'Die Nonne und die Hure' - Seiten 001 - 100


  • :write
    Ich habe die ersten 70 Seiten genau bis 0.00 gelesen und habe mir leider keine Notizen gemacht - weils so spannend war.
    Bei der Erwähnung des Klosters San Zaccaria in Venedig hatte ich gleich ein De-ja-vu gehabt. Das ist doch das gleiche Kloster wie in Charlotte Thomas Roman Die Madonna von Murano :gruebel
    Larna du hast doch diesen Roman gerade in einer LR gelesen - stimmt das oder bilde ich mir da blos was ein?
    Das Celinas Eltern tot sein sollen, mag ich zum jetzigen Zeitpunkt (noch) nicht glauben. Bisher heisst es nur, sie sind verschollen......


    Dieser Eugenio ist mir nicht ganz geheuer, er spielt die Hinterlassenschaft/Vermögen Ihrer Eltern total runter. Ich glaube er will Celina um Ihr Erbe bringen, weshalb er sie in das Kloster steckt.
    Ich glaube, dass die mit dem istrischen Marmor ein Vermögen gemacht haben. Und der angeblich so "armselige" Palast gibt auch ne Menge mehr her, wetten dass?


    Das Angebot des Patriarchen an Celina finde ich ja voll heftig :uebel
    Auch mir verschlug es vor Überraschung erstmal den Atem.... neee, ich sag nur Kirche und Moral :yikes


    Und nun zu Christoph. Auf seinem Weg nach Venedig bricht er von der Burg Geldern auf. Da musste ich gleich mal googeln wo die Burg überhaupt liegt und wie die aussieht (alte Burgen interessieren mich immer sehr)
    Über Stuttgart, Ulm, Augsburg, Schongau, Oberammergau und Mittenwald geht es über die Alpen, wo er nur knapp eine Steinlawine überlebt.
    Brrr, beim Lesen hatte ich das Gefühl "mittendrin" zu stecken.
    Danach geht es über das Eisacktal, Gossenach, Sterzing über die Kunterschlucht und Bozen weiter und dann über Trient, Bassano und Padua bis nach Venedig. Was für eine Wanderstrecke :yikes


    Christoph gibt an, er will sich dort in der Buchdruckerkunst fortbilden. Seine eigentliche Mission muss er verschweigen......


    Igitt, dieser Widerling Alois Breitnagel hat die Steinlawine auch überlebt .....


    sag mal Christa, kochst Du gerne??
    Die italienischen Speisen haben mir gestern Abend ja mächtig Hunger gemacht :lache Hmmm, voll lecker.
    Wie dieses Mariconda wohl schmeckt??? :gruebel
    Ich will jetzt sofort Lasagne, Parppardelle, Taglierini, Gnocchi und Zuckermandeln essen, yammi :lache

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • sodale, bin gerade vom Mittagessen zurück :grin


    Ich habe ja ganz vergessen, Christa ganz herzlich in der Leserunde willkommen zu heißen :welcome
    Bedanken möchte ich mich auch, dass Du Dir die Zeit nimmst, um mit uns Eulen gemeinsam Deinen Roman zu lesen :danke


    Ach ja, ich wollte noch wissen, was es mit den vielen schwarzen Hühnern im Cellarium auf sich hat??? Als Stadtmensch kenn ich natürlich nur weiße Hühner :grin
    Warum wurden dort ein ganzer Stall von Hühnern versteckt? Was ist der Grund :gruebel Und wieso verlangt der Patriarch, dass alle sofort geschlachtet werden müssen??? :bahnhof

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    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Ich muss gestehen, dass mich das Buch bisher noch nicht so gefesselt hat.


    Ich fand den Stil am Anfang seeehr gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind so kurz, das Ganze wirkt so abgehackt und irgendwie stolpernd, nicht so richtig flüssig.


