'Die verborgene Kammer' - Seiten 189 - 316

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich bin nicht sicher, ob sie Johanna wirklich behalten hat. Obwohl mir da gerade eine Idee kommt. Wie alt ist Romans Großmutter Sophie? Vielleicht ist sie Johanna. Möglicherweise gab es einen Namenswechsel als Auflage von Doro/Maries Eltern, die nicht an Johann erinnert werden wollten.


    Interessanter Gedanke! ;-)

  • Normalerweise stehe ich auch nicht unbedingt auf so lange Einschübe in die Hauptgeschichte. Mir gefallen sie kurze Einschübe immer mal wieder besser, aber ich glaube, das hätte hier wohl die Geschichte um Marie und Doro auseinandergerissen und wäre letztendlich die schlechtere Wahl gewesen.


    Man erhält wieder ein paar mehr Puzzleteile und kann herrlich weiterspekulieren...sowas gefällt mir ja! :grin


    Mir kam der Gedanke, dass Johanna ja vielleicht später doch noch weggegeben wird und dass sie die Großmutter von Viktoria sein könnte, das käme ja vom Alter auch ungefähr hin. Aber dann hätte Viktoria bestimmt nach der testamentseröffnung selbst schon die Idee gehabt, dass Martin Niemann ihre Oma gekannt hat.


    Wer die Frau an der Treppe gewesen ist, dass ist für mich auch weiterhin unklar. Ich neige dazu, es ähnlich zu sehen, wie Danai und sapperlot, aber die beiden anderen kämen ebenfalls in Frage, zumindest schließe ich diese Möglichkeiten noch nicht aus.


    Jetzt freue ich mich aber wieder zu Roman und Viktoria zurückzukehren! Bin :lesend

  • Die Art und Weise, der Stil, in dem das Tagebuch geschrieben worden ist, hat mich irritiert, ziemlich sogar. Das las sich ja beinahe wie ein Roman (im Roman), mit Beschreibungen von Möbeln, Bekleidung etc. Für wen schreibt Marie das, war mein erster Gedanke. Bemerkenswert finde ich auch, dass sie selbst bei den so sehr dramatischen Ereignissen immer noch so ausführlich ist. Ob das vielleicht ihre Art ist, sich mit allem auseinanderzusetzen, fertig zu werden mit Dingen, die für ein wohlbehütetes Mädchen der damaligen Zeit eigentlich ein paar Nummern zu groß sind? Ich meine nicht nur den immer größere Ausmaße annehmenden Betrug gegenüber Ulrich Martensen, sondern auch die Schwangerschaft und die Geburt, ganz zu schweigen von der eigenmächtigen Entscheidung, das Kind nicht wegzugeben.


    Über die "...Reiseabenteuer schreiben wie Karl May..." (Seite 190) musste ich doch schmunzeln. Ich hätte ja gar zu gerne gelesen, wie Marie sich gedanklich an das Kofferpacken macht, überlegt, mit welchen Beförderungsmitteln sie da hinkommt, wo sie hin will, wie sie sich gedanklich auf ein Pferd oder ein Kamel schwingt. Wie viel wusste man eigentlich um 1911 von der "Reiselust" und den "Reisegelegenheiten" eines Karl May?


    Hat das Schiffsunglück eigentlich einen konkreten Hintergrund? Ich meine, es ist mir schon klar, dass Schiffe abgenudelt sind, aber hattest Du ein ganz bestimmtes Ereignis im Sinn?


    In Johann Niemann vermute ich mal den Vater von Martin, zeitlich könnte es ja passen. Ob dann wohl auch eine der Zwillingsschwestern...? Ich muss einfach schneller lesen, das ist alles sehr, sehr spannend! :anbet


    Bei der Beschreibung von Johann musste ich wieder leise schmunzeln. Mir kam doch glatt der Schauspieler in den Sinn, der aus den Beiträgen zu Abschnitt 1, Georg Wiehießernochgleich? Nein, nein, ich stelle mir Johann nicht so vor, ich meine etwas ganz anderes. :grin


    "Wenn es mich nicht gäbe, hätte ich keinen Kummer" (Seite 222). Ach je, das arme Kind. Corinna, wie machst Du das? :anbet Ich würde am liebsten abwechselnd Marie und Doro tröstend in die Arme nehmen. Sie sind für mich sehr lebendig geworden.


