'Jane Eyre' - 1. Band, Kapitel 09 - 15

  • Am Anfang des Abschnittes erfährt man, das die meisten der Schülerinnen erkrankt sind und auch Helen Burns erkrankt nun ernstlich an der Schwindsucht. Ich fand die Szene sehr rührend und "schön" als sich Jane zu ihr gelegt hat und Helen vor ihrem Tod noch sehen und sprechen konnte.


    Die nächsten Jahre überspringt Jane, sie erzählt das sie insgesamt 8 Jahre nun da war, 2 davon als Lehrerin und nachdem selbst Miss Temple heiratet und wegzieht, hält sie in Lowood nun nichts mehr. Sie bewirbt sich als Gouvernante und es meldet sich dann auch tatsächlich jemand. Hier wird dann schön beschrieben, wie es ist, wenn man sein gewohntes Leben abbricht und sich an neue Ufer ranwagt - vor allem wenn es das erste Mal im Leben ist.


    In Thornfield angekommen dachte ich beim Kutscher erst "Oh Gott, wo ist sie da jetzt wieder gelandet" aber zum Glück war nur er so kratzbürstig. Mrs Fairfax dagegen, die sie zuerst als ihre Chefin dachte, ist sehr nett und die beiden kommen ins Gespräch. Adele ist ein kleines überhebliches Kind, das es aber wohl auch nicht anders kennengelernt hat. Im Grunde ihres Herzens dürfte sie aber sehr rein sein - ich dachte ja, das würde ein Fiasko werden mit ihr aber da hab ich mich wohl getäuscht. Es kamen anfangs so Andeutungen im Buch :-)


    Auf dem Weg nach Hay begegnet sie erstmals Mr Rochester ohne es vorerst zu wissen. Ich dachte mir gleich, das er es ist. Er bleibt auch länger als angenommen in Thornfield und sie führen für mich teilweise seltsame Gespräche, denen ich ehrlich gesagt nicht so folgen konnte aber ich hoffe, das ergibt für mich dann noch einen Sinn. Gegen Ende dieses Abschnittes merkt man dann schon, das sie langsam beide beginnen Gefühle füreinander zu entwickeln.


    Mir gefällt das Buch, auch wenn ich teilweise beim lesen jetzt Längen drinnen hatte aber das lag wohl nur am schönen Wetter gestern und weil mich alles mögliche im Garten abgelenkt hat :lache

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! :-]


    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer

  • In diesem Abschnitt passiert ja allerhand. Gut fand ich, dass die Erzählerin Jane die weiteren Jahre in Lowood nicht unnötig herausgezögert hat. Auch bin ich über die teilweise "neumodische" Sprache überrascht (angenehm), wenn ich bedenke wann dieses Buch geschrieben wurde. Charlotte Bronte hat mich mit ihrer angenehmen Erzählweise völlig überrascht und in ihren Bann gezogen.
    Jane lernt nun Mr. Rochester kennen, welcher mir am Anfang schon etwas unsympathisch war - zu schroff. Aber Jane scheint ihm gut entgegen treten zu können, wie die Gespräche (deren Sinn sich mir nicht immer erschliesst...) zwischen den beiden zeigen. Die Annäherung zwischen den beiden find ich sehr schön und leise beschrieben. Nun verfolge ich gespannt die weitere Entwicklung....
    Ach ja, Mrs Fairfax hab ich ins Herz geschlossen, und Adele scheint ein ganz nettes Kind zu sein. Diese Grace scheint mir ein bisschen komischen...ob sie mit den Ereignissen jener Nacht (in Mr. Rochesters Schlafzimmer) etwas zu tun hat?

  • Zitat

    Original von nofret78
    Diese Grace scheint mir ein bisschen komischen...ob sie mit den Ereignissen jener Nacht (in Mr. Rochesters Schlafzimmer) etwas zu tun hat?


    Das frage ich mich auch. Ich bin gespannt was da noch rauskommt. Das hatte ich total vergessen zu kommentieren :rolleyes Aber war schon seltsam und vor allem auch unheimlich. Andererseits hat sie vielleicht auch einfach nur Jane mit ihrem Lachen aufwecken und aufmerksam machen wollen das was nicht stimmt weil sie nicht reden kann? Aber warum hilft sie dann nicht gleich ?( Da stimmt was nicht :wow

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    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer

  • Ich würde auch sagen mit Grace stimmt was nicht, stimmt etwas gar nicht! Vielleicht eine enterbte Schwester, das Ergebnis irgendeines Seitensprungs oder eine geisteskranke arme Verwandte?


