Dracula - Bram Stoker

  • Von Amazon:
    Die ersten vier Kapitel des Romans schildern den Besuch des englischen Kanzleiangestellten Jonathan Harker auf dem Schloss des rumänischen Grafen Dracula, um mit diesem über den Ankauf eines Grundstücks in London zu verhandeln. Bald muss Harker Beobachtungen machen, die ihn an der menschlichen Natur seines Gastgebers zweifeln lassen. Dracula ist ein Vampir, ein Untoter, der sich von Blut ernährt, kein Spiegelbild hat, tags in seinem Sarg schläft und nachts sein Unwesen treibt. Wer von ihm gebissen wird, kann sich selbst in einen Vampir verwandeln und dieses Schicksal an andere weitergeben. Entsetzt flieht Harker.
    Dracula will seinen Wirkungskreis auf englischen Boden erweitern und sucht seine neuen Opfer im Bekanntenkreis Harkers. Dr. Seward, der Leiter einer Irrenanstalt, bemerkt bald die Anwesenheit numinoser Gewalten: Sein Patient Renfield steht unter dem Einfluss einer dämonischen Macht, Lucy Westenra, eine Freundin von Harkers Verlobter Mina, beginnt an Blutverlust dahinzusiechen. Da Dr. Seward dem Ursprung der Bedrohung mit den Mitteln der Naturwissenschaft seiner Zeit nicht auf den Grund kommen kann, bittet er seinen Lehrer, den holländischen Professor van Helsing, um Hilfe.
    Der gewiefte Theologe, Anthropologe und Mediziner durchschaut bald die Vorgänge, schweißt den Irrenarzt, den Verlobten Lucys, Lord Godalming, dessen amerikanischen Freund Quincey Morris und den erfolgreich aus Transsylvanien geflohenen Jonathan Harker zu einem Männerbund zusammen, der es sich zur Aufgabe macht, den Vampir aufzuspüren und zur Strecke zu bringen. Sie legen geweihte Hostien in die von Dracula als Ruhestätte benützten Särge, sie verriegeln Fenster mit Knoblauch und erlösen die zum Vampir mutierte Lucy durch einen Pfahl, den sie ihr ins Herz treiben, von ihrem Dasein zwischen Leben und Tod.
    Dracula flieht zurück in seine Heimat, die Freunde setzen ihm nach; vor seinem Schloss kommt es schließlich zum Entscheidungskampf, bei dem Dracula zur Strecke gebracht wird. Seine Auslöschung erlebt er als Erlösung von dem Fluch, unter dem er seit vierhundert Jahren stand.


    Nach einigem Überlegen stelle ich Dracula unter den Klassikern vor und nicht im Horror-Genre. Ein toller Schauerroman, der sicherlich richtungsweisend für das ganze Genre und für Heerscharen von Autoren war. Die Sprache Stokers und die Charakterisierungen sind auch heute noch lesens- und empfehlenswert.


    Gruss,


    Doc

  • Hab ich schon so oft in den Händen gehalten und doch nie gekauft... nun gut, zur Zeit hab ich eine von Tarzan auferlegte Bücherkaufsperre, aber nächsten Monat vielleicht :write

  • Zitat

    Original von oemchenli
    Hallo Zusammen
    Das Buch muß ich mir besorgen, denn der Film war ja schon super. ODER?
    Gruss oemchenli
    :wave :wave :wave


    Ja, und mein Ja gilt sowohl für die alte Hammer-Verfilmung mit Christopher Lee, als auch für die Neuverfilmung mit Gary Oldman in der titelgebenden Hauptrolle.


    Aber das Buch ist wirklich auch sehr empfehlenswert und m. E. nach auch ein echter Klassiker!


    Gruss,


    Doc

  • Ich hab den "Dracula" in einer coolen HC-Ausgabe von Hanser...


    Hoffe, gleich ist hier das Cover zu sehen...

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Hallo, Oemchenli.


    (Übrigens, meine Oma väterlicherseits nannten wir, als wir Kinder waren, 'Ömchen', daran muß ich immer denken, wenn ich Deinen Nick sehe. :-))


    Zitat

    Nachdem ich gesehen habe wieviele es sind, finde ich deine Frage berechtigt, aber ich weiß keine Antwort darauf, was nu?


