Titel: Draussen im Dunkel
OT: Outer Dark
Autor: Cormac McCarthy
Übersetzer: Hans Wolf
Verlag: Rowohlt
Erschienen: Juni 1996
Seitenzahl: 224
ISBN-10: 3499139081
ISBN-13: 978-3499139086
Preis: 8.95 EUR
Darum geht es:
Ein Geschwisterpaar, das im Inzest ein Kind gezeugt und sich damit außerhalb der menschlichen Ordnung begeben hat. Das Kind wird im Wald ausgesetzt und dann von einem Kesselflicker gefunden. Fortan müssen die Geschwister mit dieser Schuld leben.
Der Autor:
Cormac McCarthy wurde 1933 in Rhode Island geboren. Er wuchs in Knoxville/Tennessee auf. Für seine Arbeiten wurde er u.a. auch mit dem „William-Faulkner-Award“ ausgezeichnet.
Meine Meinung:
Cormac McCarthy hat ein in atmosphärischer Hinsicht außerordentlich tiefgehendes Buch geschrieben. Ihm gelingt es auf wirklich beeindruckende Weise die tiefe Hoffnungslosigkeit der Menschen zu schildern. Es gibt Menschen die am Rande der Gesellschaft und darüber hinaus gibt es eben auch Menschen, die sogar noch neben diesem Rand mehr vegetieren als das sie leben. Es geht nicht unbedingt in erster Linie um das tägliche Brot, auch wenn der Kampf darum sehr hart ist, es geht vielmehr um die völlige Perspektivlosigkeit der Menschen, es geht um Menschen denen nicht einmal mehr ein Fünkchen Hoffnung geblieben ist, deren Resignation fast greifbar ist, die aber trotzdem niemanden für ihr tristes Leben verantwortlich machen. Es sind Menschen die niemals eine Chance hatten, die aber wohl auch gar nichts von einer eventuellen Chance wussten. Cormac McCarthy kritisiert auf eine sehr zurückhaltende Art und Weise die Herzlosigkeit der Gesellschaft, kritisiert eben auch, dass es sehr oft versäumt werden, auch die Schwachen und ganz Schwachen mitzunehmen. Er schafft es, seine Protagonisten erzählen zu lassen in einer Sprache die durch ihre Wortkargheit und Wortschatzarmut doch sehr auffällig ist. Es ist ein beeindruckendes Buch, es ist Buch ohne ein Licht am Ende des Tunnels. Es kann durchaus auch deprimieren. Sehr, sehr lesenswert.