Nicole C. Vosseler neuester Roman - Sterne über Sansibar

  • Die Lübbe-Leseprobe ist etwas länger als die bebilderte html-Version auf meiner Seite und etwas kürzer als die dortige pdf-Version zum download.


    Zitat

    Original von Bouquineur
    Wenn ich jetzt lese, wird die Zeit bis zum Buch nur umso länger...


    Oh, das kann ich gut verstehen; ich hatte mich eigentlich gut auf den Erscheinungstermin eingestellt gehabt, aber seit dem Durchschauen des endgültigen Drucksatzes neulich ist's bei mir mit der Geduld nicht mehr weit her. :lache

  • So.. natürlich konnte ich mal wieder nicht warten und habs gelesen :grin


    Mir gefällts bisher sehr gut, ich denke das Leseerlebnis später mit Buch statt mit ausgedruckten Blättern wird trotzdem nochmal anders, also nehme ich mir nix vorweg in dem Sinne. Die Sprache ist sehr bunt irgendwie und es geht viel um Empfindungen und Gefühle, also das Innenleben. Für mich erstmal ungewohnt, da ich meistens Bücher lese, wo es entweder um die Handlung an sich geht oder die Innenwelten der Personen weniger genau beschrieben sind. Auf jeden Fall ein sehr interessanter Schreibstil und für mich ganz neu. Ich bin sehr gespannt auf das Buch.


    Bin auch sehr gespannt wie andere das empfinden. Ich bin wirklich schlecht im Analysieren und Interpretieren von Texten. Meistens verstehe ich entweder gar nicht, was der Autor/Dichter dem Leser sagen wollte oder ich versteh irgendwas total anderes als die meisten Leute. Das führte in der Schule dazu, dass Deutsch mein schlechtestes Fach war :rolleyes

  • Na, mit Zitaten und den Illustrationen ist es natürlich noch schöner zu lesen. Wobei ich immer wieder finde, dass der Schreibstil so wirkt, als hättest du richtigen Spaß am Verfassen der Texte, weil alle Sätze so wunderbar gewählt und gefühlvoll wirken.


    Zitat


    Der Sehnsucht meiner Mutter gewidmet


    Das finde ich auch klasse. :-)


    Wie sieht es eigentlich mit einer Leserunde zu dem Buch aus? :grin

  • @ Ramona


    schön, dass Dir der Anfang schon mal gefällt! :-)


    @ Juliette


    Zitat

    Original von Juliette
    Mir gefällts bisher sehr gut, ich denke das Leseerlebnis später mit Buch statt mit ausgedruckten Blättern wird trotzdem nochmal anders, also nehme ich mir nix vorweg in dem Sinne.


    Ich denke auch, dass ein anderes Lesen ist. Für mich ist es auch ein jeweils anderes Empfinden, ob ich meinen eigenen Text als Manuskript, als gesetzte Seiten oder dann als fertiges Buch vor mir habe. Es ist immer derselbe Text, den ich in- und auswendig kenne - und doch wirkt er auf mich jedes Mal anders.


    Zitat

    Original von Juliette
    Die Sprache ist sehr bunt irgendwie und es geht viel um Empfindungen und Gefühle, also das Innenleben. Für mich erstmal ungewohnt, da ich meistens Bücher lese, wo es entweder um die Handlung an sich geht oder die Innenwelten der Personen weniger genau beschrieben sind. Auf jeden Fall ein sehr interessanter Schreibstil und für mich ganz neu. Ich bin sehr gespannt auf das Buch.


    Ich hatte das schon einmal in einer meiner früheren Leserunden geschrieben: für mich hat jedes Buch eine eigene Stimme, die es herauszuhören und in Worte umzusetzen gilt; manchmal verändert sich auch diese Stimme im Laufe eines Buches, parallel zur Handlung. Und die beiden ersten Buchteile, die ausschließlich auf Sansibar spielen, haben tatsächlich eine sehr bunte Sprache; auch die Personen äußern sich recht blumig - mein Versuch, die Welt des halb afrikanischen, halb arabischen Sansibars, in der Salima aufwächst, in Worte zu übertragen.


    Auf Salimas Innenwelt ist tatsächlich ein Großteil des Buches konzentriert (es wird aber auch noch jede Menge Handlung geben); ich glaube, in diesem Ausmaß hatte ich das auch noch in keinem meiner bisherigen Romane. Mich soweit in sie hineinzuversetzen, um nicht nur die äußeren Ereignisse, sondern auch ihre Innenwelt darzustellen, war durchaus eine Schwierigkeit bei diesem Roman - aber auch sein ganz besonderer Reiz.


