Ake Edwardson: Das vertauschte Gesicht

  • Ake Edwardson: Das vertauschte Gesicht


    Dieses dickere Buch habe ich mir für eine längere Busfahrt vorgenommen, weil ich mit skandinavischen Krímiautoren bisher gute Erfahrungen gemacht habe.
    Auch dieses Werk hat mir im Grunde sehr gut gefallen, man muss sich jedoch darauf einlassen, dass nicht Spannung pur am laufenden Band produziert wird und neben der eigentlichen Kriminalgeschichte auch andere Situationen genauer beleuchtet werden: Die Beziehung des Kriminalkommissars zu seinen Eltern bzw. seiner Freundin, seine Gedanken bezüglich des bevorstehenden vierzigsten Geburtstags, die Freundschaft eines Jungen aus problematischem Elternhaus zu einem gleichaltrigen Mädchen etc. Edwardson gelingt es hier, packende Stimmungen zu erzeugen, selbst wenn die spannende Story dadurch gelegentlich zu kurz kommt.
    Der Fall selbst dreht sich um ein Ehepaar, das von einem offensichtlich gestörtem Mörder ermordet wird. Meisterhaft wird hier versucht, in die Psyche desTäters zu schauen: Warum hat er eine bestimmte Musik zu dem Mord laufen lassen? Was mag sein Motiv gewesen sein etc.?
    Als Kritikpunkt ist anzumerken, dass es eine Weile dauert, bis man mal zum eigentlichen Fall kommt, alles andere scheint wichtiger zu sein. Wäre die lange Busfahrt nicht gewesen, hätte ich es sicher schnell wieder weggelegt, was im Nachhinein betrachtet sehr schade gewesen wäre. Es handelte sich um das erste Buch, das ich von Edwardson gelesen habe, so dass ich mit seiner Art des Schreibens nicht vertraut war. Beim nächsten Mal ist das dann schon wieder anders.


    Gruß


    Hundefreund

  • Ich habe dieses Buch geschenkt bekommen und gern gelesen. Ich konnte mich mit Erik Winter und seiner bedächtigen Art anfreunden und fand den Fall auch interessant und durchaus spannend.


    Habe danach noch welche von Edwardson aus der Bücherei gelesen, die ich auch gerne gelesen habe.


    Sein letztes Buch "Segel aus Stein" fand ich dagegen richtig langatmig und schlecht. Das war ich von Edwardson so nicht gewohnt und daher sehr enttäuscht. (zumal es ein HC, wenn auch geschenkt, war)


    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • hab ich von ihm gelesen (krimis mag ich (fast) nur die mit miss marple*g*)


    dieses buch (es erinnerte mich an radio nights, obwohl ich nicht begründen kann, warum) gefiel mir recht gut.
    isbn liefere ich gleich nach.*3546003586"


    eine eigene rezension möchte ich dazu nicht schreiben, denn das buch liegt mir nicht vor.

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von frosch1 ()

  • hm, ich hab das buch nun auch fertig gelesen.


    so richtig überzeugen kann mich das alles nicht. viele personen werden eingeführt mit ihren beziehungsdramen oder sonstigen problemen. es wird oft hin- und hergesprungen, sodaß es manchmal nicht leicht fällt zu folgen. manchmal wird so akribisch die umgebung beschrieben, wenn jemand eigentlich nur die straße entlangläuft, daß ich mich frage, ist das jetzt irgendwie wichtig?


    entdeckt wird der mord erst zur hälfte des buches. die ermittlungen schleppen sich dann so dahin. obwohl ich das schon wieder sympathisch fand. erik winter, der komissar, tapst halt oft auch im dunkeln und weiß nicht so recht weiter, außerdem wird er gerade zum ersten mal vater. also nicht so der klassische überflieger, der alles mit einem fingerschnipsen löst - nach der devise: ah, hier ein hinweis, alles klar, weiter zum nächsten und schwuppdiwupp hat er das puzzle zusammen!


    schließlich erkennt man, dass diese vielen handlungsstränge die spur zum mörder vernebeln sollten. was auch gelingt, allerdings hat am ende der leser das problem (also in diesem fall ich), daß die motivation des täters nicht so klar erkennbar wird. vielleicht hab ich auch was überlesen.


    mein fazit: mäßig.


    bo

    Es gibt nur einen Weg das herauszufinden...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von bogart ()

  • Zitat

    Original von bogart
    ...allerdings hat am ende der leser das problem (also in diesem fall ich), daß die motivation des täters nicht so klar erkennbar wird. vielleicht hab ich auch was überlesen.


    Das ging mir genau so. Irgendwie habe ich das nicht verstanden, und deshalb hat mich die Auflösung auch nicht befriedigt.