Originaltitel: "The black cloud" (1957)
Zum Buch
Im Jahre 2021 befaßt sich ein junger Wissenschaftler mit dem Nachlaß des verstorbenen Arztes und Forschers John McNeill, der Zeuge eines astrophysischen Phänomens im letzten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts geworden war: 1964 entdecken kalifornische Astronomen auf einem Foto des nächtlichen Himmels einen kreisrunden schwarzen Fleck, der einen Teil des Sternenhimmels verdeckt. Ein Vergleich mit älteren Fotos lässt darauf schließen, dass sich dieser schwarze Fleck dem Sonnensystem nähert.
Gleichzeitig stellt ein Hobby-Astronom in England Diskrepanzen in der Stellung von Jupiter und Saturn fest, die von führenden britischen Astronomen bestätigt werden und darauf hindeuten, dass da etwas mit einer gewaltigen Masse unterwegs sein muss. Schnell einigt man sich, dass es eine schwarze Wolke sein muss, von denen es viele in der Milchstraße gibt.
Ein Wissenschaftlerteam verschiedener Nationalitäten wird von der britischen Regierung beauftragt, das Verhalten der Gaswolke zu beobachten, und stellt bald fest, daß sich die Wolke weiter der Erde nähert und schließlich sogar genau zwischen Erde und Sonne stehenbleibt. Auf der Erde erlischt das Licht, und wenn die Wolke nicht weiterzieht, auch bald alles Leben.
Über den Autor
Sir Fred Hoyle (* 24. Juni 1915 in Bingley bei Bradford; † 20. August 2001 in Bournemouth) war ein britischer Astronom und Mathematiker. Er war zusammen mit Hermann Bondi und Thomas Gold ein Vertreter der Steady-State-Theorie des Universums, allerdings prägte ausgerechnet er den Begriff des "Big Bang", weil er ihn in einer seiner Arbeiten gegen das konkurrierende Modell eines Universums, das einen explosiven Beginn durch einen Urknall. Und durch seine Arbeiten zur Nukleosynthese hat er letztendlich die Resultate geliefert, die das Big Bang-Modell stützen.
In den 1950er Jahren machte er eine Serie von Radiosendungen über Astronomie auf BBC, die in dem Buch The Nature of the Universe gesammelt wurden, und er fuhr fort mit einer Reihe weiterer populärwissenschaftlicher Bücher. Er schrieb auch einige Science-Fiction-Romane. Sein bekanntestes Werk A for Andromeda (mit John Elliot, 1962) wurde als Fernsehserie umgesetzt.
1957 wurde er zum Mitglied der Royal Society gewählt, 1958–1972 war er Professor für Astronomie und experimentelle Philosophie in Cambridge, wo er bereits seit 1945 unterrichtete, leitete von 1966 bis 1972 das Cambridge Institut für Theoretische Astronomie, an dessen Gründung er Anteil hatte, und 1971–1973 die Königliche Astronomische Gesellschaft.
Meine Meinung
Von Richard Dawkins angefixt, der das Buch zu seinen Lieblings-SF-Romanen zählt. Das sollte aber nun niemanden abschrecken.
Das Buch gefiel mir supergut. Es beginnt wie ein "normaler" Naturkatastrophenroman, wird dann aber in der zweiten Hälfte recht philosophisch, wenn es darum geht, wie wir Menschen miteinander kommunizieren und wie unwahrscheinlich es eigentlich ist, dass es auf der Erde intelligentes Leben gibt.
Insgesamt ist es ein Roman, aus dem man sehr viel über Physik und wissenschaftliches Arbeiten lernen kann. Die Figuren erklären unheimlich viel, wobei ich es nicht als Info-Dumping empfunden habe, sondern als hilfreich, um zu verstehen, wovon sie eigentlich reden. Ich fand das Buch recht humorvoll, insbesondere durch den Russen, der immer nur knurrige Zwei-Wort-Bemerkungen einwarf und die Sticheleien zwischen Politikern und Wissenschaftlern. Man merkt, dass der Autor kein großer Politiker-Freund war.
Ich geb mal 5 Sterne.
Leider auf deutsch vergriffen.
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