    Zitat

    Original von Juliette
    Bin auch sehr gespannt wie andere das empfinden. Ich bin wirklich schlecht im Analysieren und Interpretieren von Texten. Meistens verstehe ich entweder gar nicht, was der Autor/Dichter dem Leser sagen wollte oder ich versteh irgendwas total anderes als die meisten Leute.


    Es wird garantiert ganz unterschiedliche Empfindungen und Reaktionen auf so manches in diesem Buch geben während der Leserunde - das war bis jetzt immer so.


    Wir hatten das, was Du hier ansprichst, auch schon einmal in einer Leserunde diskutiert: es gibt kein Richtig oder Falsch bei Leserunden; jeder Leser ist anders und empfindet vor seinem ganz persönlichen Hintergrund anders, und das ist genau richtig so. Es gibt Dinge, an die ich beim Schreiben denke, auf die mich noch nie ein Leser angesprochen hat; ich habe schon erlebt, dass Leser mit Assoziationen ankamen, die ich im Buch in keinem Wort niedergeschrieben habe und die trotzdem irgendwie "zwischen den Zeilen" ankamen - und gar nicht so selten haben Eulen in meinen Büchern etwas entdeckt, an das ich selbst nie gedacht habe, aber darauf aufmerksam gemacht, festgestellt habe: stimmt, das steht tatsächlich da. Für mich als Autorin ist das jedes Mal enorm spannend mitzuerleben.
    Schreib einfach in der Leserunde, was Dir in den Sinn kommt - von Deinem Standpunkt aus, als Juliette, ist es auf jeden Fall "richtig". :-]


    @ Queedin


    Ja, die Widmung...
    Meine Mutter lebt schon sehr lange nicht mehr. Wir hatten zu ihren Lebzeiten ein recht schwieriges, konfliktbeladenes Verhältnis (zu dem ich durchaus meinen eigenen Beitrag geleistet habe), an dem ich auch weit über ihren Tod hinaus noch zu knabbern hatte. Noch bevor ich die erste Zeile von Sansibar geschrieben hatte, ahnte ich, dass es Berührungspunkte zwischen Salima und meiner Mutter gibt. Ohne jetzt zuviel über die Handlung des Buches verraten zu wollen: auch meine Mutter musste - zu einer anderen Zeit, in einem anderen Land, aus anderen Gründen - ihre Heimat verlassen; wie sie das erlebt, was das mit ihr gemacht hatte, davon hat sie mir viel erzählt. Ein Wissen, aus dem ich für das Buch aus dem Vollen schöpfen und viel davon mit einbringen konnte, und gleichzeitig konnte ich mich über Salimas Geschichte meiner Mutter auch annähern nach all der Zeit. Und ich bin davon überzeugt , dass sie - wo auch immer sie jetzt sein mag - um diese Widmung weiß, um dieses Buch, und auch weiß, wie es gemeint ist. :-)


    @ Lucy1987


    Zitat

    Original von Lucy1987
    Wobei ich immer wieder finde, dass der Schreibstil so wirkt, als hättest du richtigen Spaß am Verfassen der Texte, weil alle Sätze so wunderbar gewählt und gefühlvoll wirken.


    *freu*
    Ja, das hab ich - und es ist schön, dass das rüberkommt :-]

  • @ Nicole


    Danke, dass du so ausführlich auf meinen Beitrag eingegangen bist. Ich kann mir vorstellen, dass es als Autor enorm spannend ist, wenn man sieht, was die Leute nachher wirklich in dem Werk sehen im Vergleich zu dem, was man selbst gemeint hat. Auf der anderen Seite ist es als Leser natürlich auch sehr spannend zu sehen, was wollte der Autor denn wirklich damit bezwecken und was kommt bei einem selbst an.
    Was Empfindungen und Assoziationen angeht, denke ich auch, dass es da selten ein Richtig und Falsch gibt. Deswegen ist so eine LR mit Autor ja so toll, denn in der Schule hatten uns die Lehrer oft erzählt, was der Autor angeblich damit bezwecken wollte und ich habe mich oft gefragt, woher die das jetzt nehmen ?( Mir kam es immer ganz anders vor. Aber manchmal war es auch so, dass ich meinte, in einer Erzählung ginge es um die Beziehung zweier Menschen und das Thema war dann die gesellschaftliche Stellung der Frau. Als es mir dann gesagt wurde, fiel es mir auch wie Schuppen von den Augen, aber ohne Hilfe wäre ich wohl am Thema total vorbeigelaufen :gruebel Sowas meinte ich mit "ich bin schlecht im interpretieren..." :rolleyes