    Jedenfalls hatte ich mit zunehmender Dauer der Lektüre des Tagebuchs das Gefühl, es wird eine fürchterliche Katastrophe geben. Dieses Gefühl, das Marie beschreibt, es hat auch mich ergriffen. Das Verhalten des Vaters kann ich aus heutiger Sicht einfach nur verurteilen, damals war das wohl so. Aber das er sogar so weit geht, dafür Sorge zu tragen, dass Johann in ein Zuchthaus muss, das habe ich denn doch nicht erwartet. "Man muss eben seine Stellung im Leben akzeptieren, daran gibt es nichts zu rütteln" (Site 285). Ja lieber Himmer aber auch, rechtfertigt das denn alles, und warum solle das überhaupt so sein? Das hört so so fatal nach Standesdünkel an, Standesdünkel, der gar über Leichen geht. Und diese Geschichte mit/um/wegen des Kindes, auch wenn ich mir sehr gut vorstellen kann, dass so etwas vorkam, es regt mich trotzdem einfach nur auf. Und das ist nicht gut fürs Herz, gar nicht gut!


    Allerdings hätte ich durchaus gerne gewusst, warum die Hebamme so ist, wie sie ist. Auf der einen Seite grob, gemein, kalt, dann kommt doch scheinbar so etwas wie Menschlichkeit auf. Was ist ihr wohl alles widerfahren?


    Upps, jetzt ist das schon wieder so viel geworden. Sorry!

  • Die Tagebuchseiten haben mir inhaltlich gut gefallen, die Spannung steigt, aber stilistisch ist das ganz und gar kene junge Dame aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, da wäre etwas weniger Nüchternheit und Sachlichkeit angebracht gewesen, selbst der von Marie erwähnte Karl May hat in seinen Heimatromanen viel mehr Courts- Mahler oder zeitgenössisch so etwas Else Uhry...

  • Zitat

    Original von Lipperin
    Die Art und Weise, der Stil, in dem das Tagebuch geschrieben worden ist, hat mich irritiert, ziemlich sogar. Das las sich ja beinahe wie ein Roman (im Roman), mit Beschreibungen von Möbeln, Bekleidung etc. Für wen schreibt Marie das, war mein erster Gedanke. Bemerkenswert finde ich auch, dass sie selbst bei den so sehr dramatischen Ereignissen immer noch so ausführlich ist. Ob das vielleicht ihre Art ist, sich mit allem auseinanderzusetzen, fertig zu werden mit Dingen, die für ein wohlbehütetes Mädchen der damaligen Zeit eigentlich ein paar Nummern zu groß sind?


    Das ist bestimmt ein Grund. Aber es könnte noch einen zweiten geben: Sie schreibt es möglicherweise für sich selbst. Sie will Schriftstellerin werden - und mit Tagebuchschreiben kann man sehr schön "üben".


    Zitat

    Original von Lipperin
    Über die "...Reiseabenteuer schreiben wie Karl May..." (Seite 190) musste ich doch schmunzeln. Ich hätte ja gar zu gerne gelesen, wie Marie sich gedanklich an das Kofferpacken macht, überlegt, mit welchen Beförderungsmitteln sie da hinkommt, wo sie hin will, wie sie sich gedanklich auf ein Pferd oder ein Kamel schwingt. Wie viel wusste man eigentlich um 1911 von der "Reiselust" und den "Reisegelegenheiten" eines Karl May?


    So einiges. Karl May ist ja schon 1912 gestorben - und mittlerweile wusste man, dass er zu dem Zeitpunkt, zu dem er seine berühmten "Reiseerzählungen" vom Wilden Westen und vom Orient geschrieben hatte, noch nicht selbst dort war. Später ist er dann ja doch noch hingekommen - aber man kann darüber diskutieren, ob das für ihn wirklich so gut war, oder ob er sich nicht vielleicht lieber seine Illusionen hätte erhalten sollen...