    Die beiden Hauptfiguren Celina und Christoph bleiben noch blass, man erfährt wenig über sie und ihre Gedanken-, ihre Gefühlswelt. Das einzige, was man weiß, ist, dass Celina nicht freiwillig im Kloster ist und unglücklich ist und dass Christoph unbedingt seine Mission erfüllen will. Das wird dafür wiederholt dargelegt.


    Dass der Patricharch und auch der Priester beide Celina unanständige Angebote machen, hat mich nicht gewundert, das war wohl die damals herrschende Doppelmoral. Nach oben hin wird so getan, als ob man alles tut, damit die Regeln eingehalten werden (s. Inspektionen), doch insgeheim will man doch lieber dem auschschweifenden Leben frönen.


    Was mich überrascht hat, ist, dass Celina sich z.B. nicht am Kartenspiel beteiligt. Als lebenslustiges Mädchen, das sie doch zu sein scheint, müsste es sie doch freuen, dass solche Zerstreuungen möglich sind, oder?
    War es damals eigentlich wirklich üblich, dass junge Mädchen bereits in ihrer ersten Nacht im Kloster die Gelübde ablegten? Das geht ja wirklich wahnsinnig schnell. :yikes


    Onkel und Tante von Celina durchschaue ich auch noch nicht. Offenbar wollen sie das Mädchen so schnell wie möglich los werden und vermutlich auch an das Erbe gelangen. So bettelarm können sie nicht sein, denn bei ihrem zweiten Besuch im Kloster sind sie sehr gut gekleidet. Die Aktion habe ich auch überhaupt nicht verstanden. Sie nehmen Celina mit, verdrücken sich unter einem Vorwand und kommen nicht wieder. :gruebel Warum?
    Außerdem wechseln die beiden teilweise rasch die Art, wie sie mit Celina sprechen und was sie ihr erzählen. Auf dem Weg zum Kloster ist ihr Onkel erst ungehalten, als sie ihm von ihrer Angst erzählt, nie mehr aus dem Kloster zu kommen und bezeichnet es mehr oder minder als Unsinn. Zwei Absätze weiter sagt er dann, Celina solle ruhig Abschied vom Leben nehmen. Das widerspricht sich doch, oder?


    Christoph handelt in meinen Augen auch nicht unbedingt logisch. Erst hat er panische Angst, man könnte sein Geheimnis entdecken und denkt sich unterschiedliche Geschichten aus und dann erzählt er einem völlig Fremden (Hans) fast seine ganze Lebensgeschichte und wenn Hans nur einen Funken Verstand hat, kann er sich den eigentlichen Auftrag Christophs aus dessen Fragen zusammen reimen. Wieso vertraut er ihm? Weil er so schöne bernsteinfarbene Augen hat, die ihn vertrauenswürdig erscheinen lassen? Dann hätte sich sein Ziehvater wirklich keinen Schlechteren für diesen Auftrag aussuchen können, wenn er so naiv ist.


    Lieben Gruß
    Larna

  • Zitat

    Original von Larna
    Christoph handelt in meinen Augen auch nicht unbedingt logisch. Erst hat er panische Angst, man könnte sein Geheimnis entdecken und denkt sich unterschiedliche Geschichten aus und dann erzählt er einem völlig Fremden (Hans) fast seine ganze Lebensgeschichte und wenn Hans nur einen Funken Verstand hat, kann er sich den eigentlichen Auftrag Christophs aus dessen Fragen zusammen reimen. Wieso vertraut er ihm? Weil er so schöne bernsteinfarbene Augen hat, die ihn vertrauenswürdig erscheinen lassen? Dann hätte sich sein Ziehvater wirklich keinen Schlechteren für diesen Auftrag aussuchen können, wenn er so naiv ist.


    Larna


    Das habe ich auch gedacht, hoffentlich geht das gut.

  • So, dann will ich auch einmal zum 1. Abschnitt posten, ich habe allerdings noch 10 Seiten zu lesen.


    Probleme hatte ich nicht, in diese Geschichte hineinzukommen. Ich finde es ist recht flüssig geschrieben.


