Peter Robinson: Das verschwundene Lächeln

  • Originaltitel: Wednesday´s child


    Inhalt (Quelle: amazon)


    Der schlimmste Alptraum einer allein erziehenden Mutter? Eines Tages läutet ein seriös wirkendes Paar an ihrer Tür, weist sich als Sozialarbeiter aus, macht ihr Angst und bringt sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen dazu, ihnen ihre Tochter mitzugeben. Diese Tochter ist sieben Jahre alt. Sie verschwindet spurlos.


    Chief Inspector Alan Banks und Kommissar Gristhorpe stellen groß angelegte Suchaktionen auf die Beine und grasen das idyllische Yorkshire verzweifelt nach Spuren ab. Ihre Geduld wird auf eine harte Probe gestellt, denn die kleine Gemma scheint wie vom Erdboden verschluckt. Dann macht eine Wandergruppe in einer Bleimine eine schaurige Entdeckungen, und plötzlich haben die beiden es mit zwei komplizierten Fällen zu tun -- oder? (...)


    Meine Meinung


    Dies ist der sechste Band aus der Serie um Insektor Alan Banks aus Eastvale und wurde 1992 veröffentlicht.
    Zunächst scheint es sich beim Verschwinden der siebenjährigen Gemma um einen ungewöhnlichen Entführungsfall zu handeln. Bei der alleinerziehenden Mutter, die mit ihrem Lebensgefährten in ziemlich unerfreulichen Umständen haust, gibt es kein Lösegeld zu erpressen. Warum würde sich aber ein Sexualstraftäter die Mühe machen, ein vermeintliches Sozialarbeiterpaar vorzuschicken, statt das Kind einfach auf der Straße zu entführen? Inspektor Banks und seine Kollegen tappen völlig im Dunkeln und haben außer dem Verdacht auf elterliche Vernachlässigung kaum einen Ansatzpunkt für ihre Ermittlungen, bis sie einen weiteren Fall - den äußerst grausamen Mord an einem jungen Mann - übernehmen müssen, der, wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellt, mit dem Entführungsfall zusammenzuhängen scheint.
    Wie auch in Peter Robinsons anderen Büchern bietet die Handlung keine atemberaubende Spannung, sondern grundsolide Ermittlertätigkeit. Als geübter Krimileser hat man keine Überraschungen zu erwarten, das Buch ist jedoch keinesfalls langatmig, wenn man nicht unbedingt bluttriefende Thriller erwartet.
    Auch ohne drastisch präsentierte Grausamkeit erzeugt der Autor ein Gefühl der Beklemmung.
    Alan Banks private Probleme (Kriseln in der Ehe, Umgang mit pubertierenden Teenagern) sind so alltäglich und weit verbreitet, dass sich viele Leser gut in sein Leben einfühlen können.


    Für Leser, die auch weniger spektakuläre Krimis mögen, ist dieses Buch zu empfehlen.