'Die verborgene Kammer' - Seiten 317 - 428

  • Zitat

    Original von streifi
    Ich glaub ich muss hier mal was klerstelen: Mir war schon klar, daß der Heiratsantrag nur Provokation war. Ich an Viktorias Stelle hätte aber trotzdem anders reagiert ;-) Man kann ja auch amüsiert empört sein .....


    Okay, dann hatte ich Dich wirklich missverstanden.
    Hm, ich weiß nicht, ob sie wirklich amüsiert war. Eher wohl ein bisschen geschockt - ähnlich wie Romans Eltern, bloß aus ganz anderen Gründen.

  • Zitat

    Original von Corinna
    Okay, dann hatte ich Dich wirklich missverstanden.
    Hm, ich weiß nicht, ob sie wirklich amüsiert war. Eher wohl ein bisschen geschockt - ähnlich wie Romans Eltern, bloß aus ganz anderen Gründen.


    So hatte ich es ja auch verstanden, deshalb hatte Roman ja noch Glück mit ihrer Reaktion. Ich hätte da vermutlich etwas missmutiger reagiert... Oder zumindestens recht deutlich gemacht, das bei solchen Aktionen noch etwas zu klären wäre.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Die Eltern sind immer noch die Pest. Die Mutter so von oben herab und der Vater so uneinfühlsam bestimmend. Was haben die beiden bloß gegen "diese Person"? Ich dachte, Viktoria hätte die beiden nie wirklich kennen gelernt.


    Die sind, glaub ich, vor allem sauer, weil Viktoria ihnen irgendwie die Kranichburg wegschnappt - zumindest zur Hälfte. Sie hat ja deutlich gemacht, dass sie an Geld (also einer Auszahlung am Ende der Zweimonatsfrist) nicht interessiert ist.


    Zitat

    Original von Büchersally
    Die Aussage mit der Hochzeit fand ich auch nicht so klasse. Das hätte ich mir etwas zeitgemäßer vorgestellt. Immerhin ist Viktoria doch nicht unmündig. Falls es wirklich nur Provokation gewesen ist, hat Roman Minuspunkte gesammelt.


    Erstaunlich, wie sehr das hier ein Thema ist! Ich hatte bei der Szene viel Spaß - vor allem, mir die jeweiligen Reaktionen vorzustellen.


    Zitat

    Original von Büchersally
    Ich freue mich immer, wenn es ein Buch schafft, dass ich so schnell überrascht werde, dass mir der Schreck bis in die Finger fährt.


    Und ich freu mich, wenn mir das gelingt! :-]


    Zitat

    Original von Büchersally
    Dann will ich mal lesen, was Marie so in die Tastatur diktiert.


    Das ist hier eher im übertragenen Sinn gemeint. Es sind mehr Maries Bilder und die damit tief verbundenen Eindrücke, die Viktoria hat, die hier diktieren. Nicht Marie selbst, ihr Geist oder etwas Ähnliches.

  • Zitat

    Original von streifi


    So hatte ich es ja auch verstanden, deshalb hatte Roman ja noch Glück mit ihrer Reaktion. Ich hätte da vermutlich etwas missmutiger reagiert... Oder zumindestens recht deutlich gemacht, das bei solchen Aktionen noch etwas zu klären wäre.


  • Und weiterhin bleibt es spannend! Mir gefällt es gut wie Viktoria und Roman die einzelnen Puzzle-Teilchen zusammensetzen und nach und nach alle Informationen zusammentragen.
    Dass sie dazu auch die Gemälde interpretieren finde ich interessant - auf diese Weise lohnt sich das ja wirklich - früher in der Schule fand ich diese Interpretationen immer schrecklich... :lache


    Romans Eltern sind ja einfach nervig - und nicht mal bei Sophies Beerdigung erträglich...


    Hendrik tut mir fast ein bißchen leid und ich finde es irgendwie schade, dass Meli kaum noch in Erscheinung tritt.


    Aber jetzt muss ich weiterlesen, damit ich endlich erfahre, was es mit Maries Geschichte auf sich hat!!

  • Zitat

    Original von chiclana
    Dass sie dazu auch die Gemälde interpretieren finde ich interessant - auf diese Weise lohnt sich das ja wirklich - früher in der Schule fand ich diese Interpretationen immer schrecklich... :lache


    :grin Ja, ging mir ähnlich! Kommt aber natürlich immer auf die Gemälde an. Ich fand die damals nicht allzu ansprechend. Und natürlich hat sich da selten irgendeine spannende Geschichte hinter verborgen...

