Mordsfreunde - Nele Neuhaus

  • Mordsfreunde
    Nele Neuhaus
    ISBN: 978-3548608860
    List Taschenbuch (Ullstein)
    393 Seiten, 8,95 Euro


    Über die Autorin: Nele Neuhaus, geboren 1967 in Münster/Westfalen, lebt seit ihrer Kindheit im Taunus. Sie arbeitete in einer Werbeagentur und studierte Jura, Geschichte und Germanistik. Seit ihrer Heirat unterstützt sie ihren Mann im familieneigenen Betrieb und schreibt schon seit längerem nebenher Krimis und Pferdebücher. Ihre Krimiserie mit den Ermittlern Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff, die sie zunächst im Selbstverlag veröffentlichte, machten Nele Neuhaus über die Grenzen des Taunus hinweg bekannt.


    Meine Rezension: Hans-Ulrich Pauly – Lehrer und Umweltschützer besucht den Zoo, besser gesagt Teile von ihm, denn die werden verstreut im Kronberger Opel-Zoo gefunden. Da sich der Rest seines Körpers auf einer Wiese oberhalb des Zoos befindet, liegt schnell die Vermutung nahe, dass eine natürliche Todesursache ausgeschlossen werden kann.


    Unpassend kommt Paulys plötzliches Ableben niemandem in Kelkheim, denn wirklich beliebt war er nur bei einigen Jugendlichen mit denen er in dem vegetarischen Bistro seiner Freundin ein mysteriöses Internetcafè betrieb. Da er wie gesagt zu Lebzeiten ein streitbarer Mensch war, der nicht nur mit allen Nachbarn, sondern auch mit Zoodirektor Sander und außerdem der versammelten politischen Elite des Ortes im Clinch lag, findet sich eine Unzahl an potentiellen Tätern.


    Auch im zweiten Fall für das Ermittlerduo Bodenstein und Kirchhoff haben die beiden es nicht leicht. Nele Neuhaus hat ihnen wieder ein paar harte Nüsse zu knacken gegeben, denn wie schon im ersten Buch tummeln sich unzählige Verdächtige, die alle ein gutes Motiv haben könnten, diesen „netten“ Menschen aus dem Weg zu räumen. Die beiden Beamten ermitteln was das Zeug hält, denn schon nach kurzer Zeit wird in dem beschaulichen Ort erneut gemordet. Obwohl mit reichlich Lokalkolorit ausgestattet, wirkt der Krimi nicht wie andere so genannte „Regionalkrimis“, die man am besten versteht, wenn man im Umkreis von 50 km des Handlungsortes lebt – nein, Nele Neuhaus schreibt nicht nur für Insider, hier versteht auch das Nordlicht, was vor sich geht, selbst wenn sie einigen ihrer Figuren teilweise einen ordentlichen Dialekt in den Mund legt. Zum Glück findet sie die Balance zwischen angenehm und anstrengend und so wirken die Einlagen in denen jemand Mundart spricht passend und gut gesetzt.


    Nachdem ich ihren ersten Band „Eine unbeliebte Frau“ gelesen hatte, musste ich unbedingt wissen, wie es mit den beiden Ermittlern weiter geht und ob die Autorin die gute Qualität halten kann, mit der sie Handlung und Protagonisten im ersten Buch ausgearbeitet hat – und ich muss sagen, sie kann es. Wieder ein sehr gut recherchierter Krimi mit spannender Handlung, sympathischen und nie überzeichneten oder unnatürlichen Ermittlern, den ich gern gelesen habe und der mich schon gespannt auf den nächsten Teil zurück lässt. Eine Neuentdeckung in der deutschen Krimiszene, die sich wirklich lohnt.
    Ich schicke 10 Pünktchen an Nele Neuhaus…

  • Das hört sich sehr vielversprechend an. Aber wahrscheinlich sollte man zuerst den Vorgängerband lesen, oder?