    Mmh ... wenn Du schreibst, "der Film war klasse", dann mußt Du doch einen bestimmten gemeint haben. Vielleicht "Bram Stokers Dracula" mit Gary Oldman und Wynona Ryder, Regie Francis Ford Coppola, das war die letzte Verfilmung. Ach nee, stimmt ja nicht: "Van Helsing" (2003) bemühte zumindest die Motive.

  • Hi Tom
    Ich sprach vom Buch, Filmmäßig natürlich Chrisopher Lee und als 90ziger Jahre Film natürlich Gary Oldman.


    Eigentlich wollte ich auch Ömchen heissen aber der war schon vergeben deshalb kam das li noch hinten dran
    :lache :lache :lache :lache :lache :lache :lache
    Gruss Oemchenli

  • Hallo, Oemchenli.


    Zitat

    Ich sprach vom Buch, Filmmäßig natürlich Chrisopher Lee und als 90ziger Jahre Film natürlich Gary Oldman.


    Mmh. Du schrubst: "Der Film war super." Also Oldman und Lee, verstehe. :-)


    Zitat

    Eigentlich wollte ich auch Ömchen heissen aber der war schon vergeben deshalb kam das li noch hinten dran


    Find kein Ömchen in der Mitgliederliste.

  • nee , nich hier mit dem Namen, das war glaube ich ne Anmeldung bei gmx oder so, ist ja auch wurscht im netz bin ich überall oemchenli
    Die Lee Filme waren für diese Zeit Klasse aber Oldman fand ich schon grandios.
    Ich muß auch gestehen das ich die Lee Filme übergeguckt habe damalsn lief ja nix anderes und dann nach der Wende nochmal in bunt und schön is.
    gruss oemchenli

  • Ich hab mir das jetzt als Penguin Popular Classic gekauft (ich liebe die) - für 2.30 Euro :lache Eigentlich hauptsächlich wegen der einen Lesermeinung, dass ihm das Buch nicht gefallen hat, weil sein Bild von Dracula zu sehr durch die Filme geprägt ist, was man von meinem auch sagen kann. :wow


    Das hier - aus "Das Buch der 1000 Bücher" - fand ich ja auch interessant, wenn man beim Lesen des Buches im Hinterkopf behält, dass es zur Zeit des prüden und von Doppelmoral geprägten viktorianischen Englands erschien:


    "Der Roman bedient sich der im englischen Schauerroman bewährten Gegenüberstellung von weiblichen Opfern und männlichen Tätern. Die hypnotische Gewalt, die der Vampir über Frauen ausübt, ist dabei als Metapher ihrer heimlichen Leidenschaft für eine abweichende, nicht ausschließlich auf den Zweck der Fortpflanzung beschränkte Sexualität zu verstehen, die sich im Vampirbiss in den Hals des weiblichen Opfers offenbart. Dieser erotischen Dimension entsprechen auch die Tötungsweisen des Vampirs: er wird geköpft (kastriert) oder gepfählt (penetriert) – die Pfählung ist als ein Akt der Bekehrung des perversen Vampirs zu einer gewissermaßen rechtschaffenen Sexualität zu verstehen, für die sich der von seinem Fluch erlöste Vampir mit einem verklärten Lächeln bedankt."


    lg Iris

  • Zitat

    Original von Delfin
    Doc, so schnell bin ich nun auch nicht. Das war heute Mittag! Ich muss erst mal Bartimaeus Teil 2 fertiglesen...


    Sorry, dass konnte ich aus Deinem frohgemuten Posting nicht unbedingt schliessen. :-) Dann lass Dich mal nicht stressen und erzähl' uns nach Abarbeitung Deines SUBs, wie es Dir gefallen hat.


    Gruss,


    Doc

  • Ich hab jetzt ungefähr ein Viertel des Buches gelesen und bis jetzt reisst es mich nicht vom Hocker. Die Sprache ist ziemlich modern, man koennte glatt denken, es sei heute geschrieben worden, was in diesem Fall eher negativ gemeint ist, weil ich das alte Zeug ja gerade deshalb so gerne lese, weil die Autoren oft eine sehr gewandte Ausdrucksweise haben und das fehlt mir ein bisschen bei Bram Stoker. Das Buch hat ein wenig etwas von einem Groschenroman. Ich glaub, etwas in der Art war es ursprünglich auch mal.