  • Das, was Chiclana hier gerade geschrieben hat, kann ich so schon einmal unterschreiben.


    Nach diesem Abschnitt glaube ich eigentlich auch nicht mehr, dass Viktoria und Roman in irgendeiner verwandtschaftlichen Beziehung zueinander stehen. Viktorias Fähigkeiten und Vorstellungskraft sich in andere Personen hineinzuversetzen und dann die Zusammenhänge zu erkennen, deuten daraufhin, dass Martin Niemann sie zur Erbin gemacht hat, genau wegen dieser Eigenschaften. Roman ist in dieser Hinsicht ja nicht wirklich talentiert.


    Konnten man in den 20er Jahren schon Sachen per Katalog / Versandhandel bestellen? Das hatte mich etwas stutzig gemacht, als ich las, dass Marie ihre Maluntensilien im Katalog bestellen würde.


    Kurz vor Ende des Abschnitts hieß es auch, dass Leser öfter die Protagonisten oder Figuren in Romanen anders deuten oder sehen als der Autor es eigentlich beabsichtigt hatte. Wie wahr, wie wahr. Das merkt man hier bei Leserunden immer besonders gut.


    Ich bin gespannt, wie Viktoria jetzt die Geschichte aus den Bildern heraus erzählen wird.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Zitat

    Original von Toebi
    Konnten man in den 20er Jahren schon Sachen per Katalog / Versandhandel bestellen? Das hatte mich etwas stutzig gemacht, als ich las, dass Marie ihre Maluntensilien im Katalog bestellen würde.


    Ja, das konnte man. Wir haben einige Nachdrucke dieser Kataloge - die sind sehr schön und sehr interessant zum Durchblättern!


    Zitat

    Original von Toebi
    Kurz vor Ende des Abschnitts hieß es auch, dass Leser öfter die Protagonisten oder Figuren in Romanen anders deuten oder sehen als der Autor es eigentlich beabsichtigt hatte. Wie wahr, wie wahr. Das merkt man hier bei Leserunden immer besonders gut.


    :lache

  • Ha, meine Vermutung hat sich bestätigt. Und ich finde es richtig gut, dass jetzt Viktoria und Roman mehr oder weniger ein paar sind. Die beiden passen auch wirklich viel besser zusammen als Viktoria mit Hendrik...


    Sehr traurig fand ich an diesem teil, dass Sophie stirbt. Irgendwie war sie mir sympatisch, auch wenn ihre Art bezüglich Viktoria und dem Haus sowie der Vergangenheit komisch fand. Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum Roman die Hinweise vernichten soll. Aber na ja, sterben hätte sie trotzdem nicht sollen.


    Weiterhin sehr eingeprägt hat sich bei mir die Stelle, als Roman die zweite verborgene Kammer findet, mit den Bildern drin. Zuerst dachte ich ernsthaft, da wären die verwesten Leichen von Doro und dem Baby drin. dann hätte sich wenigstens eine Sache, über die ich die ganze Zeit nachdenke, gelöst: Wo die beiden sind. Aber dann waren es ja "nur" Bilder.


    Für mich wird die ganze Geschichte immer verworrener, obwohl es eigentlich viele neue Hinweise gibt. Ich blicke trotzdem noch nicht durch...

  • Zitat

    Original von Jessy!
    Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum Roman die Hinweise vernichten soll.


    Das wird hoffentlich noch zur Zufriedenheit geklärt. Ansonsten gebe ich Dir recht: Ich mochte Sophie auch gern.


    Zitat

    Original von Jessy!
    Weiterhin sehr eingeprägt hat sich bei mir die Stelle, als Roman die zweite verborgene Kammer findet, mit den Bildern drin. Zuerst dachte ich ernsthaft, da wären die verwesten Leichen von Doro und dem Baby drin.


    Das ist schon vielfach gemutmaßt worden. Weiß gar nicht, wie man darauf kommt... :lache

  • Zitat

    Original von Corinna



    Das ist schon vielfach gemutmaßt worden. Weiß gar nicht, wie man darauf kommt... :lache


    Na ja, das ist doch das naheliegenste, wenn man das Buch liest. Man weiß, das Doro und das Baby irgendwie verschwunden sind, weiß aber nicht, wo die beiden sind und was mit ihnen geschehen ist. Und als dann Roman vor der "Fratze zurückschreckt" (ich weiß jetzt nicht mehr wortwörtlich, wie du es beschrieben hast - sorry), kann man doch nur davon ausgehen, dass da jetzt die Leichen liegen :-]
    Du als Autorin wusstest schließlich was in der Kammer zu finden ist, deswegen bist du nicht mal auf die Idee gekommen es könnte was anderes als Bilder sein, Corinna :lache

  • Zitat

    Original von Jessy!