    Was mich lächeln ließ, war die plötzliche Gewissheit von Jane, die Schule zu verlassen, nachdem Miss Temple weggezogen war. Das kenne ich... Wenn es Zeit ist zu gehen, nochmal scharf nachdenken und los gehts.


    Gut nachvollziehen konnte ich auch das Jane sich in Gesellschaft weniger hochgestochen agierender Menschen wohl fühlt. Sie verkörpert für mich den geradlinigen Typ, der sich nur schwer verstellen kann. Diese Haltung sorgt wahrscheinlich noch dafür, das ihr Leben nicht immer leicht verläuft.


    Es werden ihr sicherlich noch Menschen begegnen, die weniger Verständnis für ihre manchmal verletzende Offenheit haben und Vergeltung üben.


    Ob es wirklich Mr Rochester wird? - vielleicht gibts auch noch einen etwas jüngeren Prinzen.

  • Zitat

    Original von Isjoeckel
    Ob es wirklich Mr Rochester wird? - vielleicht gibts auch noch einen etwas jüngeren Prinzen.


    Ich hoffe es...Aus anfänglicher Abneigung hat sich bei mir Sympathie für ihn entwickelt...
    Ich kann mir ausserdem nicht vorstellen das es noch einmal jemanden gelingen wird Janes Herz zu erobern (und ich hoffe das es so ist :grin), sie lässt sich ja nicht so leicht beeindrucken...

  • Hoffentlich läßt sie sich nicht zu einer unüberlegten Liebesnacht mit ihm hinreißen .... damals gab es dann sicher keinen Ausweg mehr.


    Jane wirkt sehr lebenstüchtig und trotzdem würde ich sie gerne beschützen.

  • Dieser Abschnitt begann genauso spannend, wie der erste aufhörte. Viele Schülerinnen in Lowood sind an Thypus erkrankt, einige sogar daran gestorben. Mir hat sich sofort die Frage gestellt, warum sich niemand wundert, worin die Gründe für diese Krankheit liegen. Das es die schlechte Ernährung und generelle Vernachlässigung der Schülerinnen war, war doch sehr offensichtlich. Glücklicherweise ist es dann doch aufgefallen und ein Komitee wurde gegründet. Dann ging es ja erst einmal aufwärts mit Lowood.


    Das Helen gestorben ist, fand ich sehr schrecklich. Sehr schön allerdings wurde die Szene beschrieben, als Jane sich zu Helen ins Bett gelegt hat und ihr somit im Tode beigestanden hat.


    Jane hält nach Miss Temples Heirat nichts mehr in Lowood und begibt sich in die Welt hinaus. Bei ihrer neuen Stelle als Lehrerin lernt sie Mr Rochester kennen, der mir anfangs auch sehr unsympathisch erschien. Mit seine Schroffheit und seinen wechselnden Stimmungen konnte ich so gar nichts anfangen. Aber langsam läßt sich erahnen, daß er nicht von Grund auf so ist, sondern daß er im Laufe seines Lebens solch schlechte Erfahrungen gemacht zu haben scheint, die ihn erst so werden ließen.


    Ich bin froh, daß nicht nur ich manche Gespräche zwischen Mr Rochester und Jane nicht recht nachvollziehen konnte und das es Euch genauso ging. :lache Ich lese das Buch in englisch und dachte, es liege daran. :rolleyes


    Allerdings habe ich noch keinen blassen Schimmer, was es mit Grace auf sich hat. Sie macht zwar durch ihr unheimliches Auftreten in der Nacht auf den Brand aufmerksam, aber mir hat sich die Frage gestellt, ob sie diesen nicht evtl. selbst gelegt hat ? :gruebel


    So, jetzt geht es weiter mit dem 3. Abschnitt.

  • Aus der kleinen rebellischen Jane ist eine sehr korrekte, pflichtbewusste junge Dame geworden. Sie hat gute Entscheidung getroffen, indem sie die Schule verlassen hat. In Thornfield Hall findet sie ein ruhiges, friedliches Zuhause und gut bezahlte Arbeit, die ihr gefällt. Sie freut sich über Adéles Zuneigung, auch Frau Fairfax ist ihr sehr sympathisch. Endlich kann sie ihr Leben genießen. Aber stattdessen sehnt sie sich nach Veränderung, will neue Leute kennenlernen, die Welt sehen und Erfahrungen sammeln.
    Inzwischen kommt Mr. Rochester nach Hause und das ruhige Leben ist vorbei. Er führt jeden Tag lange Gespräche mit Jane, die sie zuerst als ihre Pflicht sieht.