  • @ Queedin


    :knuddel1


    @ Juliette


    Zitat

    Original von Juliette
    denn in der Schule hatten uns die Lehrer oft erzählt, was der Autor angeblich damit bezwecken wollte und ich habe mich oft gefragt, woher die das jetzt nehmen


    Ich habe mich während meiner Schul- und Studienzeit immer geflissentlich geduckt, wenn diese Frage in den Raum gestellt wurde - weil ich höchst selten eine Antwort darauf fand. Heute - sozusagen auf der "anderen Seite", als Autorin, muss ich manchmal grinsen, wenn ich daran denke. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass es nie nur EINE Lesart eines Buches gibt. Weil man ein Buch nie mit neutralen Augen liest, sondern immer gefiltert durch sein bisheriges Leben und seine Erfahrungen, durchaus auch hinsichtlich der Bücher, die man bis dato gelesen hat. Das Schöne an einer Leserunde ist ja auch, dass es nicht nur ein Austausch zwischen Lesern und Autor ist - sondern auch zwischen den Lesern untereinander.


    Letztlich ist MEIN Buch ab dem Moment nicht mehr meins, in dem es ein Leser in die Hand nimmt und zu lesen beginnt - ab diesem Moment ist es SEINS, sein ganz individuelles, so wie er es empfindet.


    Ah, ich merk schon, es wird Zeit, dass die Leserunde ganz bald vor der Tür steht, das macht jetzt schon so viel Freude... :-]

  • @ SabineSorg


    So wie's aussieht, wirst Du es schon ein paar Tage früher in der Hand halten können... :zwinker


    Das Buch ist fertig und wird nun ab dem 25. Mai lieferbar sein. :wave

  • Das sind doch gute Nachrichten :-)


    Ich hab mir jetzt mal die Leseprobe bei Lübbe angeschaut. Die Zeichnungen sind wunderschön geworden. Der erste Satz des ersten Kapitels wird mit einem Seestern eingeleitet. Gibt es für jedes Kapitel so ein passendes Motiv?

  • Ich hab mich auch sehr über diese Nachricht gefreut :hop


    Für die Kapitelanfänge hat Frau Aepfelbach vier verschiedene Motive gezaubert: den Seestern, zwei verschiedene Muscheln (die eine einer Herzmuschel ähnlich und die andere wie ein Tritonshorn) und das Gehäuse einer Meeresschnecke - und diese vier wechseln sich Kapitel für Kapitel ab.


    Die einzelnen Teile des Romans haben wunderschöne Illustrationen über den einleitenden Zitaten, passend zum Inhalt bzw. der Szenerie des jeweiligen Teils. (Abgesehen von einem Teil - dem genau in der Mitte des Buches -, der sich allein mit seinem Namen begnügen musste. Aber das aus gutem Grund :-) )

  • 'tschuldigung! :lache


    ich hab vorhin übrigens Müll erzählt, fiel mir gerade auf: die großen Teile haben Illustrationen; die Zitate gehören zu den quasi "Über-Kapiteln"...


    (Ich hab heute glaub ich nicht nur Denk- sondern auch Ausdrucksschwierigkeiten - so ist das, wenn man über ein Buch sprechen will, mit den Gedanken aber schon beim nächsten ist :bonk Hoffentlich hab ich mein Hirn bis zur LR wieder sortiert :lache)

  • @ Bouquineur


    Dieser Tage könnte das durchaus passieren... :lache


    Für Leserunden plane ich deshalb auch immer ein bisschen Vorbereitungszeit für mich selbst ein. Das genieße ich dann immer sehr, mich noch einmal selbst mit dem entsprechenden Buch zu beschäftigen.


    Freu mich schon sehr darauf, mit euch zusammen (noch einmal) die Reise durch Salimas Leben anzutreten! :wave


    @ Lucy1987


    Zum Glück ist mir dieser Teil des Buch-Schicksals völlig aus den Händen genommen! :grin


    Sofern den gedruckten Büchern jetzt nicht aus heiterem Himmel irgendein Unglück zustößt (welch furchtbare Vorstellung! :yikes), kommen sie pünktlich in die Läden - und zu euch! :-]