    Na ja, das ist doch das naheliegenste, wenn man das Buch liest. Man weiß, das Doro und das Baby irgendwie verschwunden sind, weiß aber nicht, wo die beiden sind und was mit ihnen geschehen ist. Und als dann Roman vor der "Fratze zurückschreckt" (ich weiß jetzt nicht mehr wortwörtlich, wie du es beschrieben hast - sorry), kann man doch nur davon ausgehen, dass da jetzt die Leichen liegen :-]
    Du als Autorin wusstest schließlich was in der Kammer zu finden ist, deswegen bist du nicht mal auf die Idee gekommen es könnte was anderes als Bilder sein, Corinna :lache


    Stimmt. :grin Aber ich gestehe: Ich hatte gehofft, dass einige Leser auf die blutrünstigere Idee kommen... :schnellweg

  • Oh, ich denke, bei diesen Sätzen kam jeder auf blutrünstige Ideen! Ansonsten gehts mir nach diesem Abschnitt wie Jessy!:


    Zitat

    Für mich wird die ganze Geschichte immer verworrener, obwohl es eigentlich viele neue Hinweise gibt. Ich blicke trotzdem noch nicht durch...


    Für mich auch! Bin vollkommen verwirrt ?( Plötzlich wird Georg von Kampen der "Böse". Für mich vorher eher eine Randfigur, halt einfach der spätere Ehemann der überlebenden Schwester. Der war doch zum Zeitpunkt des schrecklichen Geschehens noch gar nicht in der Nähe! Oder etwas doch? Und die Szene des Prologs spielt viel später als angenommen? Oder es geschieht nochmal was Schlimmes? Fragen über Fragen!


    Und jetzt wird auch noch Viktoria langsam verrückt. Aber dank deiner (Corinnas) Erklärungen bin ich schon beruhigt, dass dabei nichts "Übersinnliches" im Spiel ist. Bin gespannt, was sie sich zusammenreimt, hoffe aber doch, dass wir die "Wahrheit" auch noch erfahren.


    Mit Sophies Tod in diesem Stadium hätte ich überhaupt nicht gerechnet. Jetzt bekommt sie den Ausgang und das Ergebnis der Recherchen nicht mehr mit. Aber vielleicht wollte sie es so. Übrigends habe ich mich auch gefragt, wieso Romans Familie so viel daran gelegen ist, nichts über die damaligen Ereignisse bekanntzugeben. Sophies Argument konnte ich nachvollziehen, es geht hier schließlich um ihre Eltern. Aber Romans Eltern? Sicher wird bei einem Skandal geredet, aber nach ein paar Wochen ist er wieder vergessen. Danai hat aber ein gutes Argument geliefert:


    Zitat

    Ich verstehe seine Familie nicht. Was auch immer da geschehen ist, ist doch so lange her, dass es doch eigentlich nicht mehr wirklich relevant ist. Zumindest nicht so sehr, dass es mit Gewalt unter der Decke gehalten werden muss. Außer es betrifft am Ende irgendwelche Erbschaftsangelegenheiten.


    Dann könnte dies natürlich vieles ändern. Vor allem, wenn meine Vermutung zutrifft und Viktoria eine Enkelin/Urenkelin von Johanna ist. Schade übrigends, dass von ihr überhaupt nicht mehr die Rede ist.


    Zitat

    Original von chiclana Und weiterhin bleibt es spannend! Mir gefällt es gut wie Viktoria und Roman die einzelnen Puzzle-Teilchen zusammensetzen und nach und nach alle Informationen zusammentragen. Dass sie dazu auch die Gemälde interpretieren finde ich interessant...


    Beiden Aussagen kann ich mich nur voll und ganz anschließen :-). Das Gemälde-Interpretieren ist mal ein ganz anderer Ansatz, wobei er mir persönlich (ich will immer alles ganz genau wissen) etwas zu unsicher wäre. Ansonsten frage ich mich, warum sie noch nicht nach dem Puzzlestein "Tilly" gesucht haben - das wäre für mich wahrscheinlich das Nächstliegenste. Oder Nachbarn, den Bäcker, die Reinemachfrau .... ausfindig gemacht haben, irgendjemand muss ja zumindest etwas näheren Kontakt mit der alten Dame gehabt haben. Sie muss sich ja schließlich auch von etwas ernähren! :grin Danais Vorschlag mit Münkwitz ist sicher auch nicht verkehrt!


