Dracula - Bram Stoker

  • Ich habe eine Kindle-Version gelesen, natürlich im Hinblick darauf, dass es ein Klassiker ist und daher etwas gewöhnungsbedürftig. Wer kann mir sagen, wie es Jonathan geschafft hat, aus Draculas Schloss zu entkommen? Dieser Teil wird nämlich nicht erwähnt. Vielleicht eine Kürzung der kindle-Version, deren altmodischer Stil mir ganz gut gefallen hat.


    Gruß
    Bruni

  • Ich denke auch, dass es nicht richtig beschrieben wird. An aus dem Fenster klettern kann ich mich jetzt nicht erinnern. Ich weiß noch dass ich die Beschreibung der letzten Nacht sehr wirr fand. Jonathan belauscht meine ich noch ein Gespräch, in dem Dracula die drei Ladies davon abhält, sich Jonathan zu schnappen, weil er sagt, in dieser Nacht gehöre er ihm. Ich schau gerne nochmal nach zuhause, denn ich habe ja auch die Kindle-Version gelesen (und müsste mich eigentlich erinnern :bonk).


    Aber ich vermute jetzt eigentlich, dass es wirklich an der Stelle nicht so genau beschrieben wird. Aufschlussreicher fand ich den Brief, den die Nonne an seine Verlobte schreibt. Darin beschreibt sie ja recht genau, wie der Reiseweg von Jonathan verlaufen ist (von Leuten aufgegriffen und hilflos in den Zug gesetzt, weil sie ihm nicht helfen konnten, bis er in größerer Stadt mit Krankenhaus ankam - wieder soweit ich mich richtig erinnere).


    Edit: Habe jetzt nochmal nachgeschlagen - engl. Kindle-Version Seite 45. Jonathan beschreibt, dass er nicht alleine mit den Ladies im Schloss bleiben will und will versuchen es auf dem Weg über die Wand zu versuchen, wo er ja vorher auch schon ins Nachbarzimmer geklettert ist Von dort nimmt er noch etwas Gold mit und will einfach nur den nächsten Zug erreichen und heim :-)

    "So ist es in der Welt, der eine hat den Beutel, der andere hat das Geld" (Das Känguru) :grin

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Ballerina ()

  • Danke für eure Antworten. Da muss ich nochmal reinschauen, vielleicht habe ich es ja auch überlesen. Das belauschte Gespräch kenne ich und den Brief der Nonne auch. Ich fand es nur seltsam, dass er plötzlich entkommen war.


    Bruni

  • bin positiv überascht


    als vampir fanboy musste ich mir dracula früher oder später mal durchlesen ... aber häte nicht gedacht, dass es mir so viel freude bereitet.


    eine kleine kritik will ich an den übertriebenen landschafts und orts beschreibungen aussprechen ... das hat mich ziemlich gelangweilt ... aber gut das ist wohl ein spleen der zeit


    aber sonst ... top


    es macht ungeheuren spass zu rätseln , ob jetzt dracula eher ein mensch ist ... oder eher ein nebulöses monster ... zumal er mal als alter mann , mal als junger liebhaber ... mal als schwarzer schattengeist mit roten augen auftaucht ... man weiss nie was es jetzt mit diesem wesen auf sich hat ... was noch bestärkt durch renfield wird ... das macht ungeheuer spass zu lesen


    ich wage auch mal ne kleine deutung , auch wenn ich erst ein drittel durch hab
    ich glaube mina und lucy sollen zwei seiten der frau zeigen ... eine vernünftig und zurückhaltend ... die andere wild , verrückt und lebndig ... und dann zeigt stoker , wie diese auf den vampir reagieren ... bzw auf das böse ... oder vieleicht die lust


    bin gespannt wies weiter geht ... tolles buch

  • Ich glaub ich muss das auch mal wieder lesen. Mich hat das Buch gradezu in seinen Bann gezogen, was ich irgendwie unheimlich fand, obwohl das Buch in keinster Weise unheimlich ist.


    Das Buch ist hypnotisch.

  • Ja, hypnotisch, so empfand ich es auch. Es ging mir auch ziemlich unter die Haut - die Tagebuch- / Briefform bietet sich dafür anscheinend an.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • hmmm ich muss meine meinung revidieren


    hat mir nicht gefallen das buch


    zu viel langweiliges bla bla und geplänkel


    zudem bleibt dracula total farblos ... die einzige figur mit sowas wie ner entwicklung ist lucy ... der rest dümpelt sentimental vor sich hin


    ausserdem als vampir fan boy ohnehin ne enttäuschung


    von nem vampirroman erwarte ich einfach philosophische fragen und konflikte rund um gut und böse ... und das konnten mir weder stoker noch rice liefern ... ich frag mich ob ich mal ein vampir buch in die hände krieg, welches meinen erwartungen entspricht


    schade hatte mich echt darauf gefreut :(


  • Gute Idee. Ich habe Dracula auch erst vor kurzem gelesen, obwohl ich ansonsten Vampirgeschichten nicht mag. Für mich läuft Dracula auch unter Klassiker.