    Ich glaube auch, dass Celinas Verwandte ziemlich Dreck am Stecken haben. Für mich ist es eindeutig, dass sie sich das Erbe des Mädchens aneignen wollen. Von wegen ihre Eltern hätten Schulden gehabt, da passt umgekehrt schon eher der Schuh. Auf jeden Fall tut mir Celina schon leid, allerdings wäre ich an ihrer Stelle nicht auf das Zimmer gerannt, sondern hätte einfach mal gelauscht. :grin Diese ganze Tuschelei ist doch schon höchst verdächtig.


    Zitat

    Dass der Patricharch und auch der Priester beide Celina unanständige Angebote machen, hat mich nicht gewundert, das war wohl die damals herrschende Doppelmoral. Nach oben hin wird so getan, als ob man alles tut, damit die Regeln eingehalten werden (s. Inspektionen), doch insgeheim will man doch lieber dem auschschweifenden Leben frönen.


    Nee, mich auch nicht, scheint ja ein richtiger Sündenpfuhl zu sein, so eine scheinheilige Package. :cry

    Zitat

    Was mich überrascht hat, ist, dass Celina sich z.B. nicht am Kartenspiel beteiligt. Als lebenslustiges Mädchen, das sie doch zu sein scheint, müsste es sie doch freuen, dass solche Zerstreuungen möglich sind, oder? War es damals eigentlich wirklich üblich, dass junge Mädchen bereits in ihrer ersten Nacht im Kloster die Gelübde ablegten? Das geht ja wirklich wahnsinnig schnell.


    Ich könnte mir vorstellen, dass das Kartenspiel auch mit Geld verbunden ist, sie hat zwar einen kleinen Notgroschen, aber sicherlich nicht so viel, dass sie es verspielen könnte.
    Was das Gelübde betrifft, da gehe ich mit dir konform, das war auch mein erster Gedanke, ob das überhaupt üblich war. Ich war eigentlich auch immer der Meinung, dass es da eine längere Zeit gab um sich nochmals zu prüfen. Aber da wird uns Christa bestimmt aufklären.


    Was Christoph betrifft, hm, der ist mir im Moment auch noch sehr fremd. Ich fand es auch komisch bzw. sehr naiv, dass er gleich hochbrisante Informationen preis gibt. Christoph und Celina haben sich nun ja bei dieser Aufführung, getroffen, ich gehe mal davon aus, dass es früher oder später irgendeine Beziehung zwischen den Beiden geben wird.


    LG sassenach

    Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen. (Lao-Tse)

  • Was mir noch aufgefallen ist, sind ein paar seltsame Wiederholungen:


    Am Anfang der Aufführung steht: "In der Mitte der Bühne saß eine Nonne mit Priesterhut und Brokatmantel auf einem Stuhl. Celina glaubte Margarethe, die Pförtnerin, in ihr zu erkennen."
    Dann kommt die junge Nonne, die die Lukrezia spielt, auf die Bühne. Da steht dann: "Sie wartete in gebührender Entfernung von dem Priester, der sich bei genauerem Hinschauen als eine Frau erwies."
    Äh ja, das stand doch schon dort, dass das vermutlich Pförtnerin war oder war da noch jemand auf der Bühne.


    In der Pause: "Eine Glocke klingelte und kündigte den nächsten Akt des Theaterspiels an." Zwei Sätze weiter: "Eine Glocke ertönte; die Zuschauer begaben sich murmelnd und lachend auf ihre Plätze."


    Ich stutze bei sowas jedes Mal, weil ich mir denke "Häh, das hatten wir doch gerade schon mal".



    @bono


    Hab deine Frage ganz vergessen: In der "Madonna von Murano" heißt das Kloster, in das Sanchia gebracht wird, San Lorenzo, nicht San Zaccaria.


    Ich kenne übrigens hauptsächlich braune Hühner und seltener weiße und schwarze. ;-)
    Ich denke mal, die hauptsächliche Bedeutung liegt darin, dass sie ein Beweis für die Völlerei sind. Gegenüber dem Patriarchen wird behauptet, dass es nur wenig Fleisch, hauptsächlich für die Kranken, gibt. Dafür bräuchte man aber nicht so viele Hühner, also hat man einen Teil im Keller versteckt. Warum sie schwarz sind, weiß ich allerdings auch nicht.


