll. Und hättest du gewaltsam die Tür aufgebrochen um zu deiner "toten" Frau zu kommen? (Übermüdet, krank, im Schock?)
    Und selbst wenn - ich bin mir sicher, dann hätte Constantin weiter improvisiert (die Dinge waren ja ohnehin aus dem Ruder gelaufen ...) und Marc zum Beispiel einfach erklärt, dass nie jemand behauptet hätte, seine Frau wäre tot. Ziel war es doch nur Marcs Geist so zu verwirren, dass er sich nicht an die Absicht seines Bruders erinnert. Das wäre ihm bei nahezu jeder Reaktion von Marc möglich gewesen.


    Liebe Grüße


    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    vielen Dank für Deine Antwort. Genau deswegen muß ich das Buch wohl nochmal lesen - an diese beiden Stellen habe ich garnicht mehr gedacht - um ehrlich zu sein, und ich denke mal einigen anderen ging es ähnlich, viel nachgedacht habe ich beim lesen nicht. :chen Dazu fehlte irgendwie die Zeit...

  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    Es gab schon einige Hinweise auf Marcs Erkrankung. Er fühlte sich schlapp etc. und das hatte schon vor dem Unfall angefangen, er selbst spricht von gelben Augen und gelber Haut (auch Prof. Haberland ist das aufgefallen).


    Und Marcs Vater hatte ja auch eine Lebererkrankung.


    Aber das ist natürlich alles ziemlich speziell, finde ich. Mir war eigentlich nur wirklich aufgefallen, dass sich Marc immer so allgemein unwohl fühlte, was natürlich viele Gründe haben kann.


    ... was aber eine Möglichkeit gewesen wäre ihn im Krankenhaus zu behalten, ohne dieses Verwirrspiel aufzu bauen - oder habe ich schon wieder was übersehen? (Ich glaube als Ermittler würde ich nicht allzugut abschneiden) :chen

  • Zitat

    Original von Bodo
    ... was aber eine Möglichkeit gewesen wäre ihn im Krankenhaus zu behalten, ohne dieses Verwirrspiel aufzu bauen - oder habe ich schon wieder was übersehen? (Ich glaube als Ermittler würde ich nicht allzugut abschneiden) :chen


    Oh doch, gerade. Denn Ermittler lassen ja nicht locker haken nach;) Vorab - es gibt natürlich immer mehrere Möglichkeiten zu entscheiden. Aber Marc einfach so im Krankenhaus zu behalten ist nicht ganz einfach - von seiner Lebererkrankung durfte man ihm ja nichts erzählen, denn das hätte ihn garantiert an die Krankheit seines Kindes und damit an den Plan seines Bruders erinnert. Außerdem ging es ihm zwar schlecht, aber nicht schlecht genug für eine 3-wöchige stationäre Einweisung. Man hätte seinen Gesundheitszustand also aktiv verschlechtern müssen, damit er im Krankenhaus bleiben muss. Auch eine gewagte Entscheidung. Aber wozu? Es ging ja nicht darum, Marc zu isolieren, sondern darum, ihn abzulenken. Im Krankenhaus hätte er womöglich mehr Zeit zum Nachdenken gehabt als in der "realen" Welt. Und schließlich konnte er nicht weggesperrt oder völlig sediert werden, denn er musste doch noch für Bennys Entlassung aussagen, damit der Plan überhaupt möglich wurde ...
    Also alles nicht so einfach. Besser gesagt - alles wäre ganz einfach gewesen, wenn Marcs Erinnerung nicht auf den letzten Metern wieder eingesetzt hätte. Erst am letzten Tag musste Constantin ja improvisieren und das Verwirrspiel lief völlig aus dem Ruder.

  • Tja, aber ein guter Ermittler würde all diese Fragen nicht mehr stellen, da er das Buch ja schon gelesen hat und sich an diese Fakten erinnern würde! :chen


    Einen hab ich allerdings noch: :chen


    Wäre es von Constantin nicht schlauer gewesen Marc nach der Begegnung mit seiner Frau direkt abzufangen? Marc vertraute ihm, er hätte alles geschluckt was dieser ihm gegeben hätte - und alles geglaubt was er ihm gesagt hätte.


    So, und jetzt fange ich mit dem Buch nochmal an.... :chen

  • Ob das nun strafrechtlich relevant ist, kann ich nicht sagen, aber durch so ein "Verwirrspiel", was ja wesentlich mehr war als anlügen, kann man schon jemandem auch dauerhaft psychisch schädigen (okay, das Ganze lief ja auch etwas aus dem Ruder, heißt, war in der Form nicht geplant). Da wäre ein stationärer Aufenthalt dann schon das kleinere Übel gewesen.


    Benny hat im übrigen keine verkürzte Lebenserwartung, außer er brächte sich um. Das wäre aber Aufgabe einer geeigneten Therapie, die es ja auch für psychische Erkrankungen gibt. Auch sein Schuldgefühl ist ja in dem Sinne krankhaft gesteigert, dass er sein Leben dafür gibt. Somit gehört das auch therapiert.


    Natürlich sieht man das anders, wenn man selbst in dieser Situation steckt (also aus Sicht Sandras insbesondere). Aber es müssen doch einige Leute involviert gewesen sein und da hat niemand gesagt, das kann man doch nicht machen? (Außer Marc, klar, der hätte das nicht gewollt)
    Vor allem Constantin, als Arzt, und psychisch gesund (?) hätte doch sich sagen müssen, dass geht so nicht.

    Liebe Grüße, Sigrid

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