Gaby Hauptmann in Hannover

  • Nach dem dritten Caipi höre ich auf zu zählen! Zum einen, weil ich nach drei Gläsern dieses himmlischen Getränks eh nicht weiter als bis drei zählen kann und zum zweiten, weil es nach drei Gläsern sowieso nicht mehr drauf ankommt! :chen


    Ich will mir den Abend nicht schönsaufen, ich trinke mir Mut an! Schließlich gehe ich zu einer Lesung von Gaby Hauptmann, der Autorin von Werken mit so fabelhaften Titeln wie "Suche impotenten Mann fürs Leben" und "Nur ein toter Mann ist ein guter Mann" - da habe ich schon irgendwie ein mulmiges Gefühl. :help


    In der Tat sind nur wenige Männer anwesend, und diese begleiten alle eine Frau - manch einer begleitet sogar mehr als eine....
    ( Kennt jemand diese Szene aus dem Film "Little Big Man", wo ihm sein alter Widersacher stolz erzählt er hätte eine Frau und vier Ponys, und Little Big Man erwidert er habe ein Pony und.... na ja, ist ja auch egal)


    Der Hauptmanns ihre Gaby ist an diesem Abend nicht alleine da, sie wird begleitet von Cherno Jobatai, der zwischen den gelesenen Abschnitten vor allem die obligatorische „Wie-autobiographisch-ist-das-Buch?“-Frage stellte.
    Tatsächlich beruhen einige Ereignisse in dem Buch auf persönlichen Erfahrungen der Autorin oder wurden zumindest von solchen inspiriert.
    Sie erzählt uns wie sie tatsächlich einmal eine Woche den „typischen“ Mallorca-Urlaub ausprobiert hat, den sie im vorliegenden Buch nun verarbeitet.


    Ihre Protagonistin Clara erwischt ihren Lebensgefährten bei einem Seitensprung und flieht nach diesem Erlebnis nach Mallorca, wo sie nicht nur vier neue Freundinnen findet – es gibt auch Männer auf der Insel....


    Es war der erste gemeinsame Auftritt des Teams Hauptmann-Jobatai und letzterer führte äußerst charmant durch den Abend. Beide haben noch nicht die Routine, wie sie sich häufig nach einiger Zeit einspielt, es war nicht das langweilige Abspulen von faden Pointen, der Dialog der beiden erinnerte oft an die Unterhaltungen in einer alten Howard-Hawks-Komödie. Beide haben sichtlich Spaß an diesem Abend, und dieses Vergnügen überträgt sich auch ins Publikum. Nicht nur die äußerst komischen Passagen die aus dem Buch vorgelesen werden, auch der Frage-Antwort-Schlagabtausch lassen uns (auch die Männer!) häufig in schallendes Gelächter ausbrechen.


    Auch wenn das verlesene Buch „Rückflug zu verschenken“ auch nach diesem Abend sicherlich nicht den Weg in mein Regal finden wird war es doch ein wirklich fabelhafter Abend und Gaby Hauptmann eine ungeheuer sympathische Gastgeberin.
    Auch wenn das sicher ihr drölftmillionster Auftritt dieser Art war machte ihr die Lesung offensichtlich viel Freude, und sollte sie mal wieder in der Gegend sein gehe ich auf jeden Fall wieder hin!

  • Danke Bodo, für diese tolle und witzige Schilderung, habe mich köstlich amüsiert!!!! Klasse geschrieben! „Rückflug zu verschenken“ wird auch den Weg in mein Regal nicht finden, ich hatte mir bei vorablesen die Leseprobe zu Gemüte geführt und das war ja so gar nicht meins. Wo in Hannover hat Gaby Hauptmann denn gelesen? Bei Schmorli? Oder bei dem anderen Riesenladen in der Innenstadt, Richtung Steintor...menno, mir fällt der Name nicht ein...???
    Wieso bist du denn dagewesen, wenn Dir das Buch nicht zusagt.,....beruflich?

  • Zitat

    Original von Bodo
    Der Laden nennt sich "Lehmanns", und nein, ich war nicht beruflich da - nur so zum Spaß. :chen


    Ah, danke, Yes, das war der zweite Laden, dessen Name mir nicht einfiel! Riesig, aber ich bin ganz gerne da. Irendwann mal war das "Weiland" meine ich...??? :gruebel Sorry, ich bin abgeschwifft....

    Liebe Grüsse von Sirrpa!
    SuB 207
    Splitterherz von Bettina Belitz

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  • Vor ca. 2 Wochen fand ich eine Einladung vom Piper Verlag im Briefkasten: Gaby Hauptmanns neustes Buch "Rückflug zu verschenken" hatte Buchpremiere in Hannover und TV-Moderator Cherno Jobatey sollte durch den Abend führen. Eigentlich wollte ich in diesem Frühjahr nur noch zu Sebastian Fitzek gehen, aber ich freute mich über die Einladung und fragte die Hannover-Eulen, wer von ihnen Lust auf einen gemeinsamen Abend hätte. Da sonst niemand Zeit hatte, sind Bodo und ich zu zwei losgezogen, aber ich denke, alle anderen haben wirklich etwas verpasst! Wir trafen uns wie immer "Stunden" vor dem Termin und haben erst einmal schön zusammen gesessen, gegessen, getrunken und in aller Ruhe geklönt. Danach schlenderten wir in aller Ruhe zu Lehmanns und erlebten dort einen grandiosen Abend.

    Gaby Hauptmann und Cherno Jobatey lieferten sich sehr witzige Wortgefechte, Fragen, die der Moderator an die Autorin stellte, wollte sie ans Publikum und ihre Leser weitergeben, doch dies ließ der Moderator nicht zu. Die Frage hätte er schließlich ihr gestellt und nicht dem Publikum, so sein Argument und auch ein erneuter Versuch ihrerseits scheiterte kläglich. Ich habe so gelacht, die beiden warfen sich die (Wort)Bälle nur so zu und obwohl sie zum ersten Mal so eine Veranstaltung gemeinsam durchführten, merkte man ihnen doch ihre gute Bekanntschaft (oder sogar Freundschaft), sowie ihre Berufe (Journalisten) an. Der Abend lebte von der netten Lesung ausgewählter Passagen und noch viel mehr von den Wortgefechten der beiden vor, während und nach der eigentlichen Lesung. Die rund 100 anwesenden Leute hatten den ganzen Abend über einen Riesenspaß und viele hätten sich sicherlich über eine weitere Stunde gefreut. Schade, dass solch schöne Abende immer so schnell vorbei gehen.

    Wer von euch die Möglichkeit hat, die Autorin zu sehen, sollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen! Auch wenn der Abend nicht moderiert wird, hat sie doch sehr viel über den Inhalt des Buches hinaus zu erzählen, es wird bestimmt ein spannender und lustiger Abend, dies kann ich euch nach der sehr gelungen Veranstaltung in Hannover versprechen.