    Lieben Gruß
    Larna

  • Hallo, ihr Lieben,


    so, jetzt bin ich wieder da. :-] Es sind ja schon eine Menge Beiträge eingetroffen.
    Erst einmal möchte ich euch ebenfalls herzlich begrüßen und euch danken, dass ihr euch an einer Leserunde mit meinem Buch beteiligt. Die Fragen, die aufgeworfen wurden, habe ich mir alle notiert und werde sie morgen beantworten.
    Schon mal soviel: Es ist für mich ganz wichtig, diese unmittelbaren Leseerlebnisse von euch mitzubekommen! Da kann ich dann sehen, woran es noch hakt.


    Guts Nächtle, bis morgen!
    Christa

  • Hallo, miteinander,


    es war für mich sehr aufschlussreich zu sehen, wie unterschiedlich für euch der Einstieg in den Roman war. Einige waren gleich drin, andere hatten Mühe, hineinzukommen. Trotzdem habt ihr am ersten Tag schon eine Menge gelesen und angemerkt. Ich bin beeindruckt!
    Nun zu den Fragen.
    Die Burg Geldern ist einer realen Burg im Südwesten nachempfunden, der Name jedoch fiktiv, weil die handelnden Personen ebenfalls fiktiv sind. (Es gibt ein Wasserschloss im Kreis Düsseldorf mit diesem Namen.)
    Ob ich gern koche? Ja, ich denke, das kommt in dem Roman zum Ausdruck und ist bei LeserInnen, die meine Texte kennen, schon so was wie ein Markenzeichen. Die Mariconda habe ich nicht nachgekocht, aber ich kann mir vorstellen, wie sie schmeckt. Ich habe mir schon mal überlegt, ob ich das Buch nicht italienischen Restaurants oder Lebensmittelgeschäften zur Werbung anbieten könnte.
    Dann wurde mehrfach nach den schwarzen Hühnern gefragt. Die sind keine Erfindung von mir, sondern haben sich aus den Recherchen ergeben. Die Zustände in den Klöstern sind ja alle historisch belegt. Celina ist geschockt, weil die Nonnen alle so viel besitzen, obwohl sie eigentlich gar nichts besitzen dürfen. Außer den Hühnern waren es auch noch andere Tiere. Dass der Patriarch die Hühner schlachten lässt, ist historisch verbürgt.
    Weiter gibt es einige Feinheiten der Charaktere, die bisher niemandem, auch den Testlesern, nicht aufgefallen waren. Warum kommen Eugenio und Faustina nur kurz zu Besuch und gehen dann gleich wieder? Es ist natürlich ein Anstandsbesuch, wie es in den Klöstern üblich war. Die beiden waren froh, schnell wieder wegzukommen. Dass Celina so schnell den Schleier nehmen musste: „Die Ankömmlinge legten ihre Laienbekleidung ab und ließen sich die Haare schneiden, bevor sie den Schleier anlegten.“(Mary Laven, die Jungfrauen von Venedig, S. 43) Bei Eugenio und Christoph gibt es Widersprüche in ihren Handlungsweisen. Einmal sagt Eugenio, Celina brauche keine Angst zu haben, dann wieder, sie könne mit dem Leben abschließen. Mit ihrem bisherigen Leben, denn natürlich hat er einen Grund, sie loswerden zu wollen. Warum ist er wohl so widersprüchlich? Das ergibt sich am Anfang noch nicht.
    Christoph zeigt viel Vertrauen in Hans, indem er ihm einiges von seinem Auftrag erzählt. Durfte er das? Sicher nicht, von seinem offiziellen Auftrag her. Aber er brauchte, nach der weiten Reise, einfach jemanden, dem er einiges anvertrauen konnte. Alles hat er auf jeden Fall nicht preisgegeben.
    Warum wollte Celina am Kartenspiel nicht teilnehmen? Unter normalen Umständen hätte sie es vielleicht begrüßt, doch angesichts der Tatsache, dass man sich in dem Kloster an keine der Regeln hielt, die nach außen hin vertreten wurden, war es ihr zuwider. Sie glaubte ja, alles verloren zu haben.
    Die Wiederholungen, zum Beispiel, dass die Glocke zweimal bimmelt, sind mir und anderen gar nicht aufgefallen. Ihr wäret sehr gute Testleser für mich gewesen! :-]
    So viel mal für den Anfang.


