Liebe Eulen,
ich habe das unten genannte Buch heute gekauft und schon einmal reingelesen. Es sind zunächst alle Geschichten aus dem Struwwelpeter enthalten. Darüber hinaus gibt es zu jeder Geschichte ein Essay, in dem Reimar Klein die gesellschaftliche Bedeutung und die Symbolik der jeweiligen Geschichte darzulegen versucht. Der Struwwelpeter steht ja schon längere Zeit in der Kritik, eigentlich zu blutig und zu brutal für Kinder zu sein. Auch darauf geht der Autor ein; daher auch der Untertitel "Struwwelpeters beschädigte Kinderwelt".
Ich finde das Buch bisher sehr interessant und dachte, vielleicht hat ja jemand hier Lust, mitzulesen. Ich würde mich freuen :wave.
Kurzbeschreibung
Im Jahr 1844 zunächst als Gelegenheitswerk entstanden, ist Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter längst das weltweit populärste - und auch am häufigsten interpretierte - Kinderbuch geworden. Es gibt wohl kaum eine Disziplin, die sich nicht mit dem Struwwelpeter befaßt hat; das kleine Werk wurde unter unzähligen sozialgeschichtlichen, pädagogischen, psychologischen und ideologiekritischen Analysen geradezu begraben.
Reimar Klein will den Blick auf den Text selbst zurücklenken. Seine einfühlsamen, genauen und erzählenden Kommentare zu den einzelnen Geschichten machen die berechtigten Zweifel an der Gültigkeit der großen Erklärungsmodelle offenkundig. Ist der Firnis des durch sie zum Gewohnten und Selbstverständlich-Gewordenen erst einmal entfernt, so erscheint der Struwwelpeter in einem irritierenden, rätselhaft neuen Licht. Dies jedoch verlangt die Konzentration aufs Besondere: auf die einzelne Geschichte, das einzelne Bild, den einzelnen Vers. Erst von dorther, nicht aufgrund einer ideolog ischen Gesamtkonstruktion, lassen sich umfassendere Zusammenhänge erkennen.