Bitte, Ronja.
Ich habe einiges an entsprechender Fachliteratur hier, früher sogar gelesen. MWSt ist grundsätzlich ein durchlaufender Posten, insofern ist es egal, wie man berechnet (sofern die Formvorschriften eingehalten werden).
Im Übrigen sollte man auch daran denken, daß die Buchbranche (Literaturbetrieb) so ziemlich der einzige Kulturbereich ist, der - weitgehend - ohne staatliche Subventionen auskommen muß. (Weitgehend heißt, daß ich Stipendien, einzelne Druckkostenzuschüsse etc. außen vor lasse.) Wobei es gewisse Politiker gibt, die den ermäßigten MWSt-Satz als "Subvention" bezeichnen.
Jede Theaterkarte ist subventioniert.
Jedes Buch muß sein Geld an der Ladenkasse verdienen.
Man überlege sich, wie die Buchpreise aussähen, würde jedes Buch - ähnlich einer Theaterkarte - subventioniert.
Wenn man sich vergegenwärtigt, was alles arbeitsmäßig passieren muß, bis ein Buch verkauft werden kann (egal ob in der Buchhandlung oder im Versandgeschäft), sind Bücher immer noch relativ billig. Auch wenn viele jetzt aufschreien werden. Aber niemand von denen, die schreien (um bei dem Ausdruck zu bleiben) wäre bereit, etwa für das Geld zu arbeiten, was ein AutorIn für sein/ihr Werk bekommt (von Starautoren wie Dan Brown mal abgesehen).
Zu Beginn meiner Außendiensttätigkeit für Verlage (etwa 1987) hat mir ein (damals) alter Buchhändler mal erzählt, daß kurz nach dem Krieg ein paar Schuhe so viel kosteten wie ein Buch. Man betrachte sich die heutigen Preise (nicht beim Billigheimer, sondern im normalen Schuhgeschäft). Ich habe diese Angaben nie nachgeprüft, fand sie aber ganz interessant. Auch in Bezug auf die Wertigkeit geistiger Arbeit.