    Liebe Grüße
    Christa

  • Zitat

    Original von ChristaSL
    Dass Celina so schnell den Schleier nehmen musste: „Die Ankömmlinge legten ihre Laienbekleidung ab und ließen sich die Haare schneiden, bevor sie den Schleier anlegten.“(Mary Laven, die Jungfrauen von Venedig, S. 43)


    Danke für deine Erklärungen.
    Hm, hatten sie da in Venedig ihre eigene Regeln? Ich habe auch ein bisschen nachgelesen, normalerweise ging das aber anders vonstatten, da gab es 1 Jahr der Prüfung (für beide Seiten) bevor dann der Schleier genommen wurde. Außerdem habe ich mich auch noch über diese Zermonie dazu gewundert, dass Celina da auch noch eine schwarze Decke/Mantel übergeworfen wurde. Gehörte das tatsächlich dazu?


    Ansonsten habe ich nun auch noch die letzten 10 Seiten dieses Abschnitts gelesen. Grinsen musste ich ja, als Celina diesen Priester gebeichtet hat, ihr wisst schon, die Szene mit dem Guckloch. Da kann ich nur sagen: Der Lauscher an der Wand, hört nur seine eigene Schand (da meine ich natürlich den Priester im Beichtstuhl, denn ich denke er war es, der es da so toll getrieben hat). :lache


    LG sassenach

    Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen. (Lao-Tse)

  • Zitat

    Original von sassenachAußerdem habe ich mich auch noch über diese Zermonie dazu gewundert, dass Celina da auch noch eine schwarze Decke/Mantel übergeworfen wurde. Gehörte das tatsächlich dazu?


    Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Mädchen in ganz vielen Fällen gegen ihren Willen in die Klöster "abgeschoben" wurden. Da musste die Schleierszerenomie möglichst schnell vonstatten gehen, damit sie nicht wieder abhauten. Beim Lesen der Zeitzeugnisse ist mir oft ein Gruseln den Rücken runtergelaufen, wie auch bei der Szene mit der schwarzen Decke.


    Zitat

    Grinsen musste ich ja, als Celina diesen Priester gebeichtet hat, ihr wisst schon, die Szene mit dem Guckloch. Da kann ich nur sagen: Der Lauscher an der Wand, hört nur seine eigene Schand (da meine ich natürlich den Priester im Beichtstuhl, denn ich denke er war es, der es da so toll getrieben hat). :lache


    Über solche Szenen habe ich auch beim Schreiben gegrinst :-)


    Liebe Grüße
    Christa

  • Zitat

    Original von ChristaSL


    Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Mädchen in ganz vielen Fällen gegen ihren Willen in die Klöster "abgeschoben" wurden. Da musste die Schleierszerenomie möglichst schnell vonstatten gehen, damit sie nicht wieder abhauten. Beim Lesen der Zeitzeugnisse ist mir oft ein Gruseln den Rücken runtergelaufen, wie auch bei der Szene mit der schwarzen Decke.


    Dank dir, :knuddel die armen Dinger, ehrlich gestanden, wird mir da auch ganz blümerant.


    LG sassenach

    Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen. (Lao-Tse)

  • Ich habe diesen Abschnitt noch nicht ganz gelesen, aber bis jetzt gefällt mir das Buch ganz gut. Flüssiger Schreibstil. Lässt sich angenehm lesen.

  • Ich bin auch noch nicht ganz durch mit diesem Abschnitt - auf jeden Fall bin ich sehr leicht in die Geschichte reingekommen.