    Zitat

    Original von sapperlot Langsam wirds mal Zeit das jemand etwas Kritik übt. Corinna wird langsam übermütig. :lache Ist niemand da der wenigstens mal eine klitzkleine Kritik schreiben kann?


    Einen (zugegebenermaßen sehr kleinen :grin) Kritikpunkt hätte ich: Das Gespräch mit der Urenkelin der Haushaltshilfe von Wilhelm Niemann fand ich etwas unglaubwürdig. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich jemand - auch wenn er sehr an Geschichte interessiert ist - an Vorgänge vor fast 100 Jahren, bei denen er nicht dabei war, so detailliert und zeitgetreu erinnern kann. Das war mir etwas zuviel des Guten (und ich denke, eine ungenauere Erzählung hätte es auch getan).


    Ansonsten war der Abschnitt wie immer sehr schön zu lesen und Henrik, der anfangs ein Störenfried war, hat nochmal frischen Wind in die Beziehung gebracht. Jetzt bin ich aber auf Viktorias Interpretation gespannt.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Bin vollkommen verwirrt ?


    Das tut mir natürlich leid - einerseits. Andererseits find ich es ganz gut - dann kannst Du noch ein bisschen weiter Rätsel raten... :grin


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Und jetzt wird auch noch Viktoria langsam verrückt. Aber dank deiner (Corinnas) Erklärungen bin ich schon beruhigt, dass dabei nichts "Übersinnliches" im Spiel ist.


    :-] Nein, nichts Übersinnliches. Nur ein paar Kombinationen und Deduktionen...


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Aber Romans Eltern? Sicher wird bei einem Skandal geredet, aber nach ein paar Wochen ist er wieder vergessen.


    Das käme wohl auf den "Skandal" an - und Romans Familie bzw. das Hotel hat ja schon Einiges an Ruf zu verlieren. Und manches ist natürlich auch sehr subjektiv. Was für den eine ganz schreckliche Sache ist, die Jahrzehnte überdauert und Folgen haben kann, sieht der andere vielleicht weniger eng...


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Dann könnte dies natürlich vieles ändern. Vor allem, wenn meine Vermutung zutrifft und Viktoria eine Enkelin/Urenkelin von Johanna ist. Schade übrigends, dass von ihr überhaupt nicht mehr die Rede ist.


    Nicht so ungeduldig... :grin


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Beiden Aussagen kann ich mich nur voll und ganz anschließen :-). Das Gemälde-Interpretieren ist mal ein ganz anderer Ansatz, wobei er mir persönlich (ich will immer alles ganz genau wissen) etwas zu unsicher wäre. Ansonsten frage ich mich, warum sie noch nicht nach dem Puzzlestein "Tilly" gesucht haben - das wäre für mich wahrscheinlich das Nächstliegenste. Oder Nachbarn, den Bäcker, die Reinemachfrau ....


    Auf gewisse Weise tun sie das ja - nur nicht bei Marie, sondern bei den Niemanns - indem sie sich an die Nachfahrin von Ida, der Haushälterin bei Schiffer Niemann, wenden.


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Einen (zugegebenermaßen sehr kleinen :grin) Kritikpunkt hätte ich: Das Gespräch mit der Urenkelin der Haushaltshilfe von Wilhelm Niemann fand ich etwas unglaubwürdig. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich jemand - auch wenn er sehr an Geschichte interessiert ist - an Vorgänge vor fast 100 Jahren, bei denen er nicht dabei war, so detailliert und zeitgetreu erinnern kann. Das war mir etwas zuviel des Guten (und ich denke, eine ungenauere Erzählung hätte es auch getan).


    Das ist natürlich wirklich eine sehr genaue Erinnerung. Andererseits kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass ich viele Ereignisse aus der Kindheit/Jugend meiner Mutter auch sehr ausführlich nacherzählen könnte, weil ich sie selbst als Kind oft gehört habe und immer wieder hören wollte. Frau Rosenow hat da offenbar ein ähnliches Interesse an den Geschichten ihrer Großmutter gehabt. :wave

  • Zitat

    Original von Corinna


    Das tut mir natürlich leid - einerseits. Andererseits find ich es ganz gut - dann kannst Du noch ein bisschen weiter Rätsel raten... :grin


    Das stimmt natürlich, wäre ja schlimm wenn wir jetzt schon alles wüssten! :grin

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021