Zum Inhalt
Liebe, Freundschaft, Mord und illegale Flüchtlinge in den Piemonteser Bergen. In einem abgelegenen Tal wird ein Mann umgebracht. Hat die Tat einen politischen Hintergrund? Cesare und der Tote, sein Patensohn Fausto, führten als Schleuser jahrelang Flüchtlinge von Italien über die Berge nach Frankreich. Ein gefährliches Leben mit vielen Widersachern, Konkurrenten, Verfolgern. Nach Cesares Ausstieg hat Fausto allein weitergemacht. Geht sein Tod auf das Konto der Hintermänner? Cesare wird ein letztes Mal selbst als Schleuser aktiv. Er spürt die Verantwortlichen auf, verliebt sich in die Kommissarin, bringt den Mörder um und geht am Ende seinem eigenen Tod nicht aus dem Weg.
Über den Autor
Davide Longo wurde 1971 in Carmagnola bei Turin geboren, wo er auch heute lebt. Er erhielt den Premio Grinzane Cavour, den Premio Via Po sowie den Premio Città di Bergamo und den Premio Viadana für die literarische Vorlage von Der Steingänger. (Quelle: Patmos-Verl.)
Meine Meinung
Dies ist wahrlich kein Hörbuch, dass man mal so eben nebenbei hören kann! Zu sehr fordern die kühl-distanzierten Beschreibungen das genaue Zuhören und je mehr man sich diesem Zuhören hingibt, desto mehr gibt es zu entdecken. Mit schnorkelosen Worten läßt Davide Longo vor dem inneren Auge die karge Bergwelt und ihre Bewohner lebendig werden. Der Zuhörer taucht ein in eine fremde Welt, wird Zeuge des Geschehens, doch er bleibt lange uneingeweiht: der große Zusammenhang wird erst spät gelüftet, mit einer Auflösung, die zumindest mich vollkommen überraschte.
Volker Lechtenbrink zuzuhören, war ein Genuß. Nicht nur, dass seine Stimme hervorragend zu den wortkargen Männerngestalten passt, er schafft sogar, was nur wenigen männlichen Sprechern gelingt: den Frauen eine Stimme zu verleihen, die nicht irgendwo zwischen lächerlich und absurd pendelt.
Fazit: Hörgenuß pur für Anspruchsvolle. Einzig die Pausen zwischen den einzelnen Abschnitten hätten länger sein dürfen - nicht immer war der Perspektivwechsel sofort zu erkennen.