    Ich beneide Celina nicht um dieses Leben im Kloster - aber wir wissen ja, dass es nicht von Dauer ist. ;-)
    Am Anfang habe ich am Tod ihrer Eltern gezweifelt, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.


    Eben bin ich bei der Stelle angelangt, als Christoph Hans kennengelernt hat und doch ziemlich schnell ziemlich vertrauensselig war.
    Aber Christa hat dazu ja schon Stellung genommen - und es ist für mich auch nachvollziehbar, dass er das Bedürfnis hatte, mit jemandem zu reden. Ich hoffe, er wird nicht enttäuscht. :-)

  • Zitat

    Original von RosenstolzEben bin ich bei der Stelle angelangt, als Christoph Hans kennengelernt hat und doch ziemlich schnell ziemlich vertrauensselig war.
    Aber Christa hat dazu ja schon Stellung genommen - und es ist für mich auch nachvollziehbar, dass er das Bedürfnis hatte, mit jemandem zu reden. Ich hoffe, er wird nicht enttäuscht. :-)


    Solche Anmerkungen finde ich gut - besonders, wenn mehrere es ansprechen. Beim Lektorat der "Pilgerin" kann ich dann die Figuren noch mal auf diese Dinge abklopfen! :write


    Danke schon mal allen, die sich bisher geäußert haben.


    Christa

  • Zitat

    Original von ChristaSL
    Einmal sagt Eugenio, Celina brauche keine Angst zu haben, dann wieder, sie könne mit dem Leben abschließen. Mit ihrem bisherigen Leben, denn natürlich hat er einen Grund, sie loswerden zu wollen. Warum ist er wohl so widersprüchlich? Das ergibt sich am Anfang noch nicht.


    Das er einen Grund hat, Celina los zu werden, habe ich mir schon gedacht. Wir hier schon mal geäußert, habe ich auch den Verdacht, dass die beiden Celina um ihr Erbe bringen wollen.
    Trotzdem verstehe ich nicht ganz, warum sie Celina mitten im Karneval einfach so sitzen lassen. Anstandsbesuch hin oder her, zurück bringen hätten sie sie ja wenigstens können. Mir erschließt sich irgendwie nicht, warum sie einfach so abgehauen sind, es sei denn, sie sind in die nachfolgenden Ereignisse verwickelt.


    Zitat

    Christoph zeigt viel Vertrauen in Hans, indem er ihm einiges von seinem Auftrag erzählt. Durfte er das? Sicher nicht, von seinem offiziellen Auftrag her. Aber er brauchte, nach der weiten Reise, einfach jemanden, dem er einiges anvertrauen konnte. Alles hat er auf jeden Fall nicht preisgegeben.


    Ich kann schon nachvollziehen, dass das eine schwere Bürde ist, so ein Geheimnis mit sich herum zu tragen, trotzdem war es leichtsinnig. ;-) Seinen offiziellen Auftrag hat er nicht verraten, aber genug über seine Hintergründe erzählt, dass jeder, der zwei und zwei zusammenzählen kann, vermutlich stutzig geworden wäre. Besonders im Zusammenhang mit seinen Fragen nach Buchdruckern und Verlegern und deren Arbeit und Verfolgung durch die Inquisition.


    Zitat

    Warum wollte Celina am Kartenspiel nicht teilnehmen? Unter normalen Umständen hätte sie es vielleicht begrüßt, doch angesichts der Tatsache, dass man sich in dem Kloster an keine der Regeln hielt, die nach außen hin vertreten wurden, war es ihr zuwider.


    O.k., das leuchtet mir ein. Sie scheint ein sehr moralischer Mensch zu sein und dass ihr diese Doppelmoral sauer aufstößt, kann ich nachvollziehen. Allerdings erfährt man über ihren Charakter erst später mehr, so dass das in der Rückblende verständlich erscheint, mich am Anfang aber verwirrt hatte. :-)


    Lieben Gruß
    Larna