Asta in the Wings - Jan Elizabeth Watson

  • bislang leider noch nicht auf Deutsch erschienen


    Über das Buch
    (Klappentext abgetippselt)


    "Asta in the Wings" is the poignant and darkly funny story of Asta Hewitt, a resourceful seven-year-old growing up in rural Maine. Isolated from the outside world by their delusional mother, Asta and her bookish older brother, Orion, are content constructing their own fanciful, make-believe world. When circumstances push them into the strange outside world - with all of its discontents - Asta must find a way to assimilate while remaining true to herself and her fractured family.


    Über die Autorin
    (dem Buch entnommen und von mir übersetzt)


    Jan Elizabeth Watson wurde in Washington D.C. geboren und verbrachte fast ein Jahrzehnt in New York City, wo sie ihr Studium mit dem Master of Fine Arts abschloss. Sie hat als Lektorin und Korrektorin gearbeitet und kreatives Schreiben unterrichtet. Sie lebt in Maine und hat ein Kind, eine Tochter. Dies ist ihr erster Roman.


    Über das Buch


    Maine, 1978.
    Asta, sieben Jahre alt, und ihr etwas älterer Bruder Orion leben in ihrer eigenen Welt, dem kleinen, alten Haus am Rand eines Städtchens.
    Denn draußen tobt die Pest - wie ihre Mutter sagt; die beiden Kinder müssen strikt von der bedrohlichen Welt dort draußen ferngehalten werden, in der es vor Krankheitserregern nur so wimmelt. Reichliches Essen erhöht das Krankheitsrisiko, deshalb leben die beiden nach einer strengen Diät aus Konservenbüchsen. Und jeden Tag, wenn ihre alleinerziehende Mutter Loretta zur Arbeit fährt, schließt sie ihre Kinder sorgsam im Haus ein, wo diese sich den Tag mit Lesen und Fernsehen - ein altes Schwarzweiß-Gerät mit nur wenigen Sendern - vertreiben.
    Orion kann sich noch dunkel an ein "normales" Leben, "draußen", erinnern, Asta schon nicht mehr. Und umso mehr giert sie nach den Erzählungen ihrer Mutter von Film und Theater, Erzählungen aus Lorettas Jugend, so glamourös wie der Bildband mit Filmstars, der Astas größter Schatz ist.


    Doch eines Tages geschieht das Undenkbare: Loretta kehrt nicht von der Arbeit zurück. Nicht an diesem Abend und auch nicht morgen. Zögerlich betreten die beiden das Allerheiligste, was bislang tabu gewesen war: Mutters Schlafzimmer. Unter Asta gibt der baufällige Fußboden nach und sie stürzt hinab, in ein bislang verborgenes Treppenhaus - mit einer entriegelbaren Tür.
    Todesmutig wagen sich die beiden Einsiedlerkinder hinaus in die gefährliche Welt, auf der Suche nach ihrer verschwundenen Mutter.


    Natürlich werden sie aufgelesen, und die staatliche Fürsorge greift: Orion, dem es vor Schock buchstäblich die Sprache verschlägt, findet ein neues Zuhause bei einem Arzt, während Asta zu ihrer Tante väterlicherseits kommt.
    Dort muss sie mit ihrer burschikosen Tante und deren Söhnen zurechtkommen, die Asta mal piesacken, mal doch ganz erträglich sind; mit den seltsamen Untermietern der Tante und mit dem gänzlich fremden Alltag in der Schule.
    Und damit, dass ihre Mutter zwar ihren Autounfall nur mit leichten Verletzungen überlebt hat, aber nicht mehr nach Hause kommen wird. Denn Loretta ist psychisch krank und wurde in eine Klinik eingewiesen.
    Asta findet sich "in the wings" wieder - an jenem Punkt der Theaterbühne, der nicht mehr das dunkle, verborgene Dahinter ist, aber auch noch nicht das gleißende Scheinwerferlicht, in dem einen das Publikum sehen kann.


    Die Geschichte von Orion und vor allem von Asta ging mir unglaublich ans Herz und an die Nieren. Obwohl es ein eher leises, zartes Buch ist, war es für mich ein Buch der großen Emotionen. Das Schicksal der beiden Kinder - völlig abhängig von ihrer psychisch kranken Mutter, isoliert und einer Art Gehirnwäsche ausgesetzt - , ihr mutiges Vortasten hinein in die bedrohliche fremde Welt, die Demütigungen, die sie dabei erleiden und die Scham, das langsame Begreifen, was ihnen angetan wurde, die Sehnsucht, die sie trotzdem nach ihrer Mutter haben - das hat mich zutiefst berührt. Zumals Asta und Orion Charaktere sind, die ich schon auf den ersten Seiten ganz fest ins Herz geschlossen habe. Es ist ein tieftrauriges Buch, und doch ließ es mich manchmal sachte schmunzeln, vor allem war es - gerade zum Ende hin - für mich ein tröstendes, ein hoffnungsvolles Buch.


    Schon jetzt eines meiner Jahres-Highlights; ich wünschte nur, eine deutsche Übersetzung wäre schon in Sicht...

  • @ Nicole: was stellst Du nur für Bücher vor :wow? Danke!


    Nun habe ich noch eines, wo ich nur auf eine baldige deutsche Übersetzung hoffen kann :help.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • gerne :wave
    mich freut's ja, dass die Rezi euer Interesse am Buch geweckt hat!


    Zitat

    Original von Sigrid2110
    @ Nicole: was stellst Du nur für Bücher vor :wow ? Danke!


    Ich kann's selbst kaum fassen, was ich derzeit für ein Glück mit meinen Bücherkäufen habe; abgesehen von einem Flop hatte ich in den letzten Monaten ausnahmslos schönen Lesestoff eingekauft.
    *verschweigt jetzt tunlichst, was sich noch an vielversprechenden Schätzchen auf dem SUB ausruht*


    Bei diesem hoffe ich wirklich sehr auf eine deutsche Übersetzung, weil ich glaube, dass es bestimmt hierzulande viele begeisterte Leser fände.