'Die verborgene Kammer' - Seiten 088 - 188

  • Jetzt muß ich mich beruflich bis Freitag aus der Leserunde verabschieden, bei Seite 110 angekommen bleibe ich bei meiner Genreeinstellung zur Autorin: Reiseschriftstellerin. Wer diese Bücher liest geht gedankenverloren an der Buchhandlung vorbei und reagiert erschrocken auf das freundliche "Womit kann ich Ihnen helfen?" wenn er sich im Reisebüro wiederfindet.

  • Der Prozeß gewann sich schneller als gedacht, drum soviel: Ich kannte auch zunächst nur die Bücher von Jörg Kastner, dessen Zielsicherheit meinen Lesegeschmack zu treffen würde ich eher als schwankend bezeichnen- einiges mag ich sehr, anderes gar nicht- dann habe ich 2007 eine Leserunde bei den Eulen zu einem Buch von Corinna mitgemacht und das hat mir sehr gefallen, daraufhin habe ich auch die anderen Bücher gelesen und jetzt gehört Corinna Kastner bei mir zu den Sofort-Must-Have-Autoren (Gegensatz wäre - auch wenn hier nicht einschlägig- Taschenbuch-abwarte-Must-Have-Autoren).

  • In diesem Teil haben sich einige meiner Vermutungen aus dem ersten Teil bestätigt. Ich als Leser habe in diesem Teil sehr viele Informationen erhalten. So weit so gut. Aber trotz den vielen neuen Tatsachen bleibt noch sehr vieles unklar und es kann eifrig gerätselt werden wer mit wem und wie und warum in Verbindung steht und was genau passiert ist. Je länger ich darüber Nachdenke desto mehr Theorien entwickle ich. Am besten ich lese so rasch wie möglich weiter...


    Was ich unbedingt erwähnen möchte ist das es nicht unbedingt eine bestialische Ausübung eines Mordes oder die detaillierten Beschreibung einer Leiche oder sonst irgendwelche martialische Darstellungen braucht um beim Leser unglaubliche Spannung zu wecken. Wenn man eine Geschichte geschickt einfädelt, klug erzählt und dem Leser die Möglichkeit gibt selbst Vermutungen anzustellen und Theorien zu entwickeln braucht es die schlimmen Verbrechen nicht. Ich jedenfalls bin wahnsinnig gespannt wie es weiter geht. Ein dickes Lob von mir an Corinna, Du hast mich mit deiner geschickten Erzählweise in die Geschichte hineingezogen und gefangen genommen. Ich muss nun weiterlesen...

  • Bis hierhin bin ich noch gekommen. Jetzt muß ich mich aber bilden gehen. Ich habe ja eineMenge Theorien, was da abgegangen sein mag- Zwillinge, die Trauer wegen dem Tod der Zwillingsschwester, also nach 1911 und deutlich vor 1924, aber das mit dem (angeblich?) wunderlich werden muß doch nach der Geburt von Sophie gewesen sein. Die Eltern wissen sicher worum es geht, deshalb waren sie so scharf auf das Haus/Erbe, aber was ist einhundert Jahre später noch so Skandal, dass es jemand stören könnte? Kindesmißbrauch?Mord? Waren es zwei Maler- heiter und düster, wie die Zwillinge? Ich will geren weiterlesen, aber Arbeit ruft...

  • Erst mal muss ich sapperlot zustimmen: Auch ich finde es klasse, dass ohne grausige Morde Spannung erzeugt wird. Das ist viel schwieriger, als wenn man es auf jeder zweiten Seite krachen lässt; dafür aber, wie ich finde, viel intensiver zu lesen.
    Die Freude am Detail, daran, nicht etwas Megamonströses zu beschreiben, sondern sich auf Kleinigkeiten zu konzentrieren, das gefällt mir sehr. Man schaut dann viel genauer hin und irgendwie kommt es mir vor, als hätte so etwas mehr Tiefgang.


    Zum Beispiel finde ich die ausführliche Beschreibung des Hauses wirklich gelungen. Da hatte ich sofort Bilder vor Augen, schön auch die Mischung aus Altem und weniger heimeliger Einrichtung. Und das Senfkristall :grin


    Aber irgendwie meine ich nach der Gartenbeschreibung, Corinna, Pflanzen sind nicht so deine Welt. ;-) Das ist bei mir nur als grüner Dschungel angekommen, macht aber nicht wirklich was, wo das Haus so schön ist, dass man es am liebsten selbst erben würde.


