Dillon - Brian Moore

  • Über das Buch:
    Gerade hat Michael Dillon einen Entschluß gefaßt, der seinem Leben eine Wende geben und ihn zum glücklichsten Menschen der Welt machen soll, da verwandelt sich sein Leben in einen Alptraum: Maskierte Männer dringen in sein Haus ein , nehmen ihn und seine Frau als Geiseln und zwingen ihn, nach ihren Befehlen zu handeln. Ein Politikthriller, eine Liebesgeschichte und eine Tragödie mit unausweichlichem Ausgang zugleich.


    Über den Autor:
    Brian Moore (1921 - 1999) wuchs in einem streng katholischen Elternhaus in Irland auf, bevor er nach dem 2. Weltkrieg nach Kanada auswanderte.
    Nicht wengie seiner Bücher wurden verfilmt; u. a. Der zerrissene Vorhang von Alfred Hitchcock oder The Blood of the others mit Simone de Beauvoir in der Hauptrolle. Er benutzte auch die Pseudonyme Michael Bryan und Bernard Mara für seine Kriminalromane. Moore starb 1999 in Kalifornien.


    Meine Meinung:
    Kaum zu glauben, dass von diesem Autor bisher noch kein Buch hier rezensiert wurde. Brian Moore lockt den Leser zunächst in das harmlose und etwas gewöhnliche Leben eines unzufriedenen nordirischen Hoteldirektors, dessen größte Schwierigkeit darin besteht, seiner Frau seine Affäre zu beichten und sich dann von ihr zu trennen.
    Unversehens wird der Hotelmanager Dillon dann die Hauptfigur in einem Anschlag der IRA und gerät zwischen die verhärteten nordirischen Fronten.
    Die Entwicklungen der Hauptpersonen in diesem Roman ist Moore ganz erstaunlich gut gelungen, sie erwachen aus ihrer Lethargie und entdecken unter dem psychologischen Druck der Entführung und Erpressung ein paar bemerkenswerte, aber auch gefährliche Eigenschaften.
    Moore schafft es, dem Leser die nordirischen Verhältnisse, die sich noch lange nicht beruhigt haben, nahe zu bringen und erzählt sehr lebendig und real, wie leicht auch völlig unpolitische Menschen in die religiösen Auseinandersetzungen hineingezogen wurden. Dabei nimmt er für keine Seite Partei, sondern lässt während des gesamten Romans durchblicken, wie sehr ihm die schulische und religiöse Prägung seiner Kindheit zuwider war und für welch verhärtete Fronten sie seit Generationen mit sorgt . Der Leser bleibt mit einem sehr mulmigen Gefühl für die politischen Verhältnisse - auch im heutigen Irland - zurück.


    Fazit:
    Ein zeitgenössischer spannender Politthriller, den es sich auf jeden Fall zu lesen lohnt.