    Die Geschichte bleibt faszinierend bis zum Schluss, obwohl man sie ja eigentlich schon kennt. Van Helsing ging mir zeitweise mit seinem endlosen heroischen Gelabere auf die Nerven. Aber vielleicht war man damals einfach redseliger. Ich weiß es nicht. Und dann Renfield! Den finde ich fast unheimlicher als den Grafen selbst.


    VG Helmut

  • Vor kurzem habe ich mir "Dracula" aus unserer Dorfbücherei ausgeliehen und habe es nicht bereut, zwar musste ich an den Auffbau in Briefe, Memos, Zeitungsartikel.


    Aber nachdem ich mich schnell eingelesen habe, fand ich es ganz spannend und letztendlich gar nicht so übel, dass der Roman so aufgeteilt wurde. Denn so konnte man die Handlung aus der Sicht mehreren Personen sehen und nicht nur aus einer Perspektive.


    Das Ende war ja relativ unspektakulär, oder? Sie haben den Grafen gefunden und haben ihm auch schnell ein Ende bereitet.


    Ich kenne auch nur eine Verfilmung und zwar die mit Gary Oldman als Dracula, meiner Meinung nach eine gelungene Umsetzung des Buches.



  • Für mich ist der Dracula-Film mit Bela Lugosi aus dem Jahre 1931 das Maß aller Dinge in Bezug auf die Dracula-Verfilmungen. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Bei dem herumrollenden Gürteltier muss ich allerdings immer grinsen. :lache

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Für mich ist der Dracula-Film mit Bela Lugosi aus dem Jahre 1931 das Maß aller Dinge in Bezug auf die Dracula-Verfilmungen. :wave


    Da ich mir noch nicht so viele Verfilmungen angeschaut habe, habe ich nicht so die Vergleichsmöglichkeiten :-) Wenn ich alle gesehen habe, denke ich im Nachhinein vielleich auch anders :-)

  • Ich habe das Buch jetzt nach vielen Jahren zum dritten Mal gelesen, dieses Mal in einer Leserunde hier im Forum. Und auch nach der all der Zeit hat die Geschichte für mich nichts von ihrer Faszination verloren.
    Die Handlung ist ja soweit eigentlich bekannt, daher versuche ich mich kurz zu fassen.


    Der junge Anwalt Jonathan Harker reist im Auftrag seiner Kanzlei ins entlegene Transsilvanien und führt vom ersten Tag an ein Reisetagebuch. Hauptsächlich, um seine Erlebnisse später mit seiner Verlobten Mina zu teilen, die daheim England auf ihn wartet. Ziel ist die Burg des Grafen Dracula, der durch die Kanzlei in London eine alte Abtei gekauft hat und demnächst dorthin übersiedeln will. Schon auf der Reise geschehen merkwürdige Dinge und die Menschen in Transsilvanien scheinen in tiefem Aberglauben zu leben und warnen Harker vor einer Weiterreise zur Burg. Aber der junge Anwalt lässt sich nicht abschrecken.
    Schon hier gelingt es Stoker, eine schaurige Atmosphäre zu schaffen.
    Nach seiner Ankunft auf der Burg muss Harker nach und nach erkennen, dass der Graf nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Er ist sich nicht mal sicher, ob sein Gastgeber wirklich menschlich ist.
    Währenddessen wartet Mina daheim auf Nachricht von ihrem Verlobten und vertreibt sich die Zeit mit einem Besuch bei ihrer Freundin Lucy an der Küste in Whitby die Zeit. Aber die unbeschwerte Zeit wird getrübt, denn Lucy scheint krank zu sein und sie schlafwandelt. Ein Freund der Familie, der Arzt John Seward, ruft schließlich seinen alten Studienprofessor Van Helsing zu Hilfe, der sich mit ungewöhnlichen Fällen und Methoden auskennt. Dieser befürchtet schließlich, dass Lucy das Opfer eines Vampirs geworden ist.
    Aufgrund der Tagebucheinträge von Mina und Jonathan Harker kommen Van Helsing und Seward zusammen mit Lucys Verlobtem Arthur sowie seinem alten Freund, dem Texaner Quincey Morris, dem Grafen auf die Schliche und versuchen, ihn endgültig zu vernichten.


    Was soll ich noch sagen? Ich liebe dieses Buch. Und ich finde den Aufbau der Geschichte aus Tagebucheinträgen, Phonografenaufnahmen, Briefwechseln und Zeitungsberichten einfach total gelungen. Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet, keiner ist oberflächlich dargestellt und von Anfang an gelingt es dem Autor eine durchgehende Spannung zu erzeugen.
    Was mir jetzt beim erneuten Lesen des Buches aufgefallen ist: die Titelfigur Dracula taucht im Grunde nur am Anfang auf und zum Ende hin. Trotzdem beherrscht sie die gesamte Handlung und die Bedrohung durch den Vampir schwebt die ganze Zeit über den Hauptfiguren und zieht sich bis zum Schluss zu einem dunklen Netz zusammen.


    Absolute Leseempfehlung für Vampirbuchfans.