    So, momentan fehlt mir die Zeit für mehr Kommentare,
    bis denne
    Gefion

  • Zitat

    Original von gefion
    Erst mal muss ich sapperlot zustimmen: Auch ich finde es klasse, dass ohne grausige Morde Spannung erzeugt wird. Das ist viel schwieriger, als wenn man es auf jeder zweiten Seite krachen lässt; dafür aber, wie ich finde, viel intensiver zu lesen.
    Die Freude am Detail, daran, nicht etwas Megamonströses zu beschreiben, sondern sich auf Kleinigkeiten zu konzentrieren, das gefällt mir sehr. Man schaut dann viel genauer hin und irgendwie kommt es mir vor, als hätte so etwas mehr Tiefgang.


    Zum Beispiel finde ich die ausführliche Beschreibung des Hauses wirklich gelungen. Da hatte ich sofort Bilder vor Augen, schön auch die Mischung aus Altem und weniger heimeliger Einrichtung. Und das Senfkristall :grin


    Gefion


    :write


    Ich konnte nicht aufhören und habe jetzt auch diesen Abschnitt durch. Marie von Kampen war also Romans Urgroßmutter. Damit ist schon ein Teil der Erben geklärt - jetzt ist nur noch die Frage, wie Viktoria dazugehört. Toll finde ich die Schachfiguren - die werden wohl noch eine Rolle spielen. Und dann findet sich noch das Tagebuch von Marie - ich geh' jetzt weiterlesen... :grin

  • Die Beschreibung des Hauses fand ich auch sehr toll. Gibts dafür ein Vorbild? Ich habe zwar ein Bild im Kopf, aber es interessiert mich immer sehr ob ein Autor bzw. eine Autorin =) tatsächlich alles "erfunden" hat oder ob er/ sie irgendwo mal ein Bild gesehen hat und das dann verarbeitet hat. Gerade bei so speziellen locations.
    Mit den Schachfiguren kann ich auch noch nix anfangen. Ich habe mir ja schon den Kopf zerbrochen, was das soll. *gespannt*

  • Zitat

    Original von beowulf
    Jetzt muß ich mich beruflich bis Freitag aus der Leserunde verabschieden, bei Seite 110 angekommen bleibe ich bei meiner Genreeinstellung zur Autorin: Reiseschriftstellerin. Wer diese Bücher liest geht gedankenverloren an der Buchhandlung vorbei und reagiert erschrocken auf das freundliche "Womit kann ich Ihnen helfen?" wenn er sich im Reisebüro wiederfindet.


    DANKE, Beo, das ist ein wunderschönes Kompliment! Eigentlich so ziemlich das schönste, das man mir machen kann! :hop :hop :hop


    Und ansonsten: Viele Theorien und Fragen, jaja. So ist's beabsichtigt gewesen! :lache


    Ach ja, Glückwunsch natürlich zum gewonnenen Prozess!

  • Zitat

    Original von gefion
    beowulf : :lache, das kann ich unterstreichen - und noch hinzufügen: mich erstaunt es, dass ein Mann so ein Buch lesen mag. :gruebel


    Warum wundert Dich das? ;-) (Aber ehrlich, ich habe wohl tatsächlich in der Hauptsache Leserinnen… Wieso eigentlich??? Zu viel Liebe??? ;-))


    Erwischt - ich habe keinen Garten. Aber trotzdem ist die Beschreibung bei Dir genauso angekommen, wie sie sollte. Der Garten IST hauptsächlich ein Dschungel, weil sich ewig niemand darum gekümmert hat. Es muss sicher einiges dran getan werden, um da tatsächlich "gepflegten Wildwuchs" draus zu machen, aber der Ansatz ist schon mal da... :grin

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Was ich unbedingt erwähnen möchte ist das es nicht unbedingt eine bestialische Ausübung eines Mordes oder die detaillierten Beschreibung einer Leiche oder sonst irgendwelche martialische Darstellungen braucht um beim Leser unglaubliche Spannung zu wecken. Wenn man eine Geschichte geschickt einfädelt, klug erzählt und dem Leser die Möglichkeit gibt selbst Vermutungen anzustellen und Theorien zu entwickeln braucht es die schlimmen Verbrechen nicht. Ich jedenfalls bin wahnsinnig gespannt wie es weiter geht. Ein dickes Lob von mir an Corinna, Du hast mich mit deiner geschickten Erzählweise in die Geschichte hineingezogen und gefangen genommen.