    Herzlichen Dank für diese sehr interessante Rezi, liebe Eska.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Nachdem ich mir heute endlich die "unbeliebte Frau" bestellt habe, werde ich dank deiner Rezi Eskalina, Morgen bei Abholung dieses Buch gleich mitholen bzw. bestellen wenn nicht vorrätig... Und ich freu mich drauf! :-)

  • Ich kann Eskalinas Rezi nichts mehr hinzufügen, ich bin wieder total begeistert von Nele Neuhaus! Schade dass das Buch im Nu gelesen war, nun warte ich begierig aufs Neue. Wie schon die "unbeliebte Frau" ekommt auch "Mordsfreunde" die volle Punktzahl.

  • Ich schreibe mir die beiden Teile auch auf die WL und poste sie auch bei den Buchserien. Bei uns sind sie nämlich noch nicht eingetragen ;-)


    Edit: der 3. Teil - Tiefe Wunden - erscheint am 1.9.09

  • Ich hab das Buch nun auch mit der Leserunde gelesen.


    Ein astreiner Krimi, ohne Schnörkel, Nebenschauplätze und anderem Schnickschnack. Direkt zum ersten Mord, und danach, ohne zu zögern, mitten hinein in die Ermittlungen. Allerlei Verbrechen, alle miteinander verstrickt, in einer illustren Gemeinde im Taunus... einfach gut beschrieben.
    Zuerst hatte ich so manchen Verdächtigen im Visier, der es dann doch nicht war... Der Schluß war dann doch noch überraschend und spannend.


    Auch von mir volle Punktzahl für dieses Highlight der Krimiliteratur.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Dieser schöne zweite Band des über die Arbeit des Ermittlerduos Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff hat mich in den Urlaub begleitet- und - das will bei dem Übergepäck was heissen- auch wieder zurück ins Bücherregal gefunden.


    Ein wirklich gelungener Krimi, der nicht im Niveau des bloßen Regionalkrimis stecken bleibt. Also kein Taunuskrimi, so wie Britts Krimis keine Stuttgartkrimis sind oder Ritas nicht an badischem Boden haften, aber Krimis die ihre Umgebung einbeziehen, mitspielen lassen, also ein wenig an die überregional interessanten Fernsehserien Tatort oder Polizeiruf 110 erinnern. Die Lokalpolitik in Kelkheim und der ihre Kreise störte, die jugendlichen Illusionen und der sie ausnützte, das alles ist aber universell genug um nicht zu bodenständigem Kitsch abzugleiten.


    Da ich diese Leserunde verpasst habe, freue ich mich auf Januar.

  • Das Muster ist sehr ähnlich wie im ersten Teil der Krimireihe. Es gibt viele Mitwirkende, von denen einige sich im Laufe der Geschichte als nicht gesetzestreu erweisen. Außerdem ist auch hier wieder ein Mitglied des Ermittlerteams dabei, dass mit einem viel jüngeren Verehrer aufwarten kann.


    Sehr gut gefallen haben mir die Entwicklungen im Privatleben der Protagonisten und die Beziehungen des Ermittlerteams untereinander. Da binich schon sehr gespannt, wie es weitergeht.


    Insgesamt ein klasse Krimi und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung in der Leserunde ab 10. Januar.

  • Ich kann mich der Meinung von Jane Doe nur anschließen!

    Zu diesem Teil hat mir allerdings der Showdown besser gefallen.So war die Geschichte für mich so reichtig rund, und das sie für mich noch ein ein bißchen besser als den Vorgänger.


    Ich gebe gerne die volle Punktzahl und freue mich auf Teil 4!

  • Mir hat dieser Roman auch sehr gut gefallen. Allerdings fand ich den ersten Teil besser. Ich mag die beiden als Ermittlerteam sehr gerne.
    Von mir gibt es 8 von 10 Punkten.
    Aber ich weiß nicht, irgendwie mag ich Cosima (ich glaube sie hieß so oder?) nicht so gerne.

  • Ich fand den zweiten Teil sogar noch besser als den ersten. Die Geschichte mit dem Internetspiel hat mich sehr interessiert und auch die Aufklärung am Ende war ganz nach meinem Geschmack.