    Das Besondere ist, dass es nicht einen Erzähler gibt, sondern es ist zusammengesetzt aus Journal- und Tagebucheinträgen, phonographischen Aufzeichnungen - damals der letzte Schrei, Zeitungsausschnitten und Briefen der verschiedenen Protagonisten. Die ersten Kapitel sind als Journaleinträge von Jonathan Harker geschrieben, der mir vorkam wie die größte Buchhalternase überhaupt. Heute habe ich mal bei Hugendubel die umfangreiche Einleitung der teureren Penguin-Ausgabe (hab selbst die superbillige) überflogen und dabei erfahren, dass Bram Stoker wohl selbst Model für Jonathan Harker gestanden hat, ein sexuell absolut verklemmter Mensch gewesen sein soll, der vor allem Angst vor seiner eigenen Männlichkeit hatte und sich selbst am Liebsten damit beschäftigt hat, umfangreiche Listen von unwichtigen Dingen zu führen. :grin


    Dracula wurde 1897 veröffentlicht und Bram Stoker, der alte Schisshase, soll im Rückblick auf den Aufschrei um „Das Bildnis des Dorian Gray“ und Oscar Wildes Verurteilung 1894 seinen Roman von nahezu allen Dingen gereinigt haben, die irgendwie zweideutig empfunden werden könnten. Außerdem soll er sich dafür eingesetzt haben, dass zweideutiges Pfui-Zeugs generell aus Büchern verschwinden soll. In der Penguin-Einleitung stand, dass es ihn wohl sehr überraschen würde, zu hören, was trotzdem alles noch in sein Buch hineingelesen wurde. Soviel also zu dem, was ich in meinem früheren Beitrag geschrieben habe. :lache


    Naja, und genau das fehlt mir jetzt. :rolleyes Bram Stoker kann man weder was sprachliche Wortgewandheit noch was feinsinnige Gesellschaftskritik angeht, mit Oscar Wilde vergleichen. War ja vielleicht auch nicht beabsichtigt, aber das ist halt genau das, was mich an den Romanen, die zu dieser Zeit entstanden sind, so reizt. Im Moment kann ich mich nicht so recht aufraffen, weiter zu lesen und werde jetzt erstmal „Robinson Crusoe“ von Defoe dazwischen schieben. Irgendwie hab ich schon den Ehrgeiz, Dracula noch mal fertig zu lesen. Vielleicht mache ich das einfach häppchenweise.


    Lg Iris :wave

  • Zitat

    Original von Delfin
    Ich hab jetzt ungefähr ein Viertel des Buches gelesen und bis jetzt reisst es mich nicht vom Hocker. Die Sprache ist ziemlich modern, man koennte glatt denken, es sei heute geschrieben worden,...


    Kann es sein, dass Du eine "modernisierte" Übersetzung erwischt hast??


    Gruss,


    Doc

  • Nee, ich les die englische "Penguin Popular Classics" Ausgabe - complete and unabridged. Vielleicht ist modern das falsche Wort, ich meinte damit, dass er keine Ausdrücke wie "ere" oder "hither" und "thither" benutzt und der Satzbau eher einfach ist. Ich glaube aber, was mich am meisten stört ist, dass ich tatsächlich das Gefühl habe, den Roman eines Buchhalters zu lesen. Er beschreibt zwar alles peinlichst genau, aber irgendwie fehlt dem Ganzen der letzte Biss (trotz Graf Dracula :grin ), auch wenn Stoker schon sehr bemüht ist, Spannung aufzubauen.


    Ich bin vielleicht auch grad ein bisschen verwöhnt durch Jonathan Swift und Bartimaeus, was die Bissigkeit angeht. :lache Ich glaub, ich bin entweder nicht in der richtigen Stimmung oder nicht in der richtigen Zielgruppe für Dracula.


    Na, ich les das noch durch und wenn es nur jeden Tag ein Kapitel ist.


    lg Iris :wave

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Aber das Buch ist wirklich auch sehr empfehlenswert und m. E. nach auch ein echter Klassiker!


    Ja, wenn Doc das schon sagt ??
    Bram Stroker wird es ahnen, decently !