    Danke schön! :-] Stimmt, es müssen nicht immer detaillierte Beschreibungen sein. Ich weiß auch gar nicht, ob das mein Dinge wäre, so etwas zu schreiben - obwohl ich schon hin und wieder auch Thriller lese, die nichts für Zartbesaitete wären...

  • Zitat

    Original von meridiana1986
    Die Beschreibung des Hauses fand ich auch sehr toll. Gibts dafür ein Vorbild? Ich habe zwar ein Bild im Kopf, aber es interessiert mich immer sehr ob ein Autor bzw. eine Autorin =) tatsächlich alles "erfunden" hat oder ob er/ sie irgendwo mal ein Bild gesehen hat und das dann verarbeitet hat. Gerade bei so speziellen locations.


    Ja, es gibt ein Vorbild (s.u.). Dieses Haus steht tatsächlich in Wustrow an der Strandstraße, allerdings an anderer Stelle als die Kranichburg (ausführlicher erläutere ich das im Nachwort), und ich habe es vergrößert und innen ist die Kranichburg pure Fantasie. Aber als ich die Villa zum ersten Mal sah, hat sie mich sofort fasziniert.


    Zitat

    Original von meridiana1986
    Mit den Schachfiguren kann ich auch noch nix anfangen. Ich habe mir ja schon den Kopf zerbrochen, was das soll. *gespannt*


    Das kommt noch! :wave

  • @ Corinna: tolle Bilder. Ja, genau so könnte ich mir Deiner Beschreibung nach die Kranichburg vorstellen.


    Ansonsten kann ich mich nur anschließen. Sehr spannend zu lesen ohne Mord und Totschlag :grin, man ist die ganze Zeit am Miträtseln.


    Vor allem die Rolle von Viktoria ist mir ein großes Rätsel. Ist sie nur Erbin, da sie Schriftstellerin ist und somit sozusagen die Familiengeschichte festhalten soll, ist sie vielleicht irgendwie verwandt mit den von Kampens?


    Nun bin ich natürlich gespannt auf Maries Tagebuch.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Jetzt sind wir ja schon einige Schritte weiter. Marie ist also die Malerin des Gemäldes, das Viktoria gekauft hat. Ihr hat das Haus gehört und sie ist die Urgroßmutter von Roman. So weit so gut. Warum ist aber Sophie so darauf erpicht, dass Geheimnis der Familie zu bewahren? Welches Geheimnis steckt dahinter?


    Die Kette, die Viktoria und Roman finden mit der Gravur ist von derselben Stiftung, die das Haus erben soll, wenn Roman und Viktoria nicht 2 Monate zusammen in dem Haus bleiben. Was hat es mit dieser Stiftung auf sich? Wieso lag Niemann etwas an der Stiftung?


    Und noch mehr Rätsel. Wo sind die beiden fehlenden Schachfiguren hin? Warum sind die Fotos aus dem Album verschwunden? Wer sind die Zwillinge? Sind es überhaupt Zwillinge? Vielleicht bringt ja das eben gefundene Tagebuch Aufschlüsse.


    Sehr schön fand ich auch die Stelle, an der Viktoria über Melli und Roman denkt "wenn das ein Roman wäre, würden sie sich am Ende kriegen." Da es ein Roman geworden ist, bin ich da mal ungeheuer gespannt :)


    Die Bilder sind genial. Ich glaub ich will auch an die Ostsee :fetch

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • @ Corinna: Die Vorbildvilla könnte eindeutig an Schleswig-Holsteins Ostseeküste stehen, witzig, dass dieser Stil sich bis nach Mec-Pom hinzieht. Ich nenne ihn bei mir immer den >Norddeutschen Bahnhofsstil<. Wobei es auch viele Häuser dieser Art gibt, die erheblich kleiner sind als dein Kranichburg-Vorbild.
    Aber jedenfalls schön.


    Ansonsten mal mein Gesamteindruck von Abschnitt Zwei: Mir hat er besser gefallen als 1, was ein Kompliment sein soll, denn es zeigt, dass der Roman eine ansteigende Spannungskurve hat, was ja sicher so sein soll. Die verschiedenen Ermittungen und Aktivitäten reihen sich sinnvoll aneinander, die Landschaft erscheint wie ein Urlauberparadies und die Rätsel verknüpfen sich in der von mir erwarteten Weise. (hmm... klingt nüchterner, als ich's beim Lesen empfunden habe).