    Zitat

    Original von Lipperin
    Hat das Schiffsunglück eigentlich einen konkreten Hintergrund? Ich meine, es ist mir schon klar, dass Schiffe abgenudelt sind, aber hattest Du ein ganz bestimmtes Ereignis im Sinn?


    Nein, dafür gab es kein konkretes Vorbild. Johann erwähnt aber bei einer Unterhaltung die Strandung des holländischen Dampfers "Prinses Juliana". Das ist wirklich vor der Küste des Fischlandes geschehen.


    Zitat

    Original von Lipperin
    Ich muss einfach schneller lesen, das ist alles sehr, sehr spannend! :anbet
    [...]
    "Wenn es mich nicht gäbe, hätte ich keinen Kummer" (Seite 222). Ach je, das arme Kind. Corinna, wie machst Du das? :anbet Ich würde am liebsten abwechselnd Marie und Doro tröstend in die Arme nehmen. Sie sind für mich sehr lebendig geworden.


    Danke schön! :-] Ich weiß nicht, wie ich das "mache". Aber das Gefühl, das Du beschreibst, hatte ich beim Schreiben auch. Ich muss mit meinen Protas mitfühlen - sowohl im postiven als auch im negativen Sinne - also auch mit den unsympathischen.


    Dass Du Dich so aufregst über das Verhalten des Vaters und den Standesdünkel, das ist natürlich nicht gut fürs Herz... :grin Aber für mich ist das schon sehr gut, weil es heißt, dass Du mit der Geschichte mitgehst. :-]


    Zitat

    Original von Lipperin
    Allerdings hätte ich durchaus gerne gewusst, warum die Hebamme so ist, wie sie ist. Auf der einen Seite grob, gemein, kalt, dann kommt doch scheinbar so etwas wie Menschlichkeit auf. Was ist ihr wohl alles widerfahren?


    Das weiß Marie auch nicht - und so wie ich die Dame einschätze, hätte sie auch nie darüber geredet.


    Zitat

    Original von Lipperin
    Upps, jetzt ist das schon wieder so viel geworden. Sorry!


    Wieso "sorry"? Ich find's toll, wenn Ihr alle so viel schreibt! :wave

  • Zitat

    Original von beowulf
    Die Tagebuchseiten haben mir inhaltlich gut gefallen, die Spannung steigt, aber stilistisch ist das ganz und gar kene junge Dame aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, da wäre etwas weniger Nüchternheit und Sachlichkeit angebracht gewesen, selbst der von Marie erwähnte Karl May hat in seinen Heimatromanen viel mehr Courts- Mahler oder zeitgenössisch so etwas Else Uhry...


    Ich habe ein Buch der von Marie erwähnten Wilhelmine Heimburg gelesen (1848-1912, also dieselbe Zeit wie Karl May). Den Roman hatte Heimburg in den 1890ern geschrieben - und danach bin ich tatsächlich sehr in Versuchung geraten, den Tagebuchteil ... sagen wir ... stilistisch "auszuschmücken" und "verschwurbelter" zu schreiben. Ich habe das bewusst später wieder geändert. Vielleicht hätte sich Marie tatsächlich eher so ausgedrückt - sie will ja schließlich Schriftstellerin werden und hat ihre Vorbilder. Aber sie ist trotz allem ein recht pragmatisches Mädchen und redet wie alle anderen moderner als es in Romanen üblich ist. Ich habe ihre Persönlichkeit nie "verschwurbelt" gesehen und mich letztlich dazu entschieden, sie eher so schreiben zu lassen, wie es mir zu ihrem Charakter passend erschien. :wave

  • Die Nacht wurde dann mal wieder sehr lang, dank des Tagebuches :grin
    Um 4:00 hatte ich es dann durch.


    Mir hat das Buch im Buch sehr gut gefallen. Ich kenne es aber auch aus früheren Büchern, dass es sozusagen noch eine Geschichte in der Geschichte gibt.