    Auch hab ich mich dabei ertappt, wie ich in der Burg gehofft habe,


    Jetzt freu ich mich auf Teil 3 und vergebe 10 Punkte.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich habe heute den zweiten Roman um die beiden Ermittler Bodenstein und Kirchhoff beendet und fand ihn super!


    Wie schon im 1. Buch ist es ein kniffliger Fall: Der ermordete Pauly hat sich vor seinem Ableben mehrere Handvoll Feinde zugelegt, die alle ein Motiv hatten, ihn aus dem Weg zu räumen. Und je weiter die Ermittler in das Netz von Paulys Bekannten- und Freundeskreis eindringen, umso mehr Verdächtige eröffnen sich ihnen und umso mehr Verbrechen scheinen sich um den Ermordeten herum abzuspielen. Zusätzlich lässt sich Pia Kirchhoff persönlich in die Angelegenheit verwickeln, was ihren und damit den Blick des Lesers auf die Sachlage verändert.


    Im Vergleich zum 1. Roman um das Ermittler-Duo finde ich die Handlung diesmal strukturierter und für den Leser sehr gut nachvollziehbar. Zwar werden wieder viele Stereotypen verwendet (was mich persönlich bei einem Krimi nicht stört), aber diese werden nicht mehr so steif in die vorgefertigten Rollen gepresst. Durch überraschende Ereignisse und neue Hinweise wird der Leser immer wieder genötigt, über die Schublade, in die er die Person gepresst hatte, neu nachzudenken.


    Natürlich ist auch die Spannung nicht auf der Strecke geblieben, ganz im Gegenteil! Wie schon der erste Teil ist auch dieser Roman sehr spannend und fesselt den Leser von Anfang an. Was zunächst wie ein Mord im Affekt aussieht, wächst sich zu einem weitreichenden Problem aus, das an Komplexität immer weiter zunimmt.


    Mal wieder ein gelungener Krimi, spannend und unterhaltsam!

  • Ich habe das Buch gerade beendet. Nachdem mir das erste Buch bereits gut gefallen hatte, habe ich mich gleich auf dieses gestürzt. Es gefiel mir von der Handlung her wesentlich besser (im ersten Band gab es doch sehr viele Pferde ;-) ) und ich fand es gab ein schön spannendes Finale.


    Jedoch ist mir nicht so ganz klar, warum

    LG
    Simone
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    Bücher sind wie Segelboote, die uns durch Leben tragen

  • Nicht wissend, dass es eine Reihe ist, habe ich vor einiger Zeit zuerst "Eine unbeliebte Frau" und dann "Schneewittchen muss sterben" gelesen.
    Beide Bücher haben mir -mit kleinen Abstrichen unterschiedlicher Art- sehr gut gefallen, sodass ich nun auch "Mordsfreunde" beendet habe.


    Nachdem ich mich in die Problematik der B8-Trasse und die darin involvierten Personen eingelesen hatte, lief die Geschichte flüssig und spannend. Das Ermittlerduo ist sehr sympathisch -Pia Kirchhoff trat hier schon mehr in den Vordergrund als noch im ersten Band- und die verschiedenen Personen und Handlungsstränge liessen mich bis zum Schluss nicht auf den Täter kommen.


    Für den relativ ruhigen Verlauf des Falles und der Ermittlungen, fand ich den Showdown ein wenig zu furios.
    Zudem bin ich über eine Ungereimtheit in den Aussagen zu Pias Vergangenheit "gestolpert". (Vll habe ich aber auch etwas überlesen, deshalb will ich diesen Punkt nicht überbewerten).


    Alles in allem: wieder ein spannender, unterhaltsamer Krimi, der Lust auf mehr macht.
    Deshalb habe ich gerade "Tiefe Wunden" begonnen, freue mich auf weiteren Nele Neuhaus-Lesegenuss und schicke


    8 von 10 Punkten in den Taunus

    lg butterfly49

    "Sapere aude" "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
    (Quintus Horatio Flaccus)