    Eine Sache bleibt für mich etwas hinter den Erwartungen zurück: die Differenzen zwischen Roman und Viktoria. Das scheint sich eher vorzeitig in Harmonie aufzulösen. Irgendwie hätte ich mir mehr Knistern gewünscht.
    Es wird aber wett gemacht durch die spannende Suche nach Maries Geschichte. Da finde ich besonders die Idee mit den aussagekräftigen Bildern klasse.


    Zwei weitere >Dinge< gefallen mir noch besonders gut:
    - einmal Romans Eltern, die ja zunächst nur in Form von Karin auftreten. Die sind herrlich unsympathisch! Ein Genuss zu lesen, obwohl ich dich, Corinna, frage, wie der Sohn dermaßen aus der Art schlagen konnte. Da möchte man falsch zitieren: Der Apfel fällt sehr weit vom Stamm. :grin
    - dann die Idee mit den Zwillingsschwestern. Das eröffnet viele neue Möglichkeiten, sodass man sofort neugierig weiterlesen muss, um zu erfahren, für welche du dich entschieden hast, Corinna. Als Leserin staune ich jedoch etwas, dass Viktoria und Roman dazu nicht gleich dieselben Ideen haben wie ich. Aber ich glaube, in der Realität ist man so von der Familiengeschichte indoktriniert - da ist halt nur Marie - dass man Probleme hat, schnell umzuschalten.
    Nur - wie ist denn das mit Ähnlichkeiten? Sehen sich Roman und seine Vorfahren alle so unähnlich? Hmm.. sie sind ja wohl blutsverwandt, oder?? ;-)
    Da würde mich schon interessieren, Corinna, was du dir gedacht hast, als du diese Familie entwickelt hast, die aus lauter fiesen Männern besteht, abgesehen von Roman natürlich, und aus ein, zwei Sypmathieträgerinnen. Und abgesehen von Romans Ähnlichkeit mit seinem Vater scheinen sie optisch wenig gemeinsam zu haben.


    Ansonsten: dieser Abschnitt machte Spaß zu lesen.


    LG
    Gefion

  • Nun bin ich auch am Ende des zweiten Abschnitts angekommen.


    Das Kranichburg-Vorbild ist wirklich toll. Ich glaube, das Haus würde ich auch gerne erben. :grin So ähnlich hatte ich mir die Villa anhand der Beschreibungen auch vorgestellt.


    Ich habe bislang noch überhaupt keinen Schimmer, wohin das alles führt und in welche Richtung die Geschichte will. Das find ich so richtig klasse, denn es ist so überhaupt nicht vorhersehbar was noch geschieht und bleibt somit spannend.


    Jedenfalls bin ich gespannt, wer die beiden noch fehlenden Schachfiguren hat. Sie werden - denke ich zumindest - wohl noch eine Rolle spielen.


    Viktoria und Roman sind sich schon recht nahe gekommen. Mir geht das fast ein wenig zu schnell und so ganz mag ich dem Frieden noch nicht trauen.


    Ach und besonders gut hat mir die Beschreibung der "Schwedenkrone" gefallen. Gab es dafür auch ein Vorbild?


    Jetzt werde ich aber mal wieder nachschauen, wie es weitergeht. Bis später also.

  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    @ Corinna: tolle Bilder.


    Danke! Liegt am Motiv! :-]


    Zitat

    Original von Sigrid2110
    Vor allem die Rolle von Viktoria ist mir ein großes Rätsel. Ist sie nur Erbin, da sie Schriftstellerin ist und somit sozusagen die Familiengeschichte festhalten soll, ist sie vielleicht irgendwie verwandt mit den von Kampens?


    Mein Tipp: weiterlesen!! :grin

  • Zitat

    Original von CathrineBlake
    Die Kette, die Viktoria und Roman finden mit der Gravur ist von derselben Stiftung, die das Haus erben soll, wenn Roman und Viktoria nicht 2 Monate zusammen in dem Haus bleiben. Was hat es mit dieser Stiftung auf sich? Wieso lag Niemann etwas an der Stiftung?


    Diese Stiftung gibt's übrigens wirklich. Die leistet sehr wichtige Arbeit.
    DGzRS


    Zitat

    Original von CathrineBlake
    Sehr schön fand ich auch die Stelle, an der Viktoria über Melli und Roman denkt "wenn das ein Roman wäre, würden sie sich am Ende kriegen." Da es ein Roman geworden ist, bin ich da mal ungeheuer gespannt :)


    :grin


    Zitat

    Original von CathrineBlake
    Die Bilder sind genial. Ich glaub ich will auch an die Ostsee :fetch


    Danke! Die Ostsee lohnt sich wirklich!