    Sehr spannend, das Leben Maries & Doros mitzuverfolgen.
    Dabei bin ich dann doch wieder dankbar, in der heutigen Zeit zu leben.
    Diese Versuche des Vaters, seine Tochter regelrecht zu brechen, damit sie nicht den "falschen" Mann heiratet empfinde ich als äußerst grausam. Auch wenn es zu der Zeit leider noch üblich war.
    Wenn es stimmt, was Marie schrieb, dass er dem Johann die Diebstähle sogar untergeschoben hat, ist das schon mehr als grausam.
    Was aber aus Johann werden wird, darauf bin ich doch sehr gespannt.


    Zwei Jahre später wird es ja einen Umbruch gebe, auch in der Gesellschaft.
    Mal abwarten, wie sie die Kriegsjahre erleben werden. Ich hoffe doch stark, dass es irgendwie mit dem Bericht der Zwillingen weitergehen wird.
    Noch sind ja auch viel zu viele Fragen offen.


    Hoffnung habe ich da noch bei der Laube, die ja einer der Lieblingsplätze Maries gewesen ist Da muß sich doch noch ein geheimes Versteck für weitere Tagebücher finden lassen..... :grin

  • Zitat

    Original von Johanna
    Die Nacht wurde dann mal wieder sehr lang, dank des Tagebuches :grin
    Um 4:00 hatte ich es dann durch.


    :wow Da lag ich noch in tiefstem Schlummer!


    Zitat

    Original von Johanna
    Hoffnung habe ich da noch bei der Laube, die ja einer der Lieblingsplätze Maries gewesen ist Da muß sich doch noch ein geheimes Versteck für weitere Tagebücher finden lassen..... :grin


    Wer weiß... :grin

  • Der Tagebuchteil war mir fast nen Tick zu lange, ich wolte dann auch wissen, wie es mit Viktoria und Roman weitergeht.


    Wobei mich die Geschichte von Doro und Marie schon mitgenommen hat. Ich denke schon, daß es zwischen Zwillingen eine deutlich engere Bindung gibt, als zwischen "normalen" Geschwistern. Meine Mädels trennen sich auf jeden Fall nur äusserst ungern von einander, wobei es schon klappt aber sie wollen dann doch wieder zu ihrer Schwester.
    Daher finde ich es nicht so ungewöhnlich, daß Marie für Doro einspringt. Und wenn es nur ist, um Johann in ihrem Leben zu halten.
    Wobei Doro ja wirklich unvernünftig ist, sie kann doch nicht wirklich glauben, daß ihr Vater sich noch umstimmen lässt.
    Wobei die Reaktion des Vaters schon heftig ist. Aber in der Kaiserzeit war man wohl tatsächlich noch so mit Standesdünkel behaftet.


    Ich bin ja auch gespannt, was nun mit Johanna passieren wird, so einfach ist es ja nun nicht alleine ein Kind großzuziehen.
    Aber ich denke da wird Corinna uns schon noch eine glaubwürdige Lösung präsentieren ;-)

  • Ich fand den Tagebuchteil klasse, auch der Stil war für mich okay. Wenn ich auch die direkte Rede und gewisse Beschreibungen eher ungewöhnlich für ein Tagebuch finde, mir hat's gefallen. Ist sicher nicht einfach, das Tagebuch einer anderen Person in einem Roman zu schreiben und deren eigene Persönlichkeit deutlich zu machen. Ich finde, es ist Dir, Corinna, wunderbar gelungen und ich habe Marie fest ins Herz geschlossen :-) Somit hoffe ich, daß sie nicht die Frau am Fuße der Treppe ist. Ich glaube immer noch, daß es Doro ist.


    Durchbrennen nach Gretna Green wäre ja für Johann und Doro einfacher gewesen :grin


    Geheimnisvolle Johanna, wo wird sie wieder auftauchen?

  • Dieser Abschnitt mit dem Tagebuch von Marie hat mir fast noch besser gefallen als die Geschichte aus 2007. 1911 wurden meine Großeltern geboren. Irgendwie habe ich Johanna direkt zugeordnet.


    Der Identitätstausch der beiden Mädchen war recht riskant. Irgendwas unterschiedliches müssen sie ja haben, sonst würde sie ihre Mutter ja auch nicht so eindeutig unterscheiden können. Auf der anderen Seite war mir Ulrich auch nicht so sympathisch, dass ich ihm das nicht auch gegönnt habe. :grin


    Den Vater empfinde ich aus heutiger Sicht natürlich inakzeptabel. Derartig langer Stubenarrest kann ja nicht förderlich sein. In der Kaiserzeit war natürlich alles etwas anders und der Vater hatte eine enorme Verantwortung, seine Töchter so zu verheiraten, dass sie einen gesicherten Lebensstandard haben. Das musste ich mir allerdings immer wieder ins Gedächtnis rufen. Außerdem kann ich andererseits verstehen, dass er wütend wurde, weil er sich hintergangen fühlte. Seine Anordnungen in Bezug auf Johann wurden von Doro schließlich ignoriert.


    Jetzt will ich eigentlich wissen, wohin man mit Johanna geht, aber es geht mit Viktoria und Roman weiter.


    Lipperin

    Zitat

    Bei der Beschreibung von Johann musste ich wieder leise schmunzeln. Mir kam doch glatt der Schauspieler in den Sinn, der aus den Beiträgen zu Abschnitt 1, Georg Wiehießernochgleich? Nein, nein, ich stelle mir Johann nicht so vor, ich meine etwas ganz anderes.


    :lache Infiziert.

  • So ich habe nun auch den Tagebuchteil durch. Hatte in den letzten Tagen keine Zeit zum lesen gehabt. Bei meinem ersten Post hatte ich ja geschrieben, dass ich etwas enttäuscht war, weil ich einfach so aus der Geschichte Viktoria/ Roman geflogen war und der Anfang des Tagebuches erst so wenig spannend klang. Als ich weitergelesen habe, habe ich dann festgestellt, dass ich genau da aufgehört hatte als der erste spannende Teil mit dem Unwetter anfing. Danach war ich wieder gefangen. Ich finde das Tagebuch wirklich glaubwürdig und fesselnd geschrieben. Ich habe die ganze Zeit mitgefiebert. =)
    Allerdings versteh ich Marie nicht immer wirklich. Ok. Sie sagt zwar wieso sie dies oder das macht, aber irgendwie fällt es mir schwer das nachzuvollziehen. Am Schlimmsten war ja die Sache mit dem Brief an Johanns Vater. Wieso zum Henker ist sie nicht einfach sofort zu ihm gerannt und hat alles erzählt (wenn Doro es schon nicht konnte). Ich meine das Kind war doch eh schon längst in den Brunnen gefallen und Niemann der einzige von dem Hilfe zu erwarten wäre. Sie kann doch nicht im ernst daran glauben, dass sich Doros Leben schon wieder normalisieren wird. Die Eltern würden ihr im Leben das Kind nicht lassen und sie würde kreuzunglücklich und am Ende noch Selbstmord begehen (daran hab ich so oft gedacht).. weiß nicht obs so kommt, oder es "nur" ein Unglück gibt. Aber Marie? Nee nee Mädchen, wie naiv kann man sein?


    Die Sache mit der toten Marie anstatt Doro finde ich übrigens auch sehr interessant und ich würde da mal ein Argument für anführen wollen: Am Anfang wird ja betont wie düster die Bilder von Marie/ Doro doch immer sind und nur ein Einziges ist ja mit einer positiven Ausstrahlung. Darum bin ich nachdem das Zwillingsbild gefunden wurde automantisch davon ausgegangen, dass die ernste Marie und die lebenslustige Doro ist. Man war ich irritiert als Marie in ihrem Tagebuch das Gegenteil outete ^^... ich plädiere für die tote Marie. Die hätte sich aufgrund ihres Gemütes auch nach einem Tod von Doro und Johanna gefangen und wäre nicht lebenslänglich ins Exil gegangen. Doro umgekehrt schon.


    PS. Corinna! Bah! Wie kannst du das Tagebuch nur an so einer Stelle enden lassen! ...... Gut gemacht :anbet

  • Zitat

    Original von streifi
    Ich denke schon, daß es zwischen Zwillingen eine deutlich engere Bindung gibt, als zwischen "normalen" Geschwistern. Meine Mädels trennen sich auf jeden Fall nur äusserst ungern von einander, wobei es schon klappt aber sie wollen dann doch wieder zu ihrer Schwester.


    Ja, das hab ich mir auch so vorgestellt, ohne es aus eigener Erfahrung zu kennen - nur darüber gelesen habe ich schon einiges.
    Du hast Zwillinge? Das muss ein bisschen anstrengend, aber auch unheimlich toll sein! :-)


    Zitat

    Original von streifi
    Ich bin ja auch gespannt, was nun mit Johanna passieren wird, so einfach ist es ja nun nicht alleine ein Kind großzuziehen.
    Aber ich denke da wird Corinna uns schon noch eine glaubwürdige Lösung präsentieren ;-)


    Das hoffe ich doch! :grin

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Ist sicher nicht einfach, das Tagebuch einer anderen Person in einem Roman zu schreiben und deren eigene Persönlichkeit deutlich zu machen. Ich finde, es ist Dir, Corinna, wunderbar gelungen und ich habe Marie fest ins Herz geschlossen :-)


    Danke schön! :-] Ich fand das Tagebuch nicht "schwieriger" als die anderen Teile. Es war natürlich "anders" - schon allein aus dem Grund, dass ich hier aus der Ich-Perspektive erzähle. Aber ich mag diese Perspektivwechsel - das macht die Sache für mich persönlich lebendiger.


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Durchbrennen nach Gretna Green wäre ja für Johann und Doro einfacher gewesen :grin


    Hätte ihnen mal jemand den Tipp gegeben! :grin

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Den Vater empfinde ich aus heutiger Sicht natürlich inakzeptabel. Derartig langer Stubenarrest kann ja nicht förderlich sein. In der Kaiserzeit war natürlich alles etwas anders und der Vater hatte eine enorme Verantwortung, seine Töchter so zu verheiraten, dass sie einen gesicherten Lebensstandard haben. Das musste ich mir allerdings immer wieder ins Gedächtnis rufen. Außerdem kann ich andererseits verstehen, dass er wütend wurde, weil er sich hintergangen fühlte. Seine Anordnungen in Bezug auf Johann wurden von Doro schließlich ignoriert.


    Das stimmt. Für mich war Maries und Doros Vater nie wirklich "böse", obwohl seine Erziehungsmethoden heute natürlich inakzeptabel wären. Ich glaube, die Mädchen haben ihren Vater zwar manchmal gefürchtet, aber durchaus auch geliebt.

  • Zitat

    Original von meridiana1986
    Danach war ich wieder gefangen. Ich finde das Tagebuch wirklich glaubwürdig und fesselnd geschrieben. Ich habe die ganze Zeit mitgefiebert. =)


    Schön! :-]


    Zitat

    Original von meridiana1986
    Aber Marie? Nee nee Mädchen, wie naiv kann man sein?


    Ich weiß nicht, ob ich es "naiv" nennen würde. Ich denke, so richtig glaubt sie selbst nicht dran, aber sie hofft es trotzdem, und natürlich ist sie durch ihre Erziehung auch geprägt. Vor allem aber - das ist vielleicht kein sehr netter Zug von ihr, wenn auch in gewissem Maße verständlich - ist sie es leid, "ausbaden" zu müssen, was Doro ihnen eingebrockt hat. Natürlich hat sie selbst ihren Anteil an der Geschichte, das weiß sie - und dennoch: Es geht immer nur um Doro, niemand denkt auch mal an sie. Diese Situation ist rein gefühlsmäßig wahrscheinlich nicht einfach für ein so junges Mädchen.


    Zitat

    Original von meridiana1986
    PS. Corinna! Bah! Wie kannst du das Tagebuch nur an so einer Stelle enden lassen!


    Tschuldigung... :lache

  • Hui, jetzt muss ich aber schnell hier noch meine Gedanken niederlassen, bevor ich nachher in der Bahn mit dem nächsten Kapitel weitermache.


    Den Tagebucheintrag emfpand ich als weitgehend romantisch. Aber es heißt ja auch der Roman ist "Romantic Thrill"....


    Nun scheint ja geklärt zu sein, wer Johanna ist. Nun als klar wurde, dass Doro Johanns Kind erwartet war mir gleich klar, dass sie, wenn es eine Tochter werden würde, Johanna nennt. Aber wie verhält es sich nun zu Martin Niemann? Ist er der Sohn von Johanna? Passt es vom Alter her.


    Mist, vielleicht hätte ich mir neben dem Lesen, Stichpunkte zum Alter und Familienverhältnis machen sollen. Immerhin blättere ich immer wieder mal auf den Prolog zurück, um zu sehen, was da als "Vorfall" angedeutet wurde. Wie gut, dass ich da wenigstens nicht lange suchen muss :-]


    Boah, was war die Geburt spannend. Ich hatte ja fast schon befürchtet, Doro wäre im Kindbett gestorben. Naja, sie hat ja grad eben erst das Kind geboren. Ob sie die Nacht übersteht??? Aber das sind wilde Spekulation.



    Spannend die Geheimbotschaften mit den Schachfiguren. Wo wohl die fehlenden sind?


    Ich denke auch, im Garten wird sich noch was finden. Warum sonst wird er als Dschungel bezeichnet? Die Gartenlaube scheint auch noch ein Geheimnis zu verbergen.


    Dass die Zwillinge sich so ähnlich sind, dass sie Johann und Ulrich täuschen konnten und sogar ihren eigenen Vater, legt den Gedanken nahe, dass vielleicht nur eine überlebt, und die Rolle der anderen übernimmt. Aber in Maries Liebe zu Johann: warum sollte sie nicht Doros Stelle einnehmen, für Johanna sorgen und so mit Johann weiterleben? Aber dann kommt das mit den Nachnamen ja nicht mehr hin. Schließlich muss Martin Niemann ja aus der Reihe von Johann Niemann abstammen, aber Sophie, Marie und Roman haben ja einen anderen Nachnamen.....


    Ohje, die Spekulation verleg ich wohl besser auf einen ruhigeren Moment :lache

  • Zitat

    Original von Joelle72
    Aber wie verhält es sich nun zu Martin Niemann? Ist er der Sohn von Johanna? Passt es vom Alter her.
    Mist, vielleicht hätte ich mir neben dem Lesen, Stichpunkte zum Alter und Familienverhältnis machen sollen. Immerhin blättere ich immer wieder mal auf den Prolog zurück, um zu sehen, was da als "Vorfall" angedeutet wurde. Wie gut, dass ich da wenigstens nicht lange suchen muss :-]


    Ein Stammbaum wäre wahrscheinlich hilfreich gewesen - aber es gab gute Gründe dagegen... :grin


    Zitat

    Original von Joelle72
    Aber in Maries Liebe zu Johann: warum sollte sie nicht Doros Stelle einnehmen, für Johanna sorgen und so mit Johann weiterleben? Aber dann kommt das mit den Nachnamen ja nicht mehr hin. Schließlich muss Martin Niemann ja aus der Reihe von Johann Niemann abstammen, aber Sophie, Marie und Roman haben ja einen anderen Nachnamen.....


    siehe oben... :grin

  • Zitat

    Original von Lipperin


    Nö, eher nicht, ich dachte eigentlich daran, dass es wohl zu allen Zeiten junge Männer gab, deren Aussehen junge Mädchenherzen etwas aus dem Takt geraten ließen. :knuddel1


    @ Lipperin: ich musste jetzt wirklich mal in Dein Profil schauen. Du bist kaum älter als ich :wow. George Wiehießernochgleich darf mir also nicht mehr öhm....gefallen :grin (gaaanz offtopic, ich